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Schlauer Schutz für Ihre Füße

Lesezeit: 6 Minuten

Matsch, Mist, Motoröl – Sicherheitsschuhe müssen viel aushalten. top agrar hat drei Modelle von billig bis teuer getestet.


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Mehr als 2 000 Stunden stecken Ihre Füße pro Jahr in Arbeitsschuhen. Einen Fehlkauf bereut man schnell. Blasen, Druckstellen und Gelenkschmerzen machen einem dann das Laufen zur Hölle. Aber muss es immer der teure Schuh sein? Wir wollten es wissen und schickten drei Testkandidaten ins Rennen:


Den Bausicherheitsschuh Basic vom Engelbert Strauß-Versand für 17,90 €,


den Sicherheitsschuh Oberstdorf, ebenfalls vom Engelbert Strauß-Versand für 49,90 € und


einen Sicherheitsschuh der Marke Puma für 87,90 €.


Alle Schuhe erfüllen die Anforderungen der Sicherheitsklasse S 3, haben eine Sicherheitskappe und eine durchtrittsichere Sohle. Außerdem sind alle Modelle in hoher Ausführung, der Schaft reicht bis an den Knöchel. Wir haben 3 Tester jeweils mit den 3 Paaren ausgerüstet. Sie haben die Schuhe über Monate eingesetzt.


Unsere drei Testschuhe unterscheiden sich in der Schnürung, im verwendeten Ober- und Innenmaterial und in der Sohle. Eine gute Schnürung muss drei Dinge erfüllen: Man muss schnell und komfortabel in den Schuh hineinkommen, ihn zügig schnüren können, und sie muss guten Halt bieten. Dabei darf sie natürlich keine Druckstellen verursachen.


Unser günstiges Testmodell ist bis oben hin vorgeschnürt. Das heißt, es gibt keine offenen Ösen, in die man das Schuhband bei jedem Schnüren einfädeln muss. Dadurch wird das Einsteigen etwas schwieriger. Außerdem fehlt hinten am Schuh eine Lasche, um ihn beim Anziehen über die Hacke zu ziehen. Beim eigentlichen Schnüren spart man dagegen etwas Zeit, weil man das Schuhband nicht mehr einfädeln muss.


Einfache Schnürung bringt wenig Halt


Die einfache Schnürung des günstigen Schuhs schafft es aber nicht, einen gleichmäßigen Halt des Fußes im Schuh zu gewährleisten. Bei unseren Testern kam es zu Druckstellen und Blasen.


Der mittelpreisige Schuh ist ungefähr bis zwei Drittel Höhe vorgeschnürt. Ein offenes Ösenpaar (Hakenschnürung) muss man bei jedem Anziehen nachschnüren. Es liegt etwas weiter hinten. Der Schaft zieht sich so weiter zusammen und der Schuh sitzt optimal am Fuß.


Praktisch: Hinten am Schuh gibt es eine Schlaufe, um ihn beim Anziehen über die Hacke zu ziehen. Die vordere Zunge ist allerdings sehr kurz. Es passierte bei einem unserer Tester häufiger, dass sie sich beim Anziehen nach außen drückt und man nicht vernünftig nachschnüren kann. Eine längere Zunge würde das Problem lösen.


Auch der Puma ist bis knapp zwei Drittel Höhe vorgeschnürt. Zwei offene Ösenpaare muss man jedes mal nachschnüren. Auch hier liegen die offenen Ösen weiter zurück. Der Schuh sitzt optimal am Fuß. Die Zunge ist sehr lang und liegt nach dem Anziehen passend an – sehr gut. Die Schlaufe als Anziehhilfe hinten fällt jedoch etwas klein aus.


Neben der Schnürung beeinflussen auch Ober- und Innenmaterial den Komfort. Das Obermaterial soll verschleißfest sein, möglichst wasserdicht und trotzdem atmungsaktiv. Das Innenmaterial muss dagegen den Fuß warmhalten, Schweiß aufnehmen und nach außen ableiten. Der Träger sollte nicht das Gefühl von Schweißfüßen bekommen.


Günstiger Schuh mit dünnem Material


Der günstigere Schuh tut sich in dieser Kategorie schon schwer. Er besteht lediglich aus einer Schicht Leder. Ein Innenfutter gibt es nicht. So kann es den Füßen im Winter auch schon mal kalt werden. Im Sommer ist dagegen der Feuchtigkeitstransport durch das Leder begrenzt. Man bekommt schneller Schweißfüße, trotz des dünnen Materials.


Beim mittleren Schuh verzichtet der Hersteller dagegen auf Leder. Die abriebgefährdeten Bereiche werden stattdessen mit festem Cordura-Stoff verstärkt. Insgesamt besteht der Aufbau des Schuhs aus drei Schichten: Dem Oberstoff, einer wasserdichten, aber atmungsaktiven Membran und dem Innenfutter. Im Test konnte dieser Aufbau bei kälterem Wetter überzeugen. Die Füße blieben warm, schwitzten aber nicht. Im Sommer wärmen die drei Schichten dagegen manchmal zu gut.


Schichten und Sohlen


Der Puma-Schuh ist zweischichtig aufgebaut. Unter dem Obermaterial aus Rindsleder liegt ein atmungsaktives Innenfutter. Hier bleiben die Füße warm und schwitzen nicht. Zum Schutz vor Verschleiß an der Kappe und an der Hacke ist hier die Kunststoffsohle hochgezogen.


Der Sohlenaufbau unterscheidet sich bei allen drei Modellen deutlich. Die optimale Sohle bietet guten Halt, auch auf feuchten Untergründen. Gleichzeitig sollte sie Dämpfungseigenschaften haben, um bei langen Arbeitstagen den Fuß zu schonen.


Der günstige Schuh hat eine sehr harte Sohle. Damit ist der Verschleiß zwar sehr gering, das gilt allerdings auch für den Laufkomfort. Der mittelpreisige Schuh punktet mit einer sehr weichen Sohle. Sie federt optimal, verschleißt allerdings auch extrem stark. Bereits nach einigen Wochen im Einsatz war stärkerer Abrieb zu sehen. Am Ende des Tests wies die Sohle an einigen Stellen schon deutliche Schäden auf. Puma verwendet bei seinem Schuh eine mittelharte Gummimischung. Der Laufkomfort ist ok, der Verschleiß hält sich in Grenzen.


Neben dem Tragekomfort wollten wir natürlich auch wissen, ob die Schuhe dicht halten. Für die Messung der Wasserdichtigkeit füllten wir eine Wanne 10 cm hoch mit Wasser. Der Schuh musste dann am Fuß einer Testperson so lange im Wasser bleiben, bis es am Fuß feucht wurde. Das Ergebnis: Beim günstigen und teuren Modell reicht es bloß für das kurze Durchtreten durch eine Pfütze. Bereits nach wenigen Sekunden merkt man deutlichen Wasser­eintritt. Mit dem mittelpreisigen Modell steht unser Tester dagegen mehr als fünf Minuten im Wasser, erst dann wird’s feucht am Fuß. Unseren Wassertest haben wir übrigens bewusst erst nach mehrmonatigem Einsatz der Schuhe durchgeführt. Beim günstigen und teuren Modell zeigten sich die Schwachstellen dann auch im typischen Knickbereich am Ansatz der Zunge.


Beim Gewicht liegt das günstige Paar vorn. Mit 1,49 kg ist es rund 120 g leichter als das teure Paar und 170 g leichter als das mittelpreisige Modell. In der Praxis macht sich der Gewichtsunterschied jedoch kaum bemerkbar.


Wir halten fest


Der günstige Schuh eignet sich für den Hobbybereich. Die Sohle ist hart und das Obermaterial dünn. Der Träger muss deutliche Abstriche beim Komfort machen. Das mittelpreisige Modell hat sich in unserem Praxistest gut geschlagen. Die weiche Sohle federt optimal, verschleißt aber stark. Der Materialmix macht den Schuh angenehm zu tragen und hält sehr gut dicht. Im Sommer besteht Schweiß-Gefahr. Der Puma-Schuh bietet angenehmen Tragekomfort und eine gute Schnürung. Die Härte der Sohle liegt zwischen den anderen Testkandidaten. Der Puma machte den robustesten Eindruck.F. Berning

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