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Besser häufiger wechseln

Lesezeit: 6 Minuten

Die Auswahl an Arbeitsschuhen ist riesig. Doch macht man sich wirklich Gedanken darum, was ein solcher Schuh mitbringen muss? Wir haben zusammen mit dem Schuhhersteller Elten zwei Modelle mit unterschiedlicher Ausstattung und aus verschiedenen Preiskategorien intensiv getestet.


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Beim Kauf eines neuen Schleppers schauen Praktiker oft nicht auf den letzten Euro. Wenn es aber um die eigene „Bereifung“, sprich den passenden Schuh geht, greifen sicherlich noch viele nach den erstbesten –oder günstigsten. Doch haben Sie sich schon einmal gefragt, wie viele Stunden Sie täglich in Ihren Arbeitsschuhen verbringen? Ist es nicht vielleicht sogar sinnvoll, zwei unterschiedliche Paare für verschiedene Arbeiten zu besitzen?


Sebastian Picker aus Südlohn (Kreis Borken) hat die Schuhe für uns getestet. Er ist staatlich geprüfter Agrarbetriebswirt und Mitarbeiter auf einem landwirtschaftlichen Gemischtbetrieb. Sein Arbeitsfeld ist sehr vielfältig, angefangen bei der Schweinezucht und Bullenmast über den Ackerbau, bis hin zum Forst sowie Arbeiten in der Werkstatt. Wir haben ihn mit zwei Paar verschiedener Arbeitsschuhe ausgestattet. Beide Modelle benennt Elten als Sicherheitsstiefel. Sie unterscheiden sich im Material, der Sohle und im Preis. Über etwa vier Monate mussten sich folgende Schuhe bei täglichen Arbeiten im Betrieb beweisen:


  • Alessio Steel Rubber Mid ESD S3
  • Reaction XXT Mid ESD S3


Die Schuhe haben wir nach verschiedenen Kriterien bewertet. Uns war es wichtig, dass unser Tester seine Erfahrungen beschreibt und nicht nach einem strikten Schema bewertet. Deshalb sollte er bewusst keine Noten vergeben.


Klassischer Sicherheitsstiefel


Den Alessio Steel Rubber weist Elten als „klassischen Sicherheitsstiefel“ aus. Der Schuh entspricht der Sicherheitsklasse 3 und ist für 79,90 € zu haben (UVP des Herstellers, inkl. MwSt.). Sicherheitskappe sowie Durchtrittschutz sind aus Stahl, das Obermaterial besteht aus Rindleder. Der Spitzenschutz des Schuhs ist aus robustem Polyurethan, die Sohle aus Gummi.


1. Anziehen: Unseren Tester störten die Haken für die Schuhbänder oben an den Schuhen – das ist aber Geschmackssache. Die Schuhbänder muss man meist neu hinter die Haken ziehen, was für ihn etwas zu viel Zeit in Anspruch nimmt. Die Gewohnheit macht es einfacher. Eine Anziehhilfe brauchte unser Tester nicht, da man die Schuhbänder weit genug lösen kann.


2. Erster Eindruck/Tragekomfort: Sebastian Picker beschreibt den Schuh auf den ersten Blick als sehr robust. Auch beim Tragekomfort geht der Schuh für ihn in Ordnung. Der Alessio Steel Rubber umschließt das Fußgelenk sehr fest und wirkt fast stützend. Das macht ihn für Einsätze auf unebenen Untergründen interessant. Hier fühlte sich Picker sicherer als mit dem Reaction XXT.


Durch den festen Sitz eignet sich der Schuh aber weniger gut für z.B. das Schlepperfahren. Gerade beim Treten des Gaspedals braucht es ausreichend Beweglichkeit. Außerdem wirkte der Alessio dadurch gefühlt etwas schwer. Er ist also nicht die erste Wahl, wenn man auf dem Hof weite Strecken läuft.


3. Materialeigenschaften/Robustheit: Sowohl der Baustellen- als auch der Werkstatteinsatz hat kaum Schäden am Schuh hinterlassen. Die dicke Schutzkappe nutzte im Test kaum ab. Zudem schützt sie das Leder gerade bei knieenden Tätigkeiten zusätzlich.


Wichtig für einen Arbeitsschuh ist auch, dass er die Füße trocken hält und trotzdem ein gutes Fußklima bietet. Unser Tester hatte hier nichts zu beanstanden. Die Füße blieben auch in feuchter bzw. nasser Umgebung trocken. Ein kleines Manko der Gummisohle sind laut Picker aber die vielen Schlitze in der Sohle. Hier sammelt sich häufiger Dreck, der sich eher schlecht von allein wieder löst. Zum Nachteil der Rutschfestigkeit war das aber nicht.


Der Sportlichere


Der Reaction XXT entspricht ebenfalls der Sicherheitsklasse 3. Auch hier ist das Obermaterial aus Rindleder. Im Gegensatz zum „klassischen Sicherheitsstiefel“ sind der Durchtrittschutz sowie die Schutzkappe aus Kunststoff. Eine Besonderheit dieses Schuhs ist die Laufsohle. Kleine Schaumstoffperlen in der Sohle, die sogenannte Wellmaxx-Dämpfung, sollen den Tragekomfort deutlich erhöhen und die Gelenke dadurch schonen. Den Reaction gibt es für 101,90 €.


1. Anziehen: In dieser Disziplin hat der Reaction laut unserem Tester klar die Nase vorn. Die Schuhbänder sind bis oben in Laschen geführt, man braucht sie nicht zuerst hinter Haken legen. Trotzdem lässt sich der Schuh weit genug öffnen. Aber auch hier ist das Geschmackssache. Eine Anziehhilfe ist aus Sicht des Testers nicht nötig.


2. Erster Eindruck/Tragekomfort: Der Reaction wirkt auf den ersten Blick fast etwas sportlich. Vor allem die ungewohnt weiche Sohle für einen Arbeitsschuh gefiel unserem Tester. Der Schuh ist mit 1282 g etwa 50 g schwerer als der Alessio. Das merkt man aufgrund der angenehmen Sohle am Fuß aber nicht. Dieser Schuh ist eindeutig der Langstreckenläufer unter den beiden. Außerdem bleibt der Fuß sehr beweglich und dadurch ist er für Schlepperfahrer sicher die bessere Wahl.


Der Reaction sitzt allerdings nicht so fest am Fuß wie der Alessio. Man fühlt sich darin zwar nicht unsicher, auf unebenem Untergrund stützt er den Fuß/das Fußgelenk nach Auffassung unseres Testers nicht so gut wie der andere.


3. Materialeigenschaften/Robustheit: Die Überkappe vorne am Schuh ist aus Leder und nutzt schneller ab als die des anderen Schuhs. Vor allem knieende Arbeit und scharfe Kanten hinterlassen hier zügig ihre Spuren. Das ist z.B. in der Werkstatt eher ein Nachteil.


Auch mit dem Reaction behält man lange trockene Füße. Positiv hebt Picker das gute Fußklima hervor. Dadurch ist der Schuh für ihn gerade im Sommer die erste Wahl. Die Füße bleiben aber auch im Winter warm. Die Sohle sammelt wenig Schmutz.


Wechseln ist sinnvoll


Nach etwa vier Monaten intensiven Tragens kommt ein Urteil deutlich hervor: Bei den vielen unterschiedlichen Arbeiten unseres Testers wäre es sinnvoller, zwei Paar Schuhe anzuschaffen. Man kann sich dem Einsatzgebiet besser anpassen und die Schuhe können gerade bei schwitzigen Füßen gelegentlich auch mal richtig durchtrocknen. Wenn es rein um den Tragekomfort geht, ist der teurere Schuh Reaction im Vorteil. Anstatt sich häufiger ein neues Paar zu kaufen, sollte man lieber mehrere Paar kaufen, die zu der jeweiligen Arbeit passen. Dann halten die Schuhe auch länger und sind ihr Geld wert.


andreas.huesmann@topagrar.com

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