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02/10: Buggys für Bauern - Testberichte und Fotos

Sie sind flink, sie sind praktisch, sie sind teuer: In vielen Ländern schwören Farmer auf die so genannten UTV. In der Ausgabe 2 haben wir Ihnen die Buggys vorgestellt.

Lesezeit: 15 Minuten

Sie sind flink, sie sind praktisch, sie sind teuer: In vielen Ländern schwören Farmer auf die so genannten UTV. In der Ausgabe 2 haben wir Ihnen die Buggys vorgestellt. Hier die Anmerkungen der englischen Test-Crew von Farmers Weekly zu den fünf Fahrzeugen

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JCB Groundhog 4x4 John Deere Gator XUV 850 D Kawasaki Mule 4010 Diesel Trans Kubota RTV 900 MF 20 MD



Den Film zum Test finden Sie hier


JCB


Groundhog 4x4 Erster Eindruck Das Fahrzeug mit dem modernsten Styling. Ein bisschen zu viel Plastik \- die Komponenten sind aber gut verarbeitet und finden sich auch bei anderen JCB-Maschinen. Unsere straßenfertige Testmaschine wirkte etwas unfertig, vor allem durch einige offen liegende Kabel. Die Sicherungen sind nicht besonders gut gegen Feuchtigkeit geschützt. Vorne unter der Haube gibt es ein praktisches Staufach, das allerdings nicht wasserdicht ist. Chassis und Federung Die Federung macht deutlich, dass sich JCB länger mit dem Thema beschäftigt hat. Vorne hat das Fahrzeug MacPherson Federn und Stoßdämpfer. Hinten hängen die Räder an langen Einzelschwingen, die bereits hinter dem Sitz mit zweistufigen Federn für beladenen und unbeladene Fahrten. Motor und Getriebe Ein 3-Zylinder Lombardini-Diesel mit 1028 cm3 und 26 sorgt für den Antrieb des Groundhogs. Der einzige Motor im Test mit Common-Rail-Einspritzsystem. Die Motor-Position genau in Mitte des Chassis ist ideal. Allerdings ist der Motor ziemlich laut. Der Fahrantrieb bietet zwei Vorwärtsgänge und arbeitet mit einem Riemenvariator. Die Differenzialsperre schaltet mechanisch. Fahreigenschaften Obwohl er sich subjektiv schwerer steuern lässt als die anderen, lässt sich der Grondhog bei niedrigeren Geschwindigkeiten präzise lenken. Die Lenkung braucht 3,5 Umdrehungen von Anschlag zu Anschlag. Bei hohen Geschwindigkeiten wird die Lenkung schwammig. Rückwärtsgang und auch der Allradantrieb lassen teils hakelig schalten. Dafür ist der Antrieb gut abgestimmt. der Groundhog fährt sanft und dosiert an. Vor allem unter Last rutscht der Antriebsriemen schneller durch als bei den anderen. An steilen Hängen geht das bis zum Stillstand. Das führt auch zu den deutlichen längeren Testzeiten bei der Bergauffahrt. Bremsen Die vier Scheibenbremsen verzögern den Groundhog schlagartig wenn’s nötig ist. Die Feststellbremse wirkt auf beide Hinterräder, scheint aber nicht besonders stark zu sein. Durch den Riemenantrieb steht kaum Motorbremswirkung bei Bergabfahrt zur Verfügung. Hier muss man geschickt Bremse und Gaspedal gleichzeitig bedienen. Einsatz und Wartung Obwohl die Bodenfreiheit nicht übertrieben groß ist, ist der Unterboden gut geschützt. Auch die Seitenklappen der Ladeflächen lassen sich herunter klappen, was wirklich praktisch ist. Die Verschlüsse der Klappen überzeugten das Testteam weniger. Die Pritsche lässt elektro-hydraulisch auf Knopfdruck kippen. Der Diesel- und der Ölfilter sind etwas entfernt vom Motor unter dem Fahrersitz montiert. Eine gute Idee! Aber bei Straßenzulassung behindert der Tank für die Scheiben-Waschanlage den Zugang zu den Filtern. Fahrerplatz Ein Warnton nervt, sobald man den Schlüssel dreht. Die Frontscheibe lässt sich aufstellen. Die Einzelsitze sind ungefedert, lassen sich aber gut einstellen. Einen Tacho oder eine Tankanzeige gibt es nicht. Dafür sind die Schalter übersichtlich am Armaturbrett angeordnet. Der Boden lässt sich einfach reinigen.


Gut Schutz des Unterbodens, 2-stufige Federung, dosierbarer Antrieb, Pritsche mit Seitenklappen, vorne und hinten Scheibenbremsen


Nicht gut Rutschender Antriebsriemen, unpräzise Lenkung bei schneller Fahrt, Allrad schlecht auszuschalten


{gallery}buggy/jcb:130:130{/gallery}


John Deere


Gator XUV 850 D Erster Eindruck Sieht am ehesten wie ein Golf-Kart aus. Die Fertigungsqualität ist prima, die Konstruktion ordentlich und durchdacht. Chassis und Federung Die Gummilager und Motoraufhängungen schaffen es nicht, das raue Schütteln des Yanmar-Motors bei Standgas zu dämpfen. Doch sobald man dem Dreizylinder nur etwas Drehzahl gibt, verschwindet das Schütteln komplett. Die Federung ist ziemlich straff abgestimmt \- doch nicht unkomfortabel. Vorne hat der Gator Einzelradaufhängung mit MacPherson-Federbeinen und einer Stabilisatorstange. Hinten wartet er mit Doppellenkern auf. Auch mit dem Rundballen im Heck überzeugte der Gator mit seinem hohen Fahrkomfort. Motor und Getriebe Der Ynamar-Motor mit 24,6 PS (854 cm3) und der stufenlose Riemenantrieb bringen die Antriebsleistung schön dosiert auf den Boden. Der gesamte Antriebsstrang zeigte sich wirklich durchzugsstark. Es gibt kaum Situationen, bei denen man in die kleinere Übersetzung wechseln muss. Fahreigenschaften Der Schalthebel in der Mittelkonsole hat vielleicht etwas lang geratene Schaltwege. Allerdings vereint das Getriebe alle Gänge an einem Hebel. Griffgünstig direkt daneben sitzt die Differenzialsperre. Der Gator bekommt außerdem deutliche Pluspunkte für den elektrisch zuschaltbaren Allradantrieb. Die Traktion des Gators ist unglaublich! Das Fahrzeug kletterte überall rauf \- selbst im schnellen Gang. Der John Deere erreichte die deutlich schnellste Zeit bei beladener Bergauffahrt. Die Lenkung braucht knapp 3 Umdrehungen von Anschlag zu Anschlag. Auch ohne Lenkhilfe lässt sich der Gator gut steuern. Bremsen Der Gator hat effektive Scheibenbremsen an jedem Rad \- sehr gut. Bergab muss man \- wie bei allen Variatoren \- mit dem linken Fuß gefühlvoll bremsen und mit dem rechten etwas Gas geben, um die Motorbremswirkung auszunutzen. Der Handbremshebel liegt gut zugänglich in der Mittelkonsole, nur beim Ziehen der Bremse stößt man mit dem Ellenbogen gegen den Behälter für die Betriebsanleitung (der eigentlich ziemlich praktisch ist). Die Feststellbremse wirkt über eine Bremsscheibe auf den Antriebsstrang. Wartung Die durchgehende Mittelkonsole behindert etwas die Reinigung. Aber Abflusslöcher in der Bodenplatte verhindern, dass sich hier eine größere Menge Dreck sammelt. Sehr gut hat den Testern der sauber um die Frontpartie gebogene Rammschutz des Gators gefallen. Luftfilter und Batterie liegen gut erreichbar auf der Beifahrerseite. Fahrerplatz Die Kabine des Gators sieht vielleicht wie die Größte im Test aus. Aber größere Fahrer wünschen sich etwas weiter nach hinten verstellbare Sitze. Der Abstand zwischen Sitz und Lenkrad fällt ziemlich eng aus \- ein Nachteil beim Einsteigen. Die Sitze haben keine zusätzliche Federung. Die Kabine von Mauser macht einen sehr robusten Eindruck. Sie kann einfach mit Glastüren aufgerüstet werden (Aufhängungen bereits vorhanden). Allerdings wird sie nach oben hin schmaler, was eher für nasse Schultern sorgt. Die Frontscheibe lässt sich nach vorne aufstellen. Das Angebot an Staufächern fällt eher mager aus. Das Armaturenbrett fällt eher spartanisch aus. Es gibt aber Warnlampen für Öldruck, Überhitzung und die Feststellbremse. Dazu kommt ein einfacher Stundenzähler. Ein Tacho hat uns gefehlt.


Gut Zugkräftiger Antriebsstrang, Federung mit Stabilisatoren, gute Abstimmung, sanftes Anfahren, präzise Lenkung, alle Gänge an einem Hebel


Nicht gut wenig Beinfreiheit, enger Einstieg, begrenzter Stauraum, deutlich höhere Lautstärke


{gallery}buggy/john:130:130{/gallery}


Kawasaki


Mule 4010 Trans 4x4 Erster Eindruck Das Fahrzeug macht einen robusten Eindruck. Mit der ordentlichen Bodenfreiheit und dem handfesten Überrollkäfig sieht die Mule fast schon wie ein Unimog aus. Das Konzept ist durchdacht. Besonders interessant ist die Lösung mit der zweiten Bank: Dazu lässt sich die Ladefläche mit wenigen Handgriffen verkürzen. Jetzt finden vier Personen bequem Platz und das Arbeitstier wird zur Familienkutsche. Chassis und Federung Die Motoraufhängung ist teils geschlossen und gut gedämpft. Das reduziert die Lautstärke. Außerdem sammelt sich hier weniger Schmutz an. Vorne sorgt die Einzelradaufhängung mit Federbeinen für Fahrkomfort. Hinten fährt die Kawasaki mit einer durchgehenden Starr-Achse, die über eine Kombination aus Blattfedern und Stoßdämpfern gefedert ist. Wir haben hierdurch keinen schlechteren Fahrkomfort entdecken können. Die Anhängerkupplung sitzt direkt an der Starrachse, sie beeinflusst also nicht das Federverhalten. Die Verschränkung im Gelände ist okay. Motor und Getriebe Der 24 PS-Motor von Kawasaki hat 953 cm3. Bei unserem Test zeigte sich das Triebwerk besonders leise und laufruhig. Der zweistufige Variator ist komplett gekappselt. Er saugt Luft durch ein Rohr des Überrollkäfigs, genau wie der Motor: Ein sehr elegante Lösung, denn die Einlassöffnung liegt weit oben und ist vor Schmutz geschützt. Der Schalthebel liegt griffgünstig auf dem Armaturenbrett und lässt sich leicht bedienen. Aber eigentlich reicht die Stufe "Hi" aus, wir brauchten beim Test nie in die niedrige Stufe zu schalten. Fahreigenschaften Das Fahrgefühl erinnert eher an einen Geländewagen als an einen Buggy. Der Antrieb reagiert feinfühlig und ist durchzugsstark. Allrad und Sperre lassen sich per Hebel zuschalten auf dem Armaturenbrett zuschalten. Hier gab es ebenfalls nichts auszusetzen. Die Lenkung ist elektrisch unterstützt und arbeitet damit unabhängig von der Motordrehzahl. Sie braucht 3,3 Umdrehungen von Anschlag zu Anschlag. Kawasaki spendiert der Mule eine Menge Staufächer. Vorne gibt es ein großes Fach unter der Haube. Die Klappe ist vorne angeschlagen, so dass man das Fach auch vom Sitz aus erreicht. Gummidichtungen schützen vor Feuchtigkeit. Zusätzlich gibt rechts und links vom Armaturenbrett zwei "Handschuhfächer" und sogar Tassenhalter. Die Kipp-Pritsche des Testfahrzeugs ließ sich nur von Hand bewegen. Hier muss man schon etwas aufpassen, dass man sich nicht die Finger klemmt. Kawasaki hätte hier zumindest einen Gasdruckdämpfer montieren können. Bremsen Die Bremsen schmälern etwas den sonst sehr positiven Eindruck: Alle vier Räder verzögern mit Trommelbremsen. Die Scheibenbremsen der anderen Test-Fahrzeuge vermittelten bei steiler Bergabfahrt ein sichereres Gefühl. Besser die Handbremse: Der Hebel der Feststellbremse liegt links neben dem Sitz. Die Bremse hält das Fahrzeug auch an steileren Hängen. Wartung Trotz des langen Radstands ist die Wartung der Mule schon etwas speziell: Der Ölfilter lässt sich nur umständlich erreichen, das gleiche gilt für den Peilstab. Dafür kann man das Kühlwasser im Ausgleichsbehälter unter der "Motorhaube" sehr einfach kontrollieren. Fahrerplatz Die Testmule war in punkto Beleuchtung nur mit dem Notwendigsten ausgestattet. Dafür prangt auf dem Armaturenbrett einen Tacho plus Kilometer-Zähler. Der Überrollbügel macht einen sehr robusten Eindruck und bietet gute Haltemöglichkeiten. Allerdings hatte das Testfahrzeug keinerlei Wetterschutz \- den gibt es aber als Zubehör. Der durchgängige Boden lässt sich leicht sauber halten. In der Testversion hatte die Mule auch vorne eine durchgehende Sitzbank, die wirklich praktisch ist: Für Straßenzulassungen braucht man allerdings Einzelsitze.


Gut Schneller Umbau auf Viersitzer (optional), hoher Fahrkomfort, elektrisch unterstützte Lenkung, gekapselter Antriebsstrang, großes Staufach unter der Haube


Nicht gut Trommelbremsen mit geringer Wirkung, umständliche Wartung, kaum Motorbremswirkung bergab


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Kubota


RTV 900 Erster Eindruck Der Kubota RTV 900 sieht wie ein echtes Arbeitstier aus. Dafür sorgen unter anderem der massive Überrollkäfig und der "Bullenfänger" vor dem Kühlergrill. Sehr gut hat uns auch das Schutzgitter zwischen Ladefläche und Sitzbank gefallen. Wer es etwas weniger militärisch mag: Anstatt dem Tarnmuster gibt es den Kubota übrigens auch im typischen Orange. Die Fertigungsqualität ist sehr ordentlich \- nur der Schalthebel wirkt etwas zart. Chassis und Federung Die Vorderräder haben eine Einzelradaufhängung mit Federbein. Allerdings ragt vorne das Differenzial relativ weit nach unten heraus. Die starre Hinterachse hat Schraubenfedern und Stoßdämpfer. An dem massiven Rohr sitzt auch die Halterung für die Anhängerkupplung, die sich so nicht auf den Federungskomfort auswirken kann. Trotz der starren Hinterachse: Auch der Kubota punktet mit hohem Fahrkomfort. Motor und Getriebe Kubota-Dieselmotoren haben einen guten Ruf, dem auch der Dreizylinder im RTV mit seinen 21 PS und 898 cm3 gerecht wird. Das Triebwerk zeigte sich auch bei niedrigen Umdrehungen sehr laufruhig. Der robuste Antriebsstrang stammt aus dem Grundstückspflege-Programm von Kubota. Der RTV ist das einzige Fahrzeug mit hydrostatischem Antrieb im Test. Fahreigenschaften Die hohe Sitzposition des Fahrers sorgt für eine prima Übersicht und vermittelt das Gefühl eines richtigen Arbeitsgeräts. Der RTV war der einzige mit drei Fahrbereichen \- obwohl uns auch zwei gereicht hätten. Weil es sich um einen hydrostatischen Antriebsstrang handelt, muss man beim Schalten \- auch in rückwärts \- einen Knopf neben dem Hebel drücken, um den Druck im System abzubauen. Weil man dazu teils zwei Hände braucht, ist das etwas umständlich. Man könnte das Ganze sicher etwas praktischer gestalten, wenn man den Knopf einfach oben auf den Schalthebel platziert. Der Wirkungsgrad des Antriebs scheint allerdings etwas schlechter als beim Variator zu sein \- den Eindruck hatten wir zumindest bei Bergauffahrten. Bergab kann man dafür elegant mit dem Hydrostaten verzögern. Die gute Lenkung arbeitet komplett hydraulisch und braucht 3,3 Umdrehungen von Anschlag zu Anschlag. Sie verleiht dem RTV gute Fahreigenschaften. Für die Kipppritsche hatte der Test-Kubota einen eigenen, doppeltwirkenden Hydraulikkreislauf, den man mit einem Hebel links neben dem Sitz bedient. Der Kipperzylinder wird über Steckkupplungen im Heck versorgt, die auch für andere Einsätze zur Verfügung stehen. Bremsen Der RTV hat nasse Scheibenbremsen vorne und hinten: Sehr gut! Die bereits erwähnte Bremswirkung des Hydrostaten hat allerdings auch ihre Schattenseiten: Nimmt man den Fuß zu abrupt vom Gas, stoppt der RTV ziemlich ruppig. Die Feststellbremse liegt links neben dem Sitz. Sie schaffte es allerdings nicht, das voll beladene Fahrzeug sicher am steilen Hang zu halten. Wartung Der nach oben verlegte Ansaugstutzen (im Überrollbügel) hält den Luftfilter sauber. Die Batterie könnte besser gegen Feuchtigkeit geschützt sein. Fahrerplatz Durch die hohe Sitzposition ist die Beinfreiheit prima. Auch bei Einstieg profitiert man von den üppigen Platzverhältnissen. Die durchgehende Gummimatte auf dem Boden lässt sich einfach sauber halten. Die elektrische Ausstattung ist einfach, aber immerhin gibt es einen Tacho sowie Anzeigen für Temperatur und Tank. Zusammen mit dem integrierten Schalthebel war das Armaturenbrett das Beste im Test.


Gut Guter hydrostatischer Antrieb, robuste Bauweise, hydraulische Lenkung und Pritsche, laufruhiger Motor, nasse Scheibenbremsen


Nicht gut Antriebsverluste durch Hydrostat, deutlich schwerer zu schalten, weniger Stauraum


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Massey Ferguson


20 MD Erster Eindruck MF kauft das Fahrzeug vom amerikanischen Hersteller MTD zu. Es wird nicht über alle MF-Händler in Deutschland angeboten. Mit dem Textil-Verdeck sieht der 20 MD etwas wie ein Strand-Buggy aus. An einigen Stellen macht das Fahrzeug einen etwas preiswerten Eindruck. Auf der anderen Seite sind auch eine ganze Reihe hochwertiger Komponenten verbaut. Chassis und Federung Der Motor ist direkt mit dem Chassis verschraubt. Das erklärt vielleicht etwas die hohe Lautstärke von bis zu 90,5 dB (A) bei Vollgas. Der Rahmen besteht an vielen Stellen aus U-Profilen, in denen sich Schmutz sammeln kann. Deutlich punkten kann der MF mit seiner Doppellenker-Einzelradaufhängung an allen vier Ecken und den einstellbaren Stoßdämpfern. An der Hinterachse gibt es zusätzlich eine Stabilisator-Stange. So ausgerüstet konnte der MF mit dem besten Fahrkomfort überzeugen, vor allem auch beladen und bei hoher Geschwindigkeit. Der MF hatte als einziger vorne ein einigermaßen stabiles Zugmaul. Das halten wir für sehr praktisch, wenn es doch mal nicht mehr weiter ging. Motor und Getriebe Der Perkins-Motor zeigte sich nicht besonders laufruhig. Er holt 20 PS aus 720 cm3 Hubraum. Es gibt zwei Fahrbereiche vorwärts. Der Gangwechsel mit dem Hebel zwischen den Sitzen war ziemlich hakelig. Insgesamt ließ sich der MF nicht so feinfühlig anfahren wie die anderen. Der Allrad-Antrieb schaltet elektrisch. Die Vorderachse hat ein Selbstsperrdiffernzial, die Hinterachse lässt sich komplett sperren. Der Sperrenhebel sitzt griffgünstig zwischen den Sitzen. Fahreigenschaften Der MF hat ordentlich Biss und bewältigte alle Hindernisse im Test. Das Anlassen des Fahrzeugs ist dafür wirklich umständlich: Die Handbremse muss angezogen und der Schalthebel in Neutral sein. Schaltet man mit angezogener Handbremse in einen Gang, stoppt der Motor sofort. Das verhindert zwar das Fahren mit angezogener Bremse, ist beim Anfahren am Hang aber wirklich unpraktisch. Das ruckartige Reagieren des Antriebs und die recht schwere Lenkung erschweren das Rangieren mit dem MF. Die Lenkung braucht 3,3 Umdrehungen von links nach rechts. Bremsen Vier Scheibenbremsen sorgen für eine ordentliche Verzögerung. Besonders gut haben uns auch die Edelstahl-ummantelten Bremsschläuche gefallen. Die Handbremse wirkt über eine Scheibe auf den Antriebsstrang des Fahrzeugs. Weil der Allradantrieb elektrisch schaltet, bremsen aber nur die Hinterräder. Am steilen Hang konnte der MF schon mal ins Rutschen geraten. Wartung Die Pritsche lässt sich mit einem Gasdruckzylinder etwas leichter kippen. Der Weg des Zylinders ist allerdings zu kurz. Weil die Pritsche so im Weg ist, lassen sich auch die Wartungspunkte des Motors etwas umständlicher erreichen. Außerdem muss man teils ein Schutzblech entfernen. Fahrerplatz Sehr gut: Der MF hat als einziger einen gefederten Sitz. Zusammen mit der guten Federung des Fahrwerks sorgt das für einen brillanten Fahrkomfort. Auch am Beifahrersitz und der Beinfreiheit hatten wir nichts auszusetzen. Der Blechboden ist nur mit Sandaufklebern etwas rutschfest gemacht. Und in der Mitte stört der Wellentunnel etwas, vor allem beim Reinigen des Fahrzeugs. Das Stoffdach kann hinten per Reißverschluss geöffnet werden, oder man fährt ganz offen und lässt nur die Frontscheibe drin. Ob die Plexiglasscheibe auf öffentlichen Straßen zulässig ist, konnten wir nicht klären. Ablagemöglichkeiten sind knapp. Es gibt nur ein offenes Fach am Armaturen-Brett und einige kleinere Ablagen in der Mittelkonsole. Der Platz unter der "Motorhaube" geht komplett für die Kühlanlage drauf.


Gut Federung mit Stabilisatoren, Selbstsperrdifferential vorne, hoher Fahrkomfort, gutes Verschränken im Gelände, einziger mit gefedertem Sitz


Nicht gut Handbremse mit Motorstopp gekoppelt, hakelige Schaltung, Fertigungsqualität nicht optimal


{gallery}buggy/mf:130:130{/gallery}

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