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Im Fokus: Motor und Hydraulik

Lesezeit: 4 Minuten

Die Traktoren mussten sich an Zapfwellenbremse und Hydraulik-Messturbine beweisen.


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Bevor wir mit den Maschinen aufs Feld gefahren sind, wollten wir wissen, was Motor und Hydraulik leisten.


Die Messung der Zapfwellenleistung und des Dieselverbrauchs hat die Deula Westfalen-Lippe (Warendorf) übernommen. Auf eine AdBlue-Messung haben wir verzichtet. Die Diesel-Verbrauchsanzeige der Terminals haben wir mit den Ergebnissen der Messtechnik abgeglichen und ggf. einen Korrekturfaktor ermittelt. Das war wichtig für den Verbrauchsvergleich bei den Feldeinsätzen.


Die Maschinen mussten dreimal die Volllastkurve bewältigen. Die wichtigsten Messwerte finden Sie in der Übersicht links. Die Details der Motoren und die Antriebskonzepte erklären wir in den Testprotokollen der einzelnen Maschinen.


Für unseren Vergleich interessierten uns vor allem folgende Messwerte:


  • Die maximale Leistung an der Zapfwelle und der Dieselverbrauch.
  • Der geringst mögliche spezifische Dieselverbrauch und die Leistung in diesem Bereich.
  • Wie hoch ist der spezifische Verbrauch bei rund 300 PS an der Zapfwelle?
  • Und welches maximale Drehmoment erreicht der Traktor an der Zapfwelle und welche Leistung setzt er dabei frei?


Während der Messungen haben wir auch die Lautstärke am Fahrerohr gemessen. Aus den Messwerten bei Zapfwellendrehzahlen zwischen 700 und 1000 U/min errechneten wir den Mittelwert. Die guten Kabinen der beiden Vollraupen waren mit durchschnittlich 70 dB (A) wirklich sehr leise. Der Claas Axion bewegte sich mit einem Schnitt von 73 dB (A) etwas über dem Geräuschniveau der beiden anderen.


Die höchste Zapfwellenleistung vor Ort an der Bremse lieferte der Claas mit 302 kW ab, der Fendt folgt dicht dahinter (300 kW).


Zwei Messungen


Beim John Deere gibt es einen Sonderfall, der für alle 410er der Baureihe 8R gilt, also für Rad und Raupe: Um die Zapfwellenkupplung zu schützen, begrenzt die Elektronik im Stand die Maximalleistung an der Zapfwelle.


Sobald sich die Maschine langsam bewegt, steht die volle Motorleistung zur Verfügung. Denn dann „fließt“ ein Teil der Leistung in den Fahrantrieb. Bei einem Raupenschlepper ist das kaum ein Nachteil, denn Zapfwelleneinsätze im Stand mit voller Leistung sind die Ausnahme. Etwas anders sieht es beim Radschlepper dieser Größe aus, denn diese Maschinen sind durchaus mit einem Holzhäcksler unterwegs, der reichlich Leistung im Stand braucht.


Um beide Charakteristiken abzubilden, haben wir uns für eine Doppelstrategie entschieden. Auf dem Testbetrieb führten wir die Zapfwellenmessung wie bei den anderen durch, um die Verbrauchswerte auch im Teillastbereich abbilden zu können. Hier erreichte der Schlepper maximal 275 kW/374 PS bei einem spezifischen Verbrauch von 209 g/kWh. Dieser Verbrauchswert ist allerdings nur bedingt mit den anderen zu vergleichen, da der Motor hier ja quasi im Teillastbereich läuft.


Zusätzlich veröffentlichen wir die Testergebnisse eines 8R410 Radschleppers, den das Testzentrum der DLG im Auftrag unserer Kollegen von profi gemessen hat. Motor und Zapfwellengetriebe sind weitgehend baugleich mit dem 8RT410.


Bei diesem Schlepper hat John Deere für die Messung die Begrenzung nach Rücksprache mit der DLG deaktiviert, und die Prüfingenieure konnten die volle Leistung des Motors an der Zapfwelle messen.


Wir konzentrieren uns auf die Werte ohne den Boost IPM, denn der steht erst bei hoher Fahrgeschwindigkeit bzw. Zapfwellenarbeiten ab 0,5 km/h) zur Verfügung. Die DLG hat an der Zapfwelle maximal 306 kW/416 PS bei einer Motordrehzahl von 1899 U/min gemessen. Der spezifische Dieselverbrauch betrug hier 218 g/kWh.


Sparsame Motoren


Der Motor ist nur ein Teil des Antriebsstrangs. Für die Zugleistung ist auch der Getriebewirkungsgrad entscheidend. Hier setzt John Deere beim 410er auf ein mechanisches Getriebe, Claas und Fendt sind stufenlos unterwegs. Der Wirkungsgrad von mechanischen Getrieben ist oft besser. Zumindest erreichte der 8RT bei der Zugleistung die jeweils höchsten Werte im Test (siehe unten). Dicht beieinander lagen die Motoren bei der einheitlichen Leistung von 220 kW/ 300 PS: Hier unterschied sich der spezifische Verbrauch nur um 3 g/kWh (215 bzw. 218). Unter dem Strich: Die Verbrauchsunterschiede waren bei den Zapfwellenmessungen eher gering.


Wir haben außerdem getestet, wie leistungsfähig die Hydraulik ist. Dabei kommt es auf die Pumpe an, aber auch, wie viel Öl an den Anschlüssen ankommt. Deshalb schlossen wir unsere Messturbinen zuerst an einem, dann an zwei und zum Schluss an drei Anschlüssen an. Die Messungen liefen jeweils bei Stand-, Halb- und Vollgas. Mit maximal 242 l/min liegt hier John Deere vorne. Es fällt aber auch auf, dass bei allen drei Kandidaten je nach Motordrehzahl auch deutlich über 100 l/min durch einen Anschluss fließen können.


Raupentraktoren sollen vor allem ziehen und weniger Tragen. Deshalb haben wir auf die Messung der Hubkräfte verzichtet und listen in unserer Tabelle nur die jeweiligen Werksangaben für die durchgängige Hubkraft auf. Sie liegt zwischen (umgerechnet) 7,7 t beim Claas und 8,8 t beim John Deere. Grenzen in der Testgruppe setzt nicht die Hubkraft, sondern das zulässige Gesamtgewicht, das teils deutlich zu niedrig war.

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