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Duell im Boden: Zinken kontra Scheibe

Lesezeit: 4 Minuten

Wie gut ebnen Mulchgrubber und Kurzscheibenegge den Boden ein? Wie lassen sie den Untergrund zurück? Diese und weitere Fragen beantworten wir im zweiten Teil unseres Vergleiches.


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Welche Zugkraft Grubber und Scheibenegge benötigen, haben wir im ersten Teil unseres Systemvergleiches untersucht (siehe top agrar-Südplus 4/2016).


Im zweiten Teil beleuchten wir, wie stark beide Geräte die Traktor-Vorderachse entlasten. Außerdem haben wir mittels eines 3-D-Bodenscanners die Arbeitsqualität genauer beleuchtet.


Welche Last auf den Achsen?

In unserem Vergleich wollten wir wissen, wie sich die beiden Bodenbearbeitungsgeräte im ausgehobenen Zustand auf die Entlastung der Traktor-Vorderachse auswirken. Diese Frage spielt vor allem bei Straßenfahrten eine Rolle.


Dazu haben die Techniker des Josephinum Research an der BLT Wieselburg mittels Raddruckwaagen die Gewichte an den beiden Traktorachsen getrennt erfasst: Bei ausgehobenem Gerät und einmal ohne bzw. einmal mit einer Frontballastierung von 900kg.


Die Gewichte von Grubber und Egge wichen in unseren Messungen etwas von den Herstellerangaben ab. Das dürfte auf eine andere Ausstattung zurückzuführen sein.


Frontgewicht erforderlich:

Im vorne unballastierten Zustand des Traktors lastete beim Grubber nur 20% des Gesamtgewichts und bei der Scheibenegge 21% auf der Vorderachse (siehe Übersicht 1). Für eine sichere Straßenfahrt reicht das nur knapp aus. Mit einem 900 kg schweren Frontballast übertrafen wir in beiden Fällen die für den sicheren Straßentransport erforderliche Mindestbelastung von 20% des Eigengewichts an der Vorderachse deutlich.


Zwei interessante Details traten hier zutage: Die Scheibenegge ist zwar insgesamt um ca. 200kg schwerer als der Grubber. Durch die kürzere Bauweise liegt der Schwerpunkt jedoch näher am Traktor. Dadurch ergibt sich mit und ohne Frontballast nahezu dieselbe Entlastung der Vorderachse wie beim Grubber.


Zudem nahm im ballastierten Zustand durch das Einfedern der Vorderachse und die damit verbundene Winkeländerung die Achslast an der Hinterachse sogar etwas ab. Mit Frontballast war die Vorderachse bei beiden Geräten mit rund 28% des Gesamtgewichtes belastet (siehe Übersicht 2).


In einem weiteren Schritt wollten wir wissen, wie die beiden Geräte bei der Arbeitsqualität abschneiden.


Bodenoberfläche vermessen:

Dazu haben die Prüftechniker die Bodenoberfläche mittels 3-D-Scanner vor und nach der Überfahrt vermessen und danach noch den freigelegten Bearbeitungshorizont. Wie bei den Zugkraftmessungen im ersten Teil unseres Vergleiches haben wir alle Messungen für folgende Varianten wiederholt:


  • Grubber 10km/h,
  • Grubber 12km/h,
  • Scheibenegge 10km/h und
  • Scheibenegge 12km/h.


So entstanden zwölf Varianten, die in vier Durchgängen wiederholt wurden.


Die Mittelwerte der Scans des Arbeitshorizonts liegen mit ca. 6cm – bedingt durch die Unebenheiten des Bearbeitungshorizonts – naturgemäß etwas unter den angestrebten 8cm.


Folgende Erkenntnisse können wir aus den Messungen ableiten:


  • Der Grubber ebnet besser ein. Das gilt vor allem dann, wenn die Oberfläche vorher uneben war, z.B. durch Fahrspuren verursacht.
  • Der Mulchgrubber erzeugt einen „glatteren“ Arbeitshorizont als die Kurzscheibenegge.
  • Der „geschnittene“ Horizont nach dem Grubbern kann unter nassen Verhältnissen jedoch verschmieren.
  • Bei 12km/h mussten wir einen schiefen Einzug des Grubbers feststellen (rechts tiefer, links seichter). Wir vermuten, dass dieser bei höheren Fahrgeschwindigkeiten aus dem Boden „schwimmt“.


Eine andere Ursache könnte die wechselnde Anzahl der Scharstiele auf den drei Balken sein. Bei tieferer oder langsamerer Fahrt tritt dieses Phänomen nicht mehr auf. Pöttinger verweist zudem darauf, dass der Winkel der Scharstiele und Flügelschare verstell-bar ist.


Schroffe Scheibe:

Bei der Scheibenegge kamen wir zu folgenden Schlüssen:


  • Die Scheibenegge hinterlässt einen „gebrochenen“ und rauen Untergrund, den sie auch bei nassen Bedingungen kaum verschmieren wird.
  • Nach der Bearbeitung mit der Scheibenegge bei 12km/h ist die Oberfläche rauer als bei allen anderen Varianten.
  • Die schlechtere Einebnung von Fahrspuren spielt hier eine Rolle.
  • Tendenziell ist die Arbeitstiefe bei den Varianten mit 12km/h etwas seichter als bei 10km/h. Auch das führen wir auf ein „Aufschwimmen“ der Egge aus dem Boden zurück. Wer hier die Tiefe halten will, sollte die Tiefenbegrenzung an der Walze nachstellen.


Um das Arbeitsbild der vier Varianten besser zu veranschaulichen, übertrugen wir die jeweils drei Scans in ein Liniendiagramm. Die Linien stellen dabei den Horizont vor und nach der Überfahrt sowie den Arbeitshorizont bei jeweils 10 km/h Arbeitsgeschwindigkeit dar (siehe Übersichten 3 und 4).


Hier ist die etwas bessere Einebnung beim Grubber gegenüber der Scheiben-egge erkennbar, besonders bei Fahr-spuren.Lukas Weninger

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