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TOP AGRAR- PRAXIS-TEST

Kompakter Fendt 312 Vario S4

Lesezeit: 5 Minuten

Seit 2015 ist der Vario 300 von Fendt am Markt. Ausstattung und Komfort wurden weitgehend von den Großtraktoren übernommen. Wir haben das Modell 312 Vario Profi für Sie getestet.


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Die Anforderungen eines Allroundtraktors haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Durch den ständigen technischen Fortschritt sind die Kundenwünsche stark gestiegen. Unser Testkandidat mit 116 PS (nach ECE-R 24) ist sicher im obersten Bereich eines Mittelklassetraktors angesiedelt. Trotzdem hat Fendt die wichtigen Aspekte wie Wendigkeit, Rundumsicht und einfache Bedienung gut im Auge behalten. Der Vario 312 zählt schon seit Jahren zu den meistverkauften Traktoren Deutsch-lands.


Hochgezogene Frontscheibe:

Aus der Ferne ist der 300er seinen großen Brüdern zum Verwechseln ähnlich. Der Grund ist die bekannte Visio-Plus-Kabine. Die hochgezogene Frontscheibe ist ein klarer Hinweis dafür. Bei unserem Testtraktor war der Aufstieg nur von links möglich.


Ein Nachteil, der durch eine gute, uneingeschränkte Sicht entschädigt wird. Optional ist eine rechte Tür erhältlich. Die Kabinentür hielt Fendt durch die verbaute B-Säule kompakt und leichtgängig. Große Türflügel können ja doch manchmal nerven. Genial ist der gepolsterte Beifahrersitz mit Sicherheitsgurt. Das wackelige Kunststoffbrett ist Vergangenheit! Auch genügend Stauraum, Ablageflächen und ein großzügiges Kühlfach für die Brotzeit lassen das Fahrerherz höher schlagen. Der Innenraum ist mit einem glatten Kunststoffmaterial verkleidet und dadurch problemlos zu reinigen. Neuerdings lässt sich die Lenksäule inklusive Armaturenbrett per Fußpedal verstellen. Auch die Anzeigen und Kontrollleuchten liegen im optimalen Sichtfeld des Fahrers.


Auffallend am Vario sind die mächtigen elektrisch verstellbaren Weitwinkelspiegel. Besonders im Straßenverkehr ist ein guter Überblick wichtig. Für Kollisionen mit Ästen oder Sträuchern erscheinen sie aber nicht robust genug. Genial hingegen ist die verbaute pneumatische Kabinenfederung. In Kombination mit der gefederten Vorderachse bietet sie einen sehr guten Fahrkomfort und legt die Latte im Segment Mittelklassetraktor hoch.


Fendt lieferte außerdem unseren Testkandidat mit einem Cargo 4X 75 Profi Frontlader. Dadurch konnten wir die Vorzüge der hochgezogenen Frontscheibe in unserem Praxistest kennenlernen. Die freie Sicht, auch bei hochgehobener Frontlader-Schwinge, sorgt für Sicherheit und entlastet den Fahrer deutlich. Der Lader selbst verfügt über einige Raffinessen: eine integrierte Waage und eine automatische Geräterückstellung.


Frontladerhebel nicht optimal:

Steuern lässt sich der Frontlader über einen Kreuzsteuerhebel, der direkt neben dem Multifunktions-Joystick sitzt. Damit können Sie zusätzlich bis zu zwei weitere Hydrauliksteuerkreise per Knopfdruck bedienen. Die Position des Kreuzsteuerhebels sowie des Joysticks liegt aus unserer Sicht nicht optimal. Eine Integration in die Sitzarmlehne wäre ergonomisch das i-Tüpfelchen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.


Zum Staunen brachte uns vor allem das wendige Verhalten des Vario 312. Vor allem bei Frontladerarbeiten wussten wir den Wendekreis von 10,4 m sehr zu schätzen. Den Multifunktions-Joystick übernahm der Hersteller aus seinen Großtraktoren.


Zur Grundausstattung der Schleppers gehören Heckkraftheber und Zapfwellenautomatik. In unserer Version wartet er mit sechs zusätzlichen Optionen auf: mit der Steuerung des dritten und vierten Ventils sowie Schwimmstellung, einem automatischen Vorgewendemanagement (Variotronic) und Knöpfen für Motordrehzahl und Tempomat.


Ein vierstufiger Schieber am Schaft des Joysticks regelt die Aggressivität des Getriebes. Das ist besonders dann praktisch, wenn man den Traktor per Joystick – also nicht mit dem Fußpedal – fährt.


Das serienmäßig verbaute 7 Zoll-Vario-terminal lässt sich über Touch und Tasten bedienen. Die Steuerkonsole mit 48 Schaltern erschien uns am Anfang etwas überladen. Doch das farbige Leitsystem, welches auch auf dem Monitor seine Fortsetzung findet, macht es wieder überschaubar.


Farbiges Leitsystem.

Positiv zu erwähnen ist, dass Fendt dieses Farbmuster seit Jahren in sämtlichen Modellen verwendet. Dadurch finden sich Fendt-Fahrer schnell zurecht.


Aber auch den Senior-Test hat der Vario bestanden! Einschulung für Opa: Traktor starten, kurz erklären, Hänger anhängen und los ging die Fahrt. Unter der Haube des 312 Vario arbeitet ein aufgeladener 4-Zylinder-Dieselmotor mit 4,4 Liter Hubraum, Ladeluftkühlung und Common-Rail-Einspritzung von AgcoPower (alle Daten des DLG-Tests finden Sie auf Seite 24). Mit einem Diesel-Oxidations-Katalysator (DOC), einer externen, gekühlten Abgasrückführung und einem SCR-Katalysator erreicht er die finale Abgasstufe IV (Tier 4 final).


Beim Getriebe blieb Fendt dem einstufigen Vario-Getriebe der Vorgängerserie treu. Darum gibt es auch nur 40 km/h Höchstgeschwindigkeit. Das heißt aber, dass der hydrostatische Anteil des Kraftflusses im unteren Bereich hoch ist. So kann man äußerst gefühlvoll fahren.


Ein Werkzeugfach ist beim Fendt ebenfalls an Bord und verbirgt sich hinter der rechten Aufstiegsleiter des Traktors. Den Heckkraftheber und die Zapfwelle können Sie an beiden Kotflügeln von außen bedienen. Am linken Kotflügel gibt es zusätzlich noch zwei weitere Druckknöpfe für ein hydraulisches Steuergerät.


Die Koppelpunkte für Druckluft und Hydrauliksteuerkreise sind gut angeordnet. Besonders praktisch sind die federbelasteten Staubklappen der Hydraulikventile. Sie schließen automatisch nach dem Entfernen der Steckkupplung – top gelöst!


Nicht so gut gefiel uns der Fangmechanismus für den hydraulischen Oberlenker. Er schnappt beim Hochklappen zwar automatisch zu, aber fürs Lösen ist richtig viel Fingerspitzengefühl erforderlich – dafür ist er sicher fixiert.


Für Wartungszwecke wird die Motorhaube hochgeschwenkt. Die verschiedenen Kühler können Sie werkzeuglos auseinanderklappen und einfach reinigen.


Macht die Nacht zum Tag:

Die Nacht zum Tag machten uns zahlreiche Arbeitsscheinwerfer. Die vorne am Kabinendach montierten Halogenlampen überkreuzen sich im Strahlungswinkel und verhindern so eine Schattenbildung.


Gerhard Schieder, Georg Schuller und Markus Schwaiger, top agrar Testteam

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