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Gut gebunden ist halb gewickelt

Lesezeit: 5 Minuten

Die Press-Wickel-Kombi von New Holland kann Ballen mit Netz oder mit Folie binden. Was das bringt und was die neue Roll Baler 125 Combi sonst noch zu bieten hat, haben wir für Sie herausgefunden.


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Ein Unterangebot an Press-Wickel-Kombinationen gibt es nun wirklich nicht am Markt. Bei all dem Angebot gibt es einen Trend: Statt Netz können einige Rundballenpressen die Ballen auch mit Folie binden, bevor sie in selbige gewickelt werden.


So auch die Festkammerpressen von New Holland, die Ende 2012 eingeführt wurden und zur Saison 2017 ein gründliches Update bekommen haben. Wir konnten im zweiten Schnitt eine Roll Baler 125 Combi einsetzen, unser Testbetrieb verfüttert die Siloballen dieser Vorserienmaschine mittlerweile.


Anfang 2012 ging CNH eine strategische Partnerschaft mit dem norwegischen Hersteller Orkel ein. Seitdem entwickelt und produziert der Konzern die Rundballenpressen selbst weiter. Die Maschinen werden heute unter den Namen New Holland und Case IH sowie Orkel in Norwegen vertrieben. Von den ursprünglichen Modellen ist bis auf die Presskammer nicht mehr viel übrig geblieben.


Mehr Kontakt:

Die 18 Presswalzen haben jetzt jeweils zehn statt wie vorher vier Stege. Diese Mitnehmer sind etwas flacher gestaltet als ihre Vorgänger, dadurch haben die dauergeschmierten Walzen eine größere Kontaktfläche zum Ballen. Vor allem aber sind die Bröckelverluste aus der Kammer bei trockenen Bedingungen geringer. Die Pressdichte lässt sich für verschiedene Futterarten bequem von der Kabine aus einstellen.


Der 47 cm große Hardox-Rotor bleibt gleich, dafür hat das 20-Messerschneidwerk jetzt eine Gruppenschaltung. Mit einem Verdrehknauf kann man 10, 20 oder die anderen 10 Messer vorwählen, um sie dann hydraulisch in den Förderkanal zu schwenken. Praktisch: Schneidet man das Futter, fährt eine Automatik die Werkzeuge kurz vor erreichen der eingestellten Pressdichte zurück. So bleiben die Messerschlitze schön sauber.


Jedes Messer ist jetzt einzeln per Feder abgesichert. Kommt es einmal zur Verstopfung, lässt sich der Messerboden von der Kabine aus absenken und das Futter wird weitgehend verlustfrei in die Presskammer befördert. Sollte das alles nicht mehr helfen, gibt es auch noch eine optionale Rotor-Entkopplung, bei der der Rotorantrieb hydraulisch vom Antrieb der Presskammer getrennt wird. So kann man den Ballen fertig pressen und dann die Verstopfung beseitigen.


Kräftige Aufnahme:

Der beidseitig angetriebenen Pickup mit ihren 5,5 mm starken Zinken können wir ein sehr ordentliches Schluckvermögen bescheinigen. Sie nimmt das Futter mit fünf gesteuerten Zinkenträgern und serienmäßigem Rollenniederhalter auf. Ihre Rechbreite hat New Holland auf 2,30 m vergrößert – eine gute Voraussetzung für breite Schwaden und kantige Ballen. Neu ist auch die einstellbare Pickup-Federung, die vor allem bei hohen Fahrgeschwindigkeiten gemeinsam mit den pendelnden Tasträdern für einen ruhigen Lauf und eine gute Bodenanpassung sorgt.


Über eine dreistufige Leiter gelangt man auf die großzügige Plattform über der Deichsel. Hier kann man die Netz- oder Folienrollen des Bindeapparats wirklich bequem tauschen. Während eine Rolle aktiv ist, warten dahinter zwei weitere in Parkposition. Das Bindesystem hat New Holland auf 1400 mm verbreitert, sowohl Folie als auch Netz legt die Presse ohne zusätzliche Umbaumaßnahmen zuverlässig über die Kanten der 1,22 m breiten Ballen.


Besonderheit dieses Bindesystems sind die zwei Bündelarme, die die Mantelfolie zum Ende jeden Bindevorgangs zu einem festen Strang zusammenführen. Wenn die nächste Bindung startet, öffnen sich die Arme sofort wieder und die Folie zieht sich über die komplette Breite. Durch den Strang ist gewährleistet, dass der gepresste Ballen die Folie sicher annimmt. In unserem Test hatten wir nie Probleme bei einem Bindevorgang. Ein kleines Winkelmesser im Inneren der Presskammer verhindert, dass sich Folie um den Rotor wickelt.


Schnell und schlau:

Das Nadelöhr bei Press-Wickel-Kombis ist oft die Ballenübergabe von der Kammer auf den Wickeltisch. Hier nicht: Der robuste Ballenübergeber erledigt seinen Job zügig und präzise. Noch während er in seine Ausgangsposition unter die Presskammer zurückfährt, schließt die Klappe bereits wieder – das verkürzt die Wartezeit.


Im Automatikmodus startet unmittelbar aber sanft der Wickelvorgang. Die Geschwindigkeit des Doppel-Wickelarms hat New Holland von 30 auf jetzt 35 Umdrehungen pro Minute erhöht (+ 20%). Um einen Ballen 5-lagig zu wickeln, braucht die Presse etwa 30 Sekunden. Das Gerät denkt sogar mit und passt die Geschwindigkeit automatisch auf die vorgegebene Anzahl der Folienschichten an. Bevor der Ballen abgelegt wird, dreht der Wickeltisch (sofern aktiviert) den Ballen noch eine komplette Umdrehung rückwärts, damit die Folienenden sauber am Ballen kleben. Auf Wunsch gibt es einen Ballenaufsteller, der jetzt ein Tastrad statt einer Kufe hat und sich dank Gasdruckfeder nun auch einfacher zum Transport hochschwenken lässt.


Für lange Tage ist die neue Roll Baler 125 Combi gut gerüstet: Unter den durchgehenden Seitenverkleidungen finden sich pro Seite fünf schwenkbare Rollenhalter für den Wickelvorrat. Auch hier hat jemand konstruiert, der schon mal gepresst hat: Zum Reinigen der Presse lassen sich die Folienkästen nach vorne schwenken. Genauso praktisch fanden wir übrigens die Isobus-Bedienung für den IntelliView IV-Monitor, die den kompletten Prozess visualisiert und bei der kurze Begriffe die ohnehin schon guten Symbole zusätzlich erläutern. Bleibt der Preis und der spielt mit 89000 € in der oberen Liga – dafür die Leistung der Presse aber auch! Jan-Martin Küper

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