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Ropa Keiler II

Lesezeit: 5 Minuten

Solide Erntemaschine mit schlauen Tricks


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Mit dem neu entwickelten Keiler II will Ropa die etablierten Hersteller angreifen. Die Testmaschine war ein Vorserienmodell, die Serienproduktion startet dieses Jahr. Der bayerische Rübenroderspezialist Ropa übernahm 2012 die Marke WM Kartoffeltechnik aus Mönchengladbach. Ropa stellte die Produktion der WM-Erntemaschinen ein und begann in Sittelsdorf bzw. Herrn-giersdorf mit dem Entwurf und der Konstruktionen von Bunkervollerntern.


2013 stellte Ropa die Prototypen Keiler I und II auf der Agritechnica vor. Einige Kompomenten basieren auf der WM-Technik. Die Roder haben die Aufnahme rechts wie der AVR, Dewulf und Grimme. In diesem Jahr startete die Serienproduktion. Eine Version mit Überladebunker und Radantrieb ist in Arbeit.


Konstruktion:

Die vollständig hydraulisch angetriebene Isobus-Maschine kann ein ernstzunehmender Wettbewerber für die etablierten Hersteller werden. Zum WM 8500 sind deutliche Verbesserungen erkennbar. Es gibt sehr viele Einstellmöglichkeiten – vielleicht für manche schon zu viele.


Die Antriebstechnik scheint auf den Ropa-Rübenrodern zu basieren. Die Achse lässt sich auf der linken Maschinenseite teleskopieren, das sorgt für Standsicherheit auf dem Feld. Die Verarbeitung ist gut und solide, teils fehlen noch Abdeckbleche über den hydraulischen Schaltblöcken und einige Details werden noch angepasst. Am Serienmodell dürften diese Probleme gelöst sein. Ein Manko ist der geringe Weg der Deichsel-Lenkung von lediglich 21 cm.Die Aufnahme ist pendelnd an zwei Hubzylindern aufgehängt. Die Rodetiefe kann in der Kabine elektrohydraulisch eingestellt werden. Praktisches Detail: Die Aufnahme lässt sich auf einer Seite leicht anheben, um nur eine Reihe zu roden. Das kann bei Fahrgassen praktisch sein. Rückroll-Laschen fehlen. Auf leichten, sandigen Böden sind sie unbedingt erforderlich, um Kartoffelverluste beim Anheben zu vermeiden. Die Aufnahme kann schnell durch eine Sammel-aufnahme ersetzt werden.


Wegen der vielen Igelbänder und des Rotorkamms sieht die Maschine komplex aus. Alle Gurte und Bänder werden hydraulisch angetrieben. Vorteile: wenig Lärm, und die Bändergeschwindigkeit lässt sich unabhängig von der Zapfwellendrehzahl stufenlos regeln. Vier Loadsensing-Pumpen plus eine Zahnradpumpe versorgen die Bänder mit Öl. Für die volle Ölleistung braucht die Zapfwelle nur 650 Umdrehungen.


Nach dem Grabband gelangen die Kartoffeln auf ein langes Siebband. Darüber läuft ein Krautband mit Mitnehmern. Sieben Reihen Abstreiferkämme zwingen die Kartoffeln durch das Krautband. Der Drehpunkt des Krautbandes vor dem rechten Reifen befindet sich nur 38 cm über dem Feld. Wenn das Rad in eine Vertiefung einsinkt, greift das Band hier mitunter in den Boden. Der Freiraum vor dem rechten Rad könnte großzügiger sein.


Nach dem Siebband fördern mehrere Igelbänder mit Abstreiferwalzen die Kartoffeln rückwärts, seitwärts nach außen, dann nach vorne und seitlich nach innen. Abstreiferkämme legen die Kartoffeln auf dem Verleseband ab, während kleine Kartoffeln und Kluten auf ein schmales Band neben dem Verleseband gelangen. Über eine Klappe kann gewählt werden, ob die Tara erneut auf das Grabband oder auf das Feld fällt. Alle Abstreiferwalzen lassen sich von der Kabine aus in der Höhe verstellen.


Praktisch: Die Bodenelemente auf der Verlesebühne rechts sind höhenverstellbar. So kann das Verlesepersonal unabhängig von der Körpergröße bequem am Verleseband stehen. Außerdem lässt sich die Bühne insgesamt 30 cm nach außen ziehen. Der gesamte Bühnenboden besteht aus Gitterblech, durch das Erde und Kluten leichter hindurchfallen können, als durch gelochtes Stahl-blech.


Gewicht:

Der Ropa ist mit knapp 13 t die zweitschwerste Maschine im Test. Der Keiler hat einen herkömmlichen Sammelbunker, der ansehnliche 7,4 t fassen kann. Ein Knickende am Ablauf des Bunkers ist optional lieferbar. Mit vollem Bunker wiegt die Erntemaschine 20,35 t. Ein wesentlicher Teil, 6,7 t, stützt sich auf die Deichsel, bedeutend mehr als bei den anderen.


Der rechte Reifen trägt fast 8,2 t. Das ist weniger als bei Dewulf. Weil aber Dewulf erheblich größere Reifen montiert hatte, erzielt Ropa mit 1,30 kg/cm2 mit Abstand den größten Bodendruck. Die Reifengröße 850/50 R30,5 ist bei Ropa die serienmäßige Reifendimension.


Rodequalität:

Der Keiler II erzielt ausgezeichnete 93 CSF-Punkte, genau wie AVR. Die Enthäutung ist mit nur 0,3 % gering. Bei leichten und schweren Beschädigungen liegt der Ropa-Roder gleich auf mit Grimme und AVR.


Positiv, aber auch überraschend, sind die geringen Knollenverluste trotz der vielen Richtungswechsel. Knollenschonendes Roden bedeutet wenig Knollenschäden, dafür muss man bei der Tara Kompromisse machen. Beim Keiler gelangte im Test relativ viel Kraut in den Bunker. Die Kraut-Tara ist mit 3,3 % die höchste im Test. Der Gesamtwert der Beimengungen liegt mit 3,4 % im oberen Mittelfeld des Tests.


Knollenschonung:

Trotz der vielen Richtungswechsel bewegen sich die Kartoffeln gleichmäßig in Richtung Bunker. Die elektronische Knolle registriert mit im Schnitt 8,8 Schlägen sogar weniger Anschläge als bei Grimme und AVR, bei denen die Kartoffeln weniger oft die Richtung wechseln. Die durchschnittliche Schlagstärke liegt mit 40,7 auf dem Niveau des AVR. Bei der gemittelten Höchstschlagstärke über die fünf Durchgänge erreicht der Keiler mit 58,3 den niedrigsten und damit besten Wert.Martijn Knuivers

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