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Mit dem Dritten sieht man besser

Lesezeit: 6 Minuten

An großen Maschinen sind Kameras das dritte Auge in unübersichtlichen Situationen. Wir haben vier Kameras miteinander verglichen.


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Mit dem Mischwagen rückwärts in den Stall fahren oder den Gülletanker auf dem Hof rangieren – Kameras verbessern die Übersicht und verhindern dadurch Unfälle. Aber welche ist die Richtige? Reicht ein günstiges Modell? Oder muss es doch ein teures, eventuell besseres System sein? Wir haben vier kabelgebundene Geräte aus dem Fliegl Agro Shop genauer unter die Lupe genommen.


Analog oder digital?

Fahrzeugkameras arbeiten meist mit analoger Datenübertragung. Mit der Eagle hat Fliegl jetzt aber auch eine digitale Rückfahrkamera mit analogem Ausgang im Angebot. Dadurch bekommt sie die Bilder schneller auf den Bildschirm als reine Digitalkameras. Sie lässt sich zudem auch mit den gängigen Schlepperterminals verbinden. Mit ihrer kompakten Bauweise soll sie darüber hinaus auch leichter einzubauen sein.


Neben der digitalen Kamera haben wir auch drei analoge Systeme getestet. Dabei wählten wir die Geräte Basic, Xpert und Xpert+ aus verschiedenen Preisklassen aus.


Alle Testgeräte haben ein Alu-Gehäuse. Die Basic und die Eagle kommen in schwarzer Lackierung, die Xpert-Modelle in silber. Die analogen Kameras haben jeweils einen Metallfuß, der sich in der Neigung verstellen lässt. Zur Montage der Eagle hat uns Fliegl zwei verschiedene Halterungen mitgeliefert. Eine Variante war dabei ein einfaches Vierkantrohr (40x40 mm), in das die kleine Digitalkamera genau hineinpasst. Diese Halterung lässt sich einfach selbst fertigen und gut geschützt an verschiedenen Stellen anbringen. Als Objektivschutz dient Glas. Alle Kameras haben zur Signalübertragung einen 5-poligen Stecker.


Bild und Winkel:

Um die verschiedenen Kameras qualitativ bewerten zu können, haben wir die jeweiligen Bilder in verschiedenen Situationen bewertet. Dazu brachten wir alle vier Kameras nebeneinander an, um die Bilder aus der gleichen Perspektive und in den gleichen Situationen vergleichen zu können. Neben den Bildern bei Tageslicht bewerteten wir auch die Nachtsicht. Bei Tageslicht konnten die analogen Kameras überzeugen. Hier gefiel uns die Xpert+ am besten. Sie erzeugte die meisten Pixel und schaffte das beste Bild. Die Basic und Xpert zeigten ebenfalls ordentliche Bilder, allerdings mit weniger Pixeln. Die Eagle punktete mit dem sehr großen Bildwinkel, allerdings war die Bildqualität der analogen Kameras besser.


Ein ähnliches Bild zeigte sich bei der Nachtsicht. Damit die Kameras auch bei Dunkelheit etwas erkennen können, arbeiten die analogen mit Infrarot- Leuchtioden. Die Basic und Xpert haben dazu jeweils 18 Leuchtioden eingebaut, die Xpert+ vier SMD-Chips.


Um den Nachtmodus zu testen, sind wir mit den Kameras unter anderem rückwärts in eine dunkle Scheune gefahren. Wir wollten wissen, wie schnell und gut sie von Tag- auf Nachtmodus umschalten. Dabei schnitt ebenfalls die Xpert+ am besten ab. Sie stellte, trotz der dunklen Lichtverhältnisse, Farben klar dar. Auch Details ließen sich gut erkennen. Die Xpert und die Basic zeigten ein ordentliches Bild. Allerdings ließen sie die Farben stärker verblassen. Die digitale Kamera schaffte es hingegen nicht, ein klares Bild zu zeichnen.


Mit allen Kameras haben wir auch versucht, den Füllstand in einem dunklen Saatkasten zu erkennen. Bei völliger Dunkelheit schafften es alle Kameras, einen Teil des Saattanks aufzuhellen. Die Xpert+ hellte dabei besonders breitflächig auf. Wir konnten zum Teil sogar Farbe erkennen. Die Basic hatte ähnlich wie die Xpert eine punktuelle Aufhellung, beide Bilder erschienen aber in schwarz-weiß. Die Eagle schaffte es ebenfalls, einen Teil des Saattanks aufzuhellen. Allerdings war dies ungleichmäßiger und das Bild verpixelte stärker.


Fliegl gibt einen Erfassungswinkel für die analogen Kameras von 120° und für die Eagle einen von 160° an. Für einen praxisgerechten Vergleich montierten wir die Kameras in 1 m Höhe. Dann haben wir an jeder Seite je eine Holzlatte so positioniert, dass sie am äußeren Rand des Bildschirms lagen. Die Abstände haben wir anschließend abgemessen und so die Winkel berechnet. Bei den analogen Geräten kam dabei ein Winkel von rund 75° und bei der Eagle ein Winkel von 126° heraus. Der Vorteil der Eagle: Durch den großen Erfassungswinkel bekommt man einen besseren Überblick über das Umfeld hinter der Maschine und der tote Winkel verkleinert sich. Sehr gut!


Farben und Konturen:

Neben der Tag- und Nachtsicht haben wir auch getestet, wie gut die einzelnen Kameras Farbkontraste aufnehmen und wiedergeben. Dazu haben wir verschieden große Dreiecke auf DIN-A4-Papier mit verschiedenen Grautönen an einem Scheunentor befestigt. Die Dreiecke hatten eine klare Kontur und die Farben unterschieden sich von Stufe zu Stufe nur leicht. Damit wollten wir überprüfen, wie gut die Kameras die Konturen und Farben darstellen und ob man diese unterscheiden kann.


Die Bildqualität haben wir dann aus einem und zwei Meter Entfernung beurteilt. Dabei zeigte sich, dass die Basic die Graustufen teilweise besser erkennen konnte als die Xpert oder die Xpert+. Die Xpert+ zeigte hingegen die klarsten Konturen und hatte die beste Schärfe im Bild. Die Eagle zeigte die Konturen und Graustufen aus gleicher Entfernung weniger klar. Das ist vor allem dem großen Bildwinkel geshuldet.


Einfaches Display:

Für unseren Test stellte uns Fliegl einen 7“-LCD-Color-Monitor zur Verfügung. Ein Stecker war nicht dabei. Wir haben einfach einen Stecker an die gut gekennzeichneten Kabel angebracht. Viele Praktiker installieren den Monitor aber fest in der Kabine und schließen ihn direkt an das Bordnetz an. Der Monitor verfügt über drei Kameraeingänge. Das Bild konnten wir uns spiegelverkehrt anzeigen lassen, nicht aber über Kopf. Diese Einstellung gilt dann aber für alle Eingänge. Außerdem verfügt der Monitor über einen Lautsprecher. Den konnten wir aber nicht nutzen, da die getesteten Kameras kein Mikrofon besaßen. Den Kontrast und die Lautstärke konnten wir mit Tasten einfach am Monitor einstellen.


Unser Fazit:

Rückfahrkameras sollten an großen Maschinen keine Ausnahme darstellen. Sie können sogar Leben retten. Doch ob es unbedingt ein sehr teures System sein muss, sei dahingestellt. Wem eine einfache Rückfahrkamera reicht, für den ist die analoge Kamera Basic ausreichend. Sie nimmt die Umgebung gut auf, zeigt, ob sich Personen hinter den Maschinen befinden und liefert ein ordentliches Bild. Wer aber Wert auf eine sehr hohe Bildqualität legt, für den ist die Xpert+ das richtige Gerät. Damit lassen sich auch Details, wie z.B. bei der Maschinenüberwachung, gut erkennen. Die Bildqualität der Eagle könnte hingegen noch etwas besser sein. Sie gab die Bilder zwar zeitlich sehr schnell wieder, allerdings rauschten diese auf dem Monitor teilweise.


Kontakt: andreas.huesmann@topagrar.com

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