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Arbeitsschuhe: Halb, mittel oder hoch?

Lesezeit: 5 Minuten

Für einen kleinen Systemvergleich haben wir den Mitarbeiter eines Lohnunternehmens mit drei verschiedenen Typen von Arbeitsschuhen ausgestattet. Er war damit ein halbes Jahr auf den Maschinen und „offroad“ unterwegs.


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Es ist mittlerweile fast wie in einer Boutique: Die Auswahl an Arbeitsschuhen ist riesig. Neben Herstellern und Preisklasse spielt auch die Form der Schuhe eine Rolle.


Wir wollten wissen, welche Form am besten zu welcher Arbeit passt. Für unseren kleinen Systemvergleich war André Thiemann, Mitarbeiter im Lohnunternehmen Potthoff & Scheipers, Darfeld, für uns ein halbes Jahr lang mit drei unterschiedlichen Paar Schuhen unterwegs. Alle drei Modelle haben wir uns bei Haix besorgt. Unsere Erfahrungen lassen sich aber auch auf Schuhe anderer Marken übertragen. Diese Schuhe hat André Thiemann getestet:


  • Halb: Black Eagle Safety 40.1 low
  • Mittel: Airpower XR26
  • Hoch: Airpower XR3


Für alle Schuhe gibt es drei unterschiedliche Einlegesohlen, die zu unterschiedlichen Fußbreiten passen. Sie sind farblich codiert. Die mittlere, rote, passte unserem Tester am besten. Alle drei Modelle hatten griffige Sohlen. Auch auf nassen Blechen von Maschinen war der Grip okay.


Generell findet unser Tester wichtig, dass die Schuhe nicht nur robust, sondern auch bequem sind. Auf eine komplett durchtrittsichere Sohle kann er als LU-Fahrer verzichten – das spart seiner Ansicht nach Gewicht, macht die Sohle beweglicher und somit den Schuh bequemer. Außerdem muss sich der Schuh schnell schnüren lassen – Haken im oberen Bereich sind dafür Pflicht. Denn dann kann der Knoten drinbleiben und man hakt das Band nur aus. Übrigens: Kein Lederschuh ist dauerhaft für den Einsatz im Stall geeignet. Feuchtigkeit und Gülle/Mist setzen dem Material zu sehr zu. Hier bleibt der Gummistiefel im Vorteil.


1. Für den Sommer


Der Halbschuh Black Eagle Safety 40.1 low ist ein fast schon sportlicher Halbschuh. Er erfüllt die Sicherheitsklasse 3. Damit ist er wasserdicht und durchtrittshemmend. Die Schutzkappe besteht aus Kunststoff. Die Sohle hat keine Metalleinlage. Das macht den Schuh leichter als die anderen im Test.


Das Obermaterial ist aus Kunststoff. Es reagiert empfindlich auf Schweißperlen. Aber Funken vom Trennschleifer waren kein Problem.


Durch die Goretexmembran ist das Fußklima gut. Allerdings bekommt man wegen der niedrigen Form im feuchten Gras trotzdem schneller nasse Füße als bei den anderen Modellen. Das Schuhband zieht man mit einem Kordelstopper fest, das übrige Band findet in einer Tasche oben an der Zunge Platz. Es ist etwas umständlich, es hier reinzufummeln. Läuft man durch Dornen, kann es sich aus der Tasche herausarbeiten. Durch die niedrige Form ist der seitliche Halt nicht so gut, wie bei den anderen. Auf Stoppeln mit gehäckseltem Stroh oder auf losem Boden „sammelt“ der Schuh schneller Schmutz ein.


  • Gewicht pro Schuh: 670 g
  • Preis: ab ca. 140 €
  • Empfehlung: Im Sommer und für Arbeitstage, die man ausschließlich auf der Maschine verbringt. Für einen Halbschuh ein ausgewachsener Preis!


2. Für immer…


Der Airpower XR26 hat eine halbhohe Form (teils Mid-Cut genannt). Das Obermaterial ist braunes Nubuk-Leder. André Thiemann würde für seinen Job eine schwarze Variante bevorzugen (die es von diesem Modell allerdings nicht gibt). Denn Öle und Fette hinterlassen unschöne Spuren auf dem Leder. Der Funkenstrahl des Winkelschleifers hat dem Schuh nichts ausgemacht. Allerdings können sich größere Schweißperlen in die vordere Kunststoffkappe etwas einbrennen.


Das Fußklima ist gut. Dafür sorgt auch die Goretex-Membran. Unter normalen Bedingungen blieben die Füße stets trocken. Die Sohle ist gut gedämpft und durchtrittshemmend. Die Schutzkappe besteht aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Beides hält das Gewicht in Grenzen. Es ist nur rund 200 g höher als beim Halbschuh.


Der seitliche Halt ist durch die höhere Form deutlich besser als beim Halbschuh. Trotzdem ist man beweglicher als mit dem hohen Schuh. Ein guter Kompromiss.


Durch die beiden Haken im oberen Bereich lassen sich die Schuhe einfach schnüren, ohne den Doppelknoten lösen zu müssen. Das klassische Schuhband gefiel dem Tester besser als das „sportliche“ System des Halbschuhs.


  • Gewicht pro Schuh: 860 g
  • Preis: ab ca. 155 €
  • Empfehlung: Dieser Schuh ist ein guter Allrounder. Auf der Maschine und „offroad“ hat sich diese Form am besten bewährt. Das Modell ist der Favorit unseres Testers.


3. Für den Winter


Der Airpower XR3 ist fast wie ein moderner Feuerwehrstiefel aufgebaut – nur mit Schnürung. Der Schaft ist hinten rund 6 cm höher als beim mittleren Modell. Das geht natürlich etwas auf Kosten der Bewegungsfreiheit, vor allem beim Fahren. Im Vergleich zu den beiden anderen wirkt dieser Schuh eher klobig. Er hat die Sicherheitsklasse S3. Laut Hersteller ist er vor allem für Handwerker und Bauarbeiter entwickelt worden. Der Stiefel hat eine glasfaserverstärkte Kunststoffkappe und eine durchtrittsichere Sohle. Das macht ihn etwas schwerer – er wiegt rund 1 kg. Das Leder ist sehr robust, Werkstattarbeiten können dem Schuh kaum etwas anhaben. Vor Verschleiß schützt auch die Gummikappe im vorderen Bereich.


Der Tragekomfort ist gut. Der Stiefel ist warm und schützt gut vor Nässe. Trotzdem ist das Fußklima in Ordnung, wenn man nicht im Sommer damit unterwegs ist. Laut Hersteller soll das spezielle Leder das Sonnenlicht reflektieren, dadurch soll sich der Schuh weniger aufheizen. Allerdings war unser Tester nicht an heißen Tagen damit unterwegs. Einsatzgebiet war unter anderem die Maschinenpflege im Herbst. Der hohe Schaft schützte dabei gut vor Schmutz. Die Schnürung hat jeweils drei Haken, das ist praktisch. Trotzdem zieht man diese Schuhe nicht „mal eben“ an und aus.


  • Gewicht pro Schuh: 1007 g
  • Preis: ab ca. 175 €
  • Empfehlung: Dieser Schuh ist der Outdoor-Spezialist und gehört vor allem auf die Baustelle. Für einen Mitarbeiter im Lohnunternehmen, der viel Arbeitszeit auf den Maschinen verbringt, ist der Stiefel eher überdimensioniert.


guido.hoener@topagrar.com

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