Kurztest in der Werkstatt: Länger schleifen auch ohne Kabel
Lesezeit: 3 Minuten
Ein Winkelschleifer im harten Werkstatt-Einsatz braucht Power – vor allem elektrisch. In der Vergangenheit sind Geräte mit Akku da schnell an ihre Grenzen gekommen. Der Saft reichte für einige Trennschnitte von Gewindestangen, aber mit dem kabelgebundenen Kollegen kamen die schnurlosen Schleifer nicht in Ansätzen mit. Kürzlich hat Würth ein neues Akku-Gerät für 125 mm Schleif- und Trennscheiben vorgestellt, das deutlich länger durchhalten soll. Der Akku des AWS 18-125 P Compact liefert jedenfalls ordentliche 4 Ah bei 18 Volt Bordspannung. Wir haben uns den Schleifer für einen kurzen Test in unserer Werkstatt bei Würth ausgeliehen.
Zunächst fällt die sehr schlanke Form des rund 2,7 kg schweren Geräts auf (Gewicht mit Akku, ohne Scheibe). Dadurch liegt der Winkelschleifer super und gut ausgependelt in der Hand. Der positive Eindruck wird auch durch die Gummibeschichtung auf der Oberseite und den sehr großen Schalter mit Auslösesperre an der Unterseite unterstrichen: So soll es sein. Der Schalter hat eine Totmannfunktion und die Spindel bremst aktiv ab, sobald man ihn loslässt.
Die Ausstattung an der Spindel ist okay. Ein Schnellverschluss und ein griffiger Knopf zur Spindelarretierung sind Standard. Die Schutzhaube lässt sich per kleinem Hebel in verschiedenen Positionen einrasten und auch werkzeuglos abnehmen. Das geht prima. Gut hat uns auch der gefederte Handgriff gefallen, der sich an drei Positionen einschrauben lässt.
Zum Set mit dem – leider sehr großen – Koffer gehören zwei Li-Ion-Akkus M-Cube mit 18 Volt (4 Ah; 72 Wh) und der Schnelllader ALG 18/4 Basic. Die Akkus lassen sich schnell und einfach wechseln. Wie die Oberseite des Winkelschleifers haben sie an den Seiten eine griffige Gummibeschichtung. Ein Druck auf eine Taste am Akku zeigt per LED den Ladezustand in vier Stufen an. Das fanden wir praktisch – es ist aber bei vielen hochwertigen Akku-Systemen Standardausstattung.
Ein Problem bei Akku-Winkelschleifern ist teils die Überlastung der Motoren, z.B. wenn die Trennscheibe festklemmt. Würth schützt den Motor durch eine rote LED auf der Oberseite am Getriebekopf, die vor Überlastungen warnt. Ignoriert man diese Warnung, schaltet sich das Gerät ab, bevor es zu Schäden kommt. Drückt man den Schalter dann erneut, läuft der Winkelschleifer etwas zeitversetzt wieder an. Bei unserem Test passierte das einmal – es war kein Problem.
Für unseren kurzen Einsatz haben wir den Winkelschleifer hart rangenommen und von einem 75 mm Rohr mit 3 mm Wandstärke Ringe abgeschnitten. Dafür war das Werkzeug mit dünnen Trennscheiben bestückt. Den Test haben wir in zwei Wiederholungen mit jeweils vollem Akku durchgeführt und dabei zügig gearbeitet. Der Akku hielt acht bzw. neun Trennschnitte durch – damit waren wir gut zufrieden. Denn es bleibt dabei: Für den Dauereinsatz, z.B. dem Nacharbeiten von langen Schweißnähten mit der Schruppscheibe ist der Akku nicht ausdauernd genug. Doch der AWS 18-125 P Compact kommt dem Kabelgerät ein sehr weites Stück entgegen. Wir finden: Ein wirklich brauchbares Werkzeug für die Hofwerkstatt. Guido Höner
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Ein Winkelschleifer im harten Werkstatt-Einsatz braucht Power – vor allem elektrisch. In der Vergangenheit sind Geräte mit Akku da schnell an ihre Grenzen gekommen. Der Saft reichte für einige Trennschnitte von Gewindestangen, aber mit dem kabelgebundenen Kollegen kamen die schnurlosen Schleifer nicht in Ansätzen mit. Kürzlich hat Würth ein neues Akku-Gerät für 125 mm Schleif- und Trennscheiben vorgestellt, das deutlich länger durchhalten soll. Der Akku des AWS 18-125 P Compact liefert jedenfalls ordentliche 4 Ah bei 18 Volt Bordspannung. Wir haben uns den Schleifer für einen kurzen Test in unserer Werkstatt bei Würth ausgeliehen.
Zunächst fällt die sehr schlanke Form des rund 2,7 kg schweren Geräts auf (Gewicht mit Akku, ohne Scheibe). Dadurch liegt der Winkelschleifer super und gut ausgependelt in der Hand. Der positive Eindruck wird auch durch die Gummibeschichtung auf der Oberseite und den sehr großen Schalter mit Auslösesperre an der Unterseite unterstrichen: So soll es sein. Der Schalter hat eine Totmannfunktion und die Spindel bremst aktiv ab, sobald man ihn loslässt.
Die Ausstattung an der Spindel ist okay. Ein Schnellverschluss und ein griffiger Knopf zur Spindelarretierung sind Standard. Die Schutzhaube lässt sich per kleinem Hebel in verschiedenen Positionen einrasten und auch werkzeuglos abnehmen. Das geht prima. Gut hat uns auch der gefederte Handgriff gefallen, der sich an drei Positionen einschrauben lässt.
Zum Set mit dem – leider sehr großen – Koffer gehören zwei Li-Ion-Akkus M-Cube mit 18 Volt (4 Ah; 72 Wh) und der Schnelllader ALG 18/4 Basic. Die Akkus lassen sich schnell und einfach wechseln. Wie die Oberseite des Winkelschleifers haben sie an den Seiten eine griffige Gummibeschichtung. Ein Druck auf eine Taste am Akku zeigt per LED den Ladezustand in vier Stufen an. Das fanden wir praktisch – es ist aber bei vielen hochwertigen Akku-Systemen Standardausstattung.
Ein Problem bei Akku-Winkelschleifern ist teils die Überlastung der Motoren, z.B. wenn die Trennscheibe festklemmt. Würth schützt den Motor durch eine rote LED auf der Oberseite am Getriebekopf, die vor Überlastungen warnt. Ignoriert man diese Warnung, schaltet sich das Gerät ab, bevor es zu Schäden kommt. Drückt man den Schalter dann erneut, läuft der Winkelschleifer etwas zeitversetzt wieder an. Bei unserem Test passierte das einmal – es war kein Problem.
Für unseren kurzen Einsatz haben wir den Winkelschleifer hart rangenommen und von einem 75 mm Rohr mit 3 mm Wandstärke Ringe abgeschnitten. Dafür war das Werkzeug mit dünnen Trennscheiben bestückt. Den Test haben wir in zwei Wiederholungen mit jeweils vollem Akku durchgeführt und dabei zügig gearbeitet. Der Akku hielt acht bzw. neun Trennschnitte durch – damit waren wir gut zufrieden. Denn es bleibt dabei: Für den Dauereinsatz, z.B. dem Nacharbeiten von langen Schweißnähten mit der Schruppscheibe ist der Akku nicht ausdauernd genug. Doch der AWS 18-125 P Compact kommt dem Kabelgerät ein sehr weites Stück entgegen. Wir finden: Ein wirklich brauchbares Werkzeug für die Hofwerkstatt. Guido Höner