Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

topplus Aus dem Heft

Fahrspaß garantiert

Lesezeit: 6 Minuten

Der Traxter von Can-Am ist vor allem für Einsätze im unwegsamen Gelände konzipiert. Wir sind damit aber auch auf der Straße gefahren.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Als der Traxter mit seiner Tarnfarben-Folierung auf unserem Testbetrieb ankam, war uns gleich klar: Hier ist Spaß garantiert. Aber ist das Fahrzeug auch im landwirtschaftlichen Alltag praktikabel? Wir sind deshalb nicht nur neben, sondern auch auf der Straße gefahren und haben viele Eindrücke sammeln können.


Einstieg leichtgemacht:

Standardmäßig kommt die Maschine mit einem ROPS (roll over protective structure) geprüften Überrollkäfig aus Profilstahl. Front- und Heckscheibe sind Option, genauso wie die halb geschlossenen Seitentüren, die Seitenspiegel und der Rückfahrspiegel. Unser Testfahrzeug hatte all diese Optionen an Bord. Mit einer kleinen Stufe von 31 cm geht es zügig in die Kabine. Der Einstieg ist dabei mit 44 cm an der engsten Stelle immer noch breit genug, um schnell einzusteigen. Auf der Sitzbank finden bis zu drei Personen Platz. Allerdings wird es dann auch eng. Für längere Fahrten also nicht zu empfehlen. Während unserer Einsätze im Frühherbst sind wir überwiegend mit geschlossener Windschutzscheibe gefahren, da bei hohen Fahrgeschwindigkeiten eine ordentliche Brise ins Gesicht bläst. Für wärmere Tage lässt sich die Frontscheibe aufstellen. Das ist auch nötig, da aus dem Fußraum bei entsprechender Motortemperatur viel warme Luft aufsteigt. Im Winter ist man dafür aber dankbar.


Insgesamt bietet die Kabine ausreichend Kopf- und Beinfreiheit, auch für größere Fahrer. Das Lenkrad lässt sich in der Neigung verstellen. Der Blinkerhebel stellt leider nicht von selbst zurück und die Blinkeranzeige mit LED-Leuchten blendet im Dunkeln etwas. Der Rückfahrspiegel dürfte etwas tiefer sitzen und auch der rechte Seitenspiegel benötigt noch ein Update. Wir konnten diesen nicht so einstellen, dass wir den hinteren Verkehr im Blick hatten. Schön ist, dass ohne angelegten Sicherheitsgurt die Geschwindigkeit auf 20 km/h begrenzt ist. Die Gurte rollten sich im Test aber nicht immer direkt auf und blieben deshalb oft zwischen Tür und Kabinenholm hängen. Der Hersteller will dieses überprüfen.


Auffällig sind die vielen Staufächer in der Kabine des Traxters. Unser Testfahrzeug hatte insgesamt ein Stauvolumen von 61,3 l, aufgeteilt in fünf Fächern. Gut gefallen hat uns dabei die einfach herausnehmbare Werkzeugkiste und die große Transportbox rechts unterm Beifahrersitz.


Kraftvoller Antrieb:

Der Traxter XT HD 10 nimmt seine Kraft aus einem Rotax V-Twin-Benzinmotor mit 53 kW/ 72 PS Maximalleistung und 976 cm3 Hubraum. Beim Antrieb setzt Can-Am auf einen Riemenvariator mit elektronischem Antriebsriemenschutz. Die Fahrbereiche L (0 bis 43 km/h) und H (0 bis 104 km/h) muss man im Stillstand schalten, die Fahrmodi lassen sich auch während der Fahrt wechseln. Für schnelle Beschleunigung gibt es den Normalmodus. Hier hat der Motor seine volle Leistung und der Traxter beschleunigt in der Fahrstufe H in 5,3 Sekunden von 0 auf 60 km/h. Dabei hatten wir zeitweise das Gefühl, die Maschine würde vorne abheben, was auch an dem relativ geringen Eigengewicht von nur 840 kg liegt. Das machte schon ordentlich Spaß und ließ den einen oder anderen Autofahrer ganz schön staunen. Der Eco-Modus begrenzt die Motordrehzahl. Dann beschleunigt der Traxter weniger stark und die Höchstgeschwindigkeit liegt noch bei 85 km/h. Im Work-Modus ist laut Hersteller das Drehmoment am höchsten. Diesen brauchten wir im Test allerdings nicht. Bei Vollgas dreht der Benzin-Motor mit 7300 U/min. Die Scheibenbremsen bringen das Fahrzeug fast auf den Punkt zum Stehen. Auffällig ist die laute Geräuschkulisse, vor allem bei Straßenfahrten mit hoher Geschwindigkeit. Hier dröhnen bei 100 km/h 96 dB(A) auf die Ohren. Der Hauptgrund dafür ist das Profil der Reifen. Unser Traxter kam mit Maxxis Bighorn 2.0 Reifen auf Alufelgen. Vorne in der Größe 27 x 9.00 R14 und hinten in der Größe 27 x 11.0 R14. Bei niedrigeren Geschwindigkeiten macht der Motorsound durchaus Laune und der Traxter ist auch eher auf dem Feld zuhause.


Gute Federung fürs Gelände:

Den Federweg gibt der Hersteller mit jeweils 25,4 cm an (vorne und hinten). Wir sind mit dem Traxter über extrem schlechte Feldwege mit großen Schlaglöchern gefahren. Hier waren selbst 70 km/h kein Problem, die Federung fing alle Stöße zuverlässig ab, klasse! Auf der Straße fuhr sich der Traxter bei hohen Geschwindigkeiten durch den weiten Federweg aber etwas schwammig und in Kurven hatten wir anfangs das Gefühl, dass Fahrzeug würde umkippen. Weil der Motor aber unter der Ladefläche auf den Rahmen geschraubt ist, liegt der Fahrzeugschwerpunkt sehr niedrig. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase ließ sich deshalb sehr gut abschätzen, mit welcher Geschwindigkeit wir in die Kurven fahren konnten.


Aufgrund der trockenen Verhältnisse konnten wir den Allradantrieb und die Differentialsperre leider nicht ausgiebig testen, da wir keine nassen Löcher oder Flächen gefunden haben. Auf dem Acker wirbelte das Fahrzeug vor allem bei hohen Fahrgeschwindigkeiten sehr viel Staub auf. Beschleunigt man hier in Kurven, werfen die Räder den Sand regelrecht in die Luft. Bleibt das Fahrzeug doch einmal im Schlamm stecken, kann einem immer noch die optionale Seilwinde mit ca. 2 t Zugkraft helfen. Uns fehlten hier aber eine Fernbedienung und ein Freigang zum Abwickeln.


Mit Anhängerkupplung:

Beim Einsatz mit dem Anhänger fiel auf, dass die abnehmbare Anhängerkupplung etwas tief angeordnet ist. Dadurch hängt der Anhänger leicht auf Kopf. Die Vorrichtung für die abnehmbare Kugel hatte zudem etwas Spiel. Die Anhängelast liegt bei 907 kg. Ein 13-poliger Kfz-Stecker gehört zur Serienausstattung. Die Nutzlast liegt bei 680 kg. Das reicht sicherlich aus, um z.B. ein paar Säcke Saatgut zum Feld zu bringen. Übrigens: Die einfach klappbare Ladefläche (L 0,96 m x B 1,33 m x H 0,30 m) bietet ohne Werkzeugkasten Platz für eine Europalette, sehr gut!


Auf Feldwegen zuhause:

Einige Details, wie die Rückspiegel oder den Blinkerhebel sollte der Hersteller noch überarbeiten. Der Fahrspaß bleibt beim Traxter aber nicht auf der Strecke. Wer viel auf Feldwegen oder auch im Wald unterwegs ist, für den kann dieses SSV (Side-by-Side-Vehicle) eine interessante Maschine sein. Vor allem, weil es damit zügig von einem Ort zum anderen geht. Der Listenpreis in Testausstattung liegt bei 19899 € (ohne MwSt.). Dafür gibt es auch einen guten, gebrauchten Pick-Up, der aber durchaus langweiliger ist und mit dem man nicht so weit kommt, wie mit dem Traxter.Kontakt:


andreas.huesmann@topagrar.com

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.