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Die Einsteiger

Lesezeit: 6 Minuten

Die Modelle W330 und W440 bilden die Einsteiger-Klasse bei John Deere. Wir haben beide Mähdrescher gefahren.


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John Deere baut die Maschinen beim finnischen Hersteller Sampo Rosenlew. Nachdem beide Unternehmen im Jahr 2013 eine Kooperation ankündigten, brachte John Deere sein Know-how in die finnische Fertigung ein. Seit 2014 laufen im Werk in Pori auch grüne Mähdrescher vom Band. Zielgruppe der kleinen W sind Betriebe, die beim Mähdrusch auf Eigenmechanisierung setzen.


Für den W330 mit fünf Schüttlern gibt es das 300R-Schneidwerk in fünf verschiedenen Breiten zwischen 3,90 und 5,10 m. An den größeren W440 (sechs Schüttler) passen vier Vorsätze zwischen 4,50 und 6,30 m. Die Schneidwerke der 600R-Baureihe sind nicht kompatibel. Einzugschnecke und Messerbalken werden mechanisch über die linke Seite angetrieben. Wer in den Rapseinsatz will, muss entweder mit einem Rapstisch oder mit dem Schneidwerk eines Drittanbieters arbeiten. An unserem Test-W440 war ein Biso Crop Ranger VX 550 montiert. Es bietet einen Vario-Tisch und integrierte Rapsmesser.


Im Einzug unterscheiden sich die W-Modelle. Der kleinere arbeitet mit drei Ketten und einer Reihe Förderleisten, im großen sind zwei Reihen versetzt verbaut, um das Material bei breiteren Vorsätzen gleichmäßiger fördern zu können. Das Reversieren von Einzug und Vorsatz übernimmt beim W330 ein Elektromotor, beim W440 kommt ein Hydraulikmotor zum Einsatz.


Mit zwei Trommeln:

Das Dreschwerk besteht im kleineren Modell immer aus einer 40-cm-Vordreschtrommel und einer 50-cm-Haupttrommel mit einem festen Drehzahlverhältnis von 0,8 : 1. Bei einer Kanalbreite von 1,11 m bedeutet das eine aktive Abscheidefläche von 0,85 m2. Die Korbabstände können unabhängig eingestellt werden. Ist das Stroh eher unreif, drischt die Vortrommel mit eng eingestelltem Korb aggressiv mit. In reifem Material überlässt man die Arbeit besser den acht Schlagleisten der Haupttrommel, das schont das Stroh.


Im W440 gibt es die Vordreschtrommel (PTC-Dreschwerk) nur optional. Die Standardausführung kommt mit 50-cm-Trommel und 1,33 m Kanalbreite auf eine Abscheidefläche von 0,62 m2 – weniger als im kleinen Bruder. Mit PTC sind es 1,03 m2. Unsere Empfehlung: Wer den W440 wählt, sollte auch die Vordreschtrommel nehmen. Sie bringt eine deutliche Leistungssteigerung und macht den Mähdrescher flexibler in schwierigen Erntesituationen.


Eine 35-cm-Wendetrommel befördert das Stroh auf die Schüttler. Hier bietet der W330 rund 4,8 m2 und der W440 etwa 6,3 m2 Abscheidefläche. Ihrer finnischen Herkunft verdanken die Mähdrescher eine Besonderheit. Die Rücklaufböden der einzelnen Schüttler sind aus Edelstahl und können sehr einfach komplett nach hinten rausgezogen werden. Das macht das Reinigen nach nassen Erntebedingungen oder bei der Saatguterzeugung besonders einfach. Die Power Separator genannte Trommel zur Auflockerung der Strohmatte ist optional erhältlich. Sie verbessert die Abscheideleistung, gerade unter feuchten Bedingungen.


Bei der Reinigung arbeiten die Mähdrescher klassisch mit von Hand verstellbaren Ober- und Untersieben, die elektrische Verstellung ist Option. Ein Keilriemen treibt das Tonnengebläse an, die Drehzahlverstellung übernimmt ein Variator. Die Überkehr gelangt nicht wie üblich wieder auf das Dreschwerk, sondern wird in einem separaten kleinen Nachdrescher behandelt und etwa in der Mitte des Obersiebs wieder aufgegeben. Der Überkehr-Elevator ist sehr kurz, das spart Platz auf der linken Seite und entlastet Dreschtrommel und Schüttler.


Niedrige Entleerung:

Für das Korn geht es im W330 weiter in den 5 200 l großen Korntank, beim W440 PTC sind es 7 600 l. Die Entleerhöhe beträgt in der Standardausführung dürftige 3,30 m, nur optional gibt es 4 m. Der kleine W entleert mit 55 l/s, was den vollen Korntank in gut 90 Sekunden auf den Wagen befördert. Der W440 ist mit 100 l/s etwas flotter unterwegs. Gut: Der Korntank lässt sich einfach reinigen. Außerdem können die Schnecken schnell komplett zu einer Seite entnommen werden.


Der Strohhäcksler wird in zwei Schritten zugeschaltet: Der Fahrer kuppelt zunächst an der Strohhaube links den Antrieb ein, dann wird rechts das Leitblech umgelegt. Die Gegenschneiden lassen sich stufenlos einschwenken. In unserem Test mit trockenem Stroh arbeitete der Häcksler gut und verteilte das Material gleichmäßig.


Motor aus Finnland.

Seinen nordischen Wurzeln verdanken W330 und W440 auch ihren Motor. Hinter dem Korntank arbeiten 216 PS bzw. 256 PS starke Agco Power-Aggregate (früher Sisu) mit 6,6 l bzw. 7,4 l Hubraum. Sie erfüllen die Abgasstufe Tier 4 final.


In den Kabinen der kleinen W geht es übersichtlich zu. Ein kleiner Touch-Monitor zeigt in verschiedenen Ansichten die wichtigsten Infos zum Mähdrescher. Wer verlustorientiert fahren möchte, sieht in einer weiteren Dar­stellung Schüttler- und Siebverluste ­sowie die Überkehr. Danach lässt sich gut fahren. Auf dem Joystick liegen die Schnitt- und Haspelhöhe, sowie das Ein- und Ausklappen des Abtankrohrs. Zwei weitere Tasten steuern entweder die Seiten­neigung des Schneidwerks, falls ein Pendelschild verbaut ist, oder die Längsposition der Haspel. Eine automatische Schneidwerk-Höhenführung mit Speicherfunktion gibt es nur beim W440 optional. Wir würden die Ausstattung empfehlen, das Arbeiten nur mit dem Höhen-Taster ist zwar möglich, fordert aber einige Aufmerksamkeit vom Fahrer. Das Dreigang-Getriebe schaltet etwas hakelig, wie bei vielen Mähdreschern. Für unseren Geschmack ist der zweite Gang etwas langsam. Die Lenksäule lässt sich dreifach verstellen, für die richtige Position bleiben dabei kaum Wünsche offen.


Der kurze Schrägförderer führt dazu, dass man fast von oben in das Schneidewerk schaut. Wenn sich der Fahrer etwas vorbeugt, ist die Sicht auf den ­Gutfluss in Ordnung. Die Säulen der Kabine behindern aber die Sicht auf die Außenkanten. Ein etwas längerer Schrägförderer wäre vermutlich eine bessere Lösung. Der Komfort für den Fahrer würde steigen, ohne die Übersicht zu gefährden. Eine Lösung wäre, das Pendelschild mit zu ordern, dann wandert der Anbaupunkt des Schneidwerks nach vorne.


Die Zugänglichkeit zu Antrieben und Motor ist gut gelungen. Punkten können die Kleinen auch bei der Außenbreite. Mit 600er-Reifen bleibt der W330 unter 3 m Außenbreite. Der W440 ist mit 620er-Pneus unter 3,30 m breit. Das spart in vielen Bundeslän­-dern aufwendige Genehmigungsver­fahren. Bei John Deere beginnt die Preisliste für den W330 bei 157 841 €. Unsere Testmaschine kostet 167 657 €. Dazu kommt das Schneidwerk, zum Beispiel 4,50 m, für 16 623 €. Für den W440 beginnt die Liste bei 180 369 €. Das 5,50-m-Biso-Schneidwerk kostet 34 760 €. Frank Berning

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