John Deere hat sein Erntemaschinenprogramm für 2021 um die zwei Mähdreschermodelle X9 1000 und X9 1100 ergänzt.
Der X9 1100 soll 100 t Weizen pro Stunde bei weniger als einem Prozent Getreideverlust ernten. Die Mähdrescher passen sich automatisch an wechselnde Bedingungen an. Zudem sollen sie über den breitesten Schrägförderer auf dem Markt verfügen, ein neues Doppelrotor-Dreschwerk und einen größeren Siebkasten besitzen, erklärt John Deere. Die Schneidwerke reichen bis zu 15 m.
Das Erntegut gelangt über das V-Profil des Zuführbeschleunigers vom Schrägförderer zum XDS-Doppelrotor-Dreschwerk der X-Serie. Die aktive Abscheidefläche ist 5,2 m² groß. Bei den 3,51 m langen XDS-Rotoren wurde das bekannte modulare Konzept der S-Serie mit speziellen Dresch- und Abscheidebereichen übernommen. Neben den herkömmlichen Dreschelementen kommen im Abscheidebereich Finger zum Einsatz, die auch die letzten Getreidekörner aus der Erntegutmatte herauskämmen könnten, heißt es.
Der X9 wurde speziell für nordeuropäische Erntebedingungen mit hoher Feuchtigkeit und zähem Stroh konzipiert. Hier habe die Firma die Maschinen während der Entwicklungsphase ausgiebig getestet und Durchsätze von 100 t/h bei nur einem Prozent Kornverlust erreicht, erklärt John Deere.
Der 7 m2 große Dyna-Flo XL-Siebkasten hat eine um 36 % größere Siebfläche und würde mit einem neuen Turbinengebläses eine um 45 % höhere Reinigungskapazität als die S-Serie erreichen.
Aufgrund des geringen Kraftstoffverbrauchs könnten die X9-Mähdrescher bis zu 14 Stunden ohne nachtanken im Einsatz sein. Angetrieben werden die beiden Modelle von einem neuen John Deere PowerTech 13,6-Liter-Sechszylinder-Motor, der bis zu 700 PS (515 kW) leistet. Wie bei den selbstfahrenden Feldhäckslern der Serie 9000 wird auch hier das HarvestMotion Konzept angewandt. Der Riemenantrieb mit Niedrigdrehzahlkonzept senke den Kraftstoffverbrauch um bis zu 20 % bei 30 % mehr Drehmoment bei einer Motordrehzahl von nur 1900 U/min, so das Unternehmen. Unter dem Strich haben die Ingenieure den Leistungsbedarf der Maschine um 120 PS (86 kW) verringert – bei gleichzeitiger Steigerung der Ernteleistung.
Das neue optionale Tanksystem mit bis zu 550 l/min könnte den 1.250 l fassenden Kraftstofftank in weniger als 2,5 Minuten füllen.
Das ProDrive XL-Getriebe ermöglicht stufenloses Schalten, dazu hebt der Hersteller heraus:
- 30 % mehr Drehmoment als das bisherige ProDrive-Getriebe in Hanglagen sowie unter feuchten und rutschigen Bedingungen;
- 40 km/h Transportgeschwindigkeit;
- Reduzierung der Motordrehzahl auf 1.700 U/min auf der Straße.
Das neue ProDrive XL Antriebssystem arbeitet mit zwei Pumpen. Beim Anfahren würden sofort beide Pumpen aktiviert, damit das maximale Drehmoment verfügbar ist. Mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit und abnehmendem Drehmomentbedarf wird die Leistung der zweiten Pumpe verringert, wodurch die bereitgestellte Pumpenleistung und der damit verbundene Kraftstoffverbrauch sinken. Die Mähdrescher der X-Serie sind auf Rädern und auf Raupenlaufwerken mit einer Transportbreite von unter 3,5 m erhältlich.
Das Kabinenangebot bietet drei verschiedene Ausstattungsvarianten: Select, Premium und Ultimate. Es gibt verschiedenste Komfortmerkmale, wie z.B. eine Sitzheizung und -belüftung, eine Sitzmassagefunktion und ein App-fähiges Radio.
An intelligenten Lösungen gibt es je nach ausgewähltem Paket AutoMaintain, Active Terrain Adjustment und ActiveYield. JDLink steht für beide Modelle zwei Jahre lang kostenlos zur Verfügung und ermöglicht den Datenaustausch zwischen den Maschinen. Außerdem können Fahrer und Betriebsleiter Felddaten und agronomische Daten sowie Informationen zum Maschinenstatus teilen.
Mit John Deere Connected Support und dem Expert Alerts System ist es möglich, potenzielle Störungen rechtzeitig und vor Eintritt zu erkennen und zu beheben.
Der Korntank beim X9 1000 hat ein Volumen von 14.800 Litern, beim größeren Modell X9 1100 fasst er 16.200 Litern. Zum Abtanken steht eine Förderleistung von bis zu 186 l/Sekunde zur Verfügung. Klappbare Entleerrohre mit verstellbarer Tülle sind in verschiedenen Längen verfügbar.
Die Mähdrescher der neuen X9-Serie können ab Ende Sommer bestellt werden.