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Leise durch die Hecke

Lesezeit: 11 Minuten

Keine Werkstatt ohne Akkuschrauber – und jetzt erobern die schnurlosen Elektrogeräte auch die Gärten. Wir haben Gartengeräte von Makita getestet, in die auch die Akkus vom Schrauber passen.


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Akkuschrauber, Schlagschrauber, Fettpresse, Winkelschleifer, Baustrahler – die Liste der Akkugeräte in der Werkstatt ist lang. Meist hat man deshalb einige Akkus des gleichen Systems. Warum sollte man diese nicht auch für Gartengeräte nutzen? Wir hatten Heckenschere, Rasentrimmer und Co. von Makita mit dem 18 V-LXT-Akku im Test. Insgesamt haben die Japaner über 320 verschiedene Werkzeuge für dieses Akku-System im Programm.


Zum Test traten an:


  • Akkuladegerät DC18RD
  • Heckenschere DUH601
  • Multifunktionsantrieb DUX60 mit Freischneider, Kultivator, Heckenschere, Hochentaster und Schaftverlängerung
  • Akku-Bank PDC01
  • Laubgebläse DUB362


Makita bietet Akkukapazitäten von 1,5 Ah bis 6,0 Ah und einer Spannung von 18 V an. Wir setzten alle Geräte mit den Lithium-Ionen-Akkus BL1850B mit einer Kapazität von 5,0 Ah ein. Ein Akku wiegt dabei 634 g. An der Vorderseite des Akkus gibt es eine Ladestandsanzeige mit vier LED. Drückt man kurz auf die Folientaste direkt daneben, leuchten diese je nach Füllstand. Diese Funktion finden wir sehr nützlich.


Ladestation


Für unseren Test nutzen wir das Ladegerät DC18RD. Hiermit lassen sich zwei Akkus gleichzeitig laden. Eine rote und eine grüne LED geben den Ladestand an. Leuchten rot und grün zusammen, ist der Akku bereits zu mindestens 80% gefüllt. Ist der Akku komplett geladen, leuchtet die grüne LED auf und eine Melodie ertönt. Die Melodie lässt sich für beide Akkuschächte separat ändern. Dazu steckt man den Akku in den Ladeschacht, zieht ihn direkt wieder raus und schiebt den Akku wieder in die Ladekonsole. Dabei ertönt kurz die jeweilige Melodie. Ertönt nur ein kurzer Piepton, bleibt das Ladegerät bei einem vollen Akku stumm. Unsere 5 Ah-Akkus (229 € inklusive Ladegerät, Listenpreise ohne MwSt.) waren meist innerhalb von etwa 50 Minuten geladen. Sind die Akkus nach stärkerer Belastung sehr warm (über 50°C), dauert der Ladevorgang auch über eine Stunde, da das im Ladegerät integrierte Kühlgebläse vor dem Laden den Akku abkühlt.


Schnell gestutzt


Die Heckenschere DUH601 (315 €) benötigt einen 18 V-Akku. Damit wiegt sie komplett 4,25 kg. Der mittlere Griff ist im Schwerpunkt (Maschine ohne Akku) angeordnet. Je nach Akkugröße wandert der Schwerpunkt weiter in Richtung des hinteren Griffs. Dadurch lässt sich die Schere gut führen. Der hintere gummierte Griff arretiert in fünf Positionen (-90°, -45°, 0°, +45°, +90°). Da die Drehwelle aber nicht genau in der Flucht des Messerbalkens liegt, ist es schwierig mit gedrehtem Griff eine Hecke gerade zu schneiden. Wir haben deshalb meist in der 0°-Stellung gearbeitet. Auch dann liegt die Heckenschere gut in der Hand.


Um die Heckenschere einzuschalten, muss man zwei Sekunden die Folientaste am Griff drücken. Eine grüne LED zeigt die Einsatzbereitschaft an. Drei rote LED geben über die eingestellte Geschwindigkeitsstufe Auskunft. Diese lassen sich mit einem kurzen Drücken auf die Folientaste in drei Stufen (2000, 3600, 4400 Hübe pro Minute) einstellen. Um das Messer zu starten, betätigt man klassisch drei Schalter gleichzeitig: Sicherheitsschalter am vorderen Griff und Kombinationsschalter hinten. Schön: der hintere Schalter steuert den bürstenlosen Motor proportional an.


Die Schnittlänge beträgt 60 cm. Auf den ersten 36 cm verlängert ein Kunststoffschutz die unbeweglichen Zähne, um gegen tiefe Schnitte in den Oberschenkel zu schützen. Die Messeröffnung beträgt 29 mm. So lassen sich auch dickere Äste durchknabbern. Der Motor hat für holzige Hecken genug Leistung und stoppt nur selten. In dichten Thujenhecken kommt der Motor jedoch an seine Leistungsgrenze. Hat sich mal ein Ast in der Schere verkeilt, lässt sie sich mit einer Reversierfunktion schnell wieder befreien.


Der Schutz am Ende des Messers ist sehr rund ausgeführt, sodass man nur schwer Ranken auf dem Boden hochkämmen und abschneiden kann. Eine spitzere Ausführung hätte uns hier besser gefallen. Positiv sind uns der geringe Geräuschpegel sowie die sehr geringen Vibrationen aufgefallen. Die Akkulaufzeit beträgt etwa 32 Minuten. Da man meist aber nicht durchgängig schneidet, reichen zwei 5 Ah-Akkus aus, um mit der Schere schlagkräftig zu arbeiten.


Neben dem Multifunktionsantrieb mit Benzinmotor hat Makita nun den DUX60 (251 €) mit E-Motor und Akkus im Programm. Insgesamt gibt es dafür elf verschiedene Aufsätze – unter anderem Kehrwalzen, Kantenschneider oder einen Bodenschneidaufsatz. Wir haben den Multifunktionsantrieb mit der Sense EM404MP (92 €), der Heckenschere EN401MP (285 €), dem Kultivator KR401MP (286 €) und der Kettensäge EY401MP (251 €) eingesetzt. Für die Schere und die Säge hatten wir zudem die Schaftverlängerung LE400MP (101 €) im Einsatz.


Alles mit einem


Der reine Multifunktionsantrieb wiegt 3,22 kg. Hinzu kommen zwei Akkus – macht ein Gewicht von 4,49 kg zuzüglich des Aufsatzes. Der gummierte Griff liegt gut in der Hand. Die Steuerung arbeitet wie bei der Heckenschere ebenfalls in drei Stufen und proportional. Der vordere Rundgriff ist etwas flexibel ausgelegt. Das dämpft Vibrationen. Die Akkus lassen sich seitlich einschieben. Deren Ladezustandsanzeigen sind weiterhin einsehbar. Gut gefallen hat uns das stabile Abschlussblech zum Schutz der Akkus, wenn man das Gerät hinstellt oder auf dem Boden ablegt.


Der bürstenlose Motor treibt die Schaftwelle mit maximal 9700 1/min an, zudem ist er sehr durchzugsstark und leise. Über ein Schnellkuppelsystem lassen sich die verschiedenen Aufsätze wechseln. Dazu schiebt man den Aufsatz mit dem Keil nach oben in den Schaft. Eine Feder verriegelt das Werkzeug. Damit dieses wirklich spielfrei mit der Antriebseinheit verbunden ist, klemmt man zusätzlich mit einer Knebelschraube das Rohr ein. Die Kraftübertragung übernimmt eine 7 mm Welle mit sieben Keilen.


Aus der Ferne


Der Heckenscherenaufsatz EN401MP ist mit 2,87 kg recht schwer. Zudem verursacht die Schere starke Vibrationen. Da ist die klassische Heckenschere DUH601 deutlich im Vorteil. Den Kopf der Schere kann man jedoch in der Neigung verstellen. Gut gefallen hat uns, dass im eingeklappten Zustand das Scherengetriebe ausgekuppelt ist und die Heckenschere nicht unbeabsichtigt anlaufen kann. Das Messer ist 49 cm lang. Die Zahnöffnung beträgt 29 mm. Das reicht für die meisten Hecken aus. Mit der Schere kann man Höhen seitlich bis 3 m und im abgeklappten Zustand Hecken bis 2,5 m problemlos erreichen. Da kann man sich die Leiter sparen. Richtig Reichweite und Höhe gewinnt man mit der Schaftverlängerung von 1,08 m. Damit lassen sich auch Spitzen kappen, die mit Leiter und einer normalen Heckenschere nie erreichbar wären. Aufgrund des großen Gewichts und des langen Hebels muss man dann aber schon richtig anpacken.


Leichter ist da die Kettensäge. Mit 1,80 kg lässt diese sich recht gut mit der Schaftverlängerung einsetzen. Diese sollte man unbedingt mitordern. Denn dann lassen sich auch Äste bis zu 4,5 m Höhe problemlos kappen. Die 3/8“-Sägekette von Oregon mit einer Schienenlänge von 25 cm schneidet selbst Eichenäste schnell durch. Wir haben Eichenäste bis 14 cm Durchmesser gekappt. Man sollte nur nicht zu starken Druck auf die Kette ausüben. Denn verkeilt sie sich, stoppt der Motor sofort. Active Feedback Technology nennt Makita dieses Sicherheitssystem. Für die Schmierung sorgt ein Ölvorrat von ca. 100 ml. Schön fänden wir noch einen kleinen Haken an der Unterseite der Säge, um hängengebliebene Äste herunterziehen zu können.


Saubere Beete


Die Sense EM404MP hat standardmäßig einen Fadenkopf mit halbautomatischer Nachführung des Fadens. Um das Material zu schonen und damit der Faden gleichmäßig aus dem Gehäuse kommt, haben wir jedoch den Rückhalter manuell gedrückt und die beiden Kunststofffäden von Hand herausgezogen. So war der Faden meist auch nicht zu lang. Ein im Schutz integriertes Messer kürzt ansonsten lange Fäden. Auch mit dem Fadenkopf sind mittelhohe Gräser kein Problem. Der Motor geht im Einsatz nicht von den Touren. Ist das Gras aber zu lang, wickelt es sich um den Fadenkopf.


Mit voller Fadenlänge halten die Akkus etwa 22 Minuten durch. Sind die Fäden kürzer und läuft der Motor nicht so stark auf Last, sind auch 45 Minuten drin. Optional lässt sich auch ein 230 mm großes Metallschneidblatt montieren. Da dem Multifunktionsantrieb aber der breite Griff wie beim Freischneider fehlt, ist die Sense nicht für größere Flächen geeignet. Auch der einfache Schultergurt hat uns weniger überzeugt. Um aber Gras um Bäume und Zaunpfähle zu mähen, wo der Rasenmäher nicht hin kommt, kann man das Gerät auch so tragen.


Der Kultivator KR401MP ist besonders für das Gemüsebeet geeignet. Mit einem Durchmesser der Fräse von 240 mm und einer Breite von 22 cm gräbt er das Beet ordentlich um. Dabei sollte der Boden aber nicht zu trocken und hart sein. Schiebt man das Gerät vorwärts, bearbeitet es lediglich die Oberfläche und schabt Unkraut ab. Zieht man die Fräse hingegen, gräbt diese sich ca. 7 cm tief durch die Erde. Den Kraftaufwand darf man dabei aber nicht unterschätzen. Zudem ist die Hacke aufgrund des großen Getriebes recht schwer (3,20 kg)


Windmaschine


Zum Betrieb des Laubgebläse DUB362 (319 €) sind zwei 18 V-Akkus nötig. Da man aufgrund der Einbauposition die Statusanzeigen der Akkus nicht mehr ablesen kann, gibt es eine Anzeige mit je drei LED pro Akku am Laubbläser. Das Gerät liegt mit dem gummierten Griff ordentlich in der Hand. Der Schalter lässt sich proportional mit dem Zeigefinger bedienen. Mit einem seitlichen Knopf kann man den Schalter arretieren. An der Vorderseite lässt sich ein Gurt einhängen, um nicht das Gewicht tragen zu müssen. Das haben wir allerdings nicht genutzt, da mit 2,85 kg (ohne Akkus) das Gebläse sehr leicht ist. Selbst die Senioren auf unserem Testhof nutzten das Gerät aufgrund der einfachen Handhabung. Der vordere Teil des im Durchmesser 70 mm großen Rohres lässt sich abnehmen oder in drei unterschiedlichen Längen (43, 48, 53 cm) fixieren. Das Gebläse saugt die Luft auf der Rückseite des Gerätes an. Mit weiter Kleidung und auf engem Raum kommt es dann schon mal vor, dass man den Lufteinlass blockiert.


Ein Drehrad auf der Oberseite des Griffes regelt die Luftgeschwindigkeit in sechs Stufen. Die erste Stufe reicht dabei maximal, um etwas trockenes Stroh zusammenzupusten. Meist arbeiteten wir in der Stufe vier. Hier macht das Gebläse ordentlich Wind, was für normale Laubmengen völlig ausreicht. Die Akkulaufzeit beträgt knapp 20 Minuten. Auf Stufe sechs pustet das Gebläse selbst nasses Laub zur Seite. Die Laufzeit verringert sich dabei allerdings auf 11 Minuten. Da benötigt man auf jeden Fall insgesamt vier, bzw. besser sechs(!) Akkus, um durchgängig mit dem Gebläse zu arbeiten.


Akkubank


Um nicht ständig die Akkus wechseln zu müssen lassen sich in dem rückentragbaren Akkukoffer PDC01 (595 €) bis zu vier Akkus mitführen. In dem Paket sind zwei verschiedene Adapter enthalten. Einer für 18 V-Geräte und einer für 2x18 V-Geräte. Über einen groß dimensionierten Stecker lassen sich die Adapter mit dem Akkurucksack verbinden. Damit kann man mit dem Rucksack nicht nur Gartengeräte nutzen, sondern z.B. auch Akkuschrauber oder Bohrhämmer. Interessant ist das System aber vor allem für energieintensive Werkzeuge, wie dem Laubbläser oder den Freischneider. Bei diesen Arbeiten legt man zudem das Werkzeug nicht so häufig zur Seite, was mit dem Kabel zwischen Akkubank und Gerät etwas länger dauert.


Beim Einlegen der Akkus muss man darauf achten, dass die Akkupositionen eins und drei sowie zwei und vier zusammengehören. Hier sollte man also gleich große und gleich geladene Akkus einschieben. Denn der Rucksack koppelt die beiden Akkus und versorgt das Gerät hierüber mit Leistung. Ist einer der beiden Akkus entladen, schaltet die Elektronik in der Akkubank auf die anderen beiden Akkus. Eine kleine Statusanzeige gibt den Füllstand der Akkus mit je zwei LED an. Trägt man die Bank auf dem Rücken, kann man die Anzeige aber nicht sehen. Die Akkus lassen sich nicht im Rucksack selbst laden, da dort eine Kühlung nicht möglich ist. Der Tragekomfort auf dem Rücken ist durchaus gut. Nur an warmen Tagen wird der 6,84 kg (mit Akkus) schwere Rucksack doch etwas lästig.


florian.tastowe@topagrar.com


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