Die Signalgenauigkeit ist das eine. Doch wie hoch ist die Genauigkeit, die am Anbaugerät ankommt? Dazu entwickelten wir zusammen mit Lemken eine möglichst praxisnahe Messmethode: Ein Scheibensech zieht exakt mittig hinter dem Schlepper eine wenige Millimeter breite Rille in den Boden. Über eine ISO-XML-Datei übertrugen wir auf alle Schlepper dieselbe Nullspur, die Hendrik Vennemann mit dem Programm NextFarming für uns erstellte. So hatten alle Schlepper die gleichen Voraussetzungen für die Messung auf einem flachen Teilstück mit einer Größe von 100 x 100 m. Um die Bedingungen etwas zu erschweren, legten wir das Teilstück unter eine 10 kV-Stromleitung, die mögliche Störungen der Systeme verursachen könnte. An beiden Seiten der Messstrecke schlugen wir mit einem Abstand von exakt 10 m Eisenstangen in den Boden. Von diesen konnten wir jede Fahrspur der Schlepper mit einer Genauigkeit von ca. ±0,5 cm vermessen.
Mit dem Schlepper fuhren wir zuerst die vorgegebene Nullspur. Da ein Lenksystem immer um die Idealspur pendelt, errechneten wir aus den Messwerten der ersten Fahrspur eine gemittelte Gerade. Diese diente dann als Referenz für alle anderen Spuren. Die folgenden 18 Fahrspuren fuhren wir mit einem Spurabstand von 5 m in Beeten ab. Dabei bediente immer derselbe top agrar-Redakteur den Schlepper. Ein Mitarbeiter des Herstellers konnte ihm dabei über die Schulter sehen.
Zum Messen spannten wir ein 100 m langes Maßband von einem Eisenpflock zur exakt gegenüberliegenden Stange. Das Maßband befindet sich so im genauen rechten Winkel zur Bearbeitungsspur. Die Messwerte der 18 Spuren haben wir jeweils genau dort abgelesen, wo sich das Maßband und die Bodenrillen kreuzten. Insgesamt kamen wir so auf 198 Messwerte für die Messung mit RTK (Übersicht 1). Bei dieser Messung sah man deutlich, dass die Schlepper kaum in der Spur selber pendelten. Erkennbare Abweichungen waren lediglich im Spurabstand zu sehen. Interessant war, dass die erste Spur (Nullspur) bei fast allen Schleppern etwa 2 bis 3 cm außerhalb des restlichen 5 m-Rasters lag. Würde man die erste Spur nicht berücksichtigen, pendelten alle Schlepper fast perfekt um die Ideallinien. Die Messwerte finden Sie in Übersicht 1.
Für Regionen ohne gesicherte Mobilfunkverfügbarkeit wiederholten wir die Messungen mit einem satellitenbasierten Korrektursignal (Übersicht 2). Dieses konnten die Hersteller frei wählen. Die Firmen arbeiteten im Test mit unterschiedlich genauen Signalen. Diese gefahrenen Genauigkeiten muss man in Relation zur dynamischen Signalgenauigkeit betrachten. Diese geben wir in der Übersicht 2 mit an. ▶
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Die Signalgenauigkeit ist das eine. Doch wie hoch ist die Genauigkeit, die am Anbaugerät ankommt? Dazu entwickelten wir zusammen mit Lemken eine möglichst praxisnahe Messmethode: Ein Scheibensech zieht exakt mittig hinter dem Schlepper eine wenige Millimeter breite Rille in den Boden. Über eine ISO-XML-Datei übertrugen wir auf alle Schlepper dieselbe Nullspur, die Hendrik Vennemann mit dem Programm NextFarming für uns erstellte. So hatten alle Schlepper die gleichen Voraussetzungen für die Messung auf einem flachen Teilstück mit einer Größe von 100 x 100 m. Um die Bedingungen etwas zu erschweren, legten wir das Teilstück unter eine 10 kV-Stromleitung, die mögliche Störungen der Systeme verursachen könnte. An beiden Seiten der Messstrecke schlugen wir mit einem Abstand von exakt 10 m Eisenstangen in den Boden. Von diesen konnten wir jede Fahrspur der Schlepper mit einer Genauigkeit von ca. ±0,5 cm vermessen.
Mit dem Schlepper fuhren wir zuerst die vorgegebene Nullspur. Da ein Lenksystem immer um die Idealspur pendelt, errechneten wir aus den Messwerten der ersten Fahrspur eine gemittelte Gerade. Diese diente dann als Referenz für alle anderen Spuren. Die folgenden 18 Fahrspuren fuhren wir mit einem Spurabstand von 5 m in Beeten ab. Dabei bediente immer derselbe top agrar-Redakteur den Schlepper. Ein Mitarbeiter des Herstellers konnte ihm dabei über die Schulter sehen.
Zum Messen spannten wir ein 100 m langes Maßband von einem Eisenpflock zur exakt gegenüberliegenden Stange. Das Maßband befindet sich so im genauen rechten Winkel zur Bearbeitungsspur. Die Messwerte der 18 Spuren haben wir jeweils genau dort abgelesen, wo sich das Maßband und die Bodenrillen kreuzten. Insgesamt kamen wir so auf 198 Messwerte für die Messung mit RTK (Übersicht 1). Bei dieser Messung sah man deutlich, dass die Schlepper kaum in der Spur selber pendelten. Erkennbare Abweichungen waren lediglich im Spurabstand zu sehen. Interessant war, dass die erste Spur (Nullspur) bei fast allen Schleppern etwa 2 bis 3 cm außerhalb des restlichen 5 m-Rasters lag. Würde man die erste Spur nicht berücksichtigen, pendelten alle Schlepper fast perfekt um die Ideallinien. Die Messwerte finden Sie in Übersicht 1.
Für Regionen ohne gesicherte Mobilfunkverfügbarkeit wiederholten wir die Messungen mit einem satellitenbasierten Korrektursignal (Übersicht 2). Dieses konnten die Hersteller frei wählen. Die Firmen arbeiteten im Test mit unterschiedlich genauen Signalen. Diese gefahrenen Genauigkeiten muss man in Relation zur dynamischen Signalgenauigkeit betrachten. Diese geben wir in der Übersicht 2 mit an. ▶