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Aus dem Heft

Das sind die Erfahrungen aus den Praxiseinsätzen

Lesezeit: 8 Minuten

Einsatz auf Getreidestoppeln:

Gerstenstoppeln mit einigermaßen gleichmäßig verteiltem Stroh. Relativ sandiger Boden, recht trockene Verhältnisse.


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Grubber:

Zunächst war der Grubber mit 32 cm breiten Gänsefüßen bestückt. Ganzflächige Arbeit erreichten wir bei 7 cm. Die Schare bewegten relativ wenig Erde, deshalb war die Einebnung überschaubar, aber besser als bei der Scheiben- egge: Ø 15 km/h; 7,2 ha/h; 6,9 l/ha


Anschließend arbeiteten die Gänsefüße 15 cm tief. Der Grubber bewegte etwas mehr Boden, doch die Einebnung verbesserte sich nur leicht. Der Schlepper erreichte jetzt die Leistungsgrenze: Ø 12 km/h; 5,8 ha/h; 10,4 l/ha


Zum nächsten Durchgang tauschten wir die Gänsefüße gegen 8 cm-Schmalschare. Mit dem Akku-Schlagschrauber und zwei Personen dauerte das 30 Minuten. Ohne Vorarbeit grubberten wir ebenfalls 15 cm tief. Der Grubber arbeitet ganzflächig mit guter Einebnung. Der Schlepper war schneller und sparsamer als bei tiefer Arbeit mit den Gänsefüßen: Ø 14 km/h; 6,7 ha/h, 9,3 l/ha


Versuchsweise haben wir mit diesen Scharen ohne Vorarbeit auch 28 cm erreicht. Hier waren 7,5 km/h die Grenze. Die schmalen Schare holten keine feuchten Kluten nach oben – prima!


Nach dieser Variante wurden die Schare mit 35 cm-Flügeln bestückt. Ziel war die flache, ganzflächige Arbeit. Ein ordentliches Ergebnis erreichten wir bei 8 bis 9 cm, noch flacher überzeugte das Arbeitsbild nicht. Bei gleicher Flächenleistung und etwas mehr Arbeitstiefe liegt der Verbrauch um 1,7 l/ha höher als bei den Gänsefüßen. Deshalb lohnen sich Gänsefüße nur bei sehr flacher Arbeit: Ø 14,5 km/h; 7,0 ha/h; 8,6 l/ha


In der letzten Grubbervariante mussten die Flügelschare 15 cm tief arbeiten. Der Abstand der Messwerte zur Variante ohne Flügel bei gleicher Tiefe war zwar nicht sehr groß. Doch ab spätestens 15 cm sollten die Flügel ab, teils schaden sie dann und kosten Diesel: Ø 13 km/h; 6,2 ha/h; 9,8 l/ha


Scheibenegge:

Nach Einstellfahrten bei 8 bis 9 cm haben wir uns an eine geringere Tiefe herangetastet. Das Minimum für ganzflächiges Arbeiten lag bei ca. 7 cm. Die Bodenanpassung war gut, doch der Mischeffekt gering. Die Stoppeln wurden geschnitten und an der Oberfläche abgelegt, die Spuren wenig geebnet. Der Schlepper hatte noch Reserven: Ø 15 km/h; 7,1 ha/h; 6,4 l/ha


In gleicher Einstellung sind wir auf Leistung gefahren. Die Schlagkraft erreichte den höchsten Wert: Ø 20 km/h; 9,4 ha/h; 7,2 l/ha


Beim nächsten Durchgang ging es um mehr Arbeitstiefe ohne Vorarbeit. Wir haben die Scheibenegge dazu auf rund 15 cm eingestellt. Sie bewegte jetzt mehr Boden, vergrub die Stoppeln aber nicht. Trotzdem blieben die Mähdrescherspuren leicht sichtbar, der Einebnungseffekt war überschaubar. Der Schlepper arbeitete an seiner Leistungsgrenze: Ø 13 km/h; 6,1 ha/h; 10,3 l/ha


Wie tief kommt man ohne Vorarbeit maximal mit dieser Scheibenegge? Bei 19 cm war auf diesem Standort Schluss: Der Schlepper kam nicht mehr auf Geschwindigkeit, die Egge begann zu verstopfen, der Boden hinter dem Gerät war unebener als vorher – keine Empfehlung! Ø 7 km/h; 3,3 ha/h, 13,3 l/ha


Zum Schluss haben wir die Scheibenegge mit 19 cm noch einmal auf einer vorgearbeiteten Parzelle eingesetzt – mit besserem Ergebnis, weil jetzt die Geschwindigkeit wieder passte.


  • Fazit Getreidestoppeln: Ein klares Unentschieden: Wenn’s um Schlagkraft und flache Arbeit geht, ist die Scheiben-egge nicht zu toppen. Arbeitstiefen über 15 cm sind nur ab zweitem Arbeitsgang sinnvoll, weil der Schlepper sonst nicht auf die nötige Geschwindigkeit kommt. Der Einebnungseffekt der Scheibe hält sich in Grenzen.


Der Grubber ist etwas langsamer bei flacher Arbeit, bietet durch den Scharwechsel aber mehr Möglichkeiten – vor allem wenn z.B. Raps pfluglos bestellt werden soll. Die Einebnung ist besser.


Einsatz nach Silomais:

Ende Oktober auf einem leichteren Standort (lS). Die Spuren von der Ernte waren nicht ungewöhnlich tief, der Boden war bei Bearbeitung herbstüblich feucht. Auch bei diesem Einsatz sind wir wieder etwas schräg zur Bestellrichtung gefahren.


Grubber:

Der Grubber war mit den 8 cm Schmalscharen bestückt – die übliche Ausstattung zu dieser Jahreszeit. Zuerst ging es auf 10 bis 12 cm. Dabei bewegt der Grubber relativ wenig Boden – was gewünscht ist, wenn der Acker über Winter liegen bleiben soll. Trotzdem gab es bereits einen Einebnungseffekt. An einigen Stellen blieben ca. 5 bis 10 m lange Stoppelreihen stehen, die Stängel wurden aber größtenteils von der Walze zerdrückt: Ø 13,5 km/h; 6,5 ha/h; 9,9 l/ha


Etwa 18 bis 20 cm war der zweite Arbeitsgang tief. Die Einebnung hat uns gut gefallen, sie war deutlich besser als bei der Scheibenegge. Auch die Stoppeln wurden gut bearbeitet. Hier wäre eine Mulchsaat von Weizen kein Problem gewesen. Durch die tiefere Durchmischung beginnt die Mineralisierung – ein Nachteil, wenn der Acker liegen bleibt: Ø 10,5 km/h; 5 ha/h; 10,6 l/ha


Scheibenegge:

Der erste Durchgang lief ebenfalls mit 10 bis 12 cm. Weil die Egge wenig Erde bewegte, war die Einebnung relativ gering. Wie beim Grubber blieben Stängel in der Reihe stehen, die von der Walze aber teils zerdrückt wurden. Leistung und Verbrauch bewegten sich auf Niveau des flachen Grubberstrichs: Ø 14 km/h; 6,6 ha/h; 10,6 l/ha


Bei 18 bis 20 cm stieg der Seitenzug. Man muss dann den Versatz am GPS einstellen oder per Hydraulikzylinder die erste Reihe flacher arbeiten lassen, um die Kräfte auszugleichen. Die Einebnung war nicht optimal, die Fahrspuren blieben sichtbar. Mehr Maisstoppeln wurden erfasst: Ø 12 km/h; 5,6 ha/h; 12,1 l/h


  • Fazit Silomais: Hier brachte die Scheibenegge etwas mehr Leistung. In puncto Bearbeitung der Stoppeln waren beide Geräte gleichauf, doch bei der Einebnung hatte eindeutig der Grubber die Nase vorn: Punktsieg für den Grubber.


Einsatz auf Körnermaisstoppeln:

Bedingungen: Humoser Sand. Stroh und Stoppeln waren sehr intensiv mit dem Schlegelmulcher bearbeitet worden, der das ziemlich trockene Stroh in die Fahrspuren geblasen hatte. Um auszuprobieren was geht, sind wir mit der Scheiben-egge auch auf einer „frischen“ Fläche hinter dem Mähdrescher hergefahren.


Grubber:

Erste Überfahrt mit geringer Tiefe (ca. 10 cm) und hochgezogenem Striegel. Jetzt verschluckte sich der Grubber – trotz der vorherigen, intensiven Zerkleinerung: Das Material staute sich vor den Zinken, wurde ein Stück mitgezogen und blieb als Haufen liegen: Ø 12 km/h; 5,8 ha/h; 10,8 l/ha


Die zweite Variante lief mit 18 cm. Weil jetzt mehr Boden bewegt wurde, mischte sich das Stroh besser und es gab kaum Verstopfungen. Gutes Resultat, doch die schlechte Strohverteilung des Häckslers konnte der Grubber nicht ausgleichen: Ø 11 km/h; 5,3 ha/h; 11,5 l/ha


Scheibenegge:

Bei der flachen Variante (10 – 12 cm) sind wir zunächst langsamer gefahren. Dann fehlte der Scheibenegge aber Schwung und Erde für ein ordentliches Ergebnis. Mit hoher Geschwindigkeit (19 km/h) wurde es besser. Nach der Messung haben wir die Scheibenegge noch 2 bis 3 cm tiefer eingestellt – das Ergebnis war noch besser und auch der Schlepper blieb auf Geschwindigkeit. Unter diesen Bedingungen würden wir mit dieser Tiefe arbeiten. Bei einer zweiten Überfahrt in dieser Einstellung war das Resultat optimal: Ø 19 km/h; 8,9 ha/h; 10,6 l/ha


Hinter dem Mähdrescher haben wir 14 bis 15 cm tief gearbeitet. Der Drescher hatte das Stroh sauber verteilt, es wurde nicht weiter zerkleinert. Hier konnten wir mit der Scheibenegge sehr ordentlich arbeiten, der Grubber wäre gescheitert! Ø 13,5 km/h; 6,3 ha/h; 10,6 l/ha


  • Fazit Körnermais: Beim Einsatz nach Körnermais ist die Scheibenegge der Sieger. Der Grubber ist durch seinen engen Strichabstand verstopfungsgefährdet, vor allem wenn das Stroh nicht aufbereitet wurde.


Zwischenfrucht im Frühjahr:

Einarbeiten von Zwischenfrüchten auf dem Schlag des ersten Stoppeleinsatzes, Vorbereitung für die Mais-Mulchsaat. Eine gewisse Mulchauflage war erwünscht. Die abgefrorenen Pflanzen waren gut abgetrocknet – fast mürbe –, doch der Unterboden war noch sehr feucht: Trotz des geringen Reifendrucks hinterließ der Schlepper Spuren, die von der Scheiben-egge teils nicht glattgezogen wurden. Bei grüneren Beständen wäre die Scheibenegge übrigens im Vorteil gewesen.


Grubber:

Der Grubber punktete bereits bei 11 cm mit guter Einebnung, was wir mit einer aggressiveren Striegeleinstellung noch verbessern konnten. Er zerkleinerte das Material weniger als die Scheibe: Ø 15,5 km/h; 7,4 ha/h; 10,3 l/ha


Das Resultat der etwas tieferen Arbeit mit 15 cm hat uns noch besser gefallen, vor allem weil sich das nur begrenzt auf Flächenleistung und Verbrauch auswirkte: Ø 13,5 km/h; 6,5 ha/h; 11,4 l/ha


Scheibenegge:

Bei 11 cm Tiefe kam der Schlepper noch auf die Geschwindigkeit für ein halbwegs ordentliches Ergebnis. Die Zwischenfrucht wurde zerkleinert und gut eingearbeitet. Obwohl wir das Crushboard etwas schärfer eingestellt hatten, hinterließ die Scheibenegge keine vollständig ebene Oberfläche. Der Verbrauch war geringer als beim Grubber und wir hätten noch schneller fahren können:Ø 14,5 km/h; 6,8 ha/h; 8,3 l/ha


Natürlich haben wir versucht, auch mit der Scheibenegge tiefer zu arbeiten und sie ebenfalls auf 15 cm eingestellt. Hier kam der Schlepper nicht mehr auf Geschwindigkeit – trotz seiner mehr als 400 PS Maxleistung, auf 0,6 bar reduziertem Reifendruck und reichlich Ballast. Weil der Boden nicht genug beschleunigt wurde, hinterließ die Scheibenegge eine unebene Oberfläche. Für ein maisfertiges Saatbett wären zwei Überfahrten nötig gewesen, eine flachere und eine tiefere: Ø 11,5 km/h; 5,4 ha/h; 12,5 l/ha


  • Fazit Zwischenfrucht: Die Bedingungen waren fast ideal: Eine trockene Zwischenfrucht. Deshalb konnte der Grubber punkten und diese Variante für sich entscheiden. Aber die Scheibenegge lieferte ein ordentliches Ergebnis ab, wenn sie nicht zu tief eingestellt war und der Traktor auf Geschwindigkeit kam. Bei grünen Zwischenfrüchten und/oder feuchteren Verhältnissen hätte sie sich besser durchgesetzt.

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