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Darf’s ein bisschen mehr sein?

Lesezeit: 14 Minuten

Wie bei vielen anderen, ist auch bei den 5R-Schleppern von John Deere die Optionsliste lang: Mehr Schaltstufen, größere Hydraulikpumpe, erhöhte Hubkraft, höherer Komfort. Wir haben ausprobiert, was man davon wirklich braucht und worauf man verzichten könnte.


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Ein Auto bringt einen von A nach B – egal mit welcher Ausstattung. Diese ist eigentlich nur für das Wohlbefinden der Insassen wichtig. Beim Schlepper sieht das anders aus. Hier können manche Ausstattungsdetails über die Einsatzbereiche entscheiden, die Effizienz erhöhen sowie natürlich auch den Komfort verbessern. Doch für welche Optionen soll man sich entscheiden? Wir haben dazu zwei John Deere 5125R mit unterschiedlicher Ausstattung im Praxiseinsatz verglichen. Der erste ist mit fast allem was die Liste hergibt ausgestattet: Kabinen- und Vorderachsfederung, elektrische Steuergeräte, Bedienarmlehne, Achtfachlastschaltung, Lichtpaket usw. – quasi volle Hütte. Der zweite Schlepper ist eher preisbewusst ausgestattet. Zwar hat auch er einen Frontkraftheber inklusive Zapfwelle und eine Druckluftanlage, aber auf manche Komfortmerkmale muss er verzichten. Unterm Strich macht das immerhin einen Unterschied im Listenpreis von 14000 €.


Motor


Den PWX Motor (Tier 3b) von Deere Power Systems (DPS) haben beide Kandidaten gemeinsam. Laut John Deere hat dieser nach der „ehrlichen“ Norm ECE - R24 eine Nennleistung von 89 kW/121 PS. Über 15 km/h soll der Motor weitere 10 PS freischalten. Um die Angaben zu überprüfen haben wir mit der Deula Warendorf an der 1000er Zapfwelle die Leistung gemessen. Beim gut ausgestatteten Schlepper kamen maximal 90,8 kW/123,5 PS am Stummel an. Beim zweiten 5125R haben wir 88,7 kW/120,6 PS gemessen. Das ist in beiden Fällen mehr, als John Deere angibt. Die Leistung liegt im Drehzahlbereich von 1900 bis 2100 1/min recht konstant an. Interessant ist der Leistungsunterschied zwischen den beiden identischen Motoren. Das liegt laut Hersteller an den unterschiedlichen Hydraulikpumpen der beiden Schlepper. Mehr dazu aber im Punkt Hydraulik.


Das maximale Zapfwellendrehmoment von ca. 1030 Nm erreichen beide Traktoren bei gut 1500 1/min. Das ist in Ordnung. Beide Schlepper waren mit 72,3 bzw. 74 db(A) objektiv sehr leise. Wir empfanden die Geräuschkulisse insgesamt aber lauter, da die Motoren recht stark nagelten. Der im Schlepperdisplay angezeigte Kraftstoffverbrauch unter Volllast geht mit 26 l/h dagegen in Ordnung. Im Feld stellten wir den Motor beim Grubbern auf die Probe. Die Lastannahme ist super, der Motor reagiert sehr schnell auf die Befehle des Fahrers. Auch subjektiv empfanden wir den Motor als durchzugsstark. Nur – wie üblich bei John Deere – fehlte uns ein Drehzahlspeicher.


Getriebe


Mit dem Wendeschalthebel griffgünstig links am Lenkrad tippt man in die entsprechende Fahrtrichtung. Der Hebel springt dann wieder zurück in die Mittelposition. Das ist gut, denn so kann man auch die Wendeschaltung am Frontladerjoystick im Wechsel nutzen. Für den Wechsel der Fahrtrichtung kann man im A-Holm-Display das Geschwindigkeitsverhältnis Vorwärts/Rückwärts einstellen. Hat das Getriebe beim Fahrtrichtungswechsel zeitgleich eine Lastschaltstufe geschaltet, ruckten die Traktoren etwas. Wir haben das Vorwärts-/Rückwärtsverhältnis deshalb beim Richtungswechsel auf 1:1 gestellt. Die Einstellung der Aggressivität der Wendeschaltung hingegen ist gut.


Lob bekommen die 5R für die Funktion AutoClutch. Diese Funktion kuppelt automatisch das Getriebe aus, sobald man auf die Bremse tritt. Die benötigte Bremskraft lässt sich dabei in drei Stufen einstellen. Wir haben das System besonders bei Straßenfahrten genutzt. Für z.B. Hanglagen lässt sich die Funktion auch komplett abschalten.


Mit der integrierten Parksperre am Reversierhebel legt man schnell die Getriebesperre ein und „zieht gleichzeitig die Handbremse an“. Schön bei häufigem auf- und absteigen.


Der einfache 5R kam mit dem CommandQuad mit vier Lastschaltstufen. Der teurere 5R hatte das Command8 mit acht Lastschaltstufen. Eine Schaltautomatik hatten beide Traktoren. Das CommandQuad-Getriebe gibt es auch mit einfacherer Getriebesteuerung. Die vier Gruppen lassen sich bei beiden Schleppern mit fünf Drucktastern robotisiert mit kurzer Zugkraftunterbrechung schalten. Einen mechanischen Hebel – wie man es lange von John Deere kannte – gibt es nicht mehr.


Die Lastschaltstufen lassen sich mit einem kleinen Stick durch tippen oder gedrückt halten wechseln. Schiebt man den Stick nach rechts in die Automatikposition, wechseln die Stufen vollkommen automatisch. Im Multi-Gruppen-Modus schalten dann auch die Gruppen automatisch. Dazu wählt man mit dem Drehrad am Stick eine Maximalgeschwindigkeit vor, die der Schlepper beim Nutzen von Gaspedal oder Handgas erreichen soll. Je nach Last regeln Getriebe und Motor die Stufen und die Drehzahl dann voll automatisch. Das funktionierte super.


Das Getriebe CommandQuad bietet 16 Vorwärts- und 16 Rückwärtsgänge. Davon liegen sechs Übersetzungen im Geschwindigkeitsbereich von 4 bis 12 km/h. Da die Geschwindigkeitssprünge recht groß sind, ruckte es beim Schaltvorgang stärker. Das Command8 hat eine zusätzliche Untersetzung im Vorwärtsgang. Deshalb verfügt dieses Getriebe über 32 Vorwärts- und 16 Rückwärtsübersetzungen. Im Hauptarbeitsbereich von 4 bis 12 km/h besitzt der Schlepper mit elf Übersetzungen eine gute Abstufung. Je nach Beschleunigung kann das Getriebe Lastschaltstufen überspringen. Zudem überlappen sich die Gänge B und C besser. Außerdem hatte unser hoch ausgestatteter Testschlepper ein Kriechganggetriebe mit 16 Übersetzungen zwischen 0,35 und 1,9 km/h.


Transport


Wir haben mit beiden Schleppern plus 18 t Muldenkipper unsere 50 km-Testrunde mehrmals mit verschiedenen Fahrern absolviert. Die Runde enthält Wirtschaftswege, Steigungen und Bundesstraßen. Den Reifendruck stellten wir am Schlepper auf 1,8 bar ein. Während der 5er mit dem Command8 die Runde mit 48 l/100 km meisterte, verbrauchte sein vierstufiger Bruder ganze 4 l/100 km mehr. Der einfache Grund: Das Command8 erreicht mit nur 1830 Motorumdrehungen seine Höchstgeschwindigkeit. Auch ohne Kipper konnten wir noch einen Verbrauchsunterschied von 3 l/100 km feststellen.


Die ermittelten Geschwindigkeiten unterschieden sich kaum, auch an Steigungen nicht. Beide Getriebe bieten also die gleiche Effizienz.


Leider gibt es bei beiden keinen echten Tempomaten. Man kann lediglich den eingestellten Fußpedalwert mit einem Taster unterhalb des Handgases einfrieren. Drückt man das Fußpedal kurz durch und drückt dann den Taster, nimmt der Schlepper im Automatikmodus die eingestellte Maximalgeschwindigkeit an. Mit dem Fußpedal kann man den Traktor wieder gleitend „abholen“ und mit dem Pedal fahren. Um dann am Vorgewende schneller zu fahren, muss man aber jedes Mal den eingestellten Maximalwert mit dem Drehrad ändern, das ist lästig.


Wir empfehlen für einen Hofschlepper das günstigere CommandQuad Getriebe. Uns würde sogar die Variante ohne Automatikschaltung reichen. Ist man häufiger auf Acker und Straße unterwegs sollte man den Aufpreis von 3126 € hinnehmen und zum Command8 greifen. Je nach Einsatzgebiet und Auslastung spart man so den Mehrpreis mit der Zeit aufgrund der Dieseleinsparung wieder ein.


Zapfwelle


Im Gegensatz zu vielen anderen Optionen lässt John Deere dem Kunden bei der Zapfwellenausstattung keine Wahl. Hier gibt es immer die Übersetzungen 540/540E/1000. Das geht für diese Traktorgröße in Ordnung. Der Drehzahlwechsel läuft über einen Hebel und Bowdenzüge rechts hinter dem Sitz. Ist die Bedienarmlehne mit an Bord, kommt man besser an den Hebel als bei der Ausführung mit Seitenkonsole.


Hubwerk


Unser preisbewusst ausgestatteter 5R musste im Heck auf manch sinnvolles Zubehör verzichten. Eine schnell einzustellende Hubspindel auf der rechten Seite fehlte ebenso wie die automatische Stabilisierungsstrebe von Walterscheid. Möchte man mehr als nur ein Gegengewicht einhängen, sollte man beides mitordern. Bei der Hubkraftmessung der beiden Kandidaten kamen wir auf unterschiedliche Werte (siehe Übersicht). Grund dafür waren die größeren Zylinder im teuren 5R. Für 223 € bekommt man hier gut 3000 N (≈300 kg) mehr Hubkraft. Zwei Positionen im Unterlenker für die Hubspindeln gibt es nicht. Wir konnten aber mit beiden dreibalkige Grubber (1850 kg) fahren. Ein schweres Frontgewicht (≈1 t) darf dabei natürlich nicht fehlen. Der Frontkraftheber sowie die Frontzapfwelle kommen übrigens von Zuidberg. Mit einer durchgängigen Hubkraft von 2980 kg stemmte der Kraftheber auch den 1500 kg schweren Frontpacker. ▶


Hydraulik


Unterschiede gab es auch bei der Auswahl der Hydraulikpumpe. Der Einsteiger-John Deere musste mit einer Zahnradpumpe auskommen, die laut Hersteller zusammen mit der Pumpe für die Lenkung 96 l/min fördern soll. Wir haben an einem Steuerventil bei Vollgas 86,4 l/min gemessen. Im Standgas waren es noch 33,4 l/min. Da die Pumpe auch ohne Verbraucher immer Öl fördert, ist bei diesem System die Verlustleistung recht hoch. Besser ist da die aufpreispflichtige druck- und mengengesteuerte Verstellpumpe mit einer maximalen Ölmenge von 117 l/min, die nichts fördert, wenn kein Öl gebraucht wird. Für 1166 € hat man so nicht nur mehr Ölleistung zur Verfügung, sondern auch ca. 2 kW Mehrleistung. Wir haben hier eine maximale Ölfördermenge von 107,1 l/min an einem Ventil gemessen. Bei 900 1/min Motorumdrehungen waren es noch 48,8 l/min. Wer viel mit dem Frontlader arbeitet oder z.B. an der Bestellkombination mehrere Hydraulikaktionen gleichzeitig ausführen möchte, sollte die größere Hydraulikpumpe ordern.


5R-Standard sind hinten zwei mechanische Steuergeräte, optional gibt es auch drei, so wie bei unserem günstigeren 5125R. Leider waren die Abdeckkappen für die Kupplungen so eng, dass wir die Hydraulikstecker des Muldenkippers nicht stecken konnten. Wie es besser geht, sieht man an den elektrisch betätigten Ventilen. Hier sind die Abdeckkappen groß genug und ein Ölauffangbehälter montiert. Für die elektrischen Ventile lassen sich Zeit und Menge im A-Holm-Display einstellen. Die elektrischen Ventile hinten sind nur mit der größeren Pumpe und dem CommandArm erhältlich. Das elektrische Zwischenachssteuergerät benötigt nur die größere Pumpe. Die Elektroventile lassen sich super mit den Fingern einer Hand bedienen, auch gleichzeitig. Das merkten wir besonders beim Seitenmulcher. Neigung und Seitenverschiebung ließen sich angenehm einstellen.


Die Hebel der mechanischen Variante sind da weniger komfortabel, aber immer noch einfach zu betätigen. Auch die Elektrovariante lässt sich nicht ins Vorgewendemanagement integrieren und hat keine Außenbedienung, deshalb könnten wir auf die elektrischen Steuergeräte verzichten, auch wenn es dann keine Bedienarmlehne gibt.


Fahrgestell


Die 5R haben Halbrahmen mit integrierter Ölwanne. Das soll einen tiefen Schwerpunkt und kleinere Wendekreise ermöglichen. In der Grundausstattung kommt der 5R mit einer starren Vorderachse ohne Federung. Beim Transport schaukelt sich der einfachere Schlepper teilweise auf. Schläge von Schlaglöchern federt nur der Sitz etwas ab. Den Wendekreis haben wir mit 10,65 m (VA-Spur: 1,68 m) gemessen.


Ganz anders ist da die gefederte Vorderachse von Carraro, die es nur in Kombination mit der großen Hydraulikpumpe gibt. Die Federung bietet einen guten Fahrkomfort. Einen signifikanten Geschwindigkeitsunterschied haben wir damit auf schlechten Straßenverhältnissen aber nicht herausfahren können. Mit einer größeren Vorderachs-Spur (1,77 m) war der Schlepper mit Vorderachsfederung um einiges wendiger. Er brauchte nur einen Kreis von 9,4 m zum Drehen. Mit optionalem AutoTrac gibt es auch eine variable Lenkübersetzung.


Beide Achsen haben die gleiche zulässige Vorderachslast. Aber auch hier spielt die Hydraulikpumpe eine Rolle. Aufgrund der Lenkkräfte erhöht sich mit der großen Pumpe die zulässige Achslast von 3200 kg auf 3600 kg. Das zulässige Gesamtgewicht beider 5R beträgt 8600 kg. Interessant ist hier der Gewichtsunterschied der beiden „gleich großen“ Schlepper. Mit Frontladervorbereitung (ca. 250 kg) wiegt der einfache 5125R 5080 kg. Die Vollausstattung bringt dagegen 420 kg mehr auf die Waage (5500 kg). Das geht auf Kosten der Nutzlast. Hinten tragen Reifen bis 1,65 m Höhe die Last, vorne sind 1,25 m hohe Reifen möglich. Unsere Testtraktoren hatten beide Verstellfelgen. Es gibt jetzt aber auch verschweißte Felgen, die wir besonders im harten Frontladereinsatz vorziehen.


Kabine


Der Aufstieg in die Sechspfostenkabine ist sehr gut. Die Tür öffnet weit genug und die Griffe sind gut positioniert. Auch von rechts ist der Einstieg noch okay, wenn man den Sitz dreht. Beide Maschinen hatten im Test ein Panoramadach. Das ist schön für Frontladerarbeiten. Der schmale Holm vorne stört die Sicht nicht. Eine Sonnenblende lässt sich vor das Dachfenster schieben. Darin ist ein Sonnenrollo für die Frontscheibe integriert. Leider lässt sich die Sonnenblende nicht arretieren. Bei holpriger Fahrt geht sie Stück für Stück auf. Das ist uns besonders beim ungefederten 5R aufgefallen.


Die Rundumsicht ist top. Die seitlichen hinteren Scheiben sind gewölbt, so ist die Sicht auf ein Seitenmähwerk oder großen Wender gut. Die Motorhaube fällt stark nach vorne ab. Die schmal gehaltene Lenksäule klappt sehr schnell per Pedal weg oder ran. Die Einstellung der Neigung und der Länge bleibt dabei erhalten. Der Reversierhebel wandert beim Verstellen mit. Besser geht es nicht! Der Blinkerhebel ist aber etwas klein geraten und es gibt nur den John Deere typischen weg- und zeitabhängigen Rücksteller. Ein lenkwinkelabhängiger Rücksteller hätte uns besser gefallen. Der Fahrer hat genügend Beinfreiheit. Das sieht für groß gewachsene Beifahrer schon anders aus, da die Kabine nach vorne etwas zuläuft.


Unser gut ausgestatteter 5125R hat-te eine mechanische Kabinenfederung. Den Komfortunterschied zum preisbewussten 5R haben wir mit ausgeschalteter Vorderachsfederung getestet. Man konnte hier deutliche Unterschiede zwischen den beiden Schleppern feststellen. Die Kabinenfederung federte die gröbsten Stöße gut weg. Im Zusammenspiel mit der Vorderachsfederung hat uns der Fahrkomfort auf der Straße gefallen. Nur hin und wieder schwankte die gefederte Kabine seitlich hin und her.


Mit einem Drehrad und drei grünen Tasten, sowie sechs Schnellzugrifftasten lässt sich das A-Holm-Display PDU bei beiden Schleppern bedienen. Hier lassen sich z.B. Hubhöhe, Senkgeschwindigkeit und Lagereglung vom Heckhubwerk einstellen, die Getriebefunktionen umstellen und die Einstellungen der elektrischen Steuergeräte (falls vorhanden) ändern. Leider zeigt das Display auf der Startseite nicht alle wichtigen Einstellungen wie z.B. Durchflussmengen, Hubhöhen- und Motordrehzahlbegrenzer an. Hier ist bei beiden Schleppern auf dem ansonsten klaren Display noch Potenzial.


Die Seitenkonsole des einfachen Traktors ist schön übersichtlich angeordnet. Alle Hebel, Schalter und Tasten sind recht gut zu erreichen. Die EHR auf der Konsole hat uns gut gefallen.


Auf der Bedienarmlehne des voll ausgestatteten 5R’s sind alle Funktionen noch dichter beieinander. Besonders das Einfrieren der Fußpedalstellung klappt hier besser als bei der Seitenkonsole. Die EHR-Bedienung gefiel uns hier nicht so gut. Die Zapfwellenschalter sind etwas zu weit hinten angebracht, dafür gibt es aber das optionale iTEC Basic. Damit kann das Heckhubwerk die Funktionen Zapfwelle, Allrad und Differenzial zusammen aktivieren. Die Aktivierungshöhe ist dabei einfach einstellbar. Der große Schutzbügel für den Joystick an der Armlehne störte etwas, er kollidiert teils auch mit dem B-Holm.


Unser preisbewusster John Deere hatte keine Teleskopspiegel montiert. Mit dem Muldenkipper konnten wir so nichts vom rückwärtigen Verkehr sehen. Diese Option sollte Pflicht sein. Einen großen Unterschied in der Nacht machen auch die LED-Scheinwerfer des teuren 5R. Diese erzeugen einen gleichmäßigeren ausgeleuchteten Bereich um den Schlepper. Wer häufig früh morgen oder abends unterwegs ist, weiß dieses knapp 1800 € teure Paket zu schätzen. Für gelegentliche Einsätze in der Dunkelheit reichen die Halogenscheinwerfer des einfacheren Traktors aber auch aus.


Frontlader


Für den 5R hat John Deere zwei Frontladergrößen im Programm. Den 543R und den größeren 603R. Unsere beiden Hirsche hatten den kleineren Lader, der in 80 cm gute 2250 kg hebt. In einer Höhe von 3,3 m sind es noch 1770 kg. Die maximale Hubhöhe im Gerätedrehpunkt beträgt 3,63 m, die Ausschütthöhe 2,60 m. dabei ist die Überladeweite mit 0,79 cm nicht allzu groß. Dafür gibt es den größeren Lader. Der An- und Abbau war bei beiden Ladern gleich und gefiel uns gut. Nur die Aufkleber der Verriegelungshaken sollte John Deere gegen dauerhaft beständige Markierungen ersetzen.


Aber auch beim Lader gibt es einige Unterschiede in der Ausstattung. Die wohl am meisten benutzte Zusatzausstattung ist die hydraulische Werkzeugentriegelung. Mit einer Hand, aber zwei Fingern, lassen sich im B-Holm zwei Tasten drücken, die Geräteverriegelung springt auf und man kann das Werkzeug auf dem Boden absetzen. Beim Aufnehmen schließt die Verriegelung, sobald das Werkzeug anliegt – auch ohne hydraulischer Entriegelung. So soll es sein. Auf die hydraulische Geräteentriegelung wollten wir nach dem Test nicht mehr verzichten.


Da der Schlepper schon voll gefedert war, konnten wir keinen spürbaren Effekt der Schwingungstilgung erkennen. LED-Scheinwerfer unter dem Holm runden die gehobene Ausstattung ab. Bedienen lässt sich der Lader entweder mit einem mechanischen Zwischenachssteuergerät oder einen elektrisch angesteuertem Zwischenachsventil. Uns hat der kleine Elektrojoystick gut gefallen. Er sitzt genau richtig auf der Armlehne und lässt sich feinfühlig bedienen. Selbst die 3. Funktion ist mit einer Proportionalsteuerung bestückt.


Aber auch der mechanische Joystick geht in Ordnung. Er ist am Sitz montiert und schwenkt mit diesem mit – schön. Der große Hebel sitzt an der richtigen Position und lässt sich dadurch feinfühlig bedienen. Bei uns war er nur noch etwas schwergängig. Es gibt auch einen elektrischen Joystick an der Armlehne in Kombi mit der Seitenkonsole. Positiv: Auf beiden Joysticks sind Tasten für die Wendeschaltung und die Lastschaltstufen integriert.


florian.tastowe@topagrar.com

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