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top agrar- Test - Dänisches Vielzweckmesser

Lesezeit: 5 Minuten

Vor einem Jahr stellte Dal-Bo einen neuen Messervorsatz für seine MaxiRoll vor. Wir haben die scharfe Ackerwalze eine Saison lang über die Stoppeln gescheucht.


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Die Zünsler-Thematik im Mais ist weiter akut – neue Geräte für den Kampf gegen die Stoppeln sind willkommen. Auch Dal-Bo hat einen Messervorsatz für seine Ackerwalze MaxiRoll entwickelt. Wir erwarteten, dass die dänische Kombi aber noch mehr als Mais kann und haben das Gerät auch in Zwischenfrüchten und auf Rapsstoppeln ausgiebig getestet.


Flexible Kombi:

Das Grundgerüst bildet die bekannte 6,3 m breite Systemwalze MaxiRoll. Bisher ließ sich dieses Gerät mit einem Crackerboard, einem 2-reihigen Striegel oder einem 3-reihigen Eggenfeld vor der Walze ausrüsten. Den Striegel haben wir bereits ausführlich in unserem Vergleichstest in top agrar 2/2014 vorgestellt. Als vierte Option kommt jetzt die Messerwalze hinzu.


Der Schneidvorsatz wird in den Aufhängungen des Crackerboards montiert. Über Parallelogramme sind die Träger mit dem Grundrahmen der Walze verbunden. Je zwei große Blatt­federn tragen insgesamt drei Messer­elemente. Die offene Messerwalze hat einen Durchmesser von 35 cm, pro Element ist sie mit sechs schräg an­geordneten Messern bestückt.


Die Schneidwerkzeuge fertigt Dal-Bo aus gehärtetem Borstahl. Die Dänen versprechen eine Standzeit von mindestens 3 000 ha. Das können wir zwar nicht nachweisen, aber nach unseren (steinfreien) 400 ha konnten wir zumindest noch keinen wesentlichen Verschleiß an den Messern feststellen.


Rund 400 kg wiegt jedes der drei Messerelemente. Zusätzlich lassen sich die Messer über drei Stickstoffspeicher mit bis zu 70 bar hydraulisch vorspannen. Den Auflagedruck kann man gut auf dem Manometer auf der Deichsel ablesen und entsprechend der Bodenverhältnisse so einstellen, dass die Messer nicht zu tief in den Boden stechen. Damit die Lager der Messerwalzen dem hohen Druck dauerhaft standhalten, laufen sie in wartungsfreien Kugellagern.


Weil die Lager aufgrund des kleinen Walzendurchmessers zwangsläufig sehr dicht über dem Boden sitzen, kann sich hier vor allem in abgestorbenen Zwischenfrüchten etwas Material aufbauen. Meistens arbeitet sich das ganze aber auch zügig wieder frei. An die gut geschützten Lager können aber kaum Pflanzenreste gelangen.


Gleichmäßig verteilt:

Damit das Gerät über die gesamte Breite gleich arbeitet, verbaut Dal-Bo eine hydraulische Gewichtsverteilung. Die beiden doppeltwirkenden Klappzylinder übertragen Masse von Mittelrahmen und Fahrwerk auf die Seitenteile. Der Druck dieser Vorspannung ist einstellbar, ein zweites Manometer auf der Deichsel zeigt die Belastung der Ausleger an. Durch ihre mittige Aufhängung und einen integrierten Stickstoffspeicher können die Seitenteile etwa 60 cm nach oben und unten ausweichen.


Was die Messer quer zur Fahrtrichtung zerschneiden, zerquetscht die nachfolgende Walze ein zweites Mal. Doppelte Sicherheit sozusagen, denn Stoppeln, die von den Messern nicht erfasst wurden, legen die Cross-Combi- Ringe flach. Diese prismenförmigen Walzenelemen­te mit einem Durchmesser von 55 cm eignen sich mit ihrer spitzen Form nach unserer Erfahrung am besten für den Stoppeleinsatz. Pro Meter Arbeitsbreite bringen sie 625 kg auf die Waage. Alternativ gibt es bei Dal-Bo noch Cambridge- oder Crosskill-Ringe.


Der dänischen Kombi sind kaum Grenzen bei der Geschwindigkeit gesetzt. Mit einem 180 PS-Traktor haben wir bis zu 16 km/h geschafft, mit größeren Zug­pferden sitzen auch 20 km/h und mehr drin. Entsprechend hoch ist die Flächenleistung. Bei der Stoppel-bearbeitung haben wir auch auf kleinen Flächen über 6 ha pro Stunde geschafft. Auf großen Schlägen und mit Lenksystem waren es bis zu 10 ha/h. Der Dieselverbrauch lag dabei immer auf einem Niveau von 5 l/ha.


Beim Drehen am Vorgewende muss man den Messervorsatz anheben, sonst wirken unnötig Querkräfte auf den Rahmen und die Lager. Leichte Kur­ven-fahrten sind für die Messerwalze aber kein Problem. Kleiner Schönheitsfehler: Das mittlere Messer­element senkt bzw. hebt sich nicht ganz gleichzeitig mit den beiden äußeren Elementen. Hier könnte Dal-Bo vielleicht noch einen Mengenteiler einbauen.


Nach der Silomaisernte erledigte die Messerwalze einen guten Job. We­niger als 10 % der Maisstoppeln blieben intakt – das ist ein vernünftiges Er­gebnis und in der Zünslerbekämpfung allemal günstiger als der Mulcher.


Ultra flach:

Noch mehr konnte uns das Gerät bei der Rapsstoppel-Bearbeitung überzeugen. Hier haben wir in den letzten Jahren schon viel probiert – ein so gutes Auflaufergebnis wie mit der Dal-Bo-Walze aber bisher nicht erreicht. Der Messervorsatz arbeitet – wenn man den Druck passend einstellt – sehr flach und verbuddelt so gut wie keine Körner. Dadurch, dass die Messer das auf dem Boden liegende Material aufwirbeln, schütteln sie die verbliebenen Rapskörner aus der Kaffmatte. Unausgedroschene Schoten knackt die Cross-Combi-Walze. Zwar „überleben“ scheinbar 20 % der Rapsstoppeln die Überfahrt der Kombi, die Stängel sind aber komplett beschädigt und stellen für die spätere Bearbeitung überhaupt kein Problem dar.


Im Zuge des Greenings kann man die MaxiRoll mit Messerwalze auch vor dem 15. Februar zur Bearbeitung von Zwischenfrüchten einsetzen, da die Messer mit reduziertem Druck kaum in den Boden eindringen. Im Frühjahr ist sogar die flache Gülleeinarbeitung auf dem Acker möglich. Einsatzgebiete genug also, die das mit 30 200 € (zzgl. MwSt.) sicherlich nicht ganz günstige Gerät immerhin ordentlich auslasten. Jan-Martin Küper

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