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Keine Kompromisse

Lesezeit: 7 Minuten

Lässt sich mit einer Kombination aus Schaufel und Kehrbürste genauso gut fegen, wie mit einer klassischen Kehrmaschine? Wir haben zwei Geräte von Talex miteinander verglichen.


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Die Idee ist nicht neu: Man kombiniert eine Kehrbürste mit einer Schaufel. Will man kehren, dann dient die Schaufel als Sammelwanne und große Mengen Schmutz lassen sich einfach wegschieben. Doch liefert diese Lösung ein vergleichbar gutes Arbeitsergebnis wie die klassische Kehrmaschine? Zusammen mit Talex aus Polen sind wir dieser Frage nachgegangen.


Zum Test angetreten sind:


  • Kehrschaufel Twister 180
  • Kehrmaschine Eco Clean 180


Wie immer bei unseren Systemvergleichen lassen sich die Ergebnisse zum großen Teil auf vergleichbare Maschinen anderer Hersteller übertragen.


Einfacher Aufbau


Die Kehrschaufel Twister kombiniert eine angetriebene Kehrbürste mit einer rund 1,80 m breiten Frontladerschaufel. Talex bietet neben der von uns eingesetzten Twister 180 auch die 20 cm breitere Variante 200 an. Unsere Maschine war mit Euroaufnahme ausgestattet, optional gibt es aber auch andere Koppelpunkte. Aufgrund zu großer Fertigungstoleranz passte an der Kehrschaufel die Aufnahme nicht richtig. Hier mussten wir etwas nacharbeiten, um die Haken zu verriegeln. Ansonsten machten Schweißnähte und Lack einen guten Eindruck.


Zum Antrieb der Bürste braucht es ein doppeltwirkendes Steuergerät vorne am Lader. Die Schläuche sind relativ lang – für den Anbau an unseren Hoflader schon fast zu lang. Eine Schlauchgarderobe gibt es leider nicht und lediglich eine Metallöse oben auf der Kehrhaube führt die Leitungen. Der außen, inklusive Schutzbügel, 13,5 cm überstehende Hydraulikmotor treibt die Kehrbürste der Twister an. Weniger seitlicher Überstand hätte uns allerdings besser gefallen, um auch beidseitig randnah fegen zu können. Den maximalen Öldurchfluss des Motors gibt Talex mit 60 l/min an. Unser Hoflader reichte mit seinen maximal 35 l/min Förderleistung aber locker aus.


Die Kehrbreite gibt Talex mit 1,70 m an. Wir haben nachgemessen, das passt. Damit arbeitet die Bürste sauber in die innen 1,79 m breite Schaufel. Mit einem Gewicht von etwa 280 kg ist die Kehrschaufel recht leicht.


Nur auf ebenem Untergrund


Eine Höhenführung über Tasträder bietet die Twister systembedingt nicht. Die optionale Schürfleiste aus Kunststoff (220 €, alle Preise o.MwSt.) unter der Verschleißschiene der Schaufel schützt Schiene und Untergrund, wie z.B. den Futtertisch. Über zwei Kurbeln lässt sich die Höhe der Bürstenhaube und damit der Auflagedruck der Borsten einstellen. Eine Skala hilft dabei – top.


Bei unserem Test zeigte sich, dass die Kehrschaufel nur auf ebenem Untergrund ordentlich arbeiten kann. Wer sicher fegen will, sollte besser rückwärtsfahren, um nicht doch an einer Kante hängen zu bleiben. Leider lässt sich die Kehrbürste nicht hydraulisch nach oben schwenken. Das halten wir für einen deutlichen Nachteil des Konzepts. Denn dann könnte man zunächst den groben Schmutz wegschieben und anschließend kehren. Zudem würde die Option auch das Entleeren erleichtern. Denn so muss man die Schaufel sehr weit auskippen, bis der Schmutz komplett herausfällt. Außerdem wäre es praktisch, wenn sich die Kehrbürste über Schnellkuppler einfach von der Schaufel trennen ließe. Bei unserer Testmaschine ging das nur mit Werkzeug.


Für alle Fälle


Als klassische Kehrmaschine trat die Eco Clean 180M mit einer Arbeitsbreite von 1,80 m zum Vergleich an. Es gibt die Maschine auch in den Arbeitsbreiten 1,20, 1,50 und 2,30 m. Für die Eco Clean-Geräte gibt es verschiedene Ausstattungsoptionen. Unser Testgerät war mit einer hydraulisch entleerbaren Schmutzsammelwanne (750 €), einem Seitenkehrbesen (700 €) und einer Wassersprüheinrichtung (700 €) ausgestattet. Mit den sauberen Schweißnähten, einer sehr ordentlichen Lackierung und den verdrehgesicherten Bolzen machte die Eco Clean einen sehr guten Eindruck.


Wir haben das Testgerät ebenfalls per Euroaufnahme an den Lader gekoppelt. Hier passte alles. Zusätzlich bietet die Kehrmaschine auch noch Koppelpunkte für die Dreipunkthydraulik an Traktoren in der Kategorie zwei. Die Maschine kann sich unabhängig vom Anbaubock bewegen. Ein Parallelogramm gleicht die Höhe aus, ein Drehgelenk die Querneigung. Das funktionierte im Test sehr gut, denn die drei großen Stützrollen tragen das Gerät zuverlässig. Mit Staplertaschen auf dem Querholm der Kehrmaschine lässt sich das Gerät zügig umsetzten oder ohne Ausgleich auch einsetzen. Dann aber nur auf ebenem Untergrund.


Die Arbeitstiefe stellt man per Bolzen über die beiden nachlaufenden Stützrollen hinten und die vorlaufende Rolle ein. Hier hätten uns für ein schnelleres Einstellen Kurbeln besser gefallen. Die Tiefe und Neigung der Schmutzsammelwanne ist ebenfalls per Bolzen einstellbar. Die Schmutzsammelwanne lässt sich hydraulisch entleeren. Geöffnet steht die Unterkante der Wanne so weit nach unten heraus, dass man nicht mehr Freikehren kann. Außerdem muss man unbedingt aufpassen, die Wanne zunächst wieder in Arbeitsposition zu schwenken, bevor man weiterarbeitet. Die Option zum Freikehren ist laut Talex aber in Planung. Eine Gummilippe an der Unterseite der Wanne sorgt für eine sichere Übernahme des Schmutzes, ohne dass die Wanne über den Boden schleift – sehr gut. Zwischen Haube und Schmutzsammelwanne ist ebenfalls eine Gummilippe montiert, damit kein Schmutz auf der Wanne landet.


Zum Antrieb der Kehrmaschine ist ebenfalls ein dw-Steuergerät notwendig. Leider steht auch hier der Hydraulikmotor seitlich über – immerhin 22 cm. Der optionale Seitenkehrbesen ist in Reihe mit dem Kehrwalzenantrieb geschaltet. Will man ohne Seitenbürste arbeiten, lässt sich der Antrieb über einen Zwei-Wege-Hahn auch manuell ausschalten. Die Bürste schwenkt man per Hand in Arbeitsposition. Dann sind auch Ecken problemlos und einfach sauber. Über einen Mengenteiler kann man zudem die Drehzahl des Seitenbesens anpassen. Für den Antrieb der beiden Ölmotoren gibt Talex mindestens 20 l/min Ölförderleistung an. Das schaffte unser Hoflader problemlos. Der Seitenkehrbesen lässt sich bei Bedarf auch demontieren. Dazu sind die Hydraulikschläuche mit zusätzlichen Steckkupplungen ausgestattet.


Saubere Arbeit


Die Eco Clean macht Spaß. In Verbindung mit dem Seitenkehrbesen liefert die Kehrmaschine sehr saubere Arbeit. Der Pendelausgleich nimmt es auch mit größeren Unebenheiten auf. Auffällig ist aber die ungleiche Gewichtsverteilung durch den Seitenkehrbesen. Dadurch hängt die Maschine im ausgehobenen Zustand immer zur rechten Seite. Hier sollte Talex ein Gegengewicht oder ein Federpaket anbieten.


Die Wassersprüheinrichtung benötigten wir bei unseren Einsätzen im Winter nur selten. Fünf Düsen hinter der Kehrwalze und eine am Seitenbesen sprühen Wasser, um Staub zu binden. Eine Anordnung vor der Walze hätte uns aber noch besser gefallen, um erst den Boden anzufeuchten, und dann staubärmer zu kehren. Die Sprüheinrichtung kann vor allem für Betriebe mit Photovoltaikanlagen auf den Dächern eine sinnvolle Ausstattung sein, damit nicht nur der Hof rein wird, sondern auch die Module sauber bleiben.


Klassisch kehrt am Besten


Die klassische Kehrmaschine ist beim Fegen fast ein Alleskönner. Sie liefert in Summe das bessere Kehrergebnis, vor allem auf unebenen Flächen. Auch hier kann sie sauber arbeiten. Das schafft die Kehrschaufel nicht. Sie braucht einen ebenen Untergrund. Ein Vorteil der Kehrschaufel ist aber sicherlich der große Schmutzbehälter. Hier muss man wesentlich seltener zum Entleeren. Vor allem, weil sich der Besen von der Schaufel aber nicht zügig abbauen bzw. hochschwenken lässt, sehen wir auch keine weitere Verwendung für die Schaufel. Hier bieten ähnliche Konzepte mehr.


Wer vielseitig sein will, sollte die Eco-Clean wählen. Sie kostet in Testausstattung 4650 €. Ohne Wassersprüheinrichtung sind es 3950 €. Die Twister gibt es in Testausstattung für 2050 €.


andreas.huesmann@topagrar.com

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