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Pfiffiges Mähwerk für Streuobstwiesen

Lesezeit: 4 Minuten

Damit sie ihre Streuobstbäume sauberer und schneller ausmähen können, haben Ulrich und Georg Ilg aus Hattenhofen ihr Mähwerk umgebaut.


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Rund 1250 Streuobstbäume sauber auszumähen, ist wahrlich eine Herausforderung: „Mit dem Messerbalken war das sehr umständlich, weil man ständig vor- und zurückfahren musste. Außerdem verstopfte der Balken ständig und das Mähergebnis war mäßig, weil wir nicht nah genug an die Bäume herankamen“, sagt Ulrich Ilg, Landwirt aus Hattenhofen im Landkreis Göppingen. Oft mussten die Flächen des-halb noch mit der Sense von Hand nachgemäht werden. „Das hat viel Zeit gekostet“, ergänzt Vater Georg Ilg. Beide bewirtschaften eine GbR mit 110 Fleckvieh-Kühen, 50 ha Grünland und 40 ha Ackerfläche.


Schneller und sauberer:

Gemeinsam mit ihrem Landmaschinenmechaniker, Karl-Heinz Kälberer, entwickelten die Landwirte deshalb eine pfiffige Eigenbaulösung: Sie montierten an ihr bestehendes Trommelmähwerk einen Aus-leger mit einer Schwenkscheibe, die ursprünglich von einem gebrauchten Mulchgerät aus dem Erwerbsobstbau stammt.


Damit können sie sehr nah um die Stämme herummähen: „Das geht jetzt ganz fix, weil ich in gerader Linie an der Baumreihe entlangfahren kann. Bei der Hinfahrt mähe ich die erste Stammhälfte der Baumreihe aus, bei der Rückfahrt die zweite“, erklärt Georg Ilg. In einer halben Stunde mäht er so zwischen 40 und 50 Bäume aus: „Und zwar viel sauberer als früher.“ Das geschilderte Vorgehen klinge sehr einfach, doch etwas Erfahrung sei dennoch nötig, betont der Landwirt. „Man darf nicht zu viel lenken, sonst bleibt man schnell an einem Baum hängen.“


Der Ausleger mit der Schwenkscheibe ist mit zwei abgewinkelten Flacheisen an den Rahmen des Mähwerks angeschraubt und zusätzlich mit zwei Federn befestigt, sodass er nachgibt. Wichtig ist, so die Erfinder, dass der Ausleger nicht zu steil an das Mähwerk montiert ist. „Denn sonst kann er nicht sauber um die Bäume herumschwenken, sodass letztlich unerwünschte Grasstreifen stehen bleiben“, sagt Ulrich Ilg. Der Federzug dürfe nicht zu stark sein, sonst würden die Bäume beschädigt. „Außerdem bricht die Feder dann schneller“, berichtet Ulrich Ilg aus leidvoller Erfahrung.


Für mehr Stabilität wurde der bestehende Schutzrahmen des Mähwerks am oberen Rand mit Flacheisen verstärkt. Nachdem zu Beginn durch einen zu hohen Rücklaufdruck von circa 15 bar Dichtungen beschädigt wurden und in der Folge auch der Zahnradölmotor an der Schwenkscheibe kaputt ging, installierten Ilgs einen drucklosen Rücklauf, der direkt in den Hydrauliktank des Schleppers führt. Damit die Drehzahl für den reibungslosen Betrieb des Baummähwerks stimmt, sollte der eingesetzte Schlepper zudem über eine Pumpleistung von 30 bis 40 l/min verfügen.


Doppelte Technik vorhalten:

In der Regel mähen die Landwirte die Flächen zwischen den Baumreihen zuerst mit dem Front- und Heckmähwerk ab. Danach folgt der Einsatz des umgebauten Mähwerks. Für die Mahd der Streuobstwiesen müssen sie viel doppelte Technik vorhalten: So zum Beispiel einen Einkreisel- und Großschwader, einen großen und einen kleinen Ladewagen sowie ein kleines und ein großes Güllefaß mit Breitverteiler.


Für jeden der fünf Schnitte vom Grünland ist das Baummähwerk circa acht Stunden im Einsatz. Trotz des Umbaus kann es aber nach wie vor als normales Mähwerk benutzt werden. Dazu wird der Ausleger einfach eingeklappt, in einen speziell dafür vorgesehenen Haken eingehängt und zusätzlich mit einem Stift arretiert.


Umgebaut war das Mähwerk dank Karl-Heinz Kälberer innerhalb von nur einer Woche. Ihre Investition schätzen Ilgs insgesamt auf circa 3500 €, wovon der gebrauchte, damals aber noch neuwertige Mulcher etwa 3000 € gekostet hat. Silvia Lehnert

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