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Schneller einsammeln

Lesezeit: 5 Minuten

Krone macht die Ballensammler hinter der Presse mit neuer Anhängetechnik für Deutschland interessanter. Wir haben das System mit der Einzelablage verglichen.


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Ballensammelwagen hinter der Großpackenpresse sind besonders in Dänemark und Großbritannien verbreitet. In Deutschland bekommt man für die starren Wagen hinter der Presse leider nur schwer eine Straßenerlaubnis. Krone hat deshalb ein neues Konzept entwickelt, mit dem der Sammelwagen auf der Straße wie ein zweiter Anhänger hinterherläuft und auf dem Feld starr mit der Presse verbunden ist. Hierfür liefert Krone eine allgemeine Betriebserlaubnis (ABE), sodass Straßenfahrten mit Presse und Sammelwagen legal sind. Eine Gespannabnahme mit Schlepper ist nicht erforderlich. Das macht das Konzept für Deutschland interessant.


Grund genug für uns, das neue System einzusetzen und es mit der herkömmlichen Einzelablage von Großquaderballen zu vergleichen. Im letzten Sommer besuchten wir dazu einen dänischen Lohnunternehmer. Er fährt mehrere Krone Big Pack 1290 HDP II, überwiegend mit Ballensammelwagen von Fremdherstellern. Doch eine davon war mit dem BaleCollect aus der Vorserie von Krone ausgestattet. Die Fahrer des Unternehmens haben übrigens schon lange Erfahrungen mit Sammelwagen.


Wir wollten wissen, wie viel Zeit sparen wir beim Verladen der Ballen, wenn man diese vorher mit einem Sammelwagen am Vorgewende ablegt. In Absprache mit dem Pressenfahrer haben wir uns für folgende drei Sammelvarianten entschieden:


  • Einzelablage im Feld, zwei Fahrer mit zwei Maschinen (einer mit Ballenwagen, einer mit Lader)6


  • Einzelablage im Feld, ein Fahrer sammelt alle Ballen7


  • Gesammelte Ablage am Vorgewende, ein Fahrer sammelt alle Ballen8


Einzelablage mit Teamwork:

Bei der ersten Variante haben wir die Ballen einfach über den Wagen hinwegschieben lassen und so einzeln abgelegt. Danach sammelten wir 20 Ballen mit einem Teleskopradlader ein und stapelten diese auf einem mitfahrenden Wagen. Der Wagen fuhr dabei durch die Fahrgasse, um Verdichtungen zu reduzieren. Unser Laderfahrer hat von beiden Seiten den Wagen beladen. Dabei musste er aber immer quer zu den Fahrspuren fahren. Das geht aufs Material und der Komfort für den Fahrer ist gering. Zudem verdichtet der Lader unter ungünstigen Bedingungen viel Boden mitten im Acker. Wenn es sinnvoll war, hat der Fahrer zwei Ballen auf einmal geladen. Das Einsammeln hat gute 17 Minuten gedauert.


Auch bei der zweiten Variante legte die Presse die Bunde einzeln ab. Der Laderfahrer entschied, wo der Wagen auf dem Acker stehen sollte. Er musste alle Strohballen zu diesem einen Punkt fahren und teils recht lange Wege zurücklegen. Häufig hat er zwei Ballen auf einmal genommen. Insgesamt dauerte das Einsammeln der 20 Ballen ca. 26 Minuten – mit Abstand die längste Zeit.


In der dritten Variante ließen wir dem Fahrer unseres Pressengespanns freie Hand. Er legte die Ballen immer am Vorgewende manuell ab. So mussten wir die Ballen lediglich an den Kopfenden einsammeln. Bei einer Schlaglänge von ca. 430 m legte der Fahrer an den Enden des Feldes zwei bis drei Strohballen ab. Der Schlag hätte also noch etwas länger sein können, um immer mit drei Ballen bis zum Vorgewende zu kommen. Bei deutlich größeren Feldlängen legt man die Ballen auf zwei Linien im Feld ab. So lassen sich trotz verdoppelter Feldlänge die Ballen auf nur zwei Streifen einsammeln. Ein einzelner Laderfahrer brauchte zum Einsammeln der Ballen mit stehendem Wagen ca. 18 Minuten. Damit liegt das System nur knapp hinter der ersten Variante mit zwei Fahrzeugen und zwei Fahrern.


Solo genauso schnell:

Vernachlässigt man das An- und Abkuppeln, spart man sich so eine Maschine inklusive Fahrer, bzw. könnte doppelt so schnell mit zwei Ladern arbeiten. Im Vergleich zur zweiten Variante mit Einzelablage und nur einem Fahrzeug spart man bei 20 Ballen ca. 8 Minuten. Fasst der Wagen mehr Bunde, ergibt sich eine noch größere Einsparung, da die Entfernung zu den Ballen steigt.


Was uns sonst bei der gesammelten Ablage auffiel:


  • Durch die Ablage am Vorgewende gibt es kaum zusätzliche Verdichtungen in der Fläche.
  • Mit dem Sammelwagen lässt sich auch auf Controlled-Traffic-Farming-Betrieben Stroh bergen.
  • Unser Laderfahrer fand das Laden am Vorgewende deutlich angenehmer als im Feld.
  • Im kupierten Gelände übersieht der Einsammler keine Ballen und vergeudet durch das Suchen keine Zeit.


Lang, aber handlich:

Uns hat das System überzeugt. Es ist einfach aufgebaut und lässt sich auch in kleiner strukturierten Regionen einsetzen. Zur Saison 2019 ändert Krone noch die Seitenteile, damit man auch im eingeklappten Zustand pressen kann – die Ballen laufen dann zwischen den eingeklappten Seitenteilen hindurch. Zum Rückwärtsfahren auf der Straße lässt sich das System an die Presse heranziehen und dann wie einen langen Anhänger zurücksetzen. Im Feld kann der Pressenfahrer selbst entscheiden, wo er die Ballen ablegt. So liegen keine Ballen mehr am Vorgewende im Weg. Eine Ablegeautomatik ist aber ebenso integriert.


Der Listenpreis für den eingesetzten Wagen mit serienmäßiger Ballenwaage beträgt 29580 € (alle Preise zzgl. MwSt). Hinzu kommen noch ca. 2000 € für ein Montageset für die jeweilige Presse. Zusätzlich benötigt man ein Isobus-Terminal, am besten eines, das zwei Maschinen gleichzeitig darstellen kann.


Kontakt: florian.tastowe@topagrar.com

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