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Grubber und Kombi im Vergleich

Lesezeit: 6 Minuten

Die Scheibeneggen-Grubber-Kombination Ceus muss mit weniger Zinken auskommen als der Cenius.


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Komfortable Anhängung


Beide Bodenbearbeitungsgeräte kuppelt man in den Unterlenkern, wahlweise in den Kategorien 3, 4 oder 5. Die Drehachse ist 250 mm nach hinten versetzt. Das macht die Maschinen wendig. Die Deichsel ist auch für Schlepper mit Zwillingsreifen lang genug. Da die Anhängung angeflanscht ist, gibt es optional verschiedene Zugösen oder die K80-Pfanne. In Vollausstattung kuppelt man beim Grubber insgesamt 8, bei der Kombi 10 Hydraulikschläuche (Fahrwerk/Deichselzylinder, Klappfunktion, Arbeitstiefe der Zinken, die Einebnungselemente, Arbeitstiefe der Scheibenegge). Mit einem Seil entsperrt der Fahrer ein Ventil für den Klappmechanismus. So muss man für den Wechsel von der Straßenfahrt zum Ackern, außer für die obligatorischen Planen an den Scharen, nicht aussteigen – schön. Der zentrale Stützfuß unter der Deichsel sorgt für einen sicheren Stand und lässt sich einfach klappen.


Der Zylinder in der Deichsel des Grubbers dient hauptsächlich zum Ausheben und ist zusammen mit dem Fahrwerk angesteuert. Im Feld zieht man das Fahrwerk aktiv hoch. Dabei befüllt der Ölstrom gleichzeitig einen Stickstoffspeicher auf der Deichsel. Schaltet man das Steuergerät anschließend auf Schwimmstellung, drückt das Öl des Speichers in den Deichselzylinder. Dieser dient dann als Traktionsverstärker und erhöht die Hinterachslast.


Vollhydraulisch


Die Tiefenführung übernehmen Stützräder (380/55-17) vorne am Grubber, welche mit einem Master-Slave-System mit den Zylindern am Nachläufer verbunden sind. So verstellt sich der Grubber immer parallel zum Boden – top.


Bei der Kombi Ceus gibt es keine Stützräder. Die Deichsel übernimmt die Tiefenführung. Deshalb sind hier zwei Zylinder montiert: einer zum Ausheben und einer zur Tiefeneinstellung. Dieser Zylinder ist im Master-Slave-System mit den Walzenzylindern verbunden, sodass sich die Maschine parallel verstellt. Man muss lediglich einmal das Gerät in Waage stellen. Das hat uns gut gefallen. Fährt man den Ceus mit Kugel oder Zugöse, gibt es am vorderen Zylinder Einschwenkclips, mit denen man den Rahmen einmalig parallel zum Boden ausrichtet.


Ebenso praktisch ist die Lösung von Amazone für die Arbeit ohne Walze bei beiden Geräten. Ist der Nachläufer demontiert, übernimmt das Fahrwerk die Tiefenführung. Dazu sind im Fahrwerk zwei zusätzliche Zylinder integriert, die ebenfalls zusammen mit dem Deichselzylinder bzw. den Tasträdern angesteuert werden. Dann begrenzen Einschwenkclips den Hubweg der eigentlichen Fahrwerkszylindern. Hinter den Rädern lockert je ein Zinken die Radspur. Für die hydraulische Tiefenverstellung gibt es bei beiden eine vom Schlepper gut sichtbare Skala.


Scheibenfeld separat


Da Walze und Tasträder den Cenius vorne und hinten führen, ist hier die Tiefeneinstellung schnell erledigt. Beim Ceus benötigt man etwas mehr Zeit. Nach der Arbeitstiefe der Zinken ist die Scheibenegge an der Reihe. Auch sie lässt sich vollhydraulisch über ein Parallelogramm in der Höhe mit Skala einstellen. Möchte man mit dem Grubberfeld tiefer als 25 cm arbeiten, ohne dass die Scheibenegge im Eingriff ist, muss man die Grundeinstellung mit zwei Spindeln je Seite verändern. Mit insgesamt zwei weiteren Spindeln lässt sich das Tiefenverhältnis von vorderer zur hinteren Scheibenreihe anpassen. Nach der Einstellung der Scheiben sollte man die Tiefe der Zinken noch einmal kontrollieren und gegebenenfalls nachjustieren. Das dauert natürlich länger.


Das Scheibenfeld hat bei 5 m Arbeitsbreite insgesamt 40 Scheiben, von denen sich zwei feinjustieren lassen und als Randscheibe dienen. Der Abstand der beiden Scheibenreihen beträgt 85 cm. Die 510 mm großen Scheiben waren an den von uns eingesetztem Ceus grob gezackt. Es gibt aber auch feiner gezackte oder glatte Scheiben. Sie sind über Gummielemente auf einer Breite von 20 cm auf den Rahmen geklemmt. Die Lager stellt Amazone selbst her. Sie sind für einen hohen Durchgang von hinten auf die Scheiben geschraubt.


Mehr und Weniger Zinken


In der Ausführung „Super“ kommen die Geräte mit einer automatischen Steinsicherung. Zwei ineinanderliegende Schraubenfedern spannen das Schar vor. Die Auslösekraft an der Scharspitze liegt laut Amazone bei 5880 N (≈600 kg). Diese Kraft hätte ruhig noch etwas höher sein können. Mit 80 mm breiten Scharen auf ca. 25 cm Tiefe im stark verdichteten Boden löste die Überlastsicherung oft aus. Für beide Geräte gibt es jetzt optional eine hydraulische Überlastsicherung (≈800 kg). Für die Zinken bietet Amazone neben den von uns eingesetzten 80 mm breiten Schar mit 350er Flügeln (430 mm Option beim Ceus) auch ein 320er Gänsefußschar und ein 40er Schmalschar an.


Der Cenius ist mit 17 Scharen und einen Strichabstand von 29,4 cm ausgestattet. Damit kommt der Grubber auf eine tatsächliche Arbeitsbreite von 4,99 m. Die Schare verteilen sich dabei streng genommen auf sieben unterschiedlichen Balken. Wobei die Balkenabstände zwischen 15 und 101 cm variieren. So schafft Amazone es, das Fahrwerk vollständig in den Grubber zu integrieren. Der geringste Abstand zwischen zwei Scharen beträgt so ordentliche 74 cm. Der große Durchgang macht die Maschine aber auch insgesamt recht lang. 9,65 m haben wir auf dem Maßband abgelesen.


Der Ceus muss mit 12 Scharen verteilt auf vier Balken auskommen. Das ergibt einen Strichabstand von 41,3 cm bei einer Arbeitsbreite von 4,96 m. Der kleinste Zwischenraum zwischen zwei Scharen beträgt 65 cm. Alle anderen Abstände sind allerdings größer. Durch den kompakteren Aufbau der Zinkeneinheit ist der Ceus trotz Scheibenegge lediglich 0,47 m länger als der klassische Grubber. Das hat so gut wie keinen Einfluss auf die Wendigkeit.


Scheiben ebnen ein


Hinter dem Zinkenfeld kommt die Einebnungseinheit. Es gibt Federzustreicher oder alternativ dazu wie bei unseren beiden Maschinen Hohlscheiben. Die komplette Einheit lässt sich ebenfalls hydraulisch einstellen. Auch hier ist eine gelaserte Skala montiert. Der Cenius hat 16 Einebnungsscheiben plus zwei Randscheiben, beim Ceus sind es insgesamt 13 Scheiben. Zum Einstellen ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Schon kleine Änderungen können darüber entscheiden, ob man Dämme, Furchen oder ein ebenes Arbeitsbild hinterlässt.


An unseren beiden Testgeräten montierte Amazone ihre Matrixwalze. Das ist eine gummierte Walze mit strukturiertem Profil. So rollt die Walze auch auf leichteren Böden besser ab. Der Außendurchmesser beträgt 650 mm. Dabei sind die Gummielemente 110 mm hoch und dadurch etwas flexibel. Der Strichabstand der Ringe beträgt 12,5 cm. Die Walze ist in je zwei knapp 2,5 m breite Segmente unterteilt. Die Arbeitsbreite beträgt genau 5,00 m. Um die Geräte ohne Walze fahren zu können, muss man insgesamt nur 16 gut zugängliche Schrauben lösen.


Gewichte


Die Feldmessungen haben wir mit einem John Deere 8370R mit stufenlosem Getriebe durchgeführt. Der Schlepper war auf jeder Seite mit je 830 kg Radgewichten ausgestattet. Vorne trug er ein 1 t schweres Gewicht. Damit kam der Schlepper auf ein Kampfgewicht von ca. 16400 kg, das sich etwa jeweils zur Hälfte auf Vorder- und Hinterachse aufteilt. Der Cenius wog insgesamt 7400 kg, wovon etwa 480 kg beim ausgehobenen Grubber auf den Schlepper übertragen wurden. Der Ceus ist mit 8720 kg deutlich schwerer. Die Stützlast beträgt aber auch hier nur 940 kg. Auf beiden Geräten sind Reifen der Dimension 550/45-22.5 aufgezogen. Die Transportbreite bleibt bei beiden Maschinen mit 2,93 m unterhalb des gesetzlichen Maßes. Die Transporthöhe liegt je nach Stellung der Randscheibe im Bereich von 3,2 m. ▶

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