Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

Aus dem Heft

Genau bis zur letzten Düse

Lesezeit: 5 Minuten

Einzeldüsen schalten per GPS, der Komfort steigt und die Firmen bauen ihre Modellpalette weiter aus: Dr. Andreas Herbst und Hans-Jürgen Osteroth vom Julius-Kühn-Institut geben einen Überblick.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Zur Agritechnica gibt es kaum neue Superlative bei Arbeitsbreiten und Tankinhalt. Dafür wird der Trend zur Bedienerfreundlichkeit weiter fortgesetzt. Die Ausstattung mit intelligenter Technik, mit der Teilfunktionen automatisiert werden können, nimmt deutlich zu. So werden GPS-gesteuerte Teilbreiten oder automatische Höhenführungen der Gestänge jetzt von fast jedem Hersteller angeboten.


Der Trend entwickelt sich nun von den GPS-gestützten Teilbreitenschaltungen weiter zu echten Einzeldüsenschaltungen. Bei Hardi kann der Fahrer durch neue elektromotorische Einzeldüsenventile aus dem Automobilbau bis zu 13 Teilbreiten nach Wunsch einteilen. Noch weiter geht Agrifac beim FlexSektion Plus am neuen Selbstfahrer. Hier lässt sich jede Düse individuell ansteuern und auch zu Teilbreiten zusammenfassen.


Unter der Bezeichnung „VariExtend“ zeigt Lemken ein Spritzgestänge, dessen Arbeitsbreite sich stufenlos verstellen lässt. Es besteht aus einzelnen Segmenten. Die Gestängebreite kann durch Ein- und Ausfahren der Segmente variiert werden. Auch eine asymmetrische Gestängebreite ist möglich. Das letzte Segment mit Anfahrschutz bleibt dabei immer in äußerer Position. Das Gestänge lässt sich leicht an unterschiedliche Fahrgassenabstände anpassen. Hindernisse passiert die Spritze ohne Verlassen der Fahrspur. Das System wurde mit einer Agritechnica-Silbermedaille prämiert.


Dammann zeigt ein neues Rührwerkssystem, das auch die Innenreinigung des Behälters übernehmen soll. Ein mit Düsen bestücktes, mittig über dem Behälterboden angeordnetes Rohr schwenkt im Betrieb ständig um bis zu 360°. Der Spritzcomputer steuert den pneumatischen Antrieb abhängig vom Füllstand. Fällt der Pegel, reduziert das System den Schwenkwinkel automatisch bis auf 120° und behandelt somit nur den Behälterboden. Mit Klarwasser gespeist übernimmt das Rührwerksrohr jetzt mit vollem Schwenkwinkel auch die Innenreinigung. Erste Versuche am Julius-Kühn-Institut (JKI, ehemals BBA) zeigten gute Ergebnisse im Rührverhalten.


Neue bzw. weiterentwickelte Einspül-schleusen von Hardi („TurboFiller“) und Dammann nehmen auch große Mengen Chemikalien schnell auf. Die Form der Schleuse und die Anordnung der Düsen verbessern die Einspülwirkung und Reinigungsleistung der Schleusen.


Um die Spritze nachts besser überwachen zu können, stellt Amazone eine LED-Beleuchtung fürs Gestänge vor. Unter der Bezeichnung „Nightlux“ zeigt Dammann ein ähnliches System. Der Spritzfächer jeder Düse wird von einer LED direkt beleuchtet. Positionslampen am Gestängeende erhellen das Umfeld. Verstopfte Düsen oder Hindernisse sind damit leicht zu erkennen. Im eingeklappten Zustand wird der Arbeitsbereich um die Spritze herum ausgeleuchtet. Die LED-Lampen lassen sich teils auch bei vorhandenen Geräten nachrüsten. Beide Hersteller erhalten für diese Entwicklung eine Silbermedaille.


Ebenfalls eine Silbermedaille erhält John Deere für die neuen Spritzcomputer-Funktionen der Spritzen 700i und 800i, die vor allem die Restmenge gering halten sollen (Tank Fill Calculator). Nach Arbeitsende läuft die Innenreinigung automatisch ab, entweder absätzig oder kontinuierlich (Auto Dilute System).


Eine interessante Konzeptstudie stellt Amazone vor: Die „elektrische“ Feldspritze UX eSpray für Schlepper mit Stromgenerator. Hier lassen sich alle Pumpen und Ventile elektrisch antreiben, einschließlich des bordeigenen Hydrauliksystems für Gestänge und Lenkung. Das macht die Antriebs- und Regelungskonzepte unabhängig von der Motordrehzahl des Schleppers.


Bräutigam, ein Newcomer auf der Agritechnica, präsentiert seinen 3-achsigen Hydrotrac Typ 200-40 samt der neuen Aufbauspritze HAS 100. Die Spritze hat ein Regelsystem für die Aufwandmenge, das direkt auf den Antrieb der Pumpe wirkt. Dabei wird, nachdem ein Teilstrom für das Rührwerk abgezweigt wurde, wie bei einer herkömmlichen Aufwandmengen-Regelung der Volumenstrom zu den Teilbreiten gemessen und mit dem Sollwert verglichen. Das Regelsystem passt den Ölstrom des hydraulischen Pumpenantriebs entsprechend an und fördert nur so viel Spritzflüssigkeit wie benötigt. Ein ähnliches System hat auch der Spra Coupe von AgChem.


Der Computer Novaflow PA von Tecnoma arbeitet mit vorgefertigten Programmbausteinen, die die Bedienung der Spritze vom Befüllen bis zum Reinigen unterstützt. Man wählt die gewünschten Funktionen aus, der Computer steuert die entsprechenden Ventile an. Das Bedienen von Hand bleibt weiterhin möglich.


Dammann bietet für seinen Selbstfahrer Highlander eine Neigungstechnik an. Damit wird das Fahrzeug immer in einer waagerechten Position gehalten. Vorteil: Die „Stelzen“ des Fahrwerkes stehen senkrecht, Pflanzen im Fahrwerksbereich werden nicht beschädigt. Außerdem erhöht sich die Standsicherheit des Fahrzeuges. Auch der neue Selbstfahrer von Challenger kann die Höhe des Fahrwerks variieren: Niedrigste Position für die sichere Straßenfahrt, maximale Höhe in wüchsigen Beständen.


Anbauspritzen mit mehr Volumen und Arbeitsbreite


Nachdem u.a. Amazone Anbauspritzen mit bis zu 1 800 l anbietet, ziehen nun andere Hersteller nach: Hardi komplettiert seine Baureihe „Master plus“ auf bis zu 1 800 l und maximal 24 m Arbeitsbreite. Kverneland präsentiert die neue Anbauserie „iXter“ mit Behältergrößen ebenfalls bis zu 1 800 l und vertikal geklapptem Gestänge. Die „iXter“ kann je nach Kundenwunsch mit zahlreichen Extras wie dem automatischen Befüllsystem „Logofill“ – beendet die Füllung des Behälters beim Erreichen des Sollwertes automatisch – bis hin zu den aus der Anhängerserie bekannten „ENFO“ mit automatischen Gestängespül- und -füllfunktionen ausgerüstet werden. Von Lemken werden weitere, kleinere Typen der Sirius Anbauspritze erwartet.Tecnoma erweitert mit den neuen Anbauspritzen Premis und Maxis seine Palette und bietet damit bis zu 1 600 l Fassungsvermögen, einfache Bedienung und vertikal geklappte Gestänge mit kompakten Abmessungen.


Bei den Düsen bleiben große Neuheiten in diesem Jahr aus. Die bereits durch das JKI geprüften und anerkannten Doppelflachstrahldüsen der Firma Lechler (IDKT) werden nun nicht nur in Keramik, sondern auch in Kunststoffausführung angeboten. Auch TeeJet bietet mit der AITTJ-Serie Injektor-Doppelflachstrahldüsen in Kunststoff an. Im Vergleich zu Standardflachstrahldüsen vereinen Injektor-Doppelflachstrahldüsen die Vorzüge einer abdriftmindernden, grobtropfigen Applikation bei geringen Drücken mit einer besseren Tropfenbelegung auf der Zielfläche bei Standard­drücken. Lechler bietet diese Düsen in den Größen 03 bis 05 an, Teejet in den Größen 02 bis 06.

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.