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Dewulf RQ2060

Lesezeit: 5 Minuten

Sauber roden mit robuster Erntemaschine


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Dewulf setzt auf das klassische Rodesystem mit aufrechten Igelbändern und Elevator. Das sorgt für eine gute Reinigungs- und große Rodeleistung. Der belgische Hersteller stellte 2010 den R 2060 vor. Er basiert auf dem Selbstfahrer R 3060, ohne Motor und Kabine als Vorbau. Es gibt verschiedene Typen:


  • RS 2060 (drei Siebketten, zwei aufrechte Igelbänder, o. Reinigungsmodul)
  • RA 2060 (mit Axial-, Easyclean- oder Siebmodul)
  • RQA 2060 (mit Krautband über dem ersten Igelband sowie Axial-, Easy-clean- oder Siebmodul)
  • RJS 2060 (aufrechtes u. flaches Igelband oder 2 + 2-reihiges Fingersystem)
  • RJA 2060 (aufrechtes u. flaches Igelband oder 2 + 2-reihiges Fingersystem mit Axial-, Easyclean- oder Siebmodul).


Konstruktion:

Dewulf bleibt beim RQ 2060 beim klassischen Erntesystem mit rückwärts ausgerichteten, aufrechten Igelbändern und Ringelevator. Die Anordnung findet sich auch im Grimme SV 260 und allen vierreihigen Rodern. Der Dewulf ist robust gebaut. Es wurde nicht an Stahl gespart, auch die Lackqualität ist gut. Die Zugänglichkeit ist prima, die Seitenbleche verleihen dem Roder sein massives Aussehen. Die Testmaschine hatte eine freie Rodeöffnung mit großen angetriebenen Scheiben ohne Dammrollen. Vorteil: Die Dämme werden nicht angedrückt. Nach dem Aufnahmeband gelangen die Kartoffeln auf das erste Siebband. Anschließend führt ein kleines Zwischenband durch das Krautband auf das zweite Siebband. Danach gelangen die Kartoffeln auf das Igelband. Der Antrieb bei den ersten Bändern ist mechanisch. Das letzte wird hydraulisch angetrieben, weil seine Geschwindigkeit genau so hoch sein muss wie die des Krautbands. Drei Reihen Abstreiferkämme verhindern, dass Knollen zusammen mit Kraut die Erntemaschine am Heck über das Krautband verlassen. Die Intensität der Abstreiferkämme lässt sich vom Schlepper aus einstellen. Die Geschwindigkeit aller mechanisch angetriebenen Bänder ist durch Umstecken einer Zapfwelle auf einem Getriebe um 10% verstellbar. Zudem kann die Geschwindigkeit des Grabbandes über ein zweites Getriebe durch Umstecken einer Welle nochmal um 20% variiert werden.


Dewulf verbaut mehr Rüttler als die anderen und erzielt damit eine bessere Trennleistung. Auch unter dem vierten Band kann optional ein Rüttler angebracht werden. Nach einem dichten Band fallen die Knollen durch das Krautband auf das zweite Siebband. Weiter geht es auf das nach hinten ausgerichtete aufrechte Igelband, das Kraut und kleine Kluten entfernt. Die Knollen rollen nach unten in den Elevator. Oben angekommen fallen sie auf ein Rückführband. Es wirft das Erntegut auf ein zweites aufrechtes Igelband. Hier rollen die Knollen nach unten auf das Verleseband. Das Rückführband kann auch umgekehrt laufen, dann wird das zweite Igelband umgangen.


Dewulf sieht den Bunker als Überladebunker. Er ist jedoch eine Zwischenform zwischen einem üblichen Bunker und einer Überladelösung. Der Bunkerboden besteht aus einem Stück. Er kann dadurch während des Rodens nicht vollständig geleert werden. Der Bunker fasst ansehnliche 6,3 t. Wird er als Überladebunker verwendet, kann während des Rodens lediglich der Rumpf gefüllt werden. Dann beträgt das effektive Fassungsvermögen etwa 4 t.


Gewicht:

Der Roder ist relativ schwer. Leer bringt er es auf 14,55 t, nur 1 t weniger als der AVR mit vollem Bunker. Voll beladen wiegt der Dewulf fast 21 t. Der rechte Reifen trägt davon mit fast 10 t am meisten. Die Stützlast der Deichsel liegt bei nur 4,6 t, weil der Bunker etwas weiter hinten angeordnet ist.


Serienmäßig fährt der Roder auf 850/50 R30.5-Reifen. Gegen Aufpreis gibt es breite Michelin 1050/50 R25.5-Reifen. Diese Variante ist eine Empfehlung, denn damit beträgt der Bodendruck lediglich 1,18 kg/cm2. Das entspricht dem AVR mit vollem Bunker und ist bodenschonender als beim leichteren Ropa auf 850er-Bereifung. Optional ist schmale Zwillingsbereifung möglich, um Felder besser durchstechen zu können.


Rodequalität:

Obwohl der Dewulf etwas mehr Beschädigungen am Erntegut verursacht als die anderen drei, liefert auch er ein ausgezeichnetes Ernteergebnis (92 CSF-Punkte). Bei der Enthäutung und leichten Beschädigungen sind die Werte auf vergleichbarem Niveau zu den drei anderen. Nur der Anteil ernsterer Beschädigungen ist etwas höher und wird wahrscheinlich durch den kräftigen Schlag am Elevator verursacht. Die Knollen aus der Kurzzeitlagerung (Knollenbeschädigungsindex) zeigen dasselbe Bild wie die Knollen, die unmittelbar nach der Ernte auf Ernteschäden beurteilt wurden.


Die Tara-Proben untermauern den Ruf des Dewulf, ein sauberes Ernteergebnis abzuliefern: Nur 1,6% Tara, nahezu ohne Kraut. Bei den Ernteverlusten erzielt Dewulf mit 0,13 t/ha ein etwas schlechteres Ergebnis. Die Rodeeinstellung im Test orientierte sich unserer Ansicht nach stärker an der Praxis, als bei den anderen drei Maschinen. Die etwas schlechteren Beschädigungswerte lassen sich auch dadurch erklären.


Knollenschonung:

Bei unserem Einsatz registrierte die elektronische Kartoffel im Schnitt 30,2 Schläge mit einer durchschnittlichen Schlagstärke von 53,6 Punkten. Die meisten sind der Kategorie kleine Schläge zuzuordnen, die keine Beschädigungen der Knollen verursachen. Dass die durchschnittliche Schlagstärke trotzdem höher ist als bei den Konkurrenten, ist auf einen kräftigen Schlag (durchschnittliche Höchstschlagstärke 124,8) am Elevator zurückzuführen. Hier prallt die Knolle mit großer Geschwindigkeit vom ersten Igelband in den Elevator. Lässt man den Einfluss des Elevators unberücksichtigt, schwankt die Höchstschlagstärke um die 65 Punkte.

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