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Ceus mit Verbrauchsvorteil bei flacher und sehr tiefer Arbeit

Lesezeit: 6 Minuten

Der Grubber mischt deutlich weniger Stoppel ein als die Kombination.


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Im Feld haben wir die Zugkräfte und Verbräuche gemessen. Dazu nutzten wir einen Datenlogger von Exatrek, der unter anderem die Can-Bus-Daten des Schleppers aufzeichnet. Über die Werte der Zugkraftmessbolzen des John Deere lässt sich eine Größenordnung der Kräfte ableiten, sowie die unterschiedlichen Varianten genau miteinander vergleichen. Diese Messungen haben wir bei allen drei Einsätzen durchgeführt.


  • Grünroggen: Die einen Tag zuvor abgeerntete Fläche war sehr trocken. Trotz eines festen Oberbodens war die Erde sehr schüttfähig.
  • Gerstenstoppel: Das Gerstenstroh wurde vorher gehäckselt. Der Boden war lehmiger und sehr trocken, im Oberboden sehr hart.
  • Körnermais: Der ertragsschwache Mais wurde eine Woche vorher geerntet. Drei Tage zuvor hat es insgesamt 40 l/m² geregnet. Die Erde war dementsprechend feucht und klebrig. Am selben Tag hat ein Mulcher vorab die Erntereste zerkleinert.


Auf Grünroggen haben wir zudem den Bedeckungsgrad der Oberfläche anhand des DLG-Leitfadens bestimmt. Dabei vergleicht man den Anteil der Stoppeln mit genormten Ansichten. Bei den weiteren Einsätzen haben wir darauf verzichtet, da hier die Tendenzen gleich waren.


Wir fuhren bei den verschiedenen Einsätzen folgende Arbeitstiefen:


  • 8 cm Tiefe, 350er Flügelschar, 11 km/h9


  • 15 cm Tiefe, 350er Flügelschar, 9 km/h10


  • 15 cm Tiefe, 80er Schar, 9 km/h11


  • 15 cm Tiefe, 80er Schar, 10 km/h12


  • 15 cm Tiefe, 80er Schar, 12 km/h13


  • 25 cm Tiefe, 80er Schar, 9 km/h14


Die zweite Variante nahmen wir erst zur Gerstenstoppel in das Testprogramm mit auf, um die Einmischung von Ernterückständen gegebenenfalls zu verbessern. Die Ergebnisse der Messungen haben wir in Übersicht 2 zusammengefasst. Aufgrund der unterschiedlichen Bodenbedingungen lassen sich die Werte zwischen den verschiedenen Einsätzen nicht miteinander vergleichen.


Unterschiede von Arbeitstiefe abhängig


  • Die Scheibeneggen-Grubber-Kombination (Ceus) lief bei geringer Arbeitstiefe nach Grünroggen und Körnermais leichter durch den Boden als der Grubber. Die Scheibenegge konnte auf den leichten Boden ihre Vorteile ausspielen und den Boden bis in 8 cm Tiefe zugkraftsparend bearbeiten. Die Flügelschare übernahmen keine lockernde Aufgabe und benötigten dementsprechend kaum Zugkraft. Auf der Gerstenstoppel sah das etwas anders aus. Hier benötigte der Grubber weniger Kraft/Diesel. Da die Scheibenegge auf dem harten Boden nicht bis auf 8 cm Tiefe eindrang, mussten hier die Schare den Boden aufbrechen. Der Bedeckungsgrad auf Grünroggen lag beim Grubber bei ca. 32%. Die Kombi hat bei einem Bedeckungsgrad von 24% die Stoppeln deutlich intensiver eingearbeitet.17


  • Bei der etwas tieferen Arbeit mit Flügeln konnte der Grubber mit einem geringeren Dieselverbrauch/Zugkraft punkten. Allerdings war die Bearbeitungsintensität nicht so hoch, wie bei der Kombi. Denn beim Ceus hat die Scheibenegge hier hauptsächlich die Einmischung übernommen.18


  • Mit den 80 mm breiten Scharen war der Effekt der Scheibenegge noch deutlicher zu sehen. Während der Grubber Cenius eine geringe Mischwirkung erzielte, mischte der Ceus die Stoppeln deutlich besser ein. Zudem schnitten die Scheiben auch viele Maisstoppeln und viele Stoppeln lagen mit der Wurzel nach oben. Die Bedeckungsgrade lagen beim Grünroggen mit 34% gegen 21% deutlich weiter auseinander, als bei der Flügelscharvariante.19


  • und 5. Um den Einfluss der Geschwindigkeit festzustellen, fuhren wir mit den 80er Scharen auf 15 cm Tiefe jeweils 9, 10 und 12 km/h schnell. Die Mischwirkung war bei höheren Geschwindigkeiten etwas besser. Jedoch konnte der Grubber auch mit hoher Geschwindigkeit noch nicht an das Ergebnis der Kombi bei geringerer Geschwindigkeit herankommen. Mit den schmalen Scharen standen viele Stoppeln noch.20


Bei beiden Geräten stieg der Kraftstoffverbrauch ungefähr um den gleichen Prozentsatz an. Sind die Kosten/Stunde hoch, kann die schnelle Geschwindigkeit Geld sparen. Bei geringen Kosten/Stunde überwiegt der Dieselanteil und eine langsame Fahrt empfielt sich, auch hinsichtlich des Verschleißes.


  • Bei tiefer Bodenbearbeitung kommt der Ceus wiederum mit weniger Zugkraft aus. Dies liegt an dem hohen Anteil der Zugkraft, die auf die Zinken entfällt. Beim Cenius müssen 17 Zinken den Boden auf 25 cm Tiefe lockern, beim Ceus sind es nur 12 Zinken. Das macht sich dann auch im Spritverbrauch bemerkbar. Auf der Gerstenstoppel haben wir vermutlich den Cenius zu tief eingestellt, hier liegt der Zugkraftbedarf außerhalb des zu erwartenden Bereichs.22


Die mischende Wirkung des Grubbers nimmt mit der größeren Tiefe weiter ab. Der Bedeckungsgrad lag hier bei 36%. Viele Stoppeln standen noch in Reih und Glied. Auch beim Körnermais konnte man eine leichte Haufenbildung erkennen. Die Kombi konnte hingegen unter allen Bedingungen eine gleichmäßige Einmischung erreichen. Auf dem Grünroggen lag der Bedeckungsgrad dann bei 17%.


Mitreißende Scheiben


Bei den Fahrten auf der Gerstenstoppel legten wir farbige Hackschnitzel in einem 50 x 50 cm Rahmen 10 cm hoch aus. Nach der Überfahrt haben wir die Länge gemessen, wie weit die Geräte die Hackschnitzel mitgezogen haben. Der Grubber zog die Hackschnitzel etwa einen Meter vom Ursprungsort weiter und verteilte sie dann auf einer Länge von etwa 4 m. Die Scheibeneggen-Grubber-Kombination hingegen verteilte die Hackschnitzel auf über 6 bis 8 m Länge, je nach Fahrgeschwindigkeit.


Fazit


Mit dem Cenius und dem Ceus bietet Amazone zwei Geräte für die Bodenbearbeitung an, die sich beide universell einsetzen lassen. Der Cenius ist besonders gut für die mittleren Bearbeitungstiefen (ca. 12–20 cm) geeignet. Hier mischt er mit den Flügeln gut bei vertretbaren Zugkraftbedarf. Zudem lässt sich mit ihm auch mit engerem Strichabstand tief lockern. Das kostet aber natürlich Kraft. Der Cenius 5003-2TX Super in fast vollständiger Testausstattung steht mit rund 77000 € in der Liste.


Möchte man viel organische Masse gleichmäßig einarbeiten, ist klar die Scheibeneggen-Grubber-Kombi Ceus die erste Wahl. Er verteilt die Erntereste deutlich gleichmäßiger. Auch im stehenden Zwischenfruchtbestand dürfte der Ceus eine gute Figur machen. Um den Zugkraftbedarf in Grenzen zu halten, muss man mit einem größeren Strichabstand leben. Das sorgt aber auch für eine bessere Befahrbarkeit des Bodens. Für den Ceus 5000-2TX Super in Testausstattung sind etwa 9000 € mehr als für den Cenius fällig. Das ist für eine 5 m breite Scheibenegge auf jeden Fall vertretbar. Beide Geräte gibt es übrigens auch mit universeller Saatgutstrecke bestehend aus Leitungen, Verteiler und Prallblechen. Dann lassen sich Cenius und Ceus in Kombination mit der Säeinheit Greendrill 501, dem Heckbehälter XTender oder dem Fronttank FTender auch zur Aussaat oder Einarbeitung von Mineraldünger einsetzen.

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