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Aktuelle Agrar-Apps

Lesezeit: 6 Minuten

Über 1,25 Mio. Apps sind mittlerweile in diversen Shops verfügbar. Was müssen Sie beachten und welche der kleinen Programme taugen für den Agrar-Alltag?


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Kaum eine Branche ist in den letzten Jahren so stark gewachsen, wie das Geschäft mit Apps, den Anwendungen für Smartphones und Tablets. Wir haben uns das riesige Angebot angesehen und zeigen interessante Apps für den Agrar-Alltag.


Eine oder mehrere Apps anzubieten, gehört mittlerweile für die meisten Unternehmen zum guten Ton. Die Be­weggründe, ein Programm in die Stores zu bringen sind dabei unterschiedlich. Viele Apps ergänzen bestehende Angebote der Unternehmen. Zum Beispiel die App zur Steuerung der Fütterung oder die Ackerschlagkartei auf dem Smartphone, die mit dem Desktop-Programm vernetzt ist.


Sehr oft ist die App aber auch Marketinginstrument ohne eigenen Gewinnanspruch. Sie dient dann in erster Linie dazu, eine Marke beim potenziellen Kunden weiter in den Vordergrund zu rücken und ein positives, modernes Markenimage zu fördern. Meistens wird das Ganze in Kombination mit der Präsentation des Produktprogramms realisiert. Beispiel: Die Unkraut-App eines Pflanzenschutzmittel-Herstellers führt direkt zur Produktempfehlung aus dem Portfolio des Unternehmens.


Datenschutz-Probleme:

Im Grunde spricht nichts gegen diese Marketing-Apps, solange sie sich auf eine passive Informations-Funktion beschränken. Anders sieht es aus, wenn die App zum Datensammler wird. Gerade bei kostenlosen Apps unbekannter Anbieter ist Vorsicht geboten. Die Hersteller finanzieren die Apps oft über die Weitergabe von Daten, die sie vom Smartphone des Nutzers sammeln. Dies sind zum einen die persönlichen Daten des Nutzers, aber auch Bewegungsdaten oder Adressbuchkontakte. Das Ganze läuft im Hintergrund ab, ohne dass Sie es merken. Hier hilft nur: Wachsam sein und die Einstellungen der App und des Telefons sehr genau beobachten. Bei iOS und Android können Sie über die Einstellungen steuern, welche App zum Beispiel auf Ihre Standortdaten zugreifen darf. Vor der Installation einer App sollten Sie sich deshalb auch über den Anbieter informieren und die Frage stellen: Aus welchem Grund bietet dieser Anbieter die App an? Oft hilft auch eine Internet-Recherche. Berüchtigte Datensammler werden hier oft enttarnt.


In der Agrar-Branche ist die Anbieterstruktur bei den Apps durchwachsen: Neben den großen Chemie-, Landtechnik und Saatgutunternehmen gibt es auch einige kleinere Anbieter. Die meisten Apps werden kostenlos angeboten. Hier eine Übersicht über die unterschiedlichen Schwerpunkte:


Pflanzenbau:

Mit vier Apps zum Thema Schädlinge, Unkräuter, Ungräser und Wachstumsstadien-Bestimmung ist Bayer Cropscience hier stark aufgestellt. Die Apps unterstützen bei der Bestimmung und enthalten einen Verweis auf die Produkte des Unternehmens. Auch die DLG bietet in diesem Segment mehrere kostenlose Lösungen an, jeweils ohne Verweis auf konkrete Produkte. top agrar hat die App top Unkraut im Programm, die neben der Bestimmung auch eine Datenbank der zugelassenen Mittel enthält und so herstellerübergreifend das passende Pflanzenschutzmittel vorschlägt.


Viele Apps im Pflanzenbau drehen sich um das Thema Ausbringmengen. Egal ob Saatstärke, Gülle- oder mine­ralische Düngung – für alles gibt es die passende App. Eine unabhängige Lösung bietet zum Beispiel Minskaysoft. Die Apps „Seed Calc“ (Aussaatstärke) und „Organic Calc“ (Ausbringmenge), „Cali Calc“ (Abdrehprobe) und „Spray Calc“ (Füllrechner) kosten jeweils 2,99 € und bieten praktische Unterstützung bei der Ausbringung.


Apps zum Thema Düngung gibt es von SKW Piesteritz, Yara und K+S. Der Fokus liegt dabei zum einen auf den Produkten der jeweiligen Unternehmen, zum Anderen auf der Düngebedarfsberechnung und dem Erkennen von Mangelsymptomen.


Tierproduktion:

Hier bietet MKWE electronics zum Beispiel neben seinem Hauptprogramm „smartbow“ verschiedene kostenlose Apps für Android an. Es gibt ein HI-Tier-Meldeprogramm Rind und Schwein, einen Geburten­planer (auch für iOS), eine Sauenkon­ditions-App und ein Programm für AMA-Meldungen (Österreich).


Lelys „T4C InHerd“ ist ein modulares App-Paket, das neben dem eigentlichen Herdenmanagement weitere Zusatzmodule umfassen kann. Die Zusammenstellung erfolgt individuell, abgerechnet wird pro Monat und Modul.


Die Landeskontrollverbände Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Bayern bieten ihren Mitgliedern jeweils eine App mit Herdenmanagementfunktionen und den aktuellen Daten ihrer Tiere. Die Apps sind kostenlos, die Zugangsdaten gibt es bei den Verbänden.


Etwas speziell für Rindviehbetriebe ist die App „Kot­Smartcheck“ von Thomas Schmidt. Sie unterstützt bei der fachgerechten Durchführung und Bewertung einer Kotsiebung im Rinderstall. Auch diese App ist kostenlos.


Landtechnik:

Beliebt sind hier vor allem Einstell- und Auswahlhilfen. Die Düngerstreuer-Hersteller bieten zum Beispiel ihre Streutabellen in kostenlosen Apps an. Vorteil: Aktuelle Ergebnisse aus Streuversuchen können sofort eingepflegt werden und stehen dem Kunden zur Verfügung.


Auch für Pflanzenschutzspritzen gibt es einige kleine Helfer. Kuhn und Lechler bieten zum Beispiel Unterstützung bei der Düsenauswahl. Die App „AO Tankmix“ hilft beim Kalkulieren von Tankmischungen. Die Mischungen lassen sich speichern und per Mail senden. Die App ist kostenlos, der Abruf der aktuellen PSM-Datenbak kostet 3,99 €.


Für die Mähdrescher-Leistungsoptimierung bietet John Deere gleich mehrere Apps an. Eine unabhängige Lösung kommt von feiffer consult. Die App „feiffer combine“ macht nach Vorgaben zur Frucht, Druscheignung, Feuchte und Zielverlusten Vorschläge für die Einstellung. Die App selbst ist kostenlos, die Empfehlungen kosten 30,99 € pro Mähdrescher-Typ.


Zur Flächenvermessung sind Smartphones zwar nur bedingt geeignet, da die Positionsabweichung sehr groß sein kann, trotzdem gibt es einige Vermessungs-Apps. MKWE electronic hat eine kostenlose Variante „Smartarea“ für Android im Programm. „Planimeter“ ist eine weitere Android-Vermessungs-App und kostet 2,99 €. Für iOS gibt es „AgriGPS“ von SoftConsulting für 19,99 € und „Farmface“ von Helm Software (49,99 €). Diese Lösung kann mit einer genaueren GPS-Antenne kombiniert werden.


Wetter:

Wer speziell nach Agrar-Wetter sucht, landet recht schnell bei der „Agrar Wetter-App“ von Bayer. Das Programm bietet eine ortsbezogene Wettervorhersage für den aktuellen und die nächsten fünf Tage. Mininmale und maximale Temperatur, Regenwahrscheinlichkeit und Niederschlagsmenge werden dar­gestellt. Die aktuellen Daten der umliegenden Wetterstationen stehen zur Verfügung.


Eine sehr detaillierte Vorhersage mit stundengenauer Auflösung bietet „Wea­therPro“ von der MeteoGroup. Die kostenlose Version der App lässt sich per Abo (5,99 € pro Jahr) erweitern. Dann stehen detailliertere Regenradarkarten mit Vorhersage und ein längerer Vorhersagezeitraum zur Verfügung.


F. Berning, M. Schulze Esking

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