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topplus Lemken Karat 9

Sauberes Ergebnis

Lesezeit: 6 Minuten

Den Lemken Karat gibt es schon einige Jahre. Die Einstellung brauchte in der gewählten Ausstattung zwar etwas Zeit, das Arbeitsergebnis ist aber immer top.


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Baureihe


2009 löste Lemken mit dem Karat 9 den Thorit ab. Die Baureihe umfasst vom angebauten 3 m bis zum aufgesattelten 7 m-Grubber fünf verschiedene Arbeitsbreiten – mit 4 und 5 m auch zwei klappbare Versionen für den Dreipunkt. Das letzte Update war 2020. Seitdem gibt es den Karat nur noch mit Schnellwechselsystem. Ein Striegel lässt sich optional montieren. Vor Kurzem stellte Lemken den neuen Karat 10 vor, der 2023 in begrenzter Stückzahl auf den Markt kommt. Er hat einen Zinken weniger und bietet mehr Komfort.


Aufbau


Beim Karat bilden Querrohre und teils zu I-Profilen verschweißte Flachprofile den Rahmen. Erde sammelt sich besonders in den I-Profilen und ist hier nur mit Aufwand auf dem Feld zu entfernen. Anbauturm und Rahmen sind verschraubt. Standard ist eine Unterlenkerwelle der Kategorie 3N, optional auch in Kat. 3. Möchte man die Kategorie tauschen oder die Anbauhöhe ändern, ist Schraubarbeit nötig. Besser löste Lemken da den Oberlenkerkoppelpunkt. Hier sind vier feste Bohrungen und ein Langloch (alle Kat. 3) für den Oberlenker vorgesehen. Da ist für fast jeden Schlepper etwas dabei. Auch ohne Hydraulikschläuche sieht der Hersteller eine Schlauchgarderobe am Turm vor. Hier lässt sich das lange Kabel der Beleuchtung einhängen. Die LED-Leuchten sind über eine mittig montierte, weit auslegende Konstruktion aufgehängt. Diese schwingt im Einsatz ordentlich.


Zinkenfeld


Als einziger im Test trat der Karat 9 mit elf Zinken an, die im 3-4-4-Rhythmus verteilt sind. Damit ergibt sich ein Strichabstand von 26,7 cm sowie eine Arbeitsbreite von 2,94 m. Die automatische, wartungsfreie Steinsicherung arbeitet mit zwei ineinanderliegenden Schraubenfedern. Lemken gibt die Auslösekraft mit 540 daN an. Wir haben eine Kraft von 706 daN gemessen. Bei 5 cm Höhe steigt die Kraft leicht an und fällt anschließend wieder ab. Das reichte für alle Bedingungen aus. Die Auslösehöhe liegt bei 22 cm. Sollte das nicht reichen, hat Lemken als einziger Hersteller noch eine zusätzliche Abscherschraube integriert. Damit lässt sich zudem der Grindel in zwei Positionen für einen unterschiedlichen Untergriff einstellen. Der Einzug war bei uns aber immer gut. Ist der Grubber nur mit einer Abschersicherung ausgestattet, baut der Karat um 30 cm kürzer. Ohne Striegel sind es weitere 27 cm weniger. Mit einer einfachen Walze läge die Baulänge im Bereich der anderen Grubber. Im Test mit Doppelwalze hingegen ist er 1,06 m länger als der Kürzeste.


Einebnung


Die Einebnung arbeitet mit gezackten Hohlscheiben. Sie sind immer paarweise an einem Holm aufgehängt und lassen sich per Bolzen in der Höhe abstecken. Aufgrund des Gewichtes ist dies aber recht schwer. Da der komplette Holm jedoch zusammen mit der Walze über ein Parallelogramm mit dem Rahmen verbunden ist, muss man die einzelnen Scheiben nicht so häufig einstellen. Die glatten Randscheiben sind ebenso per Bolzen abgesteckt und per Scherschraube gesichert. Eine Federung ist nur Option. Die Randscheiben müssen immer manuell geklappt und per Bolzen arretiert werden. Eine hydraulische Version gibt es erst mit dem neuen Modell. Die genaue Position lässt sich lediglich mit Werkzeug einstellen. Bei uns stand in der optimalen Position das Tragrohr noch etwa 10 cm über – ungünstig z.B. an Zäunen.


Tiefenführung


Für den Karat gibt es insgesamt zehn verschiedene Walzen. Bei uns war die DRF 540/400 montiert. Die vordere Walze (Durchmesser 54 cm) hat 12 Rohre, die zweite, 40 cm große Walze ist mit 11 Flachstählen ausgestattet. Die Krümelung des Nachläufers war ordentlich und hinterließ auf trockeneren Böden einen saatfertigen Acker. Auf schwereren, feuchteren Standorten lief die Walze zu. Die Arbeitstiefe lässt sich auf jeder Seite je mit einem Bolzen in zwölf Positionen abstecken. Maximal konnten wir den Karat damit nur auf 28 cm Tiefe bekommen. Da konnten die anderen teils deutlich mehr. Damit die Walze beim Ausheben nicht komplett durchpendelt und das Gewicht beim Einzug hilft, lässt sich ein weiterer Bolzen auf der Gegenseite des Tragbleches abstecken. Ein Aufkleber gibt Auskunft, welche Bohrungspaare zusammengehören. Auf Wunsch gibt es eine hydraulische Tiefeneinstellung.


Optional sind vorne zwei Tasträder (1491 €) montiert, welche innerhalb der Arbeitsbreite laufen. Mit einem Exzenterhebel lassen sich die schweren Räder justieren und mit einem Bolzen abstecken. Besonders bei ganz flacher Arbeit kann man so den Grubber sehr exakt einstellen und mit dem Oberlenker im Langloch fahren. Die Doppelwalze reagiert unempfindlicher gegenüber Bodenunebenheiten. Die Tasträder erschweren jedoch den Anbau. Für die tiefere Arbeit muss man die Räder abnehmen, da sie ansonsten bei größeren Schleppern mit den Hinterrädern kollidieren können. Der Exzenterhebel passt leider auch nicht bei den schweren Hohlscheibenträgern der Einebnung.


Schare


Der Karat ist immer mit dem Schnellwechselsystem ausgestattet. Dabei trägt ein Scharfuß sowohl Scharspitze als auch Leitblech sowie gegebenenfalls Flügel. Zum Wechseln muss man lediglich mit einem mitgelieferten, kleinen Hacken die Keilsplinte hinter den Scharen lösen. Eventuell muss man kurz mit einem Hammer auf das Schar klopfen, damit sich der Keil löst. Anschließend lässt sich der gesamte Scharfuß mit allen Verschleißteilen nach vorne kippen und abnehmen. Um die Schare schnell wechseln zu können, benötigt man weitere Konsolen, an denen man andere Scharsätze anschraubt. Das macht das System etwas teurer. Jedoch hat man einen weiteren kompletten Scharsatz und es lassen sich Hartmetallschare montieren. Minimal sind 60 mm breite Schare möglich, die sich auch direkt mit dem passenden Leitblech mit nur einer Schraube auf dem Scharfuß vormontieren lassen. Die Kombination aus Konsole, Schar und Leitblech mit eventuell Flügel war die schwerste im Test und wog bis zu 12,4 kg. Unter dem Grubber ist die Montage dadurch mühsamer. Steckt man den Keil wieder hinter dem Grindel ein, muss man genau schauen, ob der Splint richtig verriegelt hat.


Erfahrungen


Aufgrund der optionalen, zusätzlichen Tasträder und der manuellen Einstellung teils mit Werkzeug brauchten wir recht lange für die Abstimmung. Einmal eingestellt lieferte der Lemken aber immer ein super Arbeitsergebnis ab. Im Maisstroh mit 80-er Spitze und 320-er Flügel hatte er deutlich die Nase vorn. Er lieferte ein superebenes Bild – auch ohne Striegel. Auf der Getreidestoppel lag der Zugkraftbedarf auf etwa 3 cm Tiefe mit den 350 mm breiten DeltaCut-Scharen deutlich unter den, der anderen Grubber. Die tieferen Varianten lagen trotz zusätzlichem Zinken auf dem Niveau der anderen Hersteller.


Für den Karat mit Rohrstabwalze sind in Grundausstattung 10766 € fällig. Die automatische Steinsicherung schlägt mit satten 6475 € zu Buche. In der Testausstattung mit unter anderem zwei weiteren vollständigen Scharsätzen (5610 €), Striegel (1113 €), Doppelwalze DRF (1871 €), Tasträdern, Randscheiben und Beleuchtung kostet der Lemken Karat 9 stolze 29459 €.


Wir sind auf einen Fahrbericht des Karat 10 in diesem Jahr gespannt, ob Lemken höheren Einstellkomfort mit gleichbleibend hoher Arbeitsqualität kombinieren kann. -ft-

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