Mit Nachdruck pocht auch die europäische Agrartechniksparte auf einen freien Waren- und Dienstleistungsverkehr innerhalb der Europäischen Union. In einer gemeinsamen Mitteilung fordern der Europäische Dachverband der Landmaschinenindustrie (CEMA), der Europäische Verband der Agrarmaschinenhändler (CLIMMAR) und die Europäische Lohnunternehmervereinigung (CEETTAR), dass auch landwirtschaftliche Maschinen und ihre Ersatzteile sowie entsprechende Dienstleister, wie Servicetechniker, Zugang zu den „grünen Überholspuren“ an den Grenzübergängen erhalten.
Gerade in Zeiten der Aussaat, Pflanzung und Ernte sei dies für die Versorgungssicherheit der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln von entscheidender Bedeutung. Zudem werden die europäischen Entscheidungsträger aufgefordert, die Agrartechniksparte als entscheidenden Sektor innerhalb der gesamten Lebensmittelproduktion und Lieferkette einzustufen.
Darüber hinaus wird darauf gedrängt, den Beruf des „Technikers/Mechanikers“ als besonders relevant zur Aufrechterhaltung der Produktionskapazitäten anzuerkennen. Schließlich fordern die Dachverbände „klare Informationen“ darüber ein, wie diese systemrelevanten Mitarbeiter ihre Arbeit auf sichere Weise fortsetzen können.
Nehmen alle erforderlichen Maßnahmen in Kauf
Betont wird, dass die Unternehmen alle erforderlichen Seuchenschutzmaßnahmen - einschließlich vorübergehender Sperrungen - in Kauf nähmen, um die Mitarbeiter zu schützen und so viel Produktionskapazität und -fähigkeit wie möglich aufrechtzuerhalten.
CEMA, CLIMMAR und CEETTAR konstatieren, dass viele Unternehmen in ihrer Branche von Unterbrechungen in der Lieferkette betroffen seien und mit erheblichen Zusatzkosten rechnen müssten. Umso wichtiger sei es, dass die Produktion landwirtschaftlicher Maschinen, ihrer Komponenten und Ersatzteile von den EU-Mitgliedstaaten eindeutig in die Liste der kritischen Sektoren innerhalb der gesamten Lebensmittelproduktion und Lieferkette aufgenommen werde.
Ferner drängen die Dachverbände darauf, dass Lohnunternehmern die Möglichkeit eingeräumt werde, ihre Dienstleistungen zu erbringen und sich außerdem für Notfälle vorbereiten zu können. Nach Ansicht der Landtechniksparte könnte dies insbesondere dann der Fall sein, wenn sich Landwirte mit dem neuartigen Coronavirus infizierten und infolgedessen nicht mehr in der Lage seien, Arbeiten wie die Feldbestellung ausführen zu können. Hier seien dann Lohnunternehmer häufig die einzige Lösung.