Welche Argumente sprechen für die unterschiedlichen Transportsysteme? Wir haben uns umgehört.
Zum Transport von Schüttgütern in der Landwirtschaft gibt es nicht das eine System. Je nach Anforderungen setzen Landwirte und Lohnunternehmer auf unterschiedliche Techniken. So gehören heute neben Muldenkippern auch Abschiebewagen, Rollbandwagen oder Häckseltransportwagen zum Maschinenpark. Wir haben uns in der Praxis bei drei Landwirten bzw. Lohnunternehmern umgehört, welche Transportsysteme sie einsetzen und was die Gründe dafür sind.
1. Peter Wirth
Wir schieben: Landwirt und Lohnunternehmer Peter Wirth aus Freudenberg in der Oberpfalz (Bayern) setzt in seinem Betrieb ausschließlich auf Abschiebewagen. Seine Hauptgründe dafür sind vor allem die Vielseitigkeit und die gute Standsicherheit beim Entleeren, wie z.B. auf dem Silo oder auf dem Acker. Außerdem kann er mit den Fahrzeugen auch in niedrigeren Hallen arbeiten. „Wir haben uns vor einiger Zeit auch Anhänger mit Kratzboden angeschaut. Allerdings lassen sich diese fast ausschließlich zum Transport von Häckselgütern einsetzen. Mit den Wagen sind wir deshalb nicht flexibel genug“, so Wirth. Neben zwei Abschiebern von Fliegl ist auch ein Brantner -Abschiebewagen seit 2018 im Einsatz.
Seine Abschiebewagen nutzt Peter Wirth neben dem Transport von Häckselgütern, wie Gras, Mais und GPS, auch für Getreide, Mist und Hackschnitzel. Gelegentlich fährt er mit den Anhängern sogar Stroh- und Heuballen. „Die Ballen können wir mit dem Lader von hinten in die Wanne schieben und brauchen die Ladung so nicht zusätzlich zu sichern“, so Wirth. Zum Entladen fährt er den Abschieber nach hinten und nimmt die Ballen einfach wieder von der Plattform.
2. Johannes Berghaus
Wir kippen: Johannes Berghaus kommt aus Schöppingen (NRW) und ist Landwirt und Lohnunternehmer. Neben dem Pflanzenschutz, der Düngung sowie der Aussaat gehören auch Transportarbeiten sowie die Vermietung der Anhänger zu seinen Dienstleistungen. Berghaus nutzt ausschließlich Muldenkipper. Zu dem Fuhrpark gehören fünf Tandem-Muldenkipper von Fortuna mit je 40 m³ Fassungsvermögen, sowie eine 13 m³ große Schwerlastmulde.
Die Vorteile sieht er neben den niedrigeren Anschaffungskosten im Vergleich zu Abschiebe- oder Rollbandwagen vor allem bei der einfachen Bedienung. Auch der Wartungsaufwand sowie die Unterhaltskosten seien geringer. Seine Kunden sind sowohl Landwirte als auch andere Lohnunternehmer. „In unserer Region ist der Mais- und Getreidebau sehr stark. Bei der Silomaisernte z.B. fährt keiner mehr mit dem Anhänger über das Silo, sodass es beim Entladen auch keine Probleme mit der Standsicherheit gibt. Auch die Hallen der Landwirte sind oft hoch genug zum Kippen. Deshalb ist der Muldenkipper für uns die erste Wahl“, so Berghaus. Die Muldenkipper bietet er sowohl solo wie auch im Gespann mit Schlepper und auf Wunsch auch mit Fahrer an.
3. Yannik und Karl Holters
Wir schieben, kippen, rollen: Yannik und Karl Holters aus Alstätte (NRW) haben in ihrem Lohnunternehmen verschiedene Transportsysteme im Einsatz. Neben drei Häckseltransportwagen und einem Kipper kommt bei Holters auch ein Abschiebewagen zum Einsatz. „Die Stärken des Abschiebewagens und des Kippers liegen vor allem beim Transport von Getreide und Körnermais, wie auch Mist und Hackschnitzel. Hier können wir mit den Häckseltransportwagen nichts machen, weil die Anhänger sich durch ihre leichte Bauform dafür nicht eignen. Zudem sind diese Wagen nicht Korndicht“, so Holters.
Weil er in seiner Region auch häufig Gras- und Maissilage transportiert, hat Holters aber eben auch Häckseltransportwagen im Einsatz. „Diese großvolumigen Anhänger haben ein geringes Eigengewicht und bieten daher ausreichend Nutzlast. Damit sind sie gerade beim Transport von leichteren Erntegütern die erste Wahl“, erklären uns die Unternehmer.
Vor zwei Jahren haben sie dann einen Rollbandwagen von Strautmann geordert und dafür einen Abschiebewagen in Zahlung gegeben. „Den Rollbandwagen setzen wir in unserem Betrieb am vielseitigsten ein. Wir können damit eigentlich alle landwirtschaftlichen Schüttgüter transportieren. Der Wagen bietet aber auch die Möglichkeit, im Heck Dosierwalzen zu montieren. Die sind bei der Mais- und Grasernte gefragt, um die Ladung auf dem Silo noch gleichmäßiger abladen zu können“, erklärt uns Holters.
Foto: Wirth
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Welche Argumente sprechen für die unterschiedlichen Transportsysteme? Wir haben uns umgehört.
Zum Transport von Schüttgütern in der Landwirtschaft gibt es nicht das eine System. Je nach Anforderungen setzen Landwirte und Lohnunternehmer auf unterschiedliche Techniken. So gehören heute neben Muldenkippern auch Abschiebewagen, Rollbandwagen oder Häckseltransportwagen zum Maschinenpark. Wir haben uns in der Praxis bei drei Landwirten bzw. Lohnunternehmern umgehört, welche Transportsysteme sie einsetzen und was die Gründe dafür sind.
1. Peter Wirth
Wir schieben: Landwirt und Lohnunternehmer Peter Wirth aus Freudenberg in der Oberpfalz (Bayern) setzt in seinem Betrieb ausschließlich auf Abschiebewagen. Seine Hauptgründe dafür sind vor allem die Vielseitigkeit und die gute Standsicherheit beim Entleeren, wie z.B. auf dem Silo oder auf dem Acker. Außerdem kann er mit den Fahrzeugen auch in niedrigeren Hallen arbeiten. „Wir haben uns vor einiger Zeit auch Anhänger mit Kratzboden angeschaut. Allerdings lassen sich diese fast ausschließlich zum Transport von Häckselgütern einsetzen. Mit den Wagen sind wir deshalb nicht flexibel genug“, so Wirth. Neben zwei Abschiebern von Fliegl ist auch ein Brantner -Abschiebewagen seit 2018 im Einsatz.
Seine Abschiebewagen nutzt Peter Wirth neben dem Transport von Häckselgütern, wie Gras, Mais und GPS, auch für Getreide, Mist und Hackschnitzel. Gelegentlich fährt er mit den Anhängern sogar Stroh- und Heuballen. „Die Ballen können wir mit dem Lader von hinten in die Wanne schieben und brauchen die Ladung so nicht zusätzlich zu sichern“, so Wirth. Zum Entladen fährt er den Abschieber nach hinten und nimmt die Ballen einfach wieder von der Plattform.
2. Johannes Berghaus
Wir kippen: Johannes Berghaus kommt aus Schöppingen (NRW) und ist Landwirt und Lohnunternehmer. Neben dem Pflanzenschutz, der Düngung sowie der Aussaat gehören auch Transportarbeiten sowie die Vermietung der Anhänger zu seinen Dienstleistungen. Berghaus nutzt ausschließlich Muldenkipper. Zu dem Fuhrpark gehören fünf Tandem-Muldenkipper von Fortuna mit je 40 m³ Fassungsvermögen, sowie eine 13 m³ große Schwerlastmulde.
Die Vorteile sieht er neben den niedrigeren Anschaffungskosten im Vergleich zu Abschiebe- oder Rollbandwagen vor allem bei der einfachen Bedienung. Auch der Wartungsaufwand sowie die Unterhaltskosten seien geringer. Seine Kunden sind sowohl Landwirte als auch andere Lohnunternehmer. „In unserer Region ist der Mais- und Getreidebau sehr stark. Bei der Silomaisernte z.B. fährt keiner mehr mit dem Anhänger über das Silo, sodass es beim Entladen auch keine Probleme mit der Standsicherheit gibt. Auch die Hallen der Landwirte sind oft hoch genug zum Kippen. Deshalb ist der Muldenkipper für uns die erste Wahl“, so Berghaus. Die Muldenkipper bietet er sowohl solo wie auch im Gespann mit Schlepper und auf Wunsch auch mit Fahrer an.
3. Yannik und Karl Holters
Wir schieben, kippen, rollen: Yannik und Karl Holters aus Alstätte (NRW) haben in ihrem Lohnunternehmen verschiedene Transportsysteme im Einsatz. Neben drei Häckseltransportwagen und einem Kipper kommt bei Holters auch ein Abschiebewagen zum Einsatz. „Die Stärken des Abschiebewagens und des Kippers liegen vor allem beim Transport von Getreide und Körnermais, wie auch Mist und Hackschnitzel. Hier können wir mit den Häckseltransportwagen nichts machen, weil die Anhänger sich durch ihre leichte Bauform dafür nicht eignen. Zudem sind diese Wagen nicht Korndicht“, so Holters.
Weil er in seiner Region auch häufig Gras- und Maissilage transportiert, hat Holters aber eben auch Häckseltransportwagen im Einsatz. „Diese großvolumigen Anhänger haben ein geringes Eigengewicht und bieten daher ausreichend Nutzlast. Damit sind sie gerade beim Transport von leichteren Erntegütern die erste Wahl“, erklären uns die Unternehmer.
Vor zwei Jahren haben sie dann einen Rollbandwagen von Strautmann geordert und dafür einen Abschiebewagen in Zahlung gegeben. „Den Rollbandwagen setzen wir in unserem Betrieb am vielseitigsten ein. Wir können damit eigentlich alle landwirtschaftlichen Schüttgüter transportieren. Der Wagen bietet aber auch die Möglichkeit, im Heck Dosierwalzen zu montieren. Die sind bei der Mais- und Grasernte gefragt, um die Ladung auf dem Silo noch gleichmäßiger abladen zu können“, erklärt uns Holters.