Hydraulik und Teleskop:
Mit gut 3,2 t Hubkraft in einem Meter Hubhöhe liegt der Kramer auf den ersten Blick im Mittelfeld der Testgruppe. Dank seiner Allrad-Achsschenkellenkung steht dieser Wert aber auch bei vollem Lenkeinschlag. Hier liegen dann fast alle Klassen-Kollegen unter 3 t. Die Losbrechkraft fällt mit 4,3 t sehr ordentlich aus. Im Test konnten wir damit die Schaufel immer gut füllen. An der Parallelführung gibt es wenig auszusetzen. Die Schaufel lässt der Lader beim Anheben um etwa 1° auskippen, leichtes nachschöpfen wäre besser. Die Palettengabel klappt kontinuierlich über den gesamten Hubbereich um 9° ein – gut. Praktisch: Angehoben begrenzt ein Schalter das Einkippen. So fällt beim Laden kein Material auf die Kabine.Die Arbeitshydraulikpumpe des 35.8T liefert 84 l/min laut Herstellerangabe. Am dritten Steuerkreis haben wir 86 l gemessen, die Menge steht also auch beim Antrieb von Zusatzgeräten voll zur Verfügung. Optional gibt es eine zweite Pumpe mit 40 l/min extra. Gut: Die Schwingungstilgung schaltet sich bei 15 km/h ein und bei 11 km/h wieder aus.
Motor und Fahrantrieb:
Der Deutz TCD 3.6 arbeitet mit Diesel-Oxidationskatalysator zur Erfüllung der Abgasstufe 3b. Er leistet im Kramer 100 PS. Ein hydraulischer Umkehrlüfter ist optional lieferbar. Der Motor treibt eine Danfoss-Hydraulikpumpe an, die wiederum auf den ICVD-Fahrantrieb von GKN Walterscheidt wirkt. Diese Kombination bringt es auf eine Schubkraft von 4,95 t – ausreichend für fast alle Arbeiten. Es gibt zwei Fahrstufen, sie unterscheiden sich jedoch nur in der Endgeschwindigkeit, nicht in der Schubkraft. In der ersten Stufe geht es bis 10 km/h, in der zweiten bis 40 km/h (Option).Der Lader kann als LoF-Zugmaschine mit bis zu 14 t Anhängelast und 500 kg Stützlast zugelassen werden. Wird die Lenkungsart von Allrad auf Front umgestellt, fährt sich der Lader so komfortabel wie ein Traktor.
Joystick und Handhabung:
Auf dem Stick liegen neben den Standardfunktionen die Fahrtrichtung als Taster und die Teleskopfunktion als proportionale Wippe – gut. Auch die Differentialsperre und die dritte Funktion lassen sich über den Joystick schalten. Die drei Taster oben sind nicht beschriftet. Es gibt eine gute Armauflage, die sich nicht in der Höhe einstellen lässt.Bei der Arbeit fällt der Kramer vor allem durch seine Wendigkeit auf. Sowohl über die Außenkante als auch beim Radkreis hat der Lader den mit Abstand kleinsten Wendekreis im Test. Damit lässt sich prima manövrieren. Kleiner Nachteil: Beim Lenken bewegt sich die Ladeanlage kein Stück. Man muss also von vornherein genau fahren.