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Variable Emsländer

Lesezeit: 4 Minuten

Die neuen Pressen von Krone haben Riemen. Wie sie im Vergleich zu den bisherigen Modellen arbeiten, haben wir uns in Frankreich angesehen.


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Mit der VariPack V 165 XC Plus und der V 190 XC Plus bietet Krone seinen Kunden jetzt zwei einachsige Rundballenpressen speziell für trockene Erntegüter an. Dabei setzt der Hersteller, anders als bei seinem bisherigen Rundballenpressenprogramm, auf vier Endlosriemen anstatt der bekannten Stabkettenförderer. Wir haben erste Eindrücke mit der V 190 im Gerstenstroh sammeln können.


Bekannte Bauteile


Die beiden Riemenpressen unterscheiden sich lediglich beim maximalen Ballendurchmesser. Die V 165 kann Ballen von 0,8 bis 1,65 m Durchmesser pressen, die V 190 bis 1,90 m. Einige Bauteile hat Krone bei den neuen Pressen aus dem vorhandenen Pressenprogramm übernommen. So setzen die Emsländer bei den VariPack-Maschinen auf die bekannte, ungesteuerte Easy-Flow Pick-up ohne Kurvenbahn. Die Zinken sind versetzt auf der Pick-up angeordnet und sollen das Futter so von außen nach innen zum Schneidrotor führen. Mit einer Breite von 2,15 m konnte die Pick-up die breit abgelegten Strohschwaden problemlos aufnehmen. Für gleichmäßige Ballen brauchten wir so nicht pendelnd übers Schwad fahren.


Der Integralrotor misst 530 mm im Durchmesser und führt das Erntegut durch ein 26-Messer-Schneidwerk. Der Messerabstand beträgt dabei 42 mm. Gut gefallen hat uns hier die hydraulische Gruppenschaltung. Sie drückt die Messer aktiv auch in verschmutzte Messerschlitze. Der Fahrer hat die Wahl zwischen 0 oder 26 Messern, bzw. abwechselnd je 13 Messer für lange Arbeitstage. Das geht einfach per Touch auf dem Terminal. Bei Verstopfungen lässt sich der Messerboden hydraulisch absenken. Befinden sich beispielsweise Fremdkörper in der Presse, kann man den Antrieb des Einzuges über eine Klauenkupplung einfach an der rechten Maschinenseite manuell entkoppeln. Dann bindet die Presse den Ballen ohne Drehen des Einzuges fertig und die Blockade lässt sich anschließend entfernen – gut.


Vier Gurte, drei Stufen


In der Presskammer arbeiten vier Flachriemen mit einer Breite von je 275 mm. Die Geschwindigkeit der Riemen gibt Krone mit 130 m pro Minute an. Die Reinigung der Umlenkrollen übernehmen zwei Reinigungswalzen. Die vordere Reinigungswalze ist über eine Kette aktiv angetrieben. Die andere Walze ist von den Riemen angetrieben. Eine Balkenanzeige im Terminal zeigt die momentane sowie die eingestellte, maximale Ballengröße. Gut fanden wir die Einstellung des Weichkernwertes in drei Stufen. Damit lassen sich verschiedene Ballenlagen unterschiedlich stark verdichten. Das geht einfach in Prozentschritten. Wir sind im Stroh mit folgenden Werten gefahren: Im Kern 60% Pressdichte, in der mittleren Schicht 80% und außen 100%. Für z.B. Heu kann man die Werte einfach anpassen, sodass in der Mitte ein weicher Kern entsteht, und der Ballen anschließend nicht anfängt zu schwitzen. Außen lässt sich der Ballen dann für eine ausreichende Formstabilität stärker verdichten.


Überzeugen konnte uns auch die zügige Netzbindung und das schnelle Öffnen der Heckklappe. Fünf Sekunden für das Öffnen und Schließen und neun Sekunden für die Netzbindung sind gute Werte. Die endlagengedämpften Hydraulikzylinder der Heckklappe ermöglichen ein weiches Schließen. Die Netzbindung und das Öffnen und Schließen der Heckklappe laufen wahlweise manuell oder im Automatikmodus.


Unter den Seitenverkleidungen findet man auf beiden Seiten Antriebsketten. Auffällig ist die große 1¼-Zoll-Kette für den Pick-up- und Rotorantrieb auf der rechten Seite. Eine Zentralschmieranlage gibt es serienmäßig. Die Ölflussmenge für die Kettenschmierung lässt sich für jede Kette einzeln einstellen.


Einfacher Wechsel


Pluspunkte vergeben wir für den Netzwechsel. Die Netzrutsche lässt sich aus der Parkposition einfach nach vorne schwenken. Dann kann der Fahrer die Netzrolle ohne große Anstrengung über eine Rolle in die nach vorn geklappte Netzwanne schieben, um es anschließend einzufädeln. Neben der eingelegten Netzrolle lassen sich an der Maschine zwei weitere Rollen mitführen.


Bei unserem Einsatz machte die neue Riemenpresse einen guten Eindruck. Sie lieferte unter guten Bedingungen formstabile und kantige Ballen. Wir sind mit der Presse und dem vorgespannten Deutz Agroton TTV 6215 bei halbem Messersatz bis zu 15 km/h gefahren und haben so auf dem rund 350 m langen Schlag alle 130 m einen Ballen gepresst. Inklusive Netzwickeln und Auswerfen haben wir ca. 45 Sekunden für einen Ballen gebraucht, was eine Ernteleistung von bis zu 80 Ballen (1,85 m groß) pro Stunde entspricht.


Damit die rund 4,3 t schwere Presse möglichst bodenschonend unterwegs ist, lässt sie sich mit Reifen bis zu der Größe 600/50-22.5 ausrüsten. Die optionale Feuchtigkeitsmessung hatte unsere V 190 nicht an Bord. Die neuen VariPack-Pressen sind serienmäßig ISOBUS-fähig. Wir haben unsere Presse mit dem neuen CCI 800 gesteuert, was für die Bedienmaske und eine zusätzliche Kameraanzeige ausreichte. In der Grundausstattung kostet die neue V 190 XC Plus 84170 € (o. MwSt.)


andreas.huesmann@topagrar.com


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