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Claas 210 Elios

Lesezeit: 4 Minuten

Man lernt den Elios zu schätzen, wenn man ihn richtig fordert. Dann macht er eine richtig gute Figur.


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Kabine & Ergonomie


Die Kabine ist die kleinste in dieser Gruppe (132x130 cm LxB). Den Fahrer empfängt viel dunkelgrauer Kunststoff. Das Armaturenbrett ist riesig, trägt aber nur ein kleines Display. Der Einstieg ist eng und durch den 19,5 cm hohen Getriebetunnel eingeschränkt. Über dem Tunnel bleiben noch 123 cm bis zum Dach. Das liegt auch daran, dass die Lüftung vorne im Kabinenhimmel untergebracht ist. Die Plattformhöhe ist mit 76 cm gering.


Der Tunnel ist 40 cm breit, deshalb sitzt man nicht unbedingt bequem. Der optionale, einfache Luftsitz kommt von Grammer, ein Beifahrersitz ist nicht lieferbar – ein echter Nachteil. Es gibt in der Kabine einige Ablagen.


Die Sechspfostenkabine hat zur Mitte gezogene C-Säulen, die relativ breit sind. Die Seitenscheiben lassen sich leider nicht öffnen. Die Sicht nach hinten ist prima. Nach vorne weniger: Das liegt an der niedrigen Sitzposition und der breiten Haube. Der Fahrer musste sich nach vorne lehnen, um den angehobenen Lader zu sehen (ein Glasdach mit nach hinten verlegtem Lüftungsgebläse gibts optional). Die Frontscheibe lässt sich auch mit angebautem Lader recht weit öffnen. Die schmale Heckscheibe öffnet nicht komplett, der Knebel ist kurz.


Die Bedienelemente sind Basisausstattung, ein Elios hat keine Geheimnisse. Die meisten Schalter liegen rechts auf der Konsole und am B-Holm. Dem Wischer fehlt die Intervallschaltung.


Motor


Der FPT-Vierzylinder erfüllte die Abgasstufe IIIB. Von den eingetragenen 75 PS kommen maximal 70 an der Zapfwelle an – bei relativ hohen 1910 U/min. Der spezifische Verbrauch von 255 g/kWh bewegt sich dabei im Schnitt. Bei den anderen Messungen zeigte sich der Elios durchaus sparsam, vor allem im Teillastbereich. Auf dem Acker und der Straße war der Claas ein echter Kämpfer.


Das Gaspedal hat eine gute Position. Es ist schwergängig, aber gut zu dosieren. Es gibt ein Handgas und einen einfachen elektronischen Drehzahlspeicher (der immer zweifach piept, wenn man ihn an/ausschaltet).


Getriebe & Zapfwelle


Einfaches 40 km/h Carraro-Getriebe mit drei unsynchronisierten Gruppen, vier gut schaltbaren Gängen und einer (sehr) mechanischen Untersetzung (vorne rechts neben dem Lenkrad, mit Neutral-Stellung). Im Test war der Elios laut Tacho bis 45 km/h schnell.


Die mechanische Wendeschaltung liegt links und ist etwas schwergängig. Optional gibt’s in der Ausstattung „Classic“ die hydraulische Wendeschaltung Revershift und eine Lastschaltstufen (nur vorwärts). Das Kupplungspedal ist etwas schwergängig und kommt dann auf einen Schlag. Nutzt man die Untersetzung, stehen insgesamt sechs Gänge im Arbeitsbereich zwischen 4 und 12 km/h zur Verfügung, allerdings ohne Überlappung der Gruppen II und III. Das Getriebe ist leichtgängig, beim freien Rollen bergab erreichte der Elios die höchste Geschwindigkeit (38 km/h).


Bei der Zapfwelle gibt es die Ausstattungsoptionen 540 + 1000 bzw. 540 + 1000 E, schaltbar per Hebel links (Wegezapfwelle a.W.). Der Testschlepper hatte eine mechanische Kupplung links neben dem Sitz, ein E-hydraulischer Schalter ist optional). Vor dem Verlassen des Sitzes muss man bei PTO-Betrieb einen roten Knopf zweimal drücken, sonst stoppt der Motor.


Hydraulik & Hubwerk


Wir haben maximal 39,5 l/min Ölstrom an den Anschlüssen gemessen, das sind ganze 10 l weniger als im Schnitt der Gruppe. Optional gibt es deshalb zwei Arbeitspumpen (59 + 26 l/min). Unser Elios hatte drei dw-Ventile. Die ordentlichen Anschlüsse liegen links und haben einen Leckölbehälter. Mit einem zentralen Drehregler hinten kann man den gesamten Ölstrom drosseln. Position und Funktion der drei Hebel haben uns gefallen.


Im Test mit mechanischer Hubwerksregelung (EHR a.W. lieferbar). Die Hebel sind schwergängig und liegen dicht an der Sitzarmlehne. Der Tiefenanschlag verrutscht und lässt sich nicht übersteuern. Die Außenbedienung sitzt rechts und hat etwas Totgang. Die Hubstreben lassen sich beidseitig gut verstellen, die Seitenstabis sind etwas fummelig.


Es gibt nur eine Position für die Hubstreben an den Unterlenkern. Mit 61 cm liegt der Hubweg im Schnitt. Die durchschnittliche Hubkraft ist mit 3,27 t gut und bleibt über den Weg recht gleichmäßig. Allerdings hob der Claas das Anbaugerät am Vorgewende nicht gerade zügig an. Bei einem zul. Gesamtgewicht von 5,1 t bleiben dem Elios (ohne Schwinge) knappe 1,4 t Nutzlast.


Antriebsstrang & komfort


Allrad und Sperre schaltet der Fahrer bequem per Tasten auf der Konsole (keine Automatik). Die Bremse ist okay, die Pedale haben aber etwas Totgang.


Den Blinkerhebel bewegt man auf/ab anstatt rechts/links. Er liegt weit vom Lenkrad entfernt, ist hakelig und der Warnton nervt. Der Test-Elios hatte keine teleskopierbaren Spiegel. Die Lenkung ist okay, der Wendekreis liegt mit 10,85 m rund 1,40 m über dem Schnitt, allerdings war er mit 420/65R20 recht breit bereift. Trotz einiger Details: Wir fanden den Fahrkomfort des Elios gut. Allerdings war der Claas mit 82 dB (A) bei Volllast recht laut.


guido.hoener@topagrar.com

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