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Amazones neue Spritzen UF 1002 und 1302 im Test

Mit den Modellen UF 1302 und 1002 baut Amazone seine neue Serie der Anbaufeldspritzen nach unten aus. Besonders interessant sind dabei die vielen kleinen Details.

Lesezeit: 8 Minuten

Vor zwei Jahren hat Amazone die erste Anbaufeldspritze der Baureihe UF 02 vorgestellt. Dem Topmodell UF 2002 mit 2000 Litern Behältervolumen folgte im letzten Jahr die UF 1602.

Bei kleineren und mittleren Betrieben sind aber auch Anbaufeldspritzen mit kleinerem Tankvolumen weiterhin beliebt. Mit der UF 1002 und UF 1302 mit 1000 bzw. 1300 l Tankvolumen erweitert Amazone das Angebot der neuen Baureihe deshalb nun nach unten.

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Die Vorgängermodelle UF 901 und UF 1201 bleiben weiterhin im Programm. Mit der Einführung dieser beiden Maschinen gibt es für die gesamte 02er-Baureihe auch noch einige neue und durchaus nützliche Details, wie wir bei unserem Einsatz in diesem Frühjahr feststellen konnten.

Leichter Kuppeln

Anstelle des bekannten Schnellkuppelsystems gibt es nun die Möglichkeit, den Koppelpunkt des Oberlenkers zu entriegeln und nach vorne zu schwenken. Dadurch ist der Raum zwischen Schlepper und Feldspritze so groß, dass man ohne Probleme alle Leitungen und die Gelenkwelle anschließen kann.

Für den weiteren Weg zwischen Schlepper und Feldspritze ist die Gelenkwelle dreigeteilt – gut. Anschließend fährt man rückwärts an die Spritze, der Koppelpunkt des Oberlenkers verriegelt und man hebt mit den Unterlenkern die Maschine an.

Für die Unterlenkerkoppelpunkte gibt es zwei Bohrungen mit Bolzen der Kategorie 2, um je nach Länge der Unterlenker noch näher am Schlepper kuppeln zu können. Außerdem ist der Tank recht hoch, um die Hebelkräfte in Grenzen zu halten.

Sehr gut gefallen haben uns die neuen Abstellstützen. Zum Ein- und Ausklappen der einzelnen Stützen zieht man mit einem Haken an jeweils einer Metallöse. Die optionalen Transporträder mit Bremse klappen zusammen mit den Stützen für die Feldarbeit nach oben. Man braucht dadurch nicht mehr, wie bei der Vorgängerserie UF 01, unter die Maschine kriechen, um die Stützen einzuklappen und die Transporträder abzubauen. Für den Haken hat Amazone an der linken Maschinenseite eine ordentliche Halterung angebracht.

Schneller Befüllen

Bei den beiden kleineren Modellen UF 1002 und UF 1302 hat man die Wahl zwischen drei Pumpen. Je nach Ausstattung fördern die Kolbenmembranpumpen von Comet 150, 200 oder sogar 250 l/min.

Der neue Injektor der Einspülschleuse schafft jetzt bis zu 150 l/min Förderleistung. Will man z.B. AHL in den Tank einfüllen, lässt sich der Injektor für die Einspülschleuse auch umstellen und dessen Befüllleistung mit der der Pumpe kombinieren. Damit erhöht sich die Förderleistung auf bis zu 400 l/min. Der Tank wäre damit in nicht einmal vier Minuten voll – top.

Unsere UF 1302 hatte die 200 l-Pumpe an Bord. Das ist zum Befüllen mehr als ausreichend, vor allem wenn man mehrere Pflanzenschutzmittel nacheinander einfüllen muss.

Die Abdeckungen und die große Schwenktür an der linken Fahrzeugseite schützen die Einspülschleuse und das Bedienzentrum vor Schmutz – gut. Bereits beim Öffnen der Tür sind uns einige hilfreiche Details aufgefallen. So findet man an der Innenseite der Tür jetzt Halterungen für Handschuhe und der Messbecher hat während der Arbeit auf dem Feld endlich einen festen Platz gefunden. Oben unter einer weiteren Klappe gibt es ein zusätzliches Staufach für die persönliche Schutzausrüstung sowie einen 20 l großen Handwaschbehälter.

Im Gegensatz zur älteren Baureihe klappt die Einspülschleuse nicht mehr seitlich, sondern von oben herunter. Der Deckel bleibt dank Gasdruckfeder beim Befüllen sicher geöffnet. Unter dem Deckel gibt es einen Messbecherhalter, um Pflanzenschutzmittel direkt über der Schleuse zu dosieren. Zusammen mit der Abtropfeinrichtung für den Messbecher ist dies eine saubere Sache. Neu an der Schleuse ist auch der sogenannte Quellenhahn. Damit lässt sich die Schleuse sowohl bei der Druck- wie auch bei der Saugbefüllung mit Frischwasser versorgen.

Die Schleuse fasst 60 l und arbeitet nun mit einer mittig angeordneten Absaugung inklusive Sieb und Mischdüse. Die Leistung der Absaugung hat uns beeindruckt. Ein 25 kg-Sack Bittersalz kann man ohne Probleme in die Schleuse kippen, die Düse löst dies mühelos auf. Um gerade aber bei Fungiziden die Präparate beim Einspülen nicht zu stark aufzuschäumen, lässt sich die Mischdüse auch ausschalten. Die Einspülschleuse reinigt man nach dem Einfüllen, indem man den geschlossenen Deckel auf die Kanisterspüleinrichtung drückt. Im Gegensatz zur Vorgängerbaureihe erkennt man hier aber genau, wo man drücken muss. Außerdem geht das durch den weicheren Kunststoff an dieser Stelle nun wesentlich einfacher.

Mehr Komfort

Um den Befüllvorgang weiter zu vereinfachen, wurde auch das Bedienzentrum überarbeitet. Amazone nennt dies SmartCenter. Hier hat der Kunde die Wahl zwischen dem Standard- und dem Comfort-Paket. Das Comfortpaket bietet einige Zusatzoptionen, wie einen Befüllstopp (sogar für die Druckbefüllung), das TwinTerminal 3.0, die Füllstands- und Ausbringmengengeregelte Rührwerksschaltung und ein automatisches Reinigungssystem. Unsere UF 1302 kam in der einfacheren Standardausstattung ohne diese Optionen.

Neu in dieser Baureihe ist vor allem der Sieben-Wege-Druckhahn, der mit Sitzventilen arbeitet. Schwenkt man den Hahn aus, sind alle Ventile sicher geschlossen. Erst dann kann man ihn in eine andere Position drehen. Ist der Hahn wieder eingeschwenkt öffnet das jeweilige Ventil. Amazone bietet nun auch die Möglichkeit, den Frischwassertank direkt über die Saug- oder Druckleitung mit Frischwasser zu befüllen. Um nicht versehentlich Spritzbrühe in den Frischwasserbehälter zu füllen, ist auf die richtige Stellung der Ventile zu achten. Deshalb ist dieser Einstellbereich des Sieben-Wege-Druckhahns rot eingefärbt und mit dem Hinweis „Bedienungsanleitung lesen“ versehen.

Ein automatisches Reinigungssystem ist wie bereits erwähnt den Maschinen in der Comfort-Ausstattung vorbehalten. Im Standardpaket kann man nun aber eine kontinuierliche Innenreinigung wählen. Dieses System bietet die Möglichkeit, die Spritze nach der Arbeit bereits auf dem Feld ordentlich vorzureinigen.

Per Knopfdruck vom Terminal spannt eine Elektromagnetkupplung einen Keilriemen zwischen der Haupt- und einer kleineren Zusatzpumpe. Diese Zusatzpumpe befördert dann klares Wasser aus dem Frischwasserbehälter in den Tank. Da die große Pumpe die restliche Spritzbrühe aber schneller zu den Düsen befördert als frisches Wasser nachfließt, soll in den Spritzleitungen eine Art Sogeffekt entstehen und die Leitungen sich so schneller reinigen lassen.

Wir haben die Reinigung im Test mit Rote-Beete-Saft und Klarwasser simuliert. Bereits nach etwa einer Minute war das Wasser kaum noch verfärbt. Für einen Wirkstoffwechsel von z.B. Maisherbizid auf Getreidefungizid sollte man die Maschine aber nochmals mit Reinigungsmittel durchspülen. Trotzdem: Die kontinuierliche Innenreinigung ist eine gute und praxisgerechte Ausstattung (Aufpreis 1.835 €).

Bekannte Auswahl

Am Spritzgestänge selbst hat Amazone kaum etwas geändert. Der Kunde hat weiterhin die Wahl zwischen dem waagerecht klappenden Q-Plus-Gestänge mit Arbeitsbreiten von 12 bis 15 m oder den nach oben klappenden Super-S1 bzw. Super-S2-Gestängen mit bis zu 30 m Arbeitsbreite.

Unsere Spritze kam mit dem Super-S2-Gestänge mit einer Arbeitsbreite von 21 m. Mit an Bord: die automatische Gestängeführung Distance-Control und die automatische Teilbreitenschaltung GPS-Switch mit hier neun Teilbreiten. In einem Baukastensystem lassen sich die Spritzen Schritt für Schritt aufrüsten: Von der sehr einfachen Einsteigermaschine bis zur High-End-Ausführung. Dabei gibt es dann unter anderem eine Einzeldüsenschaltung, das Druck-Umlauf-System DUS, vierfach-Düsenkörper und sogar einen 25 cm-Düsenabstand.

Wir haben unsere UF 1302 über das neue Isobus-Terminal Amatron 4 bedient. Für die einfache Steuerung der Funktionen im Feld nutzten wir außerdem den AUX-N-fähigen Multifunktionsgriff AmaPilot+.

Als Erweiterung des Amatron-Bildschirms bietet die AmaTron TwinApp die Möglichkeit, sich die Feldansicht per Bluetooth auf z.B. einem Tablet (IOS und Android) anzeigen zu lassen und die dort hinterlegten Funktionen damit zu bedienen. Das verbessert vor allem die Übersicht deutlich, gerade wenn das Schlepperterminal für die Maschinenansicht/-steuerung zu klein oder nicht geeignet ist.

Optional gibt es auch das große Bedienterminal AmaPad 2, oder ganz einfach und klassisch das AmaSpray+, dann aber mit einer manuellen Teilbreitenschaltung über Kippschalter.

Neu sind auch die Flüssigdüngerschläuche. Diese haben nun ein Knickgelenk mit einem flexiblen Schlauch und hängen vor allem bei den eingeklappten Q-Gestängen nun senkrecht nach unten. Außerdem lassen sich die Schläuche mit einer Klemmvorrichtung auch hochhängen. Das hilft gerade bei der mittleren Teilbreite, damit die Schläuche auf der Straße nicht über den Boden schleifen.

Insgesamt bietet Amazone für seine Anbaufeldspritzen zahlreiche Optionen, was sich auch im Preis widerspiegelt. So kostet unsere UF 1302 in Testausstattung mit den genannten Optionen und dem 21 m breiten Gestänge 49.970 €. Das größte Modell, die UF 2002 mit 30 m breitem Gestänge kostet in der High-End-Ausstattung rund 70.000 €. Es geht aber auch wesentlich einfacher. Die UF 1002 mit 15 m breitem Q-Plus-Gestänge und dem Bediencomputer AmaSpray+ mit manueller Teilbreitenschaltung gibt es bereits ab ca. 20.000 €.

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