Zurzeit wird mit Hochdruck der Stromnetzausbau geplant oder bereits durchgeführt. Viele Landwirte sind mit ihren Flächen betroffen. Aber was bedeutet das für die Elektronik von Schleppern und Erntemaschinen, wenn bis zu 380000 Volt in Freileitungen oder Erdkabeln über oder durch die Fläche fließen?
Nach wie vor werden die meisten neuen Leitungen als Wechselstromtrassen geplant und ausgeführt. Gleichspannungssysteme kommen technisch nur bei großen Transportentfernungen mit konstanter Leistung in Frage. Die Leiter einer Wechselspannungsübertragung erzeugen ein deutlich größeres Magnetfeld, als ein Gleichspannungssystem. Bei Wechselspannungs-Freileitungen schützt der Abstand zur Leitung die Schlepper-elektrik, es kann aber zu Beeinträchtigungen bei Lenksystem durch Kabel und Masten kommen. Der Empfang ist zum Beispiel gestört, der Fahrer muss wieder selbst übernehmen. Bei Erdkabeln schirmt zum einen das Kabel selbst und zum anderen die Erdschicht einen Teil des Magnetfeldes ab. Die Schlepperelektronik ist ebenfalls in Grenzen abgeschirmt. Ob das zusammen ausreicht, um die Schaltkreise in den Steuergeräten zu schützen, ist bisher nicht abschließend getestet, da Erfahrungen mit Hochspannungs-Erdverkabelung fehlen. Im schlechtesten Fall könnte ein Abstand zum Kabel nötig sein, womit die Trasse mit modernen Schleppern nicht mehr zu bearbeiten wäre.
Unsere Recherchen ergaben bisher ein unklares Bild über die möglichen Einflüsse von Höchstspannungsleitungen. Haben Sie bereits Erfahrungen mit Beeinträchtigungen unter Freileitungen gemacht, zum Beispiel mit dem Lenksystem? Dann schreiben sie uns eine Mail: frank.berning@topagrar.com