In vier Schaufenstern zeigen wir Ihnen was es bei Häckslern, Quaderpressen sowie bei Rodern für Kartoffeln und Zuckerrüben Neues gibt.
Stängel direkt häckseln
Die intensive Diskussion um Langsilage bzw. Shredlage hat sich versachlicht. Wunder sind nicht eingetreten.
Doch alle Häckslerfirmen bieten mehr Möglichkeiten bei der Schnittlänge. Sie erreichen das durch regelbare Vorpresswalzen, mehr Auswahl bei den Trommeln, reduzierbare Messerzahlen oder Schaltgetrieben am Trommelantrieb. Sehr hohe Anforderungen muss der Aufbereiter dabei erfüllen. Mittlerweile reicht es nicht mehr aus, die Maiskörner nur anzuschlagen. Viele Experten fordern, dass maximal noch ¼ des Korns intakt sein darf. Gleichzeitig sollen die Aufbereiter das Material auffasern. Seit der letzten Agritechnica haben die Firmen nachgelegt und die Aufbereiter weiter optimiert. Sie erreichen das durch andere Walzenstrukturen und höhere Drehzahlunterschiede. Die Nährstoffanalyse per NIR-Sensor wird weiterentwickelt, durchschlagende Neuheiten sind aber nicht zu erwarten. Von der kommenden Abgasstufe V sind auch Motoren über 560 kW betroffen. Bisher gibt es diese großen Maschinen noch ohne die kostspielige Abgasnachbehandlung.
Die Zahl von Systemen zur Entlastung des Fahrers wächst – mechanisch wie elektronisch. Mechanische Überlastsicherungen im Gutfluss verhindern das Zufahren und erlauben es dem Fahrer, dichter an der Leistungsgrenze zu fahren. Die Befüllautomatiken werden weiterentwickelt. Auch Claas und John Deere zeigen Lösungen, die den Auswurfkrümmer beim Loshäckseln automatisch auf den hinterherfahrenden Transporter ausrichten. John Deere bietet das ActiveFill Control z.B. für das neue Modell 8800i mit 850 PS maximaler Leistung an.
Krone bekommt eine Silbermedaille für die LiftCab, die sich über einen hydraulischen Scherentisch um 70 cm anheben lässt. Das bringt nicht nur Übersicht, sondern entlastet auch den Fahrer, der nicht mehr gegen eine grüne Wand anfahren muss. Die Liftcab gibt es für die neuen Big X 680, 780 und 880, die wir bereits im Fahrbericht in der letzten Ausgabe vorgestellt haben.
Ein wichtiges Thema ist die Bekämpfung des Zünslers. Bisher lassen sich die Stängelreste in Fahrspuren nur schwer packen. Das Zerkleinern direkt am Erntevorsatz – quasi aus der Gare – ist ideal. Deshalb bekommt Kemper für den StalkBuster eine Goldmedaille.
Schlegel in der Reihe:
Beim StalkBuster arbeitet in jeder Reihe ein Schlegel, der direkt von einem Schwenkgetriebe im Antriebsstrang des Vorsatzes versorgt wird. Die Schlegel können sich unabhängig über ein pneumatisches Drucksystem dem Boden anpassen. Durch den direkten mechanischen Antrieb nennt Kemper einen Leistungsbedarf von nur 4 PS pro Reihe. Sobald der Häcksler rückwärts fährt, heben sich die Messereinheiten an. Den StalkBuster gibt es zunächst für achtreihige Erntevorsätze. Neu von Kemper ist übrigens auch das 12-reihige Maisgebiss 490plus mit sechs großen Rotoren.Von Claas kommt eine Neuheit für die 900er Jaguars. Die Harsewinkler zeigen eine verlängerte Version eines 960er mit TerraTrac-Raupe und herkömmlicher Hinterachse. Interessant ist die Kurventechnik der Raupe, um v.a. auf Grünland schonend fahren zu können: Automatisch hebt sich dabei die vordere Laufrolle des TerraTracs an und verkürzt so die Aufstandsfläche. Das Laufwerk soll frühestens 2019 verfügbar sein.
