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Neue Kabine für die dritte Generation

Lesezeit: 7 Minuten

Die Mähdrescher der CX 5/6-Reihe von New Holland gibt es bereits seit 2011. Jetzt haben die belgischen Ingenieure die Modelle das zweite Mal überarbeitet. Wir waren mit dem Fünf-Schüttler in der Gerstenernte unterwegs.


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So macht dreschen auch in der Mittelklasse Spaß: Das Schneidwerk vor die nächste Bahn bringen, per RS-Taste (Schneidwerksautomatik) auf die einprogrammierte Stoppelhöhe senken und dann zweimal die Auto-Taste drücken. Das erste Mal für die programmierte Tempomat-Geschwindigkeit, das zweite Mal für den Laser-Lenkautomaten. Der Fahrer kann sich jetzt bis zum nächsten Vorgewende darauf konzentrieren, die Einstellung seiner Maschine zu optimieren bzw. ggf. die Geschwindigkeit anzupassen und neu abzuspeichern.


In diesem Sommer hatten wir in der Gerstenernte die Gelegenheit, den Mähdrescher CX5.90 von New Holland zu fahren. In dieser Ausführung lässt er sich zur nächsten Saison ordern. Der gelbe Mittelklassedrescher ist für uns kein Unbekannter. Wir begleiten die Fünfschüttler-Modelle schon seit der Markteinführung 2011. (siehe 12/2011, Seite 102). Bei der ersten Modellüberarbeitung 2014 „Elevation“ führten die belgischen Drescher-Spezialisten vor allem den neuen Siebkasten Triple-Clean ein. Dieses Reinigungssystem hat eine zusätzliche dritte Fallstufe in der Mitte des Vorbereitungsbodens und eine überarbeitete Luftführung (siehe 9/2014, Seite 124). Beide Beiträge finden Sie neben dem Video auch unter www.topagrar.com/cx5 im Netz.


Neue Kabine:

Die neue Nummerierung mit einem Punkt in der Mitte macht aus dem CX 5090 den CX 5.90 und markiert so die aktuelle Reihe. Eine der wichtigsten Neuerung ist die Kabine, die sich jetzt in ihren Maßen und der Dachlinie an den Kabinen der größeren Baureihen orientiert. Sie bietet großzügigen Platz – auch mit Beifahrer an Bord. Die Sicht auf das 6,10 m breite VariFeed-Schneidwerk war bei unseren Testeinsätzen im Münsterland prima, auch durch den nach vorne abgesenkten Kabinenboden. New Holland nennt ein Volumen von 3,7 m3 und 6,3 m2 Glasfläche. Wir haben auf Schulterhöhe 1,48 x 1,70 m (L x B) gemessen, die Kabinenhöhe – gemessen direkt vor dem Sitz – beträgt 1,59 m.


Fahrhebel und die Armlehne haben die New Holland-Ingenieure behutsam überarbeitet und ebenfalls an die größere Baureihe angelehnt. Der Farbmonitor IntelliView IV sitzt zwar am rechten A-Holm und nicht auf der Lehne. Doch durch den verstellbaren Halter ist der Abstand des Touchscreens zur rechten Hand nicht allzu groß.


Mit Touchscreen:

Die Startseite fasst die wichtigsten Informationen zusammen: In der linken Spalte gibt es drei Felder. Das obere zeigt den Mähdrescher von außen und u.a. ob der Korntankdeckel auf oder das Abtankrohr ausgeklappt ist. Das zweite Feld informiert über Tankfüllstände, Temperatur, Geschwindigkeit usw. Im dritten erscheinen u.a. Fehlermeldungen. Im rechten Teil des Monitors kann sich der Fahrer oben „Runscreens“ mit individuellen Anzeigen zusammenstellen. Das ist gut gedacht, allerdings gibt es sehr viele Möglichkeiten und man muss sich damit intensiv auseinandersetzen. Außerdem gibt es hier keine Symbole (Icons), sondern nur „Echtnamen“, teils mit etwas ungewöhnlichen Beschreibungen. Vielleicht wäre eine standardisierte Anzeigeseite mit allen wichtigen Anzeigewerten im ersten Schritt besser. Fortgeschrittene könnten sich dann mit den Runscreens auseinandersetzen.


Unten im Monitor zeigen drei Grafiken schließlich die Dreschwerks- und Siebverluste sowie die Überkehrmenge. Diesen Teil fanden wir recht übersichtlich.


Bei unserem CX 5.90 ließen sich Trommeldrehzahl und Korbabstand, Gebläsedrehzahl sowie Ober- und Untersieböffnung per Schalter auf der Armlehne verstellen (Anzeige im Monitor). Die Siebe kann man auch außen am Mähdrescher verstellen. Die elektrische Verstellung ist auch Grundvoraussetzung fürs ACS – die automatische Voreinstellung für verschiedene Frucht- arten. Hier hat New Holland Standardeinstellungen für alle möglichen Druschfrüchte hinterlegt, die man über dem Monitor abrufen kann. Dazu passend kann der Fahrer eigene Einstellungen jeweils für viele unterschiedliche Arbeitsbedingungen mit Klarnamen abspeichern, z.B. „Weizen hoher Ertrag“. Für jede dieser Arbeitsbedingungen kann man zwei unterschiedliche Modi hinterlegen (bspw. für feucht oder trocken). Dazwischen springt man mit den beiden Knöpfen auf der Armlehne hin und her. Eine Bezeichnung per Klarname ist hier allerdings nicht möglich. Die ganz fortgeschrittenen Fahrer haben außerdem die Möglichkeit, einen Vorgewendemodus für die Siebkasteneinstellungen zu hinterlegen.


Einstellungen speichern:

Ändert man während der Fahrt eine Einstellung, kann man per Taste schnell wieder zu den ursprünglichen Werten zurückkehren – oder übernimmt die neue Einstellung durch das Drücken der Schaltfläche „ACS speichern“. Das Ganze funktioniert gut – für weniger geübte Fahrer hätten wir uns allerdings im Monitor ein Dialogsystem zum Finden einer besseren Einstellung gewünscht. Denn wenn man nicht genau weiß, wie man die aktuelle Einstellung verbessert, muss man auf eine gedruckte Entscheidungshilfe von New Holland zurückgreifen. Unter dem Strich fanden wir beim Einsatz in der Gerste das Drusch- ergebnis übrigens sehr sauber.


Der Fahrhebel CommandGrip gefiel uns gut. Er bündelt recht übersichtlich diese Funktionen: Die Kreuzplatte für Schneidwerkshöhe/-seitenneigung; die Kreuzplatte für die Haspelhöhe/Position; Haspeldrehzahl; Abtankrohr aus-/einschwenken; Abtanken ein/aus; Tempomat/Lenkautomat; Schneidwerksautomatik; Notaus. Zum Anfahren/Richtungswechsel bewegt man den Hebel zusammen mit vorne gedrückter Shifttaste.


Die Fahrgeschwindigkeit erhöht sich, solange der Fahrer den Hebel in die entsprechende Richtung drückt. Mittig hält der CX die Geschwindigkeit – oder man drückt auf die Tempomattaste (programmieren durch drücken-und- halten bei gewünschter Geschwindigkeit). Übrigens: Wir hatten beim Test- einsatz zuerst den Eindruck, dass sich das Schneidwerk nach dem Drücken der Taste etwas zeitversetzt auf die Arbeitshöhe absenkte. Das lässt sich aber im Terminal in %-Schritten einstellen.


Das Smartsteer lenkt ordentlich an einer geraden Bestandskante entlang. Weil der Laser-Lenker vorausblickt, steigt die Automatik etwa 20 m vor dem Vorgewende aus.


Komfort und mehr:

Unter dem Strich fanden wir die Ergonomie und Größe der neuen Kabine sehr angenehm – genauso wie die leise Geräuschkulisse (New Holland gibt 73 dB (A) an). Neben diesen äußeren Merkmalen haben die Konstrukteure weitere Details im Innern des Mähdreschers überarbeitet:


  • Die hydraulische Reversierung im Schrägförderer wurde überarbeitet. Beim Stopp bremst das Schneidwerk aktiv ab. Zum besseren Lösen der Verstopfung gibt es einen Schaukelmodus und die Haspel des VariFeed-Schneidwerks dreht automatisch rückwärts.
  • Die Strohwendetrommel ist jetzt eckig, was den Gutfluss im Viertrommel-Dreschwerk (mit optionalem Zentrifugalabscheider) optimieren soll.
  • Neu ist auch die variable Schüttlergeschwindigkeit Opti-Speed. Die Geschwindigkeit liegt je nach Druschfrucht zwischen 175 und 235 U/min.
  • LED-Strahler und ein größeres Fenster sorgen für gute Sicht in den 8300 l großen Korntank. Maximal gefüllt war der Körnerbunker in der Gerste nach 99 Sekunden leer – ein guter Wert von knapp 84 l/Sekunde.
  • Die Zahl der Schmierstellen hat New Holland von 32 auf 20 reduziert. Das neue Programm Variator-Schmierung im Monitor bewegt alle Variatoren nach dem Schmieren einmal von der minimalen zur maximalen Position. Die Funktion Clean out öffnet beim Wechsel von Feld zu Feld automatisch Ober- und Untersieb und sorgt für maximale Windgeschwindigkeit.
  • Optional bietet New Holland auch ein Premium-LED-Paket mit zwölf Scheinwerfern an. Es sind bis zu drei Kameras lieferbar – die Rückfahrkamera auf der Strohhaube ist serienmäßig an Bord. Die beiden anderen sitzen am Abtankrohr und im Bereich der Anhängekupplung.


Profi-Preis:

Die genannten Ausstattungsoptionen bringen den CX 5.90 weiter in Richtung Profi-Klasse. Das schlägt sich auch im Preis nieder.


Der Einstiegspreis für den CX 5.90 mit einfachem Schneidwerk (6,10m Arbeitsbreite) beträgt 248470€ (o. MwSt.). In der von uns getesteten Profi-Ausführung u.a. mit elektrischer Einstellung, Laser-Lenkautomat, variablem Schüttlerantrieb sowie 6,10m breitem VariFeed-Schneidwerk werden laut Preisliste 298700€ fällig..


Florian Tastowe, Guido Höner

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