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topplus Studienergebnisse der LfL

Bayern: Höfe werden digitaler

Fast jeder fünfte bayerische Betrieb nutzt einer Studie der LfL zufolge bereits digitale Technologien auf dem Acker, im Stall oder im Büro – teils mit eigener Technik, teils über Dienstleister.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Digitalisierung der bayerischen Landwirtschaft kommt immer stärker voran. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL). „Wir wollen die Betriebe fit für die Zukunft machen. Damit wir sie dabei effektiv begleiten können, müssen wir wissen, wie schnell sie auf technische Neuerungen reagieren und wo sie die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen. Das Ergebnis zeigt uns, dass unsere Landwirtschaft digital vorne mit dabei ist“, fasst die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber die Studie zusammen.

Die bayerischen Landwirte seien laut Kaniber sehr offen für die vielen digitalen Einsatzmöglichkeiten. Sie sehen darin eine effektive Arbeitsentlastung, gleichzeitig bringe die Digitalisierung mehr Tierwohl, helfe wirtschaftlicher mit ihren Betriebsmitteln umzugehen und komme damit nicht zuletzt auch der Umwelt zugute. Voraussetzung für den Einsatz digitaler Technik seien aus Sicht der Landwirte ein ausreichender Service vom Hersteller und eine gewisse Anwenderfreundlichkeit und Zuverlässigkeit der Systeme.

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Als Hemmnisse der Digitalisierung führt die Studie die teils hohen Investitions- und laufenden Kosten, meist noch offene oder unklare Fragen zum Datenschutz und zur Datenhoheit sowie die teilweise unzureichende Kompatibilität mit der betrieblichen Infrastruktur oder anderen Systemen an. Auch die Gefahr einer Abhängigkeit von großen Konzernen oder Technikherstellern beschäftige die Landwirte. Gleichzeitig sei die Mehrheit der Meinung, dass digitale Technologien ein wichtiger Faktor in der Zukunft der Landwirtschaft sein werden.

Hintergrund: Die Studie wurde von der LfL als Online-Umfrage über die iBALIS-Plattform durchgeführt. Für den Umfragezeitraum vom 09.03.2022 bis zum 13.09.2022 meldet die LfL insgesamt 1.192 Teilnehmer.

79 % der Betriebe nutzen digitale Technologien

Die Gesamtnutzungsrate digitaler Technologien, also der Anteil an Landwirte, die mindestens eine der in der Umfrage abgefragten Technologien nutzen, liegt laut LfL bei 67 %. Werde die seit 2022 eingeführte Antwortkategorie „Technologie genutzt durch externe Dienstleister“ zusätzlich berücksichtigt, steige der Anteil der Betriebe, bei denen digitale Technologien zum Einsatz kommen, auf 79 %. Beide Zahlen verdeutlichen aus Sicht der LfL allerdings, dass die bayerische Landwirtschaft in vielen Bereichen der Automatisierung und Digitalisierung noch Nachholbedarf habe.

Lenkung, Düngung und Pflanzenschutz mit GPS-Steuerung immer beliebter

Den Ergebnissen zufolge hat in den vergangenen beiden Jahren vor allem die Nutzung von automatischen Lenksystemen für Traktoren deutlich zugenommen: Mittlerweile werden solche Systeme in rund 30 % der Betriebe eingesetzt. Die Vorteile liegen dabei laut LfL auf der Hand: Neben der Arbeitsentlastung der Landwirte helfen die Lenksysteme auch dabei, Betriebsmittel einzusparen.

Ebenfalls stark gestiegen sei die Nutzung von Technologien zum GPS-gesteuerten Ausbringen von Dünger und Pflanzenschutzmitteln: Rund 20 % der Betriebe machen davon Gebrauch. Auch bei dieser Technik werden der LfL zufolge durch die zentimetergenaue Steuerung der Geräte Pflanzenschutz- und Düngemittel eingespart.

Drohnen und Bodenproben im überbetrieblichen Einsatz

Erstmals erfasst wurde auch, wie die Landwirte digitale Landtechnik überbetrieblich und durch Dienstleister nutzen. Hier wurden vor allem Drohnen genannt. Mehr als 10 % der Betriebe machen von diesem Angebot Gebrauch. Wie das StMELF mitteilt, werden mit Drohnen inzwischen großflächig und erfolgreich Nützlinge wie die Schlupfwespe im Mais ausgebracht.

Georeferenzierte Bodenproben lassen fast 11 % der befragten Betriebe ziehen. Diese ermöglichen es den Betriebsleitern, Düngemaßnahmen exakt und kleinflächig zu planen und umzusetzen. Damit können auch Veränderungen über mehrere Jahre und Jahrzehnte genau analysiert und damit beispielsweise Maßnahmen zum Humusaufbau überprüft werden.

Steigendes Interesse an teilflächenspezifischer Düngung und Pflanzenschutz

Eine weitere Erkenntnis der LfL-Studie: Landwirte, die teilflächenspezifische Düngung und Pflanzenschutz, aber auch die digitalen Hacktechnologien bisher nicht angewendet haben, signalisierten ein gesteigertes Interesse, das künftig zu tun. Ihr Ziel: den Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln damit weiter zu optimieren.

Stallkameras, Sensoren und Herdenmanagement-Software immer öfter genutzt

In der Nutztierhaltung haben der Studie zufolge in den vergangenen beiden Jahren besonders Stallkameras, Sensoren und Herdenmanagement-Software zur Verhaltens- und Gesundheitsüberwachung der Nutztiere sowie Melkroboter weiter an Bedeutung gewonnen.

Die damit gesammelten Daten und die darauf basierenden automatisierten Auswertungen helfen den Betrieben vor allem, den Gesundheitszustand ihrer Nutztiere laufend zu erfassen und frühzeitig zu erkennen, wenn ein Tier Hilfe braucht. Dadurch kann der Landwirt so schnell wie möglich Maßnahmen ergreifen und auch die Wirksamkeit seiner Maßnahmen prüfen, zum Wohl der Tiere.

Der Berichtsband zu den Ergebnissen der Umfrage ist auf der Internetseite der LfL abrufbar.

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