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Claas GPS Pilot

Lesezeit: 4 Minuten

Die Navigation auf dem Feld ist ordentlich. Die Genauigkeit und die Bedienung könnten besser sein. Die automatische Einspurhilfe Turn In hingegen ist vorbildlich.


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Integration


Die kleine Antenne auf dem Dach ist für das Telemetriesystem zuständig. Die große Antenne empfängt die Satellitenpositionen und satellitenbasierte Korrektursignale für das Lenksystem. Das separate S10-Terminal verarbeitet diese Signale. Eine Anzeige auf dem schleppereigenem Terminal Cebis Touch ist leider nicht möglich. Der Nav-Controller mit integriertem Gyroskop befindet sich rechts neben dem Fahrersitz. Die Kabelverlegung ist hier etwas unaufgeräumt. Dafür lässt sich die Steuereinheit mit zwei Bajonettverschlüssen lösen und auf einen anderen Schlepper umsetzen. Der Mobilfunkempfang läuft über das Telemetriemodul. Dieses ist serienmäßig installiert. Das System benötigt eine Mindestgeschwindigkeit von 0,4 km/h. Im dritten Fahrbereich verabschiedet sich die automatische Lenkung oberhalb von 25 km/h mit einem Warnton. Claas sollte deshalb den zweiten Geschwindigkeitsbereich von 21 km/h auf 25 km/h anheben, damit dies in diesem Fahrbereich nicht passiert.


Genauigkeit


Bei der Berechnung der Standardabweichung im Nachhinein sind uns Unregelmäßigkeiten in den Messwerten aufgefallen. Nach einiger Recherche können wir nicht ausschließen, dass dies an einer ungünstigen Satellitenkonstellation lag. Um diesen Fehler auszuschließen, wiederholen wir die Messungen im Frühjahr, sobald es die Witterung zulässt. Die Standardabweichung von ±3,9 cm können wir deshalb nur unter Vorbehalt angeben.


Das satellitenbasierte Signal Satcor15 bezieht Claas exklusiv von Hemisphere. Es ist die Einstiegslösung bei Claas. Damit erreichte der Traktor eine Standardabweichung von ±6,4 cm. Claas bietet mit dem Satcor5 ein noch genaueres Korrektursignal über Satellit an. Der Hersteller nutzte dieses aber nicht, da in Deutschland bei dieser Genauigkeitsstufe RTK interessanter ist.


Funktionen


Mit den Spurlinien A-B, A+Richtung, Kontur, A-B Kontur inklusive adaptive Kontur und Kreis lassen sich die gängigen Bearbeitungsgänge anlegen. Leider gibt das Terminal bei A+Richtung nicht die aktuelle Fahrtrichtung des Traktors an. Die Spuren lassen sich einfach um einen gewünschten Versatz verschieben und unter einem neuen Namen speichern – gut für unterschiedliche Arbeitsbreiten. Die Feldgrenzen muss man importieren oder komplett abfahren. Aus der Feldgrenze lassen sich keine Fahrspuren automatisch generieren. Auch eine farbliche Markierung der geplanten Fahrgassen ist nicht möglich.


Auto Turn nennt Claas seine optionale, vollautomatische Maschinenwende. Dazu muss man dem System anhand der Feldgrenze eine Vorgewendelinie vorgeben. Wir brauchten diese Option aber nicht, da es sich nicht mit dem Vorgewendemanagement CSM kombinieren lies. Der Fahrer muss deshalb trotzdem am Vorgewende das Anbaugerät selber ausheben.


Überzeugt haben uns hingegen die Funktionen PreEngage und Turn In. Mit PreEngage kann man den Lenkautomaten noch im Stillstand aktivieren. Ohne zu fahren bleibt er für 10 Sekunden voraktiviert. Gut zum kurzzeitigen Anhalten vor oder in der Spur. Mit Turn In lässt sich das Lenksystem zudem schon aktivieren, wenn man je nach Wunsch mit 90 ° oder 120 ° mit dem Traktor zur nächsten Spur steht. Das System berücksichtigt dabei den Lenkwinkel und die Fahrgeschwindigkeit. Das S10 berechnet und zeigt durchgängig die geplante Spur an, die das System bei einer Aktivierung fahren würde. Das funktionierte super, der Schlepper fuhr zielgerichtet in die nächste Spur, ohne sehr zu pendeln. Wir könnten deshalb auf Auto Turn verzichten.


Bedienung


Das Lenksystem muss man über einen Schalter in der Seitenkonsole freischalten. Eine Taste wäre hier besser. Für jede Spurführung muss ein neuer Job angelegt werden. Ist auf dem S10 Terminal auch die Isobus-Funktionalität freigeschaltet, nennt sich dies Auftrag. Um ein Feld häufiger mit neuer Bedeckungskarte zu bearbeiten, sollte man aus dem Job eine Vorlage erstellen, die man dann immer wieder aufrufen kann. Die Spurlinien sind auch nicht einem Feld zugeordnet, sondern einem Job. Wir finden das etwas umständlich. Das Anbaugerätemenü ist ordentlich aufgebaut. Hier weiß man sofort, was man eingeben muss. Wenn man den Job gestartet hat, lässt sich der Lenkautomat über eine fest belegte Taste am CMotion Fahrhebel aktivieren. Dies ist auch über einen Button und einem Taster am S10 möglich oder im CSM integrierbar.


Zusatzfunktionen


Der Import der ISO-XML-Datei mit der geplanten Fahrspur funktionierte gut. Die Ordnerstruktur ist leider aber nicht immer selbsterklärend.


Fazit


Wir wünschen uns eine bessere Integration des Lenksystems ins Cebis inklusive der intuitiveren Bedienoberfläche. Hat man aber erstmal alles eingestellt, läuft das System einwandfrei. ▶

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