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Komfort und mehr Tiefe

Lesezeit: 6 Minuten

Mit Beginn dieses Jahres bringt Lemken den neuen Karat 10 auf den Markt. Wir konnten bereits zwei 3 m-Vorserienmodelle in unterschiedlicher Ausstattung im Feld ausprobieren.


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In der Saison 2021 verglichen wir den dreibalkigen Lemken Karat 9 mit drei weiteren Universalgrubbern (top agrar-Ausgabe 03/2022). Die Arbeitsqualität konnte uns damals überzeugen. Doch überaus komfortabel einzustellen war der Grubber nicht. Lemken hat das erkannt und den Karat 9, den es schon seit 2009 gibt, überarbeitet. Im Spätherbst konnten wir zwei Karat 10/300 mit unterschiedlicher Ausstattung auf Maisstoppeln einsetzen.


Geänderter Rahmen


Der Anbauturm ist etwas anders konstruiert. Grundsätzlich bleibt aber mit der durchgehenden Unterlenkerwelle, welche man in zwei Höhen positionieren kann und beim Kategorienwechsel (3 und 3N) tauschen muss, alles gleich. Für den Oberlenker gibt’s vier Positionen der Kat. 3. Den Grundrahmen hat Lemken deutlich geändert. Die Zinkenträger sind an 100 x 100er Quadratrohren angeschweißt. Diese Rohre sind mit Flachstählen miteinander verbunden. Die geschweißten I-Profile entfallen. Dadurch sammelt sich deutlich weniger Erde auf dem Rahmen – schön.


Der neue Karat hat anstatt elf nun zehn Zinken, wie fast alle Mitbewerber. Dadurch erhöht sich der Strichabstand von 26,7 auf 29,4 cm. Die effektive Arbeitsbreite bleibt bei ca. 294 cm. Die vier symmetrisch auf dem dritten Balken aufgeteilten Zinken sollen Seitenzug vermindern und den Übergang zur nächsten Spur verbessern. In unserem Einsatz konnten wir keinen Seitenzug und auch keine Damm- bzw. Furchenbildung feststellen. Die optionalen Randelemente ebneten den Boden ordentlich ein.


Bei den Zinken mit Abschersicherung sowie mit wartungsfreiem Überlastelement bleibt alles beim Alten. Über die Abscherschraube, die es auch bei der Federsicherung gibt, lässt sich der Anstellwinkel etwas verändern. Auch bei den Scharen bleibt alles wie bisher. Das bekannte Schnellwechselsystem, mit dem man Scharspitze, Scharflügel und Leitblech in einem Zug wechselt, ist Serie. Die minimale Scharspitzenbreite ist 6 cm. Es gibt auch 8 und 12 cm breite Scharspitzen sowie 33 cm messende Scharflügel. Für den neuen Karat verbreitert Lemken außerdem die DeltaCut-Gänsefußschare von 35 auf 37 cm.


Sterne und Federn


Standardmäßig bietet Lemken als günstigeren Einstieg zur Einebnung nun Blattfederzustreicher an. Möchte man viel organische Maße wie beispielsweise Maisstroh einarbeiten, sollte man sich für die optionalen Nivellierscheiben (Ø 51 cm) entscheiden, welche eine geringere Klebegefahr als die bisherigen Hohlscheiben haben. Die Scheiben sind leider nur wahlweise und gegen Aufpreis (846 €, alles Listenpreise ohne MwSt.) mit einer Schraubenfeder gegen Überlast gesichert. Laut Hersteller ist das aber nur bei sehr steinreichen Böden nötig. Normalerweise sind hier Abscherschrauben montiert. Beim Randelement kann man beliebig zwischen Zustreicher und Scheibe wählen.


Neu ist jetzt die 180°-Klappung des Randelements nach oben. Mit den leichteren Blattfederzustreichern geht das noch ganz gut. Kleinere Personen könnten jedoch mit den schwereren Scheiben als Randelement Probleme bekommen. Gut, dass es jetzt optional auch eine hydraulische Klappung gibt. Dabei drückt ein innenliegender und damit geschützter Zylinder das äußere Rohr um 180° nach oben. Der Durchgang verringert sich dadurch nicht. Dass man die Position des äußeren Elements weiterhin nur per Werkzeug einstellen kann und das Rohr übersteht, stört. Alle Einebnungselemente lassen sich per Lochraster in der Höhe einstellen. Besonders bei den schwereren Nivellierscheiben ist das nicht ganz einfach. Jedoch muss man dies nur bei großen Tiefenänderungen machen, denn die Elemente sind zusammen mit der Walze an einem Parallelogramm aufgehängt.


Tiefenführung


Das Parallelogramm ist nun nach hinten und nicht wie vorher nach unten ausgeführt. Damit ergibt sich beim Verstellen der Tiefe eine geringere Längenänderung des Grubbers. Zudem hat Lemken damit die mögliche Arbeitstiefe um 5 cm erhöht. Wir haben bei unserem Einsatz maximal 33 cm gemessen. Ist die automatische Überlastsicherung montiert, baut das Parallelogramm 20 cm länger.


Standardmäßig erfolgt die Tiefeneinstellung über einen Bolzen je Seite. Zusätzlich kann man von unten einen Bolzen gegenstecken, damit das Gewicht der Walze beim Einzug hilft. Wir empfehlen die hydraulische Tiefeneinstellung für 1273 €. Sie fixiert die Walze immer in einer Position und lässt sich ordentlich einstellen. Die 21 cm lange, gelaserte Skala ist gut vom Schlepper aus zu sehen. Die Abstufung der Skala könnte aber noch etwas feiner sein. Die Walzen hat Lemken von dem Vorgängermodell übernommen. Zu den bisherigen neun Nachläufern ist eine Packereinzelwalze mit 600 mm Durchmesser hinzugekommen. Diese soll besonders auf schweren Böden klebeunempfindlich sein und für eine bessere Rückverfestigung sorgen. Abstreifer halten diese Walze sauber. Hinter der Walze läuft optional ein in Höhe und Neigung einstellbarer Striegel mit 12 mm starken Zinken – wie bisher.


Im Einsatz


Beim Kuppeln der Hydraulikschläuche fallen sofort die neuen, farbigen Kunststoffringe an den Hydrauliksteckern auf. Ein Aufkleber gibt Auskunft: rot für die Randscheiben, schwarz für die Tiefeneinstellung. Von vorn sind kleine Plus- und Minus-Zeichen zu erkennen. Leider nicht auf der Rückseite. So kann man den Stecker nicht mehr identifizieren, wenn er gekuppelt ist. Hier kann Lemken noch Detailarbeit leisten. Eine Garderobe nimmt Hydraulikstecker und Beleuchtungsstecker auf. Die Schlauchverlegung war an den Vorserienmodellen noch nicht final gelöst. Die optionale Beleuchtung ist immer in LED-Technik ausgeführt.


Wir haben die beiden Grubber mit unterschiedlicher Ausstattung auf einer stark verunkrauteten Silomaisstoppelfläche eingesetzt. Auch mit einem Zinken weniger im Vergleich zum Vorgänger machte der Karat 10 eine gute Figur. Die Blattfederzustreicher erledigten die Arbeit auf dem schüttfähigen Boden gut. Auch die Nivellierscheiben ebnen den Boden ordentlich ein. Bei viel organischer Masse arbeiten sie zudem zuverlässiger. Auf dem kieseligen, leichten Boden liefen beide Walzen. Die Doppel-Rohr-Flachstabwalze (DRF) lieferte ein ebeneres Ergebnis ab. Die Packereinzelwalze hinterließ entsprechend ihres Ringprofiles kleine Rillen.


Mehrere Varianten


Den Karat 10 gibt es als starre, angebaute Variante mit 3, 3,5 und 4 m Arbeitsbreite und ab März auch als klappbare, aufgesattelte Version mit 4 bis 7 m. Im nächsten Jahr möchte Lemken zudem angebaute, klappbare Geräte mit 4 und 5 m Breite anbieten. Durch die einfachere Grundausführung hat Lemken den Listenpreis für das neue Modell auf dem Vorgängerniveau gehalten.


Die 3 m-Variante Karat 10/300 in einfachster Ausführung mit Rohrstabwalze kostet 10325 €. Stattet man ein Modell mit Beleuchtung, gefedertem Randelement, Scheibeneinebnung und DRF-Walze aus, ist man bei 16483 €. Für die Steinsicherung sind 6151 € fällig. In Vollausstattung sind etwa 27799 € zu zahlen. Hinzu kommen weitere Scharvarianten.


Der Karat 10 ist eine spürbare Verbesserung im Vergleich zum Karat 9. Das Schnellwechselsystem zeichnet den Grubber weiterhin aus.


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florian.tastowe@topagrar.com


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