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topplus Testprotokoll

Typ John Deere 5075E

Lesezeit: 4 Minuten

Das E in der Typenbezeichnung sagt aus, dass der Schlepper zu den einfach ausgestatteten Traktoren im John Deere-Programm gehört. Er brauchte sich aber nicht zu verstecken.


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Kabine & Ergonomie


Die Ausstattung ist einfach, die Fertigungsqualität hoch. Das Platzangebot der Sechspfostenkabine ist okay (135x146 cm, LxB). Mit 145 cm bietet sie viel Kopffreiheit.


Der Einstieg von links ist gut, der flache Getriebetunnel stört kaum. Nach rechts ist der Frontladerhebel im Weg. Die Lenksäule schwenkt federbelastet per Hebel weg – optimal wäre ein Pedal. Die geöffneten Türen stehen nur 55 cm über. Den Luftfedersitz von Grammer fanden wir gut. Der Beifahrersitz fehlte, ist aber optional.


Die C-Säulen sind nach innen verlegt, die Seitenfenster lassen sich öffnen. Zum Schließen der Heckscheibe muss man sich weit nach hinten lehnen. Die Sicht nach vorne ist trotz der breiten Haube in Ordnung. Es gibt zwar kein Glasdach, doch die Frontscheibe ist weit hochgezogen. Zu den Seiten und auch nach hinten fanden wir die Sicht prima. Die optionale Klimaanlage (Bedienung rechts oben) kühlt effizient. Mit 69,2 dB (A) bei Volllast war der 5E der Leiseste im Test.


Die Bedienung ist übersichtlich und einfach. Es gibt eine LCD-Anzeige für Stunden, km/h, U/min usw. Per Schalter wechselt man durch die Anzeige.


Motor


Beim Start muss nur der Wendeschalthebel in N stehen, dann reicht das Drehen des Schlüssels. Der Motor nagelt anfangs leicht – was aber nicht unangenehm ist. Die Position des Gaspedals ist nach außen verdreht. Es lässt sich nicht gut dosieren – da fährt man lieber mit dem guten elektronischen Handgas. Einen Drehzahlspeicher gibt es nicht. Die Leistung des John Deere-Dreizylinders (Stufe V) ist mit 75 PS angegeben. An der Zapfwelle haben wir max. 63 PS bei 1850 U/min gemessen. Dabei lag der spez. Verbrauch mit 271 g/kWh 15 g über dem Schnitt (256 g/kWh). Auch im Teillastbereich bewegte sich der Verbrauch darüber, aber nur knapp.


Getriebe & Zapfwelle


Das 40 km/h-Getriebe bietet drei Gruppen und vier Gänge. Dazu kam im Test die optionale Lastschaltstufe. Insgesamt haben wir zwischen 4 und 12 km/h bei 1800 U/min zehn gut abgestufte Gänge gezählt. Dabei muss man berücksichtigen: Wegen eines Missverständnisses wurde der Schlepper mit zu kleinen Pneus geliefert (320/85 R28). Normalerweise rollt der Johnny auf größeren 480/70 R30. Wenn man den Dreh etwas raushat und in Ruhe schaltet, lassen sich die Gänge sanft wechseln. Ziemlich stramm fanden wir die P-Position am Schalthebel (Getriebesperre), eine leichtgängigere Lösung oder aber eine klassische Handbremse fänden wir besser. Die LS-Stufen schalten vielleicht etwas zu sanft.


Dass das Getriebe durch die Lastschaltkupplung ggf. etwas straffer läuft, merkt man eventuell beim freien Ausrollen bergab, hier erreichte der 5E nur 29 km/h, 9 km/h weniger als der Beste. Fairerweise war der Johnny auch der Zweitschnellste bergauf.


Elektrohydraulische Wendeschaltung links am Lenkrad: Das Getriebe wechselt die Richtung gut abgestimmt (Ansprechverhalten optional einstellbar).


Der 5E hat serienmäßig die Zapfwellen 540 und 540E. Die Übersetzungen wechselt der Fahrer – ziemlich hakelig – hinten links in der Kabine.


Der Startschalter sitzt an guter Position auf der Konsole. Per Taste deaktiviert man den Sitzkontakt, wenn man die Kabine bei laufender PTO verlassen will (eine Außenbedienung ist nicht lieferbar).


Hydraulik & Hubwerk


Wir haben max. 48 l/min Öl gemessen – knapp unter dem Durchschnitt (49,6). Der Druck reicht bis 208 bar, 12 bar mehr als im Schnitt. Die beiden dw-Anschlüsse (Serie einer), liegen leider links und rechts vom Oberlenker. Es gibt zwar einen Leckölbehälter, der uns aber nicht überzeugte. Die Staubschutzkappen sind für viele Stecker zu klein. Die Hebel sitzen vorne auf der Konsole, sie bieten beide eine Schwimmstellung und lassen sich einfach sperren – gut!


Den 5E gibts nur mit mechanischer Hubwerksregelung. Die zwei Hebel liegen auf der Konsole. Der Tiefenanschlag gefiel uns weniger. Die elektrischen Tasten vor dem Zapfwellenschalter sind der serienmäßige Schnellaushub. Allerdings lässt sich damit nicht die Hubhöhe begrenzen, was bei Zapfwellengeräten ein Nachteil ist. Eine Außenbedienung fehlte (laut Hersteller ab sofort serienmäßig).


Nur die rechte Hubstrebe lässt sich ohne Demontage verstellen. Im Test hatte der Schlepper keine Fanghaken, sie sind mittlerweile Serie. Unbelastet senken sich die Unterlenker nur sehr langsam. Zwei Unterlenkerbohrungen für die Hubstreben: Der Hubweg liegt mit 58 bzw. 62,5 cm über dem Schnitt. Gut fanden wir die Hubkraft mit 2,6 bzw. 2,8 t. Die Nutzlast beträgt 1,7 t.


Antriebsstrang & komfort


Zwar gibts einen Notbremshebel, aber die hakelige P-Position ist die Feststellbremse. Die Betriebsbremse fanden wir okay. Die Lenkung ist relativ lang übersetzt und präzise. Knapp 8,10 m Außenwendekreis machen den 5E sehr wendig. Weniger überzeugte uns der Blinker: Ein kleiner Hebel links unter der Wendeschaltung mit leisem Signal.


Insgesamt ist der Fahrkomfort gut, auch durch die niedrige Lautstärke. Der Traktor lag trotz der kleinen Reifen ruhig auf der Straße.


guido.hoener@topagrar.com

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