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Die automatische Wende

Drei Traktoren konnten die Sequenz automatisch an einer virtuellen Vorgewendelinie starten, zwei davon sogar umdrehen. Wie gut funktioniert das wirklich?

Lesezeit: 4 Minuten

Drei Traktoren konnten die Sequenz automatisch an einer virtuellen Vorgewendelinie starten, zwei davon sogar umdrehen. Wie gut funktioniert das wirklich?


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Eigentlich braucht der Fahrer nichts mehr zu machen: Punktgenau hebt die Drillkombination am Vorgewende aus, der Traktor fährt in einem eleganten Bogen in die übernächste Spur und setzt die Kombi genau passend wieder ein. John Deere und Case IH traten zum Test mit einer kompletten Automation fürs Vorgewende an. Beim Fendt war das Wenden zwar noch nicht verfügbar, aber der Schlepper konnte die Geräte ebenfalls automatisch an einer virtuellen Linie einsetzen und ausheben. Claas und JCB fuhren ebenfalls ohne Aktion des Fahrers in die nächste Bearbeitungsspur. Allerdings liegt diese Funktion im Lenksystem und ist nicht mit dem Vorgewende-Management verknüpft. Der Fahrer muss auf ein akustisches Signal den Ablauf von Hand starten.


Damit die Wende komplett automatisch abläuft, muss vieles passen:


  • Wo liegen die Feldgrenzen und wo die virtuelle Vorgewendelinie? Wie breit soll das Vorgewende sein? Kann man Feldgrenzen in das System importieren?
  • Wann genau soll die gespeicherte Sequenz startet? Beim Ein- und Ausfahren sind diese Punkte meist nicht identisch.
  • Wie schnell/aggressiv soll der Traktor am Vorgewende fahren?
  • Fährt der Schlepper eine U-förmige oder eine „Birne“ (Omega-Wende)?
  • In welche Spur fährt er wieder ein? Reicht der Platz, um direkt Anschluss zu fahren, oder lenkt das System die Maschine in die übernächste Spur?
  • Wann bzw. wie werden die übersprungenen Spuren bearbeitet?


Hier fassen wir zusammen, was uns bei den drei Systemen aufgefallen ist.


Case IH Accuturn Pro: Aufnehmen der Feldgrenzen durch Umfahren, Import (shape, Iso-XML) oder Telemetrie. Die Spuren lassen sich im Monitor planen und auch überarbeiten, sobald die Feldgrenzen hinterlegt sind. Die Vorgewendebreite richtet sich nach Gerätearbeitsbreite. Sie sollte über 12 m betragen, mit dem Optum besser 15 m.


Der Fahrer kann wählen, wie viele Spuren er jeweils auslassen will. Er muss dann das System richtig einstellen und die freigelassenen Spuren bearbeiten. Case IH bereitet dafür ein automatisches „Füllen“ vor, das beim Test aber noch nicht verfügbar war.


Sicherheit: Deutlich vor Erreichen der Vorgewendelinie muss der Fahrer die HMC-Taste drücken, um die Aktion freizugeben. Ein automatisches Auslösen der Sequenz ohne das automatiche Wenden ist nicht möglich. Der Fahrer kann aber jederzeit übersteuern und selbst lenken. Nach intensivem Feintuning machte der Optum eine ordentliche Wende.


John Deere AutoTrac Wendeautomatisierung: Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, die Grenzen anzulegen: Feldgrenzen umfahren, Bedeckungskarte eines Schlages erstellen (z.B. beim Grubbern) und nachbearbeiten, shape/Iso-XML-Grenzen importieren oder über die JD-Einsatzzentrale am PC Grenzen plus Vorgewende anlegen und per Internet bzw. Stick übertragen.


Es gibt viele Einstellmöglichkeiten, die für einen flüssigen Ablauf auch gut passen müssen: Aggressivität, Auslösepunkt vor/auf der Line, maximale Wendegeschwindigkeit. Die in der iTEC-Sequenz gespeicherten Distanzen kann der Fahrer nur eingeschränkt die Wendeautomatik übernehmen. Die Werte beginnen dann im negativen Bereich, also vor der eigentlichen Vorgewendelinen (teils kann man aber generell früher oder später starten). Zum Ablauf muss man per Hebel fahren, das Fahrpedal bringt das System durcheinander. Hat der Fahrer das Feintuning sorgfältig erledigt, arbeitet das System gut. Ein automatisches Auslösen ohne Autowende ist nicht vorgesehen. Sobald der Fahrer aber ins Lenkrad greift, fährt er einfach manuell weiter.


Fendt Variotronic TI automatic: Start des Vorgewende-Managements an der Linie, keine automatische Wende. Das System kann auch als Auslöser für andere Automatiken genutzt werden. Die Einstellungen liegen im Menü des Lenksystems. Hier kann der Fahrer auch die gewünschten Überlappungen für Keile eingeben (0, 50, 100%).


Das System arbeitet nur, wenn die kompletten Feldgrenzen hinterlegt sind, das Anlegen einer einzelnen A-B-Linie als Vorgewende ist nicht möglich. Feldkonturen umfahren oder Grenzen importieren. Eingabe der Vorgewendebreite über eine virtuelle Tastatur.


Zum Programmieren der Punkte zum Einsetzen und Ausheben kann der Fahrer einen Einstellassistenten nutzen. Das System merkt sich dann, in welchem Abstand zur virtuellen Vorgewendelinie der Fahrer das System auslöst. Die Werte lassen sich bearbeiten. Allerdings muss der Fahrer dabei exakt so schnell fahren, wie später beim Einsatz, denn das System speichert die Zeit (deshalb am besten per Tempomat fahren). Eine Lösung unabhängig von der Geschwindigkeit hätten wir besser gefunden.


Hat der Fahrer alles richtig eingestellt, kann er speichern. Die Einstellungen kann er dann auch auf anderen Schlägen nutzen. Hält man die Geschwindigkeit wirklich konstant, funktioniert das System gut.

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