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TESTPROTOKOLL

Massey Ferguson 5713 SL Dyna6

Lesezeit: 6 Minuten

Gute Sicht, robuste Ausstattung und die bewährte Technik sprechen für den MF.


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Kabine Testnote: 3,0


Die Verarbeitung der Sechs-Pfosten-Kabine ist in Ordnung. Zwar klappt das Lenkrad nicht per Pedal weg, doch der Einstieg von links ist gut, von rechts in Ordnung (Plattform 1,26 m). Die Kabine misst 157 x 146 cm (L x B). Weil Fahrer und Beifahrer auf einer Linie sitzen, kommen sie sich in der recht schmalen Kabine nahe. Dafür hat der Beifahrer reichlich Beinfreiheit. Der Fahrersitz könnte sich weiter nach hinten schieben lassen. Das kleine Kühlfach für eine liegende (!) Flasche/Dose ist nicht besonders praxisgerecht. Einfache, aber gute Lüftung.


Die C-Holme sind nach innen verlegt, die Seitenfenster lassen sich öffnen. Die Glasdachluke kann man komplett nach hinten schieben, wenn auch hakelig. Die Durchfahrtshöhe bleibt dabei gleich, ein Schutzgitter deckt die Öffnung ab. Durch die flache Nase und die Glasdachluke ist die Sicht nach vorne klasse. Zu den Seiten liegen die Kotflügel etwas im Blickfeld.


Die meisten Bedienelemente sind einfach zu finden. Weniger gut fanden wir die Doppelbelegungen (z.B. Getriebefunktionen). Ein Teil der Elemente liegt auf der Armlehne. Sehr guter Kreuzhebel mit Zusatzfunktionen: Kupplung, Schaltung, Richtung sowie zwei praktische programmierbare Tasten, über die fast alles geht: EHR, PTO, 4WD, Diff.-Sperre, Drehzahlspeicher, Tempomaten, Schnell-Lenkung, Steuergeräte, GPS usw.


Weniger gut ist der Menüaufbau der Datatronic. Sie bietet viel (bis zum Isobus und automatischer Teilbreitenschaltung), doch der Weg dahin ist durch das reichhaltige Angebot oft kompliziert. Man navigiert mit dem Dreh-Drück-Knopf oder per Tasten durchs Menü. Touch-Bildschirme sind heute weiter. Wenn man die Zusatzfunktionen nicht benötigt, fährt der 5713 gut auch ohne Datatronic.


Aufgeräumt hat MF das Armaturen-Display (SIS) – prima! Wenn eine Datatronic an Bord ist, laufen die meisten Einstellungen über diese – aber doch nicht alle: Justieren der Federung, Schnelllenkung, Frontlader-Funktionen, Anzeige einiger Getriebeeinstellungen usw. bleiben im SIS – manchmal auch versteckt: Die Senkdrossel für den Frontlader liegt z.B. eine Ebene hinter der inaktiven Hydraulikseite des SIS- Displays…


Motor Testnote: 2,5


Auf der Armlehne liegen das gute Handgas und Drehzahlspeicher A (drücken & halten; aktivieren auch über Getriebe oder EHR möglich). Speicher B nur übers Vorgewende-Management oder entsprechend programmierter Kreuzhebeltaste nutzbar. Der AgcoPower-Motor kommt im MF ohne Boost aus und liefert max. 87 kW (118 PS). Der spezifische Verbrauch liegt mit 256 g Diesel und 19 g AdBlue/kWh höher als der Gruppenschnitt. Umgerechnet macht das 24,3 ct/kWh (Testdurchschnitt = 23,2 ct) bzw. bei 80 kW abgegebener Leistung 19,50 €/h (Ø =18,50 €). Günstiger als der Testschnitt ist der MF unterwegs, wenn man die in dieser Klasse wichtigen Teillastbereiche berücksichtigt: 25,9 ct/kWh (Ø 26,1 ct).


GetriebeTestnote: 2,5


Dyna6: vier Gruppen (1 – 4), sechs LS-Stufen (24/24; von Gima). Zwischen 4 und 12 km/h acht Gänge, die Überlappung ist gut. Die Gruppen wechseln hydraulisch-mechanisch mit Kraftunterbrechung. Die LS-Stufen schalten prima, das Speedmatching passt.


Man kann zwar sofort losfahren, doch nicht alle Funktionen erschließen sich direkt. Der rechte Knopf am Instrument auf der Konsole wechselt zwischen Hebel- und Pedalmodus (Anzeige nur im SIS). Im Hebelmodus „normales“ Fahren per Gas und Schalthebel. Der T-Hebel schaltet die LS-Stufen (vor/zurück = klicken) und die Gruppen. Rückwärts dreht sich die Logik (Hochschalten = Hebel nach hinten).


Eine Automatik gibt es im Pedalmodus (AutoDrive): Das Programm „Straße“ (Symbol Hase) schaltet LS-Stufen und Gruppen, der Ackermodus (Schildkröte) nur die LS. Mit dem linken Daumenrad des Instruments wählt man, wann das Getriebe schalten soll: entweder zwischen 1400 und 2000 U/min oder in „Auto“ je nach Motorbelastung. Mit dem rechten Rad wählt man, bis zu welchem Gang die Automatik hochschalten soll.


Zwei speicherbare Übersetzungen (C1 & C2) über Armlehnen-Knöpfe. Der eine heißt C1, aber C2 geht nur per Vorgewende-Knopf, wenn das Management nicht aktiv ist – das muss man wissen. Über die Daumenräder lassen sich C1 und C2 ändern – aber nur im Hebelmodus. Praktisch: C1 kann den Drehzahlspeicher A aktivieren, dann arbeitet das Ganze wie ein Tempomat.


Etwas umständlich lassen sich Anfahrgänge programmieren (Motor an, Kupplung, Richtung wählen, mit Wendeschaltung und T-Hebel gleichzeitig zum gewünschten Gang klicken). Der Wendeschalthebel hat uns wie immer gut gefallen. Anfahren und Richtungswechsel sind auch per Kreuzhebel möglich – wenn der Wendeschalthebel in Neutral steht. Das Ansprechen der Wendeschaltung lässt sich einstellen. Ebenfalls praktisch: Kopplung von Bremspedal und Kupplung (stop-and-go-Funktion).


Hydraulik Testnote: 3


Die Hardware ist okay, nur der Oberlenkerhalter verbiegt schnell. Fronthydraulik mit Fanghaken Kat. II, hinten Kat. III – ein Nachteil, wenn man z.B. das Frontgewicht hinten anbaut.


Schnellaushub mit N-Taste (zum Aktivieren der EHR doppelt drücken). Zum Aktivieren der Außenbedienung muss man die Handbremse anziehen und draußen auf/ab hintereinander drücken. Sehr schöne Tiefeneinstellung! Die Senkdrossel hat eine Automatik, die aber beim Ackern teils zu langsam reagierte. Die Transportdämpfung ist je nach Einstellung automatisch aktiv. Im Test niedrigere durchschnittliche Hubkraft (4,8 t; Ø = 5,3 t) und eingegrenzter Hubbereich (61,5 cm; Schnitt = 70 cm). Doch beides wirkte sich bei unseren Praxiseinsätzen nicht negativ aus. Die Nutzlast liegt – mit angebautem Frontlader – leicht über 2 t (Ø = 2,4 t).


Im Test zwei mechanische und zwei elektroproportionale dw-Ventile. Mechanische Hebel auf der Konsole, elektronischer Kreuzhebel auf der Lehne. Gut: Ein zentraler Hebel direkt am Hydraulik-Schnellkuppler des Frontladers schaltet den Kreuzhebel zwischen Lader und Heckanschlüssen hin und her, ohne dass irgendetwas abgebaut werden müsste.


Die beiden E-Ventile stellt man per Datatronic ein. Sperren dieser Ventile per Schlosstaste hinter den mechanischen Hebeln. Maximal 49 l entnehmbare Ölmenge (bei 25 l Überfüllung des Getriebes, normal 24 l). Damit 10 l mehr als der Testschnitt. Die Pumpe liefert maximal 104 l/min ab – das könnte etwas mehr sein.


Zapfwelle Testnote: 2,0


Drehzahlwahl (540, 540 E, 1000) per Knopf am B-Holm, (Taste „1000E“ ohne Funktion). Hauptschalter auf der Konsole, gute Drehzahlanzeige. Einfache Automatik mit festen Schaltpunkten. Außenbedienung links: Dazu muss der Kabinenschalter in Mittelposition stehen, dann starten der PTO über drücken & halten. Per SIS ist für die Außenbedienung Motordrehzahl und Anlaufverhalten programmierbar.


Antriebsstrang Testnote: 2,0


Die Lenksäule schwenkt per Hebel weg. 4 ¼ Umdrehungen von links nach rechts, per SpeedSteer auf bis zu 1 ½ reduzierbar (automatisch aus über 17 km/h). Einstellen der Ansprechrate nur im SIS, ein Poti wäre schöner. 10,90 m Wendekreis – genau im Gruppenschnitt.


Tasten für 4WD und Diff.-Sperre (getrennt für Auto und permanent) am B-Holm. Die Allradautomatik schaltet nach Lenkwinkel und km/h, die Sperrenautomatik zusätzlich über den EHR-Schnellaushub.


Fahrkomfort Testnote: 2,5


Vorderachs- und mechanische Kabinenfederung arbeiten gut zusammen. Der Fahrkomfort bewegt sich im guten Schnitt der Gruppe. Die Bremse ist prima, sie braucht aber einen etwas weiteren Weg. Der Blinkerhebel sitzt rechts und hat einen sensiblen Rücksteller.-gh-

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