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Neue Matte oder alte Schale?

Lesezeit: 5 Minuten

Mit lila Gummimatten und einer App lässt sich die Querverteilung beim Düngerstreuen überprüfen. Wir haben das neue System von Amazone mit den klassischen Streuschalen verglichen.


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Zur Agritechnica 2015 stellte Amazone die Prüfmatten EasyCheck vor. Die Düngerkörner auf den damals noch schwarzen Gummimatten sollten sich mit einer App auf dem Smartphone auswerten lassen. Wir haben die weiterentwickelten lila Matten auf dem Feld ausprobiert und mit Streuschalen verglichen.


Für den Vergleich wählten wir einen Ammonsulfatsalpeter (ASS 26N+13S) von EuroChem. Davon schickten wir ca. 5 kg als Probe ins Amazone Düngelabor. Hier untersuchte man den Dünger auf die Parameter Korngröße, Reindichte, Schüttdichte, Bruchfestigkeit, Feuchte und Abwurfwinkel. Mit den so ermittelten Werten gibt der Hersteller eine Einstellempfehlung für den Düngerstreuer. So einen Service bieten Amazone und auch andere Streuerhersteller kostenlos an.


In unserem Test arbeiteten wir mit einem ZA-V 2200 mit mechanischem Antrieb auf 30 m Breite. Für die Querverteilung ist die angegebene Schaufelstellung entscheidend. Laut Streutabelle sollte die kurze Streuschaufel auf Position 12 und die lange auf Position 48 stehen. Das Düngelabor korrigierte diese Werte jeweils um eine Position nach unten. So gingen wir anschließend mit der Einstellung 11/47 ins Feld.


Dabei dürfen wir aber nicht verschweigen, dass der von uns verwendete Dünger eine super Qualität hatte. Er kam direkt vom Hersteller im Bigbag geliefert. Ein loser Dünger ist meist qualitativ schlechter, da er häufiger verladen wird und dabei Staub und Bruchstücke entstehen.


Geringes Transportvolumen:

Im Gegensatz zu den neuen EasyCheck-Matten konnten wir die Streuschalen nicht in der Kabine transportieren. Da unser Streuer nicht vollständig beladen war, packten wir die Schalen in den Behälter. Doch bei vielen Praktikern fährt ein Mitarbeiter den mobilen Prüfstand per Auto zum Feld. Praxistaugliche Lösung wäre wohl ein Frontgewicht mit großer Transportbox, in der die Schalen mit zusammengesteckten Einlegegittern und knapp 390 l Platz finden. Die EasyCheck-Matten hingegen finden in größeren Schlepperkabinen Platz. Steckt man die Matten mit den Noppen paarweise zusammen, nehmen sie ein Volumen von guten 34 l ein. Legt man sie alle in der gleichen Richtung übereinander, sind es ca. 50 l. Optimal wäre das ganze System, wenn Amazone eine Box für die Matten am Streuer anbieten würde.


Auf dem Feld angekommen, bauten wir beide Systeme auf. Dabei stoppten wir die Zeiten für Aufbau, Auswertung und Abbau. Der Aufbau der Systeme ist gleich. Auf halber Arbeitsbreite legt man jeweils vier Schalen/Matten in gleichmäßigem Abstand hintereinander. In unserem Fall haben wir die Schalen/Matten auf folgende Abstände gelegt: 0 m, 5 m 10 m, 15 m. Insgesamt dauerte der Aufbau eines Systems etwa zweieinhalb Minuten.


Aufgrund der Überlappung des Wurfbereichs mussten wir aus zwei Fahrgassen heraus den Dünger streuen.


Querverteilung verbessern:

Für die Auswertung der Streuschalen schüttet man die vier in Reihe liegenden Schalen zusammen. Anschließend füllten wir die gesammelten Mengen in vier kleine Trichter mit Skala. Darauf konnten wir die Füllhöhe ablesen und diese anschließend ins Terminal eingeben. Hier gibt es ein hinterlegtes Menü in der Isobussoftware des Streuers zur Optimierung der Querverteilung. Dieses ermittelt daraus den Korrekturwert der Schaufelposition. Bei uns mussten wir die kurzen Schaufeln auf der aktuellen Position belassen und die langen Schaufeln um einen Wert verringern.


Für die Analyse der EasyCheck-Matten benötigt man ein Smartphone mit Android oder IOS und die App „EasyCheck“ von Amazone. In der App muss man zuerst ein Profil seines Streuers anlegen. Dabei gibt man den Streuertyp, die montierten Streuscheiben sowie die Arbeitsbreite an. Anschließend macht man ein Foto vom Dünger im Streuer, vergibt eine Bezeichnung und wählt eine Düngergruppe aus.


Unter den Eingabefeldern klickt man dann auf den Button EasyCheck. Daraufhin öffnet sich eine Grafik, auf der die Position der Matten hinterlegt ist. Klickt man auf eine virtuelle Matte, öffnet sich die Kamera. Mit dieser lassen sich die lila Matten mit dem Dünger darauf fotografieren. Die Software erkennt die Düngerkörner auf der Matte. Allerdings sollte diese gleichmäßig ausgeleuchtet und kein Schatten der Pflanzen erkennbar sein, ansonsten könnte die Software die falsche Düngermenge erfassen. Um grobe Fehler zu vermeiden, können die Körner auf der Matte mit dem digitalisiertem Abbild verglichen werden. Hat man alle 16 Matten abgelichtet, errechnet das Smartphone die Mittelwerte der vier Matten und gibt diese an. Darunter lässt sich dann die benutzte Scheibendrehzahl und Schaufelstellung eingeben. Mit diesen Daten kalkuliert die App gegebenenfalls eine neue Einstellung. Der ganze Vorgang dauert beim EasyCheck gut eine Minute weniger als die Auswertung der Streuschalen. Dabei kommen EasyCheck und der mobile Prüfstand auf fast dasselbe Ergebnis (EC: 11/45, Schalen: 11/46)


Auswertung ist nicht alles:

Mit beiden Systemen lässt sich die Querverteilung kontrollieren, bzw. verbessern. Bei der Auswertung der Matten vertraut man lediglich auf eine App. Bei den Streuschalen besteht die größte Gefahr bei der Auswertung darin, eine Schale zu verschütten und somit den gesamten Streuversuch wiederholen zu müssen. Wir würden uns bei einer Anschaffung eines Prüfsets auf jeden Fall für das neue EasyCheck mit Gummimatten entscheiden. Es ist einfacher und schneller in der Handhabung, lässt sich auf dem Schlepper oder in einer kleinen Box am Streuer mitnehmen und kostet auch noch weniger. Es steht mit 280 € (Preise exkl. MwSt.) in der Liste. Für die Streuschalen sind ganze 705 € fällig.


Kontakt: florian.tastowe@topagrar.com

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