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Deutz Fahr 6230 TTV Warrior

Lesezeit: 9 Minuten

Fahrer, die den Schlepper kennen, kommen sicher gut damit klar. Doch an mehreren Stellen bietet er noch Potenzial.


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Monitor


Der Bildschirm iMonitor sitzt vorne an der Armlehne. Der schwarze Hintergrund ist nicht ideal, trotzdem kommt man auch bei Sonne klar. Demnächst soll es einen hellen Hintergrund geben. Insgesamt ist die Auflösung nicht brillant, aber okay. Beim Verstellen von Werten reagierte das Display teils verzögert. Laut Deutz-Fahr ist das nach dem letzten Softwareupdate verbessert.


Links in der Anzeige gibt es einen Scrollbalken mit den Symbolen für die Menüs. Unter dem Traktor-Symbol finden sich die Tempomat-, Getriebe- und Hydraulikeinstellungen. Leider steht es unten im Scrollbalken und ist oft verdeckt. Insgesamt fehlt uns eine zentrale Anzeigeseite mit allen Traktorinfos bzw. -funktionen und direktem Zugang zu den Einstellmenüs.


Neben der Touchbedienung lassen sich die Einstellungen auch über die optionale Bedieneinheit „MMI“ mit einem Dreh-Drück-Rad direkt vor dem Display bedienen. Hier gibt es drei F-Tasten, die Schnellzugriffs- oder Lenksystemfunktionen bieten. Drückt man die ESC-Taste zweimal am MMI, geht es nicht zurück auf die vorherige Ebene – sondern der Monitor schaltet komplett ab.


Insgesamt merkt man, dass der Traktor auch ohne Monitor verkauft wird. Wir finden die Menüführung nicht immer übersichtlich. Manche Einstellungen laufen auch über das Armaturen-Display per schwarzem Dreh-Drück-Knopf auf der Armlehne.


Im Monitor kann der Fahrer im Einstellmenü (Symbol Schraubenschlüssel) bis zu elf Profile mit Klarnamen und mit weiteren Notizen abspeichern – gut! Das Ganze ist auf die Funktionen begrenzt, die im Monitor integriert sind (Drehzahlen, km/h, Hydraulik usw.). Das Terminal ermöglicht den Anschluss von bis zu vier Kameras. Die Auslöser dafür, also wann welches Bild erscheint, lassen sich im Terminal einstellen – prima.


Multifunktionshebel


Der Hebel hat eine schöne, seitliche Handauflage. Bewegungen sind nur in einer Achse möglich (vor/zurück). Die Knöpfe lassen sich bequem mit dem Daumen bedienen. Allerdings haben alle die gleiche Form – das gilt übrigens für viele Tasten: Die farbliche Kennzeichnung ist konsequent, doch es gibt keinen haptischen Unterschied.


Der Hebel bietet vergleichsweise weniger Funktionen, ist dafür aber übersichtlich: Heben/Senken, Front-/Heckhubwerk plus eine separate Stopptaste, zwei Tempomaten, Pfeiltasten für den Richtungswechsel sowie ein einzelner Knopf für das Vorgewende-Management ComforTip. Dazu kommen zwei schöne proportionale Daumenschieber für die Hydraulik. An der Hebelrückseite gibt es ein Finger-Scrollrad zum Verstellen der Tempomaten sowie eine Shifttaste.


Programmierbare F-Tasten für Traktorfunktionen fehlen auf Hebel und Armlehne, was nicht mehr zeitgemäß ist. Für Isobus- und Lenkfunktionen lassen sich die beiden Daumenschieber, die Vorgewendetaste sowie am Kreuzhebel drei Knöpfe und auch ein Daumenschieber nutzen.


Motorfunktionen


Der Handgasschieber liegt zentral auf der Lehne, die beiden Drehzahlspeicher direkt davor. Sie lassen sich außerhalb des Vorgewende-Managements leider nicht auf den Hebel legen. Das Programmieren der Drehzahlen ist gut: Durch drücken & halten oder per Monitor mit ± Tasten sowie direkter Eingabe des Wertes.


Eine Kopplung von Funktionen und Drehzahlspeicher, z.B. für Zapfwellenarbeiten, bietet der Deutz-Fahr nicht. Allerdings steigt die Drehzahl, wenn die Hydraulik z.B. im Standgas die eingestellte Ölmenge nicht erreicht.


Getriebefunktionen


Es gibt vier Geschwindigkeitsbereiche mit maximal 5, 10, 20 und 50 km/h (je nach Ausstattung zusätzlich auch 60 km/h). Der Pedalweg teilt sich jeweils von 0 bis zur eingestellten Höchstgeschwindigkeit des Bereichs. Per Finger-Scrollrad kann man diese Obergrenzen und damit die Pedalspreizung einstellen. Drückt der Fahrer die Shifttaste und klickt den Hebel nach vorne, springt er durch die Geschwindigkeitsbereiche.


Allerdings kann er nicht einfach per Hebel losfahren, es gibt keinen echten Fahrhebelmodus. Das geht erst mit aktiviertem Tempomaten: Hebel nach vorne = schneller, Hebel zurück = langsamer. Diese Logik bleibt auch bei Rückwärtsfahrt.


Bewegt man dann den Hebel, ändert sich die gespeicherte Tempomatgeschwindigkeit. Wenn man also nur kurz schneller/langsamer fahren will, muss man den ursprünglich eingestellten Wert danach wieder neu anfahren bzw. programmieren. Besser finden wir, wenn man den Tempomaten per Hebel übersteuern kann und auf Knopfdruck wieder zum ursprünglichen Wert zurückkehrt, also den Speicher nicht ändert. Das ist bei vielen mittlerweile Standard.


Es gibt vor-/rückwärts je zwei Tempomaten. Die Einstellung läuft entweder über drücken & halten des Knopfs oder im Monitor (Eingabe km/h, ±-Touch oder Verstellen über den Drehknopf). Leider nur während der Fahrt lassen sich die hinterlegten km/h per Zeigefinger-Rad am Hebel ändern. Der Traktor kann auch direkt per Tempomat anfahren: Dazu Fahrtrichtung wählen, mit Shift Tempomat 1 oder 2 drücken.


Das Fahrpedal kann den Tempomaten übersteuern, aber nicht deaktivieren. Man kann so also schneller fahren, aber nicht verzögern, was nicht mehr zeitgemäß ist. Dafür bleibt der programmierte Wert unverändert. Zum Deaktivieren muss der Fahrer den Tempomatknopf erneut drücken oder die Bremse antippen. Laut Deutz-Fahr kann man in den Voreinstellungen der aktuellen Softwareversion die Funktion auswählen und den Tempomaten dann per Fahrpedal übersteuern und so deaktivieren.


Beschleunigung/Verzögerung lassen sich über den ACC-Drehknopf verstellen – laut Display stufenlos 0 bis 100%. Der Eco-Power-Drehknopf regelt ein Drehzahlband, in Eco von 1000 bis 1400 U/min, in Power dreht der Motor bis 2100 hoch. Über die orange „Mode“-Taste auf der Armlehne wechselt der Fahrer zwischen den Fahrstrategien Manuell, PTO (Zapfwelle, automatisch aktiv, sobald Welle eingeschaltet ist) und Auto.


Eine weitere Funktion gibts für Eingeweihte: Drückt man auf dem Fahrhebel beim Beschleunigen ohne die Freigabetaste den Pfeilknopf „vorwärts“, beschleunigt die Maschine, als wenn ACC auf maximal stünde. Beim Ausrollen den Vorwärtspfeil drücken und der Schlepper rollt sanft aus. Ausrollen und Rückwärtspfeil drücken = maximale Verzögerung.


Der Wendeschalthebel ist etwas weit weg vom Lenkrad. Dafür hat er den bei Deutz-Fahr bekannten, guten Schiebeschalter für die Aggressivität beim Richtungswechsel (fünf Stufen). Nur wenn der Hebel in Neutral steht, lässt sich die Fahrtrichtung mit den Hebel-Pfeiltasten plus Shiftknopf wechseln – oder versierte Fahrer legen sich den Wechsel auf die ComforTip-Taste. Dort reicht ein Knopfdruck.


Zapfwelle


Drehzahlvorwahl per Schalter auf der Seitenkonsole, der Hauptschalter für die PTO liegt günstig mitten auf der Armlehne. Die aktuelle Drehzahl zeigt nur das Armaturendisplay an, im Monitor gibt es leider keine PTO-Kachel. Die Automatik-Schaltpunkte für Front- und Heck-PTO lassen sich im Krafthebermenü einstellen, dafür aber getrennt für an/aus. Zum Stationärbetrieb bzw. für die Außenbedienung muss der Fahrer den Sitzkontakt über eine schwarze Taste freischalten. Die Außenbedienung funktioniert ausschließlich, wenn niemand auf dem Sitz ist.


Hubwerk


Zum Aktivieren die runde Schlosstaste einen Moment gedrückt halten, sie leuchtet dann grün. Nach Motorstopp oder bereits ab 25 km/h sperrt die EHR erneut. Die Schwingungstilgung ist nur bei gesperrtem Kraftheber aktiv. Die Knöpfe auf/ab liegen auf dem Hebel übereinander, die Tastenpaare für Front und Heck nebeneinander – das Paar für hinten übrigens innen. Mit der grünen Stop-Taste oder Klick in die Gegenrichtung bleiben die Hubarme stehen.


Der Schnellaushub hinten lässt sich – abgesehen vom ComforTip – auf keine andere Taste legen. Wenn man – etwas versteckt im Frontkraftheber-Menü – von Auto auf Manuell stellt, kann man die Fronthydraulik auf einen beliebigen Hydraulikhebel legen. Zum Geräteanbau gibt es hinten auf der Konsole eine Totmanntaste – gut. Zwei ordentliche Drehknöpfe seitlich an der Lehne regeln die Arbeitstiefe vorne/hinten. Im Monitor fehlt eine Anzeige für die aktuell vorgewählte Arbeitstiefe.


Alle wichtigen EHR-Einstellungen finden sich unter der Armlehnenklappe: Schlupf, Senkdrossel, Hubhöhe, Mischregelung (Knöpfe mit Höhe und Senkdrossel auch für Fronthydraulik). Weitere Funktionen, wie max. Tiefe, Hubgeschwindigkeit, Intensität der Zugkraftregelung liegen ausschließlich im Monitor. Das Ganze ist Geschmacksache und manche Fahrer schätzen nach wie vor Drehknöpfe. Doch wir finden: Wenn es gut gemacht ist, kann auch alles in den Monitor.


Hydraulik


Eine blaue Schlosstaste (länger drücken) aktiviert nach Motorstart die Hydraulik. Es gibt zwei proportionale Daumenschieber auf dem Hebel (mit Schwimmstellung). Dazu kommen bis zu drei Fingerhebel, bzw. sogenannte Rocker, vorne auf der Lehne und ein Kreuzhebel mit Proportionalschieber für den dritten Kreis. Die Hebel sind mit Zahlen gekennzeichnet, die Anschlüsse farblich.


Im Hydraulik-Menü lässt sich die Belegung ändern. Das ist übersichtlich mit Symbolen und graphischen Abbildungen der Hebel gelöst. Abgesehen von der Außenbedienung kann jedes Ventil nur einem Hebel zugewiesen werden. Es gibt keine Doppelbelegung, was okay ist. Über einen kreisförmigen Pfeil geht es zurück zur Werkseinstellung. Die aktuelle Belegung sieht man im Einstellmenü und auch im Armaturendisplay, sobald man die Steuergeräte aktiviert. Farbwechsel-LED oder Kacheln im Monitor gibt es aber nicht.


Neben den üblichen Einstellungen bietet der Schlepper für Menge und Zeit auch Einstellfunktionen. Dann speichert das System Hebelstellung und Betätigungsdauer, aber ohne, dass Öl fließt.


Jedes Ventil lässt sich individuell sperren. Die Sperrung ging bei unserem Test nach Motorneustart verloren, was nicht sinnvoll ist. Deutz-Fahr sagt dazu, dass die Sperrung mit der aktuellen Software auch nach Stopp erhalten bleibt.


Es gibt vier Hydraulikmodi: OFF = das Öl fließt zum Ventil mit dem geringsten Widerstand. „Zylinder“ = der Ölstrom teilt sich unabhängig vom Widerstand nach eingestellter Menge. „Motor“ = die Drehzahl steigt, wenn die Menge nicht erreicht wird. „Motor + Zylinder“ = beide Funktionen kombiniert.


Lenkung, Antrieb & Komfort


Die Tasten fürs Lenksystem sitzen auf der Lehne neben der Armauflage. Man kann dazu auch den ComforTip-Knopf, die Isobus-fähigen Knöpfe oder die drei F-Tasten am MMI nutzen. Die Schnelllenkung lässt sich im „ASM“ unter „Easy-Steer“ in vier Stufen voreinstellen. Es gibt hier leider nur die automatische Abschaltung über 25 km/h, aber keine einstellbaren Grenzen an/aus.


Der Knopf für die Vorderachsfederung schaltet einfach an/aus. Den Federungskomfort kann der Fahrer in drei Stufen im Armaturendisplay wählen.


Die Parkbremse des Deutz-Fahr legt sich automatisch im Stillstand nach 120 Sekunden ein oder wenn der Fahrer aufsteht. Beim Anfahren löst sie automatisch. Manuell muss der Hebel der elektrischen Parkbremse zum Einlegen gedrückt werden.


Für den Antriebsstrang gibt es drei Knöpfe: Allrad, Sperre ein/aus und die Automatik ASM für beides. Hier lassen sich Lenkwinkel und km/h hinterlegen. Allerdings ist der Maximalwert von 20 km/h etwas niedrig für Allrad.


Der schwarze Einstellknopf auf der Lehne übernimmt auch die Rufannahme der Freisprecheinrichtung (Hörersymbol direkt daneben). Radio- oder Klimafunktionen und die Arbeitsscheinwerfer lassen sich nicht über Lehne/Monitor steuern. Ihre Bedienung läuft klassisch.


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