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Düngerstreuer

Maschinenkauf: Die besten Streuer-Tipps

Einsteiger, Mittelklasse oder Topmodell: Wir vergleichen Technik, Ausstattung und natürlich die Preise der wichtigsten Düngerstreuer.

Lesezeit: 13 Minuten

Einsteiger, Mittelklasse oder Topmodell: Wir vergleichen Technik, Ausstattung und natürlich die Preise der wichtigsten Düngerstreuer.


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Dünger ist teuer! Und das wertvolle Nährstoffkorn soll genau da landen, wo es hingehört. Viele Praktiker überlegen deshalb, ihren alten Düngerstreuer gegen einen neueren umzutauschen. Nicht nur wegen der höheren Präzision, oft sind auch mehr Wurfweite, größere Behälter und höherer Komfort wichtige Gründe für den Streuertausch.


Aber so richtig übersichtlich ist das Angebot am Markt nicht. Wir haben deshalb Spezialisten* der vier Marktführer Amazone, Bogballe, Kverneland und Rauch an einen Tisch geholt und mit ihnen die unterschiedlichen Ausstattungen diskutiert.


Alle Firmen arbeiten mit verschiedenen Grundbehältern, die sich dann mit Aufsätzen individuell vergrößern lassen. Oft – aber nicht immer – stehen Behältergrößen und Wurfweiten in einem Verhältnis. Auch einige Ausstattungsvarianten gibt es bei manchen Herstellern erst ab einem größeren Behältervolumen.


Die „richtige“ Behältergröße richtet sich vor allem nach der Arbeitsbreite, der Feld-Hof/Lager-Entfernung und der zulässigen Hinterachslast des Schleppers. Grob lassen sich vier Größenklassen bei den Behältern unterscheiden – wobei es zwischen den Marken natürlich Unterschiede gibt:


  • Einsteiger: 500 – 1 500 l; 1 t-Klasse
  • Mittelklasse: 1 000 – 2 000 l; 2 t-Klasse
  • Oberklasse: 1 500 – 3 000 l; 3 t-Klasse
  • Topklasse: 1 800 – über 4 000 l; 4 t-Kl.


Alle Behälter bestehen aus Stahl­blech. Amazone setzt auf eine Tauch­lackierung (KTL), die anderen drei arbeiten mit Pulverbeschichtungen. Rostprobleme sind weitgehend gelöst.


Bei Kverneland besteht die Bodenplatte des Behälters aus Edelstahl, Amazone, Bogballe und Rauch bauen den kompletten unteren Trichter/Auslauf aus VA. Kverneland bietet die Behälteraufsätze als einziger aus Alu-Profilen an, Standard sind Stahlaufsätze. Teils lassen sich mehrere Aufsätze miteinander kombinieren.


Auf die passende Abdeckplane sollten Sie nicht verzichten – nicht nur wegen Feuchtigkeit oder Schmutz. Düngerkörner auf der Straße sind lebensgefährlich für Motorradfahrer und in einigen Gegenden wertet die Polizei die Plane als notwendige Ladungssicherung.


Einsteigerlösung sind die einfachen Planen mit Gummibändern. Komfortabler arbeiten Sie mit Roll- und Klapp-Planen, die es teils auch hydraulisch gibt. Planen mit Vollkomfort kosten meist um 1 500 € (Preise o. MwSt.).


Alle aktuellen Streuer dosieren ähnlich: Der Dünger fließt durch die Öffnung der Bodenplatte auf den Streuteller. Bei einigen Modellen gibt es auch mehrere Öffnungen pro Streuteller.


Der Dosiermechanismus muss eine große Bandbreite bieten. Vom Schneckenkorn bis zu großen Düngermengen im Kartoffel- oder Gemüseanbau. Speziell für geringe Mengen hat Kverneland ein Feinapplikations-Set. Damit verschließt man zwei der drei Dosieröffnungen pro Scheibe. Bogballe bietet eine spezielle Einrichtung im Behälterboden für Mikrogranulat an, die es bei der L-line als Zubehör und bei der M-line serienmäßig gibt. Andere brauchen für Mikrogranulate oder Kleinstmengen keine weitere Ausstattung.


Mehr Arbeitsbreite, hohe Fahrgeschwindigkeiten und große Düngermengen bringen einige an ihre Grenze. Es reicht nicht aus, den Dünger einfach durch eine größere Öffnung fließen zu lassen. Auch die Scheiben müssen die Mengen sauber wegschaffen. Wenn Sie mehr ausbringen wollen, achten Sie auf die maximale Dosiermenge (teils größere Menge per Zusatzausstattung). Die Firmen geben diese teils im Internet oder in Streutabellen in kg/sec oder kg/min an (max. je nach Modell: Amazone 10,8 kg/sec; Bogballe 8,6 kg/sec; Kverneland 5,3 kg/sec; Rauch 8,3 kg/sec).


In der Einsteigerklasse gibt es nach wie vor mechanische Schiebersysteme – auf die Genauigkeit hat das keinen Einfluss. Gängiger sind aber hydraulische Schieber. Teils können Sie zwischen Anschlüssen für einfachwirkende (ew) oder doppeltwirkende (dw) wählen. Schließt ein ew-Schieber gegen Druck, kann er sich öffnen, wenn der Schlepper Öldruck verliert (ggf. Absprerrschieber mitordern). Bogballe montiert a. W. einen speziellen Ventilsatz, der ein Öffnen des Streuers bei undichter Schlepperhydraulik verhindert. Rauch bietet für Traktoren mit magerer Hydraulik auch elektrische Spindelmotoren für die Schieber an (auf/zu).


Das Dosiersystem können Sie entweder mechanisch oder elektronisch einstellen. Beim mechanischen Einstellen begrenzen Sie die Öffnungsweite der Schieber per Anschlag plus Skala.


Bequemer wird’s mit einer elektronischen Schiebereinstellung. Der Einsteiger-Aufpreis für eine elektronische Steuerung eines Streuers liegt bei etwa 2 000 €. Darin sind ein einfaches Terminal und elektronisch geregelte Spindelmotoren enthalten.


Das Einstellen ist einfach: Nach einer automatischen Abdrehprobe geben Sie das ermittelte Gewicht in das Terminal ein, und der Streuer stellt sich automatisch auf die Menge pro ha ein. Neben dem Abdrehen bieten alle Firmen die Funktionen An/Aus, Einzelschiebersteuerung, Mehr/Mindermenge sowie eine einfache Dokumentation per Elektronik an. Amazone, Bogballe und Rauch können auch ohne Wiegetechnik in dieser Ausbaustufe geschwindigkeitsabhängig dosieren. Kverneland bietet das nur in Kombination mit der Wiegetechnik an.


Für das geschwindigkeitsabhängige Regeln (bei Standardstreuern fließt der Dünger unabhängig von der Geschwindigkeit) benötigen die Bordrechner das entsprechende Speedsignal. Dazu gibt es unterschiedliche Lösungen:


  • Anschluss an die 7-polige Signalsteckdose, die bei vielen neueren Schleppern Standard, aber leider nicht bei allen nach ISO 11786 genormt ist (teils Adapter notwendig).
  • GPS-Signal über Schlepper oder separate Antenne. Eventuell lässt sich auch das Signal von einfachen Parallelfahrsystemen nutzen, diese haben teils eine Schnittstelle dafür.
  • Nachrüsten des Schleppers mit einem Geschwindigkeitsmesser aus dem Zubehörhandel (Reedkontakt an einem Rad oder an der Antriebswelle).
  • Und natürlich über den ISOBUS.


Wichtig ist auch das Rührwerk, bei dem Sie als Käufer allerdings meist wenig Auswahl haben. Das System muss kräftig genug sein, um Blockaden zu lösen, darf den Dünger aber nicht pulverisieren (niedrige Drehzahl). Die meisten haben eine Überlastsicherung. Bei einigen größeren Streuern stoppt das Rührwerk automatisch, sobald der Schieber zu ist. Amazone und Rauch arbeiten hier mit elektrischen Antrieben fürs Rührwerk. Wichtig: Wenn zum Grenzstreuen vom Rand aus eine Seite des Streuers gestoppt wird, sollte das Rührwerk stillstehen oder sehr langsam und schonend laufen.


Das Dosiersystem aller Streuer ist von den Rieseleigenschaften des Düngers abhängig. Und diese variieren teils erheblich – selbst über den Tagesverlauf: wechselnde Feuchte, Entnehmen aus der Mitte oder vom Rand des Haufens, Abrieb durch Ladetechnik, Entmischen durch Transport und Umladen. Die Längsverteilung wird ungenau, auch wenn Sie den Streuer vorher aufs Gramm genau abgedreht hatten.


Streuer mit Wiegesystem setzen sich deshalb auch in den mittleren Klassen immer mehr durch. Der Aufpreis für einen bereits elektronisch gesteuerten Streuer macht sich recht schnell bezahlt (Amazone 3 000 €; Bogballe 3 300 €; Kverneland 4 000 €; Rauch 2 000 €).


Das System ist ziemlich anspruchsvoll, schließlich muss der Streuer auch während unruhiger Fahrt und vor allem am Hang korrekt wiegen können. Die Firmen arbeiten zunehmend mit mehreren Wiegezellen und teils mit zusätzlichen Neigungs- und Schwingungssensoren zur Korrektur.


Teils gibt es auch Unterschiede bei der Mess- und Regelfrequenz. Die Systeme messen entweder pro Sekunde oder pro ausgebrachter Menge (z. B. 25 kg). Sie errechnen so aus Menge und bearbeiteter Fläche einen korrigierten Fließfaktor für den Dünger. Das Dosiersystem stellt sich dann automatisch auf den neuen Faktor ein.


Rauch bietet für Streuer mit hydraulischem Antrieb anstatt eines Wiegesystems das EMC an (elektronische Massenstromkontrolle). Das System ermittelt über den Hydraulikdruck das Antriebsmoment der Scheiben. Weil das Drehmoment in einem festen Verhältnis zur gestreuten Menge steht, kann der Bordcomputer über eine hinterlegte Regelkurve so den Fließfaktor überwachen und regeln. Demnächst soll das System auch bei mechanischen Rauch-Streuern verfügbar sein.


Die mögliche Streuweite hängt vom spezifischen Gewicht und der Korngröße des Düngers sowie von der Streuscheibe (Durchmesser; Zahl, Form und Länge der Streuschaufeln), der Scheibendrehzahl, dem Düngeraufgabepunkt auf die Scheibe sowie der Abwurfhöhe ab. Bei einigen Herstellern können Sie aus verschiedenen Streuscheiben/Arbeitsbreiten wählen. Kverneland arbeitet mit mehr als zwei Schaufeln pro Scheibe und variiert die Arbeitsbreite über Drehzahl und Aufgabepunkt.


Die in den Prospekten angegebene maximale Arbeitsbreite wird meist nur unter Idealbedingungen erreicht. Ziel ist ein – von vorne gesehen – möglichst dreieckiges Streubild. Hier ist die Überlappung so groß, dass einige Körner bis zur nächsten Fahrgasse fliegen (die Streubreite ist doppelt so groß wie die Arbeitsbreite). Je mehr Sie die maximale Arbeitsbreite ausreizen, desto trapezförmiger wird das Streubild, der Überlappungsbereich nimmt deutlich ab. Diese Streubilder reagieren deutlich empfindlicher auf eine schwankende Düngerqualität oder Wind.


Aus diesen Zusammenhängen aber pauschal die Empfehlung abzuleiten, generell mit überdimensionierten Scheiben zu arbeiten, geht zu weit. Am besten passen Scheiben, die vom Hersteller für Ihre gewünschte Wurfweite freigegeben sind, die aber noch deutliche Reserven nach oben haben.


Wichtig sind möglichst robuste Streuschaufeln. Denn Abrieb führt nach einiger Zeit zur Ungenauigkeiten. Eine Hartmetallbeschichtung ist bei den größeren Streuern heute oft schon Serienausstattung, bei den kleineren optional. Kverneland arbeitet mit deutlich mehr Streuschaufeln, sodass die Verschleißreserven größer sind (Beschichtung nur auf Wunsch).


Die Firmen raten dazu, die Wurfweite des eigenen Streuers passend zum Dünger mit einem Prüfschalenset zu überprüfen. Das haben alle für 250 bis 600 € im Programm, die Nachfrage der Praktiker hält sich aber leider in Grenzen.


Beim Grenzstreuen sollen die Geräte den Dünger möglichst exakt bis zum Rand ausbringen, aber auf keinen Fall weiter. Weil die Streuer im Feld mit Überlappung arbeiten, müssen zum Grenzstreuen die Wurfweite und teils die Ausbringmenge reduziert werden. Dabei kann ein Streifen entstehen, auf dem weniger Dünger landet. Beim sogenannten Randstreuen reduziert man deshalb nur die Wurfweite, nicht die Menge. Etwas Dünger fliegt über die Grenze hinaus, deshalb ist das Randstreuen nur dann zulässig, wenn der Dünger jenseits der Grenze keinen Schaden anrichtet.


Beim Grenzstreuen können Sie entweder direkt vom äußeren Feldrand nach innen streuen (eine Seite des Streuers komplett abgeschaltet, ein Schirm verhindert, dass von der anderen Scheibe Dünger über die Grenze fliegt). Oder Sie streuen von der ersten Grenzfahrgasse zum Rand (z. B. ein Lamellenblock reduziert die Wurfweite zum Rand).


Die Firmen bieten unterschiedliche Lösungen an. Bei den meisten Lösungen muss man linksherum fahren. Zusätzlich gibt es bei vielen Streuern beidseitige Lösungen, z. B. für Marschgebiete mit Entwässerungsgräben (Grüppen).


  • Randstreuplatte bzw. –schirm zum Streuen von der Außengasse, mechanisch oder elektrisch betätigt (Aufpreis: 140 €, bzw. 450 € beidseitig).
  • Grenzstreuscheiben: Absteigen und Scheiben wechseln, Streuen von der ersten Fahrgasse zur Grenze (Aufpreis: ab 170 €).
  • Lamellenblock Limiter, hydraulisch betätigt, links und/oder beidseitig (Aufpreis: ab 1 000 €).
  • Bei hydraulischen Streuern reduziert das Terminal die Scheibendrehzahl (kein Aufpreis, ist in der Terminalsoftware integriert).
  • AutoTS: Länge der Streuschaufeln wird beidseitig per Elektromotor automatisch reduziert (Aufpreis: ab 1 000 €).


  • Streuen vom Rand: mechanisch oder elektrisch vom Schleppersitz aus die Drehrichtung der Streuteller umschalten, automatisch rechte Dosierung + Rührwerk aus; Grenzstreuplatte absenken (Aufpreis: ab 385 €).
  • Umkehren der Drehrichtung über Bowdenzug oder elektronisch per Bordcomputer, Anpassen der Drehzahl zum Streuen von der 1. Fahrgasse zur Grenze (je Modell Serie oder ab 385 € Aufpreis).


  • Grenzstreuplatte zum Streuen vom Feldrand aus, einseitiges Abschalten (Aufpreis: 119 €).
  • Schrägstellzylinder, Streuen von der 1. Fahrgasse, Neigen des Streuers zum Feld­rand, eher selten (Aufpreis: 401 €).
  • Lamellenblock ExactLine, Streuen von der 1. Fahrgasse zur Grenze, hydraulisch fernbedient, vor allem mittlere und obere Baureihen (Aufpreis: 801 €).


  • Streuen vom Rand: mechanische, hydraulische oder elektrisch fernbediente Grenzstreueinrichtung GSE für die einseitige Abschaltung bis zur größten Baureihe (Aufpreis: 465 €).
  • Hydraulisch klappbarer Lamellenblock Telimat für alle Streuer mit mechanischem Antrieb (Aufpreis: 1 060 €).
  • VariSpread: serienmäßiges Verstellen von Düngeraufgabepunkt und Scheibendrehzahl bei Streuern mit hydraulischem Antrieb auf der linken und rechten Maschinenseite.


Hier haben Sie die Wahl zwischen unterschiedlichen Lösungen:


  • Streuer mit eigenem Terminal, Einsteigerlösung ab ca. 2 000 €.
  • Terminals, die sich auch für andere Geräte des Herstellers nutzen lassen, vor allem bei Amazone und Kverneland (allerdings können dann die Maschinen nicht zur gleichen Zeit eingesetzt werden, z. B. zum Düngen und Spritzen).
  • ISOBUS, mit oder ohne Terminal.


Die Preissteigerung lässt sich mit einer Faustformel fassen: Eine einfache elektronische Steuerung inklusive Terminal kostet in etwa das gleiche wie die Ausrüstung des Streuers mit ISOBUS (Jobrechner auf dem Streuer) aber ohne ISOBUS-Terminal.


Bei einigen Herstellern können Sie elektronisch geregelte Streuer mit oder ohne ISOBUS-Kompatibilität wählen. Bei Kverneland sind alle elektronisch geregelten Streuer Wiegestreuer und alle Wiegestreuer sind ISOBUS-fähig.


Vorhandene N-Sensoren lassen sich über das LH 5000-Protokoll und eine RS 232-Schnittstelle mit dem ISOBUS des Streuers koppeln.


Zum Abarbeiten von Applikationskarten brauchen die Terminals (unabhängig ob ISOBUS) die entsprechenden Software-Tools oder Apps. Oder spezielle, separate GPS-Terminals steuern über die RS 232-Schnittstelle den Rechner des Streuers.


ISOBUS-Terminals benötigen für diese Anwendungen den Softwarebaustein (oder „-tool“) Taskcontroller GEO. Alle Hersteller können mittlerweile ISOBUS-Lösungen anbieten.


Zwar sollen sich alle ISOBUS-Geräte mit allen ISOBUS-Terminals bedienen lassen. Grenzen hat das aber bei der Software. Damit ein System funktioniert, müssen beide Seiten, sowohl ISOBUS-Terminal als auch ISOBUS-Gerät, die Funktionalität unterstützen („Server-and-Client-Prinzip“, nur der kleinste gemeinsame Nenner funktioniert).


Beim automatischen Schalten der Streuer gibt es verschiedene Lösungen:


  • Vorgewendeschaltung: Das System steuert den Punkt zum Ein- und Ausschalten passend zur Arbeitsbreite.
  • Einseitiges Abschalten in Ausläufern oder Keilen (2 Teilbreiten).
  • Anpassen der Arbeitsbreite einseitig oder beidseitig in mehreren Teilbreiten von z. B. 2 m wie bei einer Feldspritze. Die Steuerung ist aufwendig und muss die unterschiedlichen Flugeigenschaften des Düngers berücksichtigen.


Die Streuer lassen sich entweder durch den Anschluss einer separaten GPS-Antenne an das Bedienterminal oder durch Übernahme der Positionsdaten vom Schlepper GPS-fähig machen (Teilbreitenschaltung über Schlepper- Task-Controller). Die Feldgrenzen werden entweder vor dem Start der Arbeit durch Umfahren der Fläche erfasst oder sie sind bereits abgespeichert. Die Unterschiede der GPS-Anwendungen liegen in der Genauigkeit bzw. der Anzahl der schaltbaren Teilbreiten:


  • Amazone: GPS-Switch für das Schalten am Vorgewende und einseitig in Keilen (Aufpreis: 1 850 €). Beginnend mit 2 Teilbreiten beim mechanisch angetriebenen ZA-TS über 6 Teilbreiten beim hydraulisch angetriebenen ZA-M Hydro bzw. ZA-M Ultra Hydro bis hin zu 8 Teilbreiten beim hydraulisch angetriebenen Topmodell ZA-TS.
  • Bogballe: Vorgewende-Management (Aufpreis: 3 000 € für ein komplettes Fremdsystem, das mit den Bogballe-Bordcomputern kompatibel ist). Das Bogballe Section-Control ist Bestandteil aller ISOBUS-Streuer, der Baustein muss im Terminal freigeschaltet werden. Die Streuer reduzieren positionsabhängig die Dosiermenge in 8 Schritten.
  • Kvnerneland: Alle Wiegestreuer sind ISOBUS-fähig. Das System GEOcontrol schaltet passend am Vorgewende ein/aus und einseitig an Keilen (Aufpreis: 2 000 €). Der GEOspread-Streuer kann die Arbeitsbreite in bis zu 24 Teilbreiten á 2 m zerlegen (regelt die Streumenge und verändert die Wurfweite durch den Aufgabepunkt). Laut Kverneland kann die Maschine so auch einen Keil neben sich abstreuen (Aufpreis: 1 991 €).
  • Rauch: Quantron-Guide mit der Vorgewendesteuerung und der Teilbreitenabschaltung ist die GPS-Lösung für die gesamte Rauch-Familie (Aufpreis: 3 100 €). Bei den Axis-Modellen berechnet OptiPoint passend zu Dünger und, Arbeitsbreite die optimalen Schaltpunkte fürs Vorgewende.


Bei ISOBUS-Betrieb kommen die Section-Control-Lösungen der einzelnen Universalterminal-Hersteller zum Einsatz. OptiPoint gehört auch bei ISOBUS-Streuern zur Serienausstattung.


Bei hydraulischen Düngerstreuern schaltet VariSpread darüber hinaus automatisch 8 Teilbreiten in Keilflächen. (Aufpreis: 990 €).


  • Behältergröße und Arbeitsbreiten wachsen weiter. Mehr Schlagkraft.
  • Je größer die Arbeitsbreite desto höher der Einfluss der Düngerqualität. Streuer der Zukunft werden nicht nur die ausgebrachte Menge kontrollieren, sondern auch die Flugeigenschaften des Düngers. Dazu werden die Firmen entweder auf optische Systeme setzen oder z. B. auch die „Flugenergie“ der Körner mit Fühlern messen.
  • Elektrische Antriebe: Hier hat Rauch bereits eine Studie vorgestellt. Ein Vorteil könnte ein noch schnelleres und genaueres Regeln sein.
  • Kombination der Entwicklungen: Der Streuer optimiert sich vollautomatisch selbst und streut auch Keile stufenlos genau aus. Guido Höner

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