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top agrar- System-Vergleich - Keile automatisch streuen:Welches System passt?

Lesezeit: 4 Minuten

Zentrifugaldüngerstreuer mit Teilbreiten-Schaltungen gibt es mittlerweile in verschiedenen Ausbaustufen. Nicht für jeden Anspruch muss es die teuerste Technik sein. Wir haben drei unterschiedliche Systeme von Amazone untersucht.


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Schlaue Maschinen denken mit. Wenn sich der Düngerstreuer in Keilen, Kurven und am Vorgewende selber regelt, ist das nicht nur gut für gleichmäßige Bestände und weniger Lager, sondern auch ökologisch sinnvoll. Und natürlich entlastet es den Fahrer.


Mittlerweile bieten die meisten Hersteller Section-Control (Teilbreiten-Schaltungen) für ihre Düngerstreuer an. Diese Technik zeichnet per GPS die gestreute Fläche auf und passt automatisch den Streufächer an, wenn eine bereits gestreute Spur näher kommt, als die eingestellte Arbeitsbreite es erlaubt. Idealerweise sollen dann überall auf dem Feld gleich viele Körner landen, ohne dass der Fahrer eingreifen muss.


Unsichtbare Teilbreiten:

Doch wie kann ein Düngerstreuer überhaupt einzelne Sektionen schalten? Anders als bei einem Spritzgestänge, das die Düsen punktuell abschalten kann, schleudert der Düngerstreuer die Körner von zwei zentralen Punkten hinter dem Schlepper nicht nur über die komplette Arbeitsbreite, sondern wegen der doppelten Überlappung auch weit darüber hinaus. Deswegen kann die Elektronik an einem Düngerstreuer nicht einfach ein einzelnes Segment ausschalten oder auslassen, sondern muss das Streubild immer von der Mitte her anpassen.


Um den Einfluss unterschiedlicher Teilbreitenschaltungen auf die Querverteilung zu bestimmen, haben wir drei Wiegestreuer von Amazone in der Praxis eingesetzt, die mit jeweils unterschiedlichen Systemen arbeiten:


  • ZA-V Profis Tronic: Menge
  • ZA-TS Profis Tronic: Menge, Einleitsystem
  • ZA-TS Profis Hydro: Menge, Einleitsystem, Drehzahl


Die einfachste Lösung ist die elek­trische Mengenverstellung. Sie ist seit Langem in Düngerstreuern etabliert. Das Anpassen der Dosiermenge ist auch bei den beiden anderen Modellen Grundlage der Teilbreiten-Schaltung.


In der nächsten Ausbaustufe verändert der Düngerstreuer zusätzlich die Wurfrichtung des Düngers. Das geht bei Amazone über das Verstellen des Einleitsystems. Das vollständigste Section-Control-System ist dem hydraulisch angetriebenen Streuer vorbehalten. Er passt neben dem Einleitsystem auch noch die Drehzahl der Streuscheiben und damit die Abwurfgeschwindigkeit der Düngerkörner an.


Da sich diese Maschinen natürlich auch preislich unterscheiden, wollten wir wissen, wo welches System hinpasst. In einem 30°-Keil haben wir die drei Düngerstreuer in einem aufwendigen Schalentest miteinander verglichen. Unser Systemvergleich wurde im Rahmen einer Projektarbeit im Masterstudiengang Agrarwirtschaft der FH Soest von Johannes Schulze Walgern begleitet.


400 Schalen im Keil:

Unser Messfeld für drei verschiedene Arbeitsbreiten bestand aus einer Vorgewende-Fahrgasse und drei im 30°-Winkel laufenden Längsgassen. In Fahrtrichtung der drei Ausläufergassen haben die Messpunkte einen Abstand von 10 m (5 m bei der 21-m-Variante). Quer zur Streurichtung stehen die Schalen in 3 m Abstand zueinander. Ein Messpunkt besteht immer aus zwei Auffangschalen. Dieses durch 3 teilbare Schalenraster passte für alle drei untersuchten Pflegebreiten von 21, 27 und 36 m.


Für unsere Streuversuche stand uns ein Fendt 936 Vario zur Verfügung. Der Schlepper war mit einem GPS-System und EGNOS-Korrektursignal ausgerüstet. Vor jeder Überfahrt haben wir die Streuer auf die Ausbringmenge von 200 kg/ha und die Düngersorte (KAS Rieselkorn) eingestellt. In einem separaten Testfeld mit 16 Prüfschalen überprüften wir vor der eigentlichen Messfahrt im Keil immer die Querverteilung der Streuer beim Normalstreuen.


Reihenfolge und Richtung, in der die vier Fahrgassen der Versuchsfläche gestreut wurden, waren bei allen Varianten identisch. Start beim Ausstreuen dieses Keils war immer die Fahrgasse am Vorgewende, danach folgten die drei Ausläufer-Fahrgassen. In der Vorgewende-Gasse arbeiteten die Streuer immer im Grenzstreumodus. Die Geschwindigkeit betrug konstant 12 km/h.


Besser als erlaubt:

Nach jeder Überfahrt haben wir den aufgefangenen Dünger aus den Schalen gewogen. Aus allen Rohdaten lassen sich dann Mit­telwert, Standardabweichung und der Variationskoeffizient (VK) berechnen. Der VK ist dabei die mittlere prozentuale Abweichung der Streumenge von ihrem Sollwert.


Anhand des VK’s lässt sich die Düngerverteilung eines Düngerstreuers bewerten. Beim Normalstreuen, also der Parallelfahrt, darf der VK laut DIN-Norm (EN 13739) bei maximal 15 % liegen. Für das Streuen von Ausläufern gibt es (noch) keine Norm. Daher streben die Hersteller hier einen maximalen VK von 25 % in der Übergangsbreite an. Die Übergangsbreite ist der Abstand von der Feldgrenze bis zur Mitte zwischen erster und zweiter feldinnerer Fahrgasse.


In allen sieben Messfahrten im 30°-Keil lagen die Variationskoeffizienten der Düngerstreuer unter 20 %. Dieser Wert gilt im Pflanzenbestand bereits als nicht sichtbar und ist von Hand nicht zu erreichen. Wo die Vor- und Nachteile der einzelnen Streuer liegen, erfahren Sie auf der nächsten Seite.


Johannes Schulze Walgern, FH Soest


Jan-Martin Küper, top agrar

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