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Isobus: Wo klappt es – wo hakt es?

Lesezeit: 5 Minuten

Um das Thema Isobus geht es im zweiten Teil unseres Elektronik-Checks. Wir zeigen, wie einfach oder auch kompliziert die Anwendungen sein können und woran die Hersteller noch arbeiten sollten.


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Der Isobus soll alles einfacher machen – Stecker rein und losfahren. Wir haben in letzter Zeit häufiger über dieses Thema berichtet und dabei nicht nur positive Erkenntnisse gewonnen. Im zweiten Teil unseres Tests haben wir ausprobiert, wie gut der Isobus in der Praxis funktioniert. Dabei mussten die Traktoren mit unterschiedlichen Anbaugeräten klarkommen. So was nennt man auch Pflugtest: Also Stecker rein und gucken was geht.


Diesmal überraschte uns, wie gut die Verbindungen zwischen den Schleppern und den Anbaugeräten funktionierte – zumindest was die manuelle Steuerung der Maschinen betrifft. Als wir uns dann mit neuen Funktionen, wie z.B. der variablen Rate beschäftigten, verflog die Euphorie. Hier gehen die Hersteller noch zu sehr ihren eigenen Weg. Unsere Protokolle fassen zusammen, was wir mit den Schleppern und verschiedenen Anbaugeräten erlebt haben.


Von einfach bis komplex


Für unseren Test besorgten wir uns vier Isobus-fähige Anbaugeräte verschiedener Hersteller. Dabei unterstützten uns die Firmen Krone, Lemken, Rauch und Amazone. Uns war wichtig, Maschinen mit unterschiedlich hoher Ausstattung und unterschiedlich vielen Funktionen einzusetzen. Unser Test startete immer mit dem Anbaugerät in der einfachsten Ausstattung. Alle Testschlepper mussten sich vor allen vier Anbaugeräten beweisen. Beim Test haben wir (sofern vorhanden) den Fokus auf die Bedienung der Anbaugeräte mit dem schleppereigenen Terminal gelegt. Im Vorfeld überprüften wir zusammen mit Sven Mindrup vom Isobus-Testcenter die möglichen Funktionalitäten der Anbaugeräte mit dem jeweiligen, vorgespannten Schlepper. Dazu haben wir die AEF-Datenbank genutzt. Direkt beim Start wunderten wir uns wirklich, dass fast alle Softwarestände der Testkandidaten nicht der aktuell in der Datenbank gelisteten Software entsprach. Genauso sah es bei den Anbaugeräten aus. Jede Maschine wies einen anderen Softwarestand auf, als in der Datenbank gelistet.


Wohlgemerkt: Die Geräte und Traktoren wurden uns von den Herstellern für den Test zur Verfügung gestellt. Sie sind deshalb oft gut vorbereitet. Wie sieht das aber dann wohl in der Praxis aus? Wir ahnten, dass es wieder einmal zu Problemen kommen könnte, da eben die Softwarestände in diesen Konstellationen zusammen nicht von der AEF geprüft und zertifiziert waren.


Beim Plug-Test interessierten uns folgende Punkte genauer:


  • Funktionieren die gelisteten Funktionen? Sind mit der Kombination aus Schlepper und Anbaugerät noch weitere Funktionen möglich?
  • Wie ist die Darstellung der Bedienmaske im Terminal gelöst?
  • Reicht zum Bedienen das Schlepperterminal oder ist ein zusätzliches Terminal zu empfehlen?
  • Wie funktioniert die Übertragung von Applikationskarten?
  • Welche Anzahl an Teilbreiten können die Schlepperterminals maximal schalten?
  • Lässt sich der Joystick für die Funktionen des Anbaugerätes nutzen? Reichen die Tasten oder sollten es mehr sein?


Die Anbaugeräte


Gestartet sind wir bei jedem Test mit dem Krone Ladewagen ZX 470 GD. Anschließend kam eine Solitair Drillkombination von Lemken zum Einsatz sowie eine neue Amazone UX 4201 Super Anhängerfeldspritze. Zum Schluss war der Düngerstreuer Rauch Axis M 20.2 EMC an der Reihe.


Unsere Anbaugeräte unterstützten laut Datenbank folgende Funktionen:


  • Krone Ladewagen ZX 470 GD: UT, AUX-N (auch AUX-O, wurde im Test aber nicht genutzt) sowie TC-BAS. Der ZX war mit einer Waage sowie einem Fuhrenzähler ausgestattet. Legt man im Vorfeld der Arbeit am PC oder über den Task-Controller Aufträge an, lässt sich bei entsprechender Ausstattung z.B. die Erntemenge je Schlag dokumentieren.
  • Lemken Solitair 9: UT, TC-BAS sowie TC-SC. Neben dem Task-Controller Basic war die Solitair auch in der Lage Teilbreiten zu schalten.
  • Amazone UX 4201 Super: Die Software dieser Feldspritze war in der Datenbank noch nicht gelistet. Lediglich den Softwarestand des Vorgängermodells haben wir gefunden. Die gelisteten Funktionen waren UT, AUX-N, TC-BAS und TC-SC. Die Maschine hat auch TC-Geo unterstützt. So konnte die Spritze nicht nur ihre 54 Teilbreiten automatisch schalten, sondern sogar nach Applikationskarten arbeiten.
  • Rauch AXIS M 20.2 EMC+W: Der Softwarestand dieses Modells war ebenfalls nicht in der Datenbank gelistet. Da die Maschine dieselbe Technik an Bord hat, aber lediglich einen kleineren Behälter wie der Axis 30.2, haben wir die gelisteten Funktionen dieses Streuers überprüft. Der Axis unterstützte UT, TC-BAS, TC-SC und TC-Geo. Außerdem war die Steuerung über einen AUX-N-Joystick möglich, was aber nicht in der Datenbank gelistet war. Insgesamt bietet der Streuer acht Teilbreiten. Die teilflächenspezifische Ausbringung mittels Applikationsdaten ist möglich.


Verbindung Erfolgreich


Jede Anbaumaschine ließ sich mit dem Schlepperterminal sowie dem Schlepperjoystick bedienen. JCB setzt zur Steuerung der Geräte auf eine Lösung von Trimble. Mehr dazu aber im Testprotokoll.


Spannender wurde es aber beim Einsatz von Applikationskarten. Für den Test hatten wir zwei Karten in unterschiedlichen Formaten erzeugt. Mit der Anwendung Nextfarming haben wir einen kompletten Auftrag im ISO-XML-Format angelegt und die Applikationskarte darin hinterlegt. Über die kostenlose Anwendung Applikationskarte.de luden wir uns zusätzlich eine Applikationskarte im Shape-Format herunter. Hierbei war kein expliziter Task (Auftrag) hinterlegt, sondern lediglich die Ausbringkarte. Diese Karten lassen sich bei manchen Herstellern in zuvor erstellte Aufträge hineinladen. Anschließend kann das Anbaugerät die Menge auf Grundlage dieser Karte regeln.


Wir haben beide Dateiformate bei allen Schleppern ausprobiert. So einfach wie es in der Theorie klingt ist es aber leider nicht. Nicht jeder Schlepper unterstützt beide Formate. Außerdem müssen die Dateien z.T. in extra Ordnern hinterlegt sein, die wiederum einen bestimmten Namen tragen müssen. Geschieht dies nicht im jeweils richtigen Format, kann das Schlepperterminal die Karten unter Umständen nicht finden oder gar nicht lesen. Wer eine bunte Maschinenflotte auf dem Hof hat, muss deshalb genau darauf achten, welches Format zu welchem Schlepper passt.


andreas.huesmann@topagrar.com


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