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Wendiger Profi im Terrus-Design

Lesezeit: 6 Minuten

Die neue Profi-Serie von Steyr reicht von 116 bis 145 PS. Wir haben für Sie das Topmodell 4145 Profi CVT getestet. Neben ausgeprägtem Komfort und hoher Wendigkeit zeigt es auch kleine Schwächen.


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Die Stillstandsregelung fiel unserem Testteam als eine der Innovationen am Steyr 4145 Profi CVT besonders auf. Sobald der Fahrer den Fuß vom Pedal nimmt, bleibt die Maschine in jedem Gelände stehen.


Neu am Profi sind darüber hinaus die Multicontroller-Armlehne sowie das Hochdach. Zudem machen die verbesserte Vorderachse und der erhöhte Radstand Straßenfahrten angenehmer und sorgen für mehr Traktion im Feld.


Auch preislich vorne.

Um es aber auch gleich zu erwähnen: Der Komfort unseres Testtraktors hat seinen Preis. Mit über 158500€ Listenpreis (exkl. MwSt.) spielt der Profi 4145 CVT auch in der höchsten Liga. Ohne die vielen Extras, wie zum Beispiel die gefederte Vorderachse oder das Lenksystem, wird er für ca. 123500 € angeboten.


Kommen wir zu den Details: Unter der Motorhaube des Steyr arbeitet ein 4-Zylinder-Turbodiesel von FPT mit 4,5 l Hubraum. Standardmäßig leistet der Motor maximal 155 PS laut ECE R120. Mittels Boost lässt er sich auf 175 PS steigern. Bei der Abgasnachbehandlung setzt Steyr auf die «SCR only»-Technologie mit Dieseloxidations-Katalysator. Somit erreicht der 4145er Profi die finale Abgasstufe IV (Tier 4 final) ohne Partikelfilter und Abgasrückführung. Der Motor ist außerdem für Biodiesel 7 zugelassen.


Unser Testkandidat musste sich auch auf dem Prüfstand der DLG beweisen. Alle Messergebnisse finden Sie auf Seite 44. Hier nur die wichtigsten: So kamen bei Nenndrehzahl an der Zapfwelle 114 PS an. Die maximale Leistung konnten wir am Stummel mit 133 PS bei 1800 U/min ermitteln. Das maximale Drehmoment von 570 Nm erreicht der Motor bei 1 600 U/min.


Der Drehmomentanstieg liegt ohne Boost bei 52%, bei einem Drehzahlabfall von 27% und einem Anfahrdrehmoment von 122%.


Dieselverbrauch in Ordnung.

Beim Dieselverbrauch ordnet sich der Steyr im guten Mittelfeld ein: So genehmigt er sich bei der maximalen Leistung 236 g/kWh. Das sind rund 27 Liter pro Stunde. AdBlue verbraucht er bei Maximalleistung circa 20,9 g/kWh (1,9 Liter/h). Insgesamt hat der Standard-Kraftstofftank ein Fassungsvermögen von 195 Litern. Optional bietet Steyr einen Zusatztank mit 25 Litern an. Der 39 Liter fassende AdBlue-Tank muss laut Hersteller nur bei jedem zweiten Auftanken nachgefüllt werden.


Nun zum Getriebe des 4145er Profis: Unser Testtraktor hatte das bekannte und bewährte CVT-Getriebe verbaut. Neu dabei ist die überarbeitete Software. Sie verbessert den Fahrkomfort auf der Straße und auf dem Acker.


Getriebe und Motor reagieren ausgeglichen auf geringfügige Korrekturen des Fahrers mit dem Fahrpedal. Das Beschleunigungsverhalten ist in allen drei Stufen nahezu gleich und lässt sich über das Fahrpedal bzw. über den Multicontroller steuern.


Neu ist auch die verstellbare Aggressivität (3 Stufen) der Wendeschaltung. Wobei Stufe drei am stärksten beschleunigt und abbremst. Diese zu Beginn bereits erwähnte Stillstandsregelung ist optimal für die Bodenbearbeitung oder Frontladerarbeiten. Außerdem kann der Fahrer in allen Modi durch zügiges Nachhintenziehen des Multicontrollers den Traktor abbremsen.


Terrus Junior:

Optisch orientiert sich der Profi am Design des Flaggschiffes Terrus. Ein typisches Erkennungsmerkmal ist die neue stylische Motorhaube mit LED-Akzenten. Durch die taillierte Form ist der Frontarbeitsbereich bestens einsehbar. Auch nach hinten, zum Anhängen von Geräten, gibt es freie Sicht auf die Koppelpunkte.


Überzeugt hat uns auch der Wendekreis von 11,8 m. Ein wendiger Traktor ist besonders wichtig für Landwirte mit relativ kleinen Flächen und eingeschränkten Wendemöglichkeiten am Vorgewende. Aber auch bei Hofarbeiten kann er damit punkten.


Neu ist auch der in der Baureihe einheitliche Radstand von 2,7 m bei gefederter Vorderachse. So haben alle Modelle den gleichen Wendekreis.


Unser Testkandidat legt die Messlatte in puncto Komfort sehr hoch. Mit der verbauten Vorderachs- und Kabinenfederung bietet er ein top Fahrverhalten.


Steyr spendierte dem neuen Profi einen zweiten Stickstoff-Druckspeicher. Dieser verbessert vor allem den Komfort mit schweren Anbaugeräten. Damit lassen sich lange und intensive Arbeitsspitzen überbrücken.


Geräumige Kabine.

Nicht nur die Federung alleine trägt zum Wohlbefinden bei. Besonders gut gefällt uns die geräumige Kabine. Neu ist auch die Aufnahme für bis zu 18 Scheinwerfer. Optional können Sie beim Beleuchtungspaket zwischen Standard- und LED- Scheinwerfern wählen. Unser Testtraktor war mit insgesamt 16 LED-Leuchten und zusätzlichen Arbeitsscheinwerfern am Handlauf etwas üppig ausgestattet. Es würden auch weniger für eine gute Sicht reichen – das ist aus unserer Sicht teurer Luxus.


Der Weg in die geräumige Kabine selbst führt über vier Stufen. Der erste Blick fällt sofort auf den komfortablen Fahrersitz. Unser 4145er hatte den Super Deluxe-Sitz mit schwenkbarer Kopfstütze eingebaut. Die innovative Kopfstüze kann man seitlich nach links verschieben. Daher ist das Sichtfeld nach hinten frei. Besonders praktisch und bequem, wenn Sie viel mit einem Anhänger unterwegs sind.


Wer auf diesen Luxus verzichten will, kann zwischen drei anderen Sitz-Varianten wählen. Auf dem gepolsterten Beifahrersitz finden auch groß gewachsene Leute Platz.


Das Armaturenbrett verpflanzten die Ingenieure von Steyr in die rechte A-Säule. In Blickrichtung der A-Säule sticht außerdem der wuchtige Auspuff ins Auge, der das Sichtfeld nach draußen beeinträchtigt.


Beste Sicht.

Für eine optimale Sicht nach vorne sorgt dafür eine große, einteilige Scheibe mit Sonnenschutz.


Ein weiteres gelungenes Detail im 4145er Profi CVT ist die Armlehne mit integriertem S-Tech Touchscreen-Monitor und Multicontroller.


Wahlweise können Sie die verschiedensten Optionen am Touchscreen oder mit den Bedienelementen auf der Armlehne steuern. Am Monitor können Sie zahlreiche Einstellungen vornehmen.


Durchblick schwer.

Der Profi CVT ermöglicht außerdem den Einsatz von Präzisionslandtechnik. Damit ist zum Beispiel die Steuerung von Isobus II- und III- Anbaugeräten (III nur im Profi CVT-Modell), die Integration von automatischen Lenksystemen sowie die Bedienung des Traktors möglich. Bei so vielen Möglichkeiten kann man sich aber schnell verlieren.


Nach zwei Wochen Praxistest hatten wir noch immer nicht den Durchblick. Trotz farblichem Leitsystem kam uns die Bedienung etwas kompliziert vor.


Bei unserer Mähkombination war ein Fahren und Bedienen allein mit dem Multicontroller nicht möglich.


Einweisung nötig.

Das Hauptproblem lag darin, dass wir unser geschobenes Frontmähwerk nicht auf Schwimmstellung schalten konnten. Steyr schickte uns deshalb ein Erklärvideo.


Bei Arbeiten mit dem Fronthubwerks-Management muss man demnach Folgendes beachten: Zuerst muss der rechte Drehknopf für die Senkdrossel (unter der Armlehne) z.B. auf Maximum stehen.


Zweitens muss die Lageregelung (der Drehknopf auf der Armlehne) auf Position drei eingestellt sein. Zum Aktivieren der Schwimm-stellung muss man dann einmal am Multicontroller Shift und Senken für drei Sekunden drücken. Dann sollte es theoretisch funktionieren.


Doch leider erhielten wir das Video erst nach unserem Praxistest und konnten diese Erklärung nicht mehr selbst an unserem Testtraktor überprüfen.


Deshalb unser Tipp: Lassen Sie sich ordentlich auf der Maschine einschulen und haken Sie bei Unklarheiten nach.


Deshalb unser Tipp: Lassen Sie sich ordentlich auf der Maschine einschulen und haken Sie bei Unklarheiten nach.


Gerhard Schieder, Georg Schuller und Markus Schwaiger, top agrar-Testteam

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