Einfache Technik und keine Kabine – aber: Unsere vier Plattformschlepper bringen rund 75 PS Nennleistung, Allrad, Zapfwelle und Hydraulik mit. Und damit erledigen die 30 000-€-Traktoren die einfachen Jobs auf dem Hof wirklich ordentlich.
Das ist noch echtes Treckergefühl: Draufspringen und losfahren. Ja, wir hatten Spaß, als wir mit den Kollegen des niederländischen Magazins Boerderij und der französischen La France Agricole vier Plattformschlepper getestet haben: Endlich keine Probleme mit Computern, Grenzlastregelungen oder Vorgewendemanagement-Triggern.
Einfach und günstig:
Doch ganz im Ernst – es ging natürlich nicht darum, unseren Spieltrieb zu befriedigen. Denn die kompakten Traktoren mit 75 PS, Allrad, Kraftheber, Hydraulik und Zapfwelle stehen für rund 30 000 € in den Preislisten der Firmen. Und dabei handelt es sich nicht um weitgehend unbekannte „Läden“ in China. Unsere vier Kandidaten stammen von Deutz-Fahr, John Deere, Kubota und Landini. Die ebenfalls eingeladenen Firmen Massey Ferguson und New Holland, die ähnliche Schlepper im Programm haben, konnten zum Testtermin leider keine Maschinen zur Verfügung stellen. Und in Deutschland gibt es den M 7040 von Kubota nur mit Kabine und Klimaanlage. Trotzdem brachte der Test interessante Ergebnisse.Die Technik unserer Cabrios ist sehr einfach und geht teils auf über 20 Jahre alte Baureihen zurück. Einige werden heute im Niedriglohnland Indien montiert. Die Firmen sind teils überrascht worden, dass die Maschinen auch noch in Europa gefragt sind. Die Schlepper werden für die gültigen Abgasnormen fit gemacht und können bei uns problemlos zugelassen werden.
Spezialisten für leichte Arbeiten:
Bei ihrem günstigen Preis konkurrieren die Cabrios mit guten Gebrauchten – nur haben sie neue Reifen und bis zu 36 Monate Garantie. Für die einfachen Jobs wie Futteranschieben, Wenden, Schwaden oder Kehren sind die Trecker allemal geeignet: Interessant für viehhaltende Betriebe oder Nebenerwerber. Zudem haben alle Firmen passende Frontlader im Programm, was die Günstig-Schlepper vielleicht zu einer Alternative zum Hoflader macht. Sie sind vielleicht nicht so wendig wie ein Knicklenker, dafür können sie bei Bedarf auch Anhänger ziehen oder einen Wender antreiben.Durch die fehlende Kabine ist der Fahrer auch hier sofort an seinem Arbeitsplatz, es kann direkt losgehen. „Aufsteigen und losfahren“ war deshalb einer der wichtigsten Punkte beim Praxistest mit einer Kehrmaschine, einem einfachen Anhänger, einem Futterreifen oder einer Weideschleppe. Übrigens: Den klassischen „Beifahrersitz“ auf dem Kotflügel hatte keiner der Testtraktoren mehr: Die Sitzbügel sind aus Sicherheitsgründen heute nicht mehr zulässig. Teils gab es auf den Kotflügeln noch die entsprechenden Bohrungen. In anderen Teilen der Welt wird es scheinbar mit der Sicherheit – wie mit den Abgasnormen – nicht ganz so genau genommen …
Wie immer gehörten auch Prüfstandsmessungen zum Testprogramm. Mit einer Zapfwellenbremse hat die niederländische Niederlassung von Maha für uns die Leistung, den Drehmomentverlauf und den spezifischen Dieselverbrauch gemessen. Ein Landmaschinen-Fachbetrieb im benachbarten Lelystad kümmerte sich um die Hydraulik-Messungen. Alle Werte fassen wir in der Tabelle auf der Seite 92 für Sie zusammen. Wie die Maschinen im Einzelnen abgeschnitten haben, lesen Sie in den Testberichten auf den folgenden Seiten.j
